Die Klassifizierung verschiedener Vogelarten: Merkmale, Lebensraum und Nahrung
Vögel zählen zu den verbreitetsten Lebewesen auf unserem Planeten. Sie lassen sich in zahlreiche unterschiedliche Vogelarten einteilen, die ihre ganz spezifischen Erkennungsmerkmale und Eigenschaften aufweisen; dabei handelt es sich beispielsweise um das Aussehen sowie das Fressverhalten. Informieren Sie sich über Merkmale, Lebensraum und Nahrung unterschiedlicher Vogelarten.
Als Vögel werden Wirbeltiere bezeichnet, die über Flügel, einen Schnabel und Federn verfügen. Sie kommen auf sämtlichen Kontinenten der Erde vor.
Von allen Landwirbeltieren ist die Klasse der Vögel die artenreichste. So gibt es rund 10.596 bekannte Vogelarten, die etwa 35.000 Unterarten umfassen. Eine Besonderheit stellen die Laufvögel wie Emus, Kiwis und Straußen dar, die nicht in der Lage sind, zu fliegen, weil sie kein Brustbeinkamm haben.
Im Folgenden stellen wir die unterschiedlichen Vogelarten im Überblick vor.
Eulen
Eulen (Strigiformes) zählen zu den bekanntesten Vogelarten. Insgesamt gibt es über 140 unterschiedliche Spezies, die man auf allen Kontinenten der Erde mit Ausnahme der Antarktis antrifft. Sie werden in die Familien der Eigentlichen Eulen (Strigidae) und der Schleiereulen (Tytonidae) unterteilt.
Merkmale
Eine typische Eigenschaft von Eulen ist, dass es sich bei ihnen zumeist um nachtaktive Tiere handelt. Auch ihre anatomischen Merkmale sind sehr spezifisch.
So verfügen Eulen über große Augen mit einer konvexen Linse und einer verhältnismäßig kurzen Netzhaut. Ihr Kopf ist deutlich umfangreicher als bei anderen Vogelarten und weist eine rundliche Form auf.
Außerdem besitzen Eulen einen stark gekrümmten, scharfkantigen Schnabel. Obwohl die Augen der Eulen unbeweglich sind, können sie mit ihnen Beutetiere und Gegenstände räumlich sehen. Ihren Kopf drehen die nachtaktiven Vögel bis zu 270 Grad, womit sich ihr Gesichtsfeld beträchtlich erweitert.
Ein weiterer Unterschied zu anderen Vogelarten besteht bei den Ohren der Eulen, deren Öffnung schlitzförmig anstatt rund ist. Zahlreiche Eulen verfügen über einen Gesichtsschleier. Dieser lenkt den Schall zu den Ohren.
Mithilfe des Gesichtsschleiers können die Eulen auch Stimmungen ausdrücken. Eulen reagieren sehr sensibel auf hohe Tonfrequenzen, während sie für niedrigere Frequenzen weniger empfindlich sind. Da Eulen im Verhältnis zu ihrem Körpergewicht über eine große Flügelfläche verfügen, sind sie in der Lage, geräuscharm zu fliegen.
Lebensraum
Die unterschiedlichen Eulenarten findet man fast überall auf der Welt. Einzige Ausnahme bilden die Antarktis sowie einige Inseln. So werden von den Eulen die unterschiedlichsten Lebensräume wie
- feuchte Wälder
- trockene Savannen oder
- Sumpfgebiete
bewohnt. Sogar in der Tundra kommen sie vor.
Die meisten Eulenarten gibt es in den subtropischen und tropischen Gebieten von Asien und Südamerika. Am weitesten im Norden lebt die Schneeeule, die in Nordkanada, Nordsibirien und Grönland beheimatet ist.
Nahrung
Als Nahrung bevorzugen Eulen am liebsten kleine Säugetiere wie Mäuse. Doch auch
werden von ihnen verzehrt. Einige Eulenarten wie der Uhu, die Waldohreule oder der Waldkauz jagen sogar kleinere Eulen. Manche Arten sind zudem Aasfresser.
Auf die Jagd begeben sich die Eulen stets bei Nacht. Am Tage schlafen sie dagegen. Allerdings gibt es auch Ausnahmen, wie die tagaktive Sumpfohreule oder die Schneeeule.
Flamingos
Bei den Flamingos (Phoenicopteriformes) handelt es sich um eine Vogelordnung, die lediglich aus einer einzigen Familie besteht. Die verschiedenen Flamingoarten sind sich untereinander sehr ähnlich. Man unterscheidet zwischen
- Rosaflamingo
- Chileflamingo
- Kubaflamingo
- Jamesflamingo
- Andenflamingo und
- Zwergflamingo.
Merkmale
Zu den typischen Merkmalen aller Flamingoarten zählen
Im aufrechten Stand erreichen die Flamingos eine Höhe zwischen 90 Zentimetern und 1,55 Meter, wobei die Männchen durchschnittlich etwas größer sind als die Weibchen.
Im Verhältnis zu ihrer Körpergröße fällt der Kopf der Vögel eher klein aus. Die Zehen der Flamingos werden durch Schwimmhäute miteinander verbunden.
Dass das Gefieder der Flamingos rosa gefärbt ist, lässt sich auf Carotinoide zurückführen, die von den Vögeln mit der Nahrung aufgenommen werden. Die Carotinoide kommen in Plankton-Algen vor und werden in der Leber der Flamingos umgewandelt, wobei es zur Bildung von Pigmenten kommt, die sich in Haut und Federn der Flamingos einlagern.
Da sich Flamingos aus dem Zoo oft anders ernähren als in Freiheit lebende Tiere, weisen sie eher ein weißes Gefieder auf.
Ebenfalls zu den Merkmalen der Flamingos gehört ihr geknickter Seihschnabel. Dieser dient dazu, Nahrung aus dem Wasser herauszufiltern.
Flamingos verfügen über die Eigenschaft, gute Schwimmer zu sein, wovon sie jedoch nur selten Gebrauch machen. So waten sie lieber im Wasser, was auch in größeren Tiefen möglich ist.
Lebensraum
Beheimatet sind die Flamingos in
Auf dem europäischen Kontinent ist allerdings nur der Rosaflamingo von Natur aus Zuhause. Er lebt an der portugiesischen und spanischen Atlantikküste sowie am Mittelmeer.
Obwohl Flamingos als exotische und tropische Vögel gelten, sind sie durchaus auch in gemäßigten und kühlen Klimazonen zu finden. Besonders verbreitet sind sie jedoch in Afrika, Mittelamerika und Südamerika.
Auf dem asiatischen Kontinent trifft man sie vor allem zwischen Anatolien und Indien an. In Europa sind sie vorwiegend in Südfrankreich, Spanien, Griechenland sowie auf Sardinien zu finden.
Am liebsten leben Flamingos an salzigen oder alkalischen Seen, da diese hohe Anteile an Fluoriden, Sulfaten, Chloriden und Natriumcarbonaten aufweisen. Während andere Wirbeltiere unter solchen Bedingungen kaum existieren könnten, sind sie für die Flamingo dagegen ideal.
Nahrung
Da Flamingos sowohl bei Tage als auch bei Nacht aktiv sind, suchen sie sich ihre Nahrung zu jeder Tageszeit. Allerdings ist die Tagesaktivität von Art zu Art unterschiedlich.
Zum Nahrungsspektrum der geselligen Vögel, die oft aus Kolonien aus tausenden oder gar zehntausenden Exemplaren bestehen, gehört Plankton. Mithilfe ihres Seihschnabels filtern die Flamingos ihn aus dem Wasser.
Darüber hinaus stehen aber auch
- Muscheln
- Einsiedlerkrebse
- Nereiden oder
- Fische
auf dem Speiseplan der Vögel. Ebenso sind Samen von Wasserpflanzen und Reis willkommen.
Gänsevögel
Eine der weltweit bedeutendsten Vogelgruppen bilden die Gänsevögel (Anseriformes). Zu ihnen zählen
- Entenvögel (Anatidae) mit Enten, Gänsen und Schwänen
- Spaltfußgänse (Anseranatidae) und
- Wehrvögel (Anhimidae).
Insgesamt gibt es neun Gänsevögelfamilien. Von diesen sind jedoch sechs bereits ausgestorben. Mit 169 Arten stellen die Entenvögel den überwältigenden Löwenanteil unter den Gänsevögeln dar.
Merkmale
Der Körper der Gänsevögel ist in der Regel fest und prall. Der relativ kleine Kopf befindet sich meist auf einem langen Hals, während der Schnabel, außer bei den Wehrvögeln, flach und breit ist.
Zu den typischen Merkmalen der Gänsevögel gehören auch die Schwimmhäute, die sich zwischen den drei Zehen befinden. Sie dienen zur Fortbewegung auf dem Wasser.
Das wasserdichte Gefieder weist bei zahlreichen Arten eine bunte Musterung auf, was besonders bei den Männchen der Fall ist. Bei den meisten Gänsevögeln handelt es sich um sehr gute Flieger. So werden von ihnen als Zugvögel oft große Strecken von mehreren tausend Kilometern zwischen Brutplätzen und Winterquartier zurückgelegt.
Lebensraum
Bevorzugte Lebensräume der Gänsevögel sind Gewässer. So findet man sie
- in Uferregionen oder Mündungen von Flüssen
- an Küstengewässern
- an Seen
- an Sümpfen und
- an Mooren.
Einige Arten leben sogar fast nur auf dem offenen Meer.
Lediglich zum Brüten halten sie sich an Land auf.
Nahrung
Der Großteil der Gänsevögel sucht sich seine Nahrung - hauptsächlich Pflanzen - auf oder in der Nähe der Wasseroberfläche. Dagegen beschaffen Schwäne, Gänse und Wehrvögel sich auch an Land Gräser oder Kräuter zum Abäsen.
Darüber hinaus werden von Gänsevögeln kleine Steinchen geschluckt. Diese helfen als Gastrolithen dem muskulösen Magen der Tiere beim Zerkleinern der Nahrung.
Greifvögel
Zu den Greifvögeln zählen eine ganze Menge an Vogelarten.
Adler
Mit dem Begriff "Adler" werden im deutschsprachigen Raum verschiedene, große Greifvogelarten bezeichnet. Um eine monophyletische Gruppe handelt es sich bei den Adlern jedoch nicht.
In früheren Zeiten verwendete man den Namen "Adler" für Greifvogelarten, die über ein edles Aussehen sowie eine große Flügelspannweite verfügten. Zusammen mit dem Löwen gehört der Adler zu den beliebtesten Wappentieren.
Unterschiedliche Arten von Adlern
Zu den verschiedenen Greifvogelarten, die als Adler bezeichnet werden, gehören u.a.
- der Echte Adler (Aquila)
- der Habichtsadler (Hieraaetus)
- der Seeadler (Haliaeetus)
- der Kronenadler (Stephanoaetus)
- der Affenadler (Pithecophaga)
- der Kampfadler (Polemaetus)
- der Schlangenadler (Circaetinae) sowie
- der Fischadler (Pandionidae), der eine eigene Familie bildet.
Merkmale
Zahlreiche Adlerarten haben miteinander gemeinsam, dass sie über
- ein ausgezeichnetes Sehvermögen
- kräftige Beine und
- scharfe Krallen
verfügen. Ein weiteres typisches Kennzeichen ist ihr nach unten gebogener Hakenschnabel. Nicht selten sind die Adlermännchen kleiner als die Weibchen. Die Körperlänge der Greifvögel schwankt zwischen 14 Zentimetern und 1,15 Meter.
Lebensraum und Nahrung
Viele Adlerarten bevorzugen Felsen oder Bäume als Nistplätze. Einige Arten legen ihren Adlerhorst aber auch gerne auf dem Boden oder im Röhricht an.
Die Ernährung der Adler besteht vorwiegend aus Fleisch. Dagegen ernährt sich der Fischadler hauptsächlich von Fischen oder anderen Wasserbewohnern. Ihre Beute fangen die Greifvögel mit ihren Krallen ein, wobei die meisten Arten bei Tage auf Jagd gehen.
Falken
Ebenfalls zur Gattung der Greifvögel (Falconiformes) gehören Falken (Falco) aus der Familie der Falkenartigen (Falconidae). Dabei handelt es sich um kleine bis mittelgroße Raubvögel, die mit spitzen Flügeln und einem langen Schwanz ausgestattet sind. Insgesamt gibt es 39 Falkenarten.
Merkmale
Die Gruppe der Falken stellt sich relativ einheitlich dar. Als typisches Merkmal der Greifvögel gilt ihr Oberschnabel, der hakig nach unten gebogen ist. Am Vorderteil des Oberschnabels befindet sich eine Zacke, die als Falkenzahn bezeichnet wird.
Durch diese Zacke kann der Falke seine Beute leichter erlegen. Sämtliche Falken verfügen über fünfzehn Halswirbel. Einige Arten, wie der Turmfalke, sind in der Lage, ihre Halswirbelsäule um 180 Grad zu drehen.
Im Unterschied zu anderen Greifvogelarten bauen die Falken keine Nester. Stattdessen brüten sie ihren Nachwuchs
- in den Mulden von Felswänden
- auf Bäumen
- auf Gebäuden oder
- in den Nestern von anderen Vogelarten
aus.
Lebensraum
Falken findet man fast überall auf der Welt. Zu den sechs mitteleuropäischen Falkenarten zählen
- der Baumfalke,
- der Turmfalke
- der Sakerfalke
- der Rotfußfalke
- der Wanderfalke und
- der Merlin.
Der Baumfalke gilt als Zugvogel, der bis nach Südafrika fliegt. Bei den meisten Falken handelt es sich um so genannte Breitfrontzieher.
Das heißt, dass sie in breiter Front von Gibraltar nach Afrika oder Arabien ziehen. Sie sind auch in der Lage, größere Strecken über Wasser zurückzulegen.
Nahrung
Die Ernährung der Falken besteht hauptsächlich aus kleinen Säugetieren und Vögeln. Aber auch Insekten, Amphibien und Reptilien stehen auf ihrem Speiseplan. Im Unterschied zu den Adlern, verwenden die Falken ihre Füße nur zum Einfangen und Halten der Beute, die durch einen Biss mit dem Schnabel erlegt wird.
Geier
Eine eher ungeliebte Vogelart stellt die Gruppe der Geier dar. Dies liegt wohl daran, dass sich diese Greifvögel von Aas ernähren und daher beim Menschen oft Abscheu erregen.
Dabei sind die Geier durchaus nützliche Tiere, da sie durch rasche Beseitigung von Aas der Ausbreitung von Krankheiten entgegenwirken. Trotz gegenteiliger Behauptungen stellen sie keine Gefahr für Menschen dar, da sie aufgrund ihres Körpers und Schnabels gar nicht imstande sind, lebende Beute zu attackieren.
In Deutschland wurden die Geier aufgrund ihres schlechten Rufes fast völlig ausgerottet. Erst in den letzten Jahren zeigten sich die großen Vögel wieder vermehrt.
Unterschiedliche Geierarten
Die Greifvogelarten, die als Geier bezeichnet werden, sind meist nur sehr entfernt miteinander verwandt, sodass von ihnen kein Monophylum gebildet wird. Zur Gruppe der Geier zählt man
- die Altweltgeier (Aegypiinae) die in Südeuropa, Asien und Afrika leben
- die Neuweltgeier, die in Nord- und Südamerika beheimatet sind sowie
- die Gypaetinae mit dem Bartgeier.
Gänsegeier
Zu den in Europa lebenden Geierarten gehört der Gänsegeier (Gyps fulvus) aus der Familie der Altweltgeier. Man findet ihn vor allem in
- Frankreich
- Spanien
- Portugal
- Kroatien und
- Griechenland.
Aber auch in nördlicheren Regionen kommen die Aasfresser mitunter vor. So suchen sie seit einigen Jahren auch wieder in Deutschland und Österreich nach Nahrung.
Merkmale
Erkennen lässt sich der Gänsegeier an
- seinen zweifarbigen Flügeln
- seiner braunen Halskrause,
- einem grauen Schnabel und
- seinem kurzen, dunklen Schwanz.
Obwohl die Gänsegeier ausgezeichnete Segler sind und bis zu 600 Kilometer am Tag zurücklegen können, fliegen sie nur dann, wenn es unbedingt sein muss oder sie hungrig sind. Wenn sie sich nicht um die Suche nach Nahrung oder die Aufzucht der Jungen kümmern müssen, sitzen sie am liebsten auf Bäumen, wo sie vor sich hindösen, oder nehmen Staub- oder Wasserbäder.
Lebensraum und Nahrung
Das Verbreitungsgebiet des Gänsegeiers ist sehr groß. So findet man ihn nicht nur in Süd- und Mitteleuropa, sondern auch in Algerien, Marokko, auf der arabischen Halbinsel und in Zentralasien.
Ihre Nahrung suchen sich die Gänsegeier am liebsten in trockenen und offenen Landschaften. Dabei kann es sich um
- Hochplateaus
- Berghänge
- Steppen oder
- Halbwüsten
handeln. Als Nahrung dient den Vögeln frisches oder schon verwesendes Aas von mittelgroßen bis großen Säugetieren. In Europa werden vom Gänsegeier fast nur tote Nutztiere wie Pferde, Rinder, Schafe oder Ziegen gefressen.
Habichte
Der Habicht gehört zur Familie der Habichtartigen (Accipitridae). Man findet ihn von der Arktis bis in subtropische Zonen.
Merkmale
Bei Habichten handelt es sich um mittelgroße Greifvögel. Sie erreichen eine Körperlänge zwischen 46 und 63 Zentimetern sowie eine Spannweite von 89 Zentimetern bis 1,22 Meter.
Ihr Gewicht schwankt zwischen 0,5 und 2,2 Kilogramm. Dabei sind die Habichtweibchen deutlich größer als die Männchen.
Während die Flügel des Habichts eher kurz sind, fällt sein Schwanz verhältnismäßig lang aus. Auf der Oberseite weisen erwachsene Habichte eine schiefergraubraune Färbung auf, während sie auf der Unterseite weiß sind und eine dunkelbraune Querbänderung haben.
Lebensraum
Die unterschiedlichen Arten der Habichte leben in den Wäldern der gemäßigten und der mediterranen Zone, sowie in den Nadelwäldern der Gebirge und der Taiga. Den nördlichsten Lebensraum bilden Russland, Finnland und Skandinavien, während die südlichste Verbreitung in Nordafrika, Kleinasien und Nordiran stattfindet.
In Nordamerika lebt der Habicht ausschließlich in naturnahen Wäldern. In Europa gibt es auch einige wenige Arten, die bevorzugt in der Nähe von Städten siedeln.
Nahrung
Als Nahrung dienen dem Habicht kleine bis mittelgroße Vögel wie Turmfalken und Sperber oder Säugetiere wie Mäuse und Kaninchen. In südlichen Gefilden stehen auch Reptilien auf dem Speiseplan des Greifvogels.
Von Fischen oder Amphibien ernährt er sich dagegen nur selten. Seine Beute erlegt der Habicht mit seinen Krallen, die er in sein Opfer bohrt.
Hühnervögel
Die Ordnung der Hühnervögel (Galliformes) besteht aus mehr als 250 Arten. Besonders verbreitet sind Fasane und Wachteln.
Fasane
Die größte Familie unter den Hühnervögeln wird von den Fasanartigen (Phasianidae) gebildet. So gibt es rund 175 Arten, zu denen neben den Fasanen auch die
- Pfauen
- Bankivahühner
- Truthühner
- Auerhühner
- Rebhühner und
- Wachteln
gehören.
Merkmale
Da die Fasanenartigen viele verschiedene Arten umfassen, gibt es zwischen ihnen auch zahlreiche Unterschiede in Verhalten und Morphologie. Zu den übereinstimmenden Merkmalen der Vögel zählen
- ihr eher plumper Körper
- ihr kurzer Hals und
- ihr kleiner Schnabel.
Bei vielen Arten sind Schwanz und Flügel kurz ausgeprägt. Es gibt aber auch Ausnahmen wie die Pfauen und einige Fasane. Gemeinsam haben alle Fasanartigen, dass sie fliegen können. Allerdings legen sie zumeist nur kurze Strecken zurück.
Die Spannweite der Fasanartigen schwankt zwischen 12 Zentimetern bei der Zwergwachtel und 230 Zentimetern beim Indischen Pfau. Erhebliche Unterschiede gibt es auch beim Gewicht. Während die Zwergwachtel gerade einmal 20 Gramm auf die Waage bringt, erreicht das Truthuhn stolze 10 Kilogramm.
Lebensraum
Fasanenartige sind in zahlreichen Gebieten der Welt zu finden. Dazu gehören
- Europa
- Asien
- Nordamerika
- Mittelamerika
- Australien
- Afrika und sogar
- die Arktis.
Nur in Südamerika, einigen ozeanischen Inseln und der Antarktis kommen sie nicht vor. Besonders groß ist die Artenvielfalt der Fasanen in Süd- und Westasien. Dagegen sind in Europa, Australien und Amerika nur wenige Arten beheimatet.
Bei den meisten Fasanartigen handelt es sich um Standvögel. Das heißt, dass sie im Unterschied zu Zugvögeln, das ganze Jahr über in ihrem Gebiet bleiben.
Nahrung
So unterschiedlich wie die Arten der Fasanenartigen sind, fällt auch ihre Ernährungsweise aus. So fressen sie pflanzliche Stoffe wie
- Samen
- Wurzeln
- Knospen
- Blüten
- Blätter und
- Zweige,
aber auch wirbellose Tiere oder kleine Wirbeltiere. Während sich die älteren Vögel vor allem von Pflanzenstoffen ernähren, bevorzugen die Jungtiere Insekten. Gesucht wird die Nahrung vorwiegend auf dem Boden.
Wachtel
Zu den kleinsten Hühnervögeln zählt die Wachtel (Coturnix coturnix). So erreicht sie ungefähr die Größe eines Stars.
Merkmale
Wachteln haben in der Regel eine graubraune Färbung und weisen zahlreiche schwarze und rotbraune Striche auf. In der Kopfmitte sowie an den Seitenscheiteln verlaufen drei Längsstreifen, die von den weißen Schaftstrichen der Federn gebildet werden. Die Flügel der Wachtel haben eine graue Farbe.
Ihr Schnabel ist klein und gebogen. Die Größe des Hühnervogels liegt zwischen 15 und 20 Zentimetern und sein Gewicht schwankt zwischen 90 und 110 Gramm.
Lebensraum
Beheimatet ist die Wachtel in fast ganz Europa, großen Teilen Afrikas sowie in Westasien. Da es sich bei den Wachteln um Zugvögel handelt, verbringen sie den Winter größtenteils auf dem afrikanischen Kontinent oder in Indien. Als Lebensraum dienen der Wachtel offene Wiesen und Felder mit hoher Krautschicht.
Kraniche
Der Kranich (Grus grus) wird auch Eurasischer Kranich oder Grauer Kranich genannt. In Nord- und Mitteleuropa ist er der einzige Vertreter aus der Familie der Kraniche (Gruidae).
Merkmale
Beim Kranich handelt es sich um einen Schreitvogel. So ist er mit einem langen Hals und langen Beinen ausgestattet. Als typisches Merkmal dieser Vogelart gelten die federlose rote Kopfplatte sowie die schwarz-weiße Kopf- und Halszeichnung.
Der schlanke Schnabel des Kranichs erreicht eine Länge von mehr als zehn Zentimetern. Das Gefieder ist zumeist hellgrau gefärbt mit verschiedenen Abstufungen.
Armschwingen und Schwanz weisen eine schwarze Färbung auf. Die Höhe des Kranichs schwankt zwischen 1,10 und 1,30 Meter, wobei die Männchen etwas größer werden als die Weibchen. Die Spannweite der Flügel liegt zwischen 220 und 245 Zentimetern.
Lebensraum
Als Brutgebiete des Kranichs gelten Nordosteuropa und Nordasien. So siedelt der Schreitvogel in Skandinavien und Finnland, aber auch in mitteleuropäischen Ländern wie Deutschland, Polen und der Tschechischen Republik.
In Osteuropa findet man den Kranich vor allem im Baltikum, Weißrussland und der Nordukraine. Eher dünn von ihm besiedelt sind Ostsibirien und der Ferne Osten. Darüber hinaus gibt es Kranichvorkommen in
- China
- der Türkei
- den Niederlanden
- Italien
- Frankreich und
- England.
Am liebsten lebt der Kranich in feuchten Gegenden wie
- Feuchtwiesen
- Seerändern
- Mooren
- Sumpfgebieten und
- Bruchwäldern.
Für ihre Suche nach Nahrung begeben sich die Schreitvögel auf Felder, Wiesen und Hecken sowie an Seeufer.
Nahrung
Kraniche ernähren sich sowohl pflanzlich als auch tierisch. So stehen auf ihrem Speiseplan einerseits
- kleine Säugetiere
- Fische
- Schnecken
- Frösche
- Reptilien
- Würmer sowie
- Insekten
und andererseits
- Weizenkörner
- Maiskörner
- Haferkörner
- Erdnüsse
- Sonnenblumenkerne
- Erbsen
- Beeren
- Kartoffeln
- Oliven
- Pflanzenwurzeln und
- Eicheln.
Auf der Suche nach Insekten und Nagetieren schreitet der Kranich größere Bereiche mit tiefgreifenden Schritten ab und pickt seine Beute gezielt mit dem Schnabel auf.
Kuckucksvögel
Die Ordnung der Kuckucksvögel (Cuculiformes) umfasst insgesamt 140 Arten. Davon sind über 50 Arten Brutparasiten.
Die einzige Familie innerhalb der Ordnung der Kuckucksvögel bilden die Kuckucke (Cuculidae). Vertreter der Kuckucksvogel sind u.a.
- der Häherkuckuck
- der Wegekuckuck
- der Guirakuckuck und
- der Fratzenkuckuck.
Merkmale
Kuckucksvögel sind zumeist mittelgroß. Je nach Art erreichen sie eine Länge zwischen 14 und 70 Zentimetern.
Zu den typischen Merkmalen der Kuckucke zählen ihre gestuften Schwanzfedern sowie ihre recht kurzen Flügel. Auch der Schnabel fällt kurz und schlank aus.
Die Farbe der meisten Kuckucksvögel ist braun, grau oder oliv. Von den Farben wird in der Regel ein grobes Muster an Flecken und Streifen gebildet.
Manche Arten weisen auch ein glänzendes Schwarz auf. Nur selten findet man bei Kuckucken bunte Farben vor. Ein weiteres Markenzeichen des Kuckucks sind die wohlklingenden Laute, die er von sich gibt.
Lebensraum
Kuckucke findet man fast auf allen Kontinenten. Nur die Antarktis, die Tundra, die Wüsten Vorderasiens und Nordafrikas sowie einige Ozeaninseln gehören nicht zu ihrem Lebensraum. Am liebsten halten sie sich in Gebüschen und Wäldern auf.
Nahrung
Zur bevorzugten Nahrung der Kuckucksvögel zählen Insekten sowie deren Larven und kleine Wirbeltiere. Einige Kuckucksarten ernähren sich aber auch von Früchten.
Laufvögel
Spricht man von Laufvögeln (Struthioniformes) sind damit flugunfähige Vogelarten gemeint. So verfügen sie zwar über vogeltypische Merkmale wie Federn und Flügel, können jedoch aufgrund ihrer schwach entwickelten Brustmuskulatur sowie ihres Gewichts nicht fliegen. Die bekanntesten Laufvogelarten sind der Emu, der Kiwi und der Strauß.
Emus
Zu den drei großen Laufvogelarten gehören auch die Emus (Dromaiidae). Einzige noch überlebende Emu-Art ist der Große Emu (Dromaius novaehollandiae). Er ist auf dem australischen Kontinent beheimatet und erreicht eine Größe zwischen 1,50 Meter und 1,90 Meter.
Sein Gewicht schwankt im Durchschnitt zwischen 30 und 45 Kilogramm. Ein typisches Merkmal der Emus sind die spärliche Befiederung von Kopf und Hals sowie ihr aufblasbarer Kehlsack. Ihr Gesicht weist eine blau-schwarze Färbung auf.
Lebensraum
Die Emus sind fast auf dem gesamten australischen Kontinent verbreitet. Nur im dicht bewaldeten Nordaustralien und an der besiedelten Ostküste trifft man sie selten an.
Als Lebensräume dienen dem Großen Emu
- Heideland
- Eukalyptuswälder und
- offene Pflanzungen.
Trockene Ebenen oder Wüsten sucht er dagegen nur nach starken Regenfällen auf, weil das Nahrungsangebot dann reichhaltiger ist.
Nahrung
Bei Emus handelt es sich um Pflanzenfresser, die neben einheimischen Pflanzen auch aus Europa eingeführte Exemplare bevorzugen. Jüngere Tiere fressen neben Pflanzen aber auch Heuschrecken und Raupen. Dagegen stehen bei älteren Emus vor allem
- frisches Gras
- Früchte
- Beeren
- Pflanzenschösslinge
- Kräuter
- Blüten und
- Samen
auf dem Speiseplan. Die Zusammensetzung der Nahrung hängt allerdings auch von der jeweiligen Jahreszeit ab. So werden im Winter vorwiegend Samen und Blätter verzehrt.
Kiwi
Eine auf Neuseeland beheimatete Laufvogelart sind die Kiwis (Apteryx), auch Schnepfenstrauße genannt. Ihre Gattung ist die einzige aus der Familie der Apterygidae und umfasst nur wenige Arten. Dazu gehören
- der Zwergkiwi
- der Okarito-Streifenkiwi
- der Südliche Streifenkiwi
- der Nördliche Streifenkiwi und
- der Haastkiwi.
Merkmale
Die Kiwis stellen die kleinste aller Laufvogelarten dar. Aber auch biologisch unterscheiden sie sich deutlich von anderen Laufvögeln. Kiwis werden durchschnittlich bis zu 35 Zentimeter groß, 35 - 65 Zentimeter lang und erreichen ein Gewicht zwischen 1 und 5 Kilogramm, wobei die Weibchen meist größer und schwerer als die Männchen sind.
Zu den typischen Merkmalen der Kiwis gehört ihr braunes Federkleid, das wie eine Behaarung aussieht. Ihre kleinen Flügel sind vier bis fünf Zentimeter lang. Fliegen können die Kiwis damit jedoch nicht.
Außerdem haben die Laufvögel keinen Schwanz. Die Form ihres Körpers ist ungewöhnlich oval, wozu auch die weit hinten stehenden Beine beitragen.
Dank ihrer kräftigen Beine können die Kiwis schnell laufen. Der kleine Kopf der Laufvögel ist mit einem langen, nach unten gebogenen, Schnabel ausgestattet.
Lebensraum
Kiwis findet man auf allen drei großen Inseln von Neuseeland. Aber auch auf den vielen kleinen Inseln vor Neuseeland gibt es zahlreiche Kiwis.
Zu ihrem bevorzugten Lebensraum gehören offene Gelände mit Sträuchern. Wichtig für die Vögel sind hohe Feuchtigkeit sowie ein humusreicher Boden.
Ernährung
Grundsätzlich handelt es sich bei Kiwis um Allesfresser. Am liebsten verzehren sie jedoch wirbellose Tiere wie
- Insektenlarven
- Regenwürmer und
- Tausendfüßer, die sie im Erdreich finden.
Mitunter lesen die Laufvögel auch Früchte vom Boden auf.
Strauß
Größter Laufvogel und damit zugleich größter Vogel überhaupt auf der Welt ist der Strauß. Da er in vielen Regionen ausgerottet wurde, lebt er heutzutage nur noch in Afrika.
Merkmale
Der Strauß kann eine Höhe von bis zu 2,50 Meter sowie ein Gewicht bis zu 135 Kilogramm erreichen. Die Weibchen werden allerdings nur maximal 1,75 bis 1,90 Meter groß und 90 - 100 Kilogramm schwer.
Typische Merkmale der männlichen Straußen sind ihr schwarzes Federkleid und ihr langer Hals. Das Gefieder der Weibchen ist dagegen erdbraun.
Obwohl die Straußen über recht große Flügel verfügen, können auch sie nicht damit fliegen, weil sie dazu viel zu schwer sind. Mit seinen langen Beinen ist der Strauß imstande, beim Laufen Höchstgeschwindigkeiten bis zu 70 km/h zu erreichen.
Lebensraum
Besonders verbreitet ist der Strauß in Ostafrika und Südafrika. Dagegen ist er nördlich der Sahara, sowie in Westasien und auf der arabischen Halbinsel ausgestorben. Als Lebensraum dienen den Laufvögeln Wüsten und Savannen.
Am liebsten halten die Straußen sich in Landschaften mit kurzem Gras auf. Gefährlichste Feinde der Vögel sind Leoparden und Löwen.
Nahrung
Die Ernährung der Straußen besteht vorwiegend aus Pflanzen. Doch auch Insekten wie Heuschrecken und Raupen sowie andere Kleintiere werden von ihnen nicht verschmäht. Am liebsten verzehren die Laufvögel allerdings
- Körner
- Blätter
- Kräuter
- Gräser
- Früchte und
- Blüten.
Dabei wird die Nahrung vom Boden aufgepickt. Außerdem schlucken die Straußen auch kleine Steine und Sand, was der Zerkleinerung der Nahrung dient.
Die größten Eier der Welt
Die Straußeneier gelten als die größten Eier der Welt.
Papageien und Kakadus
Von den Papageien wird die Ordnung der Papageienvögel (Psittaciformes) gebildet. Man unterscheidet zwischen den Eigentlichen Papageien und den Kakadus. Sie gelten als beliebte Haustiere. Insgesamt gibt es ca. 350 Arten und 850 Unterarten.
Eigentliche Papageien
Die Eigentlichen Papageien (Psittacidae) haben den größten Anteil an den Papageienarten. So rechnet man ihnen sämtliche Arten dieser Familie mit Ausnahme der Kakadus zu.
Merkmale
Von den Kakadus unterscheiden sich die Eigentlichen Papageien darin, dass ihnen die für Kakadus typische Haube fehlt. Viele Papageien können aber ihre Nackenhaare aufstellen.
Die Farbe ihrer Federn ist sehr unterschiedlich. So gibt es sowohl einfarbige als auch bunte und farbenprächtige Exemplare. Zu den typischen Federfarben zählen gelb, rot, grün und blau.
Papageien gehören zu den intelligentesten Vogelarten und gelten als sprachgelehrig. Besonders begabte Arten sind der Graupapagei, der Amazonenpapagei und der Ara. Grundlage ihrer Sprachfähigkeit sind Bewegungen mit der Zunge.
Lebensraum
Abgesehen von Europa und der Antarktis, sind Papageien auf allen anderen Kontinenten der Erde beheimatet. Besonders verbreitet sind die bunten Vögel in tropischen und subtropischen Gebieten.
Als Lebensräume dienen den Papageien sowohl alpine Bergwälder als auch tropische Regenwälder. Einige Arten, wie der Klippensittich, bevorzugen auch die Küste des Meeres als Lebensgebiet.
Nahrung
In erster Linie ernähren sich Papageien von Pflanzenkost. Dazu gehören vor allem
- Früchte
- Blätter
- Blüten
- Wurzeln
- Samen und
- Rinden.
Aber auch tierische Beilagen in Form von Insekten stehen oft auf dem Speiseplan.
Als ungewöhnlich gilt die Ernährung der Loris. So fressen diese bevorzugt weiche Früchte, Nektar und Pollen.
Kakadus
Die zweite Papageienvogelart wird von den Kakadus (Cacatuidae) gebildet. Man findet sie in unterschiedlichen Lebensräumen. Insgesamt gibt es 21 verschiedene Arten an Kakadus.
Merkmale
Ein typisches Merkmal der Kakadus ist ihre Federhaube. Diese kann entweder flach oder weit gesträubt sein, was vom Erregungszustand des Vogels abhängt.
Durchschnittlich werden Kakadus größer als die Eigentlichen Papageien. So erreichen sie eine Länge zwischen 30 und 66 Zentimetern. Dafür ist ihr Federkleid weniger bunt.
So weisen sie eine Grundfärbung von weiß, schwarz oder grau auf. Ein weiteres Erkennungsmerkmal der Kakadus ist ihr kräftiger Hakenschnabel.
Lebensraum
Im Unterschied zu den anderen Papageienarten sind die Kakadus weniger verbreitet. So zählt zu ihrem natürlichen Lebensraum das Gebiet zwischen den Philippinen und dem australischen Tasmanien.
Allerdings siedelten sich einige Kakaduarten als Gefangenschaftsflüchtlinge im Laufe der Zeit auch außerhalb ihres natürlichen Lebensraums an. Zum Beispiel findet man sie in Neuseeland, Palau, Hong Kong und Singapur.
Zu den bevorzugten Gebieten der Kakadus zählt offenes Grasland mit wenigen Bäumen. Aber auch
- tropische bzw. subtropische Regenwälder
- alpine Wälder
- Galeriewälder
- Mangroven und sogar
- Städte
werden von ihnen besiedelt. In Australien sind die Kakadus allerdings nicht sehr beliebt, da sie dort als Schädlinge für Getreidefelder gelten.
Ernährung
Kakadus ernähren sich am liebsten von Früchten und Samen. Manche Arten, wie beispielsweise der Nasenkakadu, bevorzugen aber auch Pflanzenteile und Wurzeln oder Insektenlarven, wie der Gelbohr-Rabenkakadu.
Pinguine
Bei den Pinguinen (Spheniscidae) handelt es sich um die einzige Familie der Ordnung der Pinguine (Sphenisciformes). Zu ihren besonderen Eigenschaften gehört die Anpassung an extrem kalte Klimazonen. Verschiedene Pinguinarten sind
- der Großpinguin
- der Zwergpinguin
- der Langschwanzpinguin
- der Gelbaugenpinguin
- der Brillenpinguin und
- der Schopfpinguin.
Merkmale
Pinguine sind flugunfähige Seevögel. Ihre Größe schwankt zwischen 30 Zentimetern beim Zwergpinguin und 1,20 Meter beim Kaiserpinguin. Zu den typischen Merkmalen der Pinguine gehören ihr stämmiger, stromlinienförmiger Körper sowie ihre Flügel, die als kräftige Flossen dienen.
Auffällig sind auch die blauschwarze Färbung des Gefieders auf ihrer Rückseite und die weiße Farbe auf der Bauchseite. Kopfpinguine verfügen zudem über einen orangegelben Kopfschmuck.
Da die Augen der Pinguine auf scharfes Sehen unter Wasser spezialisiert sind, leiden sie an Land unter leichter Kurzsichtigkeit. Mithilfe von trompetenartigen Rufen und lautem Schnarren kommunizieren die Seevögel miteinander.
Besonders bemerkenswert an den Pinguinen ist ihre Anpassung an extreme Klimabedingungen. Vor Wärmeverlust werden die Vögel von einer zwei bis drei Zentimeter dicken Fettschicht geschützt. Über dieser Schicht liegen drei wasserdichte Schichten von kurzen Federn, die sich über den gesamten Körper verteilen.
So gibt es bei Pinguinen im Unterschied zu anderen Vogelarten keinerlei Hautregionen, an denen sich keine Federn befinden. In ihren Beinen und Flossen verfügen die Seevögel über gut ausgeprägte Wärmeüberträger. So gibt das arterielle Blut, welches in diese Gliedmaßen einströmt, seine Wärme größtenteils an das zurückströmende und kühlere Venenblut ab, was die Minimierung von Wärmeverlusten bewirkt.
Lebensraum
Zu finden sind die Pinguine in der südlichen Hemisphäre des Planeten. So leben sie
- an der Küste der Antarktis
- auf den Falkland-Inseln
- den Galapagos-Inseln
- in Peru
- in Südaustralien
- Neuseeland
- auf den Pinguin-Inseln vor Namibia sowie
- in Südangola und
- in Südafrika.
In tropischen Gebieten findet man Pinguine nur, wenn dort Kaltwasserströmungen vorhanden sind, wie zum Beispiel der Benguela-Strom in Südafrika und der Humboldt-Strom in Südamerika. Die meisten Pinguine findet man im Gebiet der Antarktis.
Als Lebensraum dient den Seevögeln das offene Meer. An Land begeben sie sich nur zum Brüten und zum Wechseln der Federn.
Nahrung
Die Ernährung der Pinguine besteht vor allem aus Fischen. Dazu gehören zum Beispiel
- Sardinen
- Sardellen und
- der Antarktische Silberfisch.
Darüber hinaus verzehren sie auch kleine Tintenfische und Krebstiere, die sie unter Wasser verschlucken. Der Wasserbedarf kann von den Pinguinen auch aus dem Meer gedeckt werden. So sind sie in der Lage, überschüssiges Salz mithilfe von speziellen Salzdrüsen wieder aus dem Körper auszuscheiden.
Möwen
Möwen (Laridae) werden der Ordnung der Regenpfeiferartigen (Charadriiformes) zugerechnet. Insgesamt besteht die Familie aus rund 55 Arten.
Merkmale
Zu erkennen sind die großen bis mittelgroßen Möwen an ihren langen, schmalen Flügeln sowie ihrem schlanken Schnabel. Das Gefieder der Vögel weist eine weiß-graue Farbe auf, wobei an Flügeln, Kopf und Rücken eine schwarze Färbung besteht.
Die Möwenmännchen sind ein wenig größer als die Möwenweibchen. Die ausgezeichneten Segelflieger können ein Lebensalter bis zu 30 Jahren erreichen. Ein weiteres Markenzeichen der Möwen sind ihre lautstarken Schreie.
Lebensraum
Möwen findet man fast auf der ganzen Welt. Besonders häufig kommen sie in den gemäßigten und kalten Klimazonen vor. Als bevorzugter Lebensraum dient den Regenpfeiferartigen die Küste, wenngleich einige Arten auch im Binnenland an größeren Gewässern brüten, wie zum Beispiel die Lachmöwe. Manche Arten, wie die Dreizehenmöwe, halten sich den größten Teil des Jahres auf hoher See auf.
Ernährung
Möwen gelten als Allesfresser. So können sie sich neben lebender Nahrung auch von Aas oder Abfällen ernähren. Am liebsten verzehren die Vögel jedoch
- Fische
- Weichtiere
- Stachelhäuter oder
- Krebstiere.
Größere Arten, wie die Mantelmöwe, betätigen sich auch als Nesträuber, während kleinere Arten, wie die Lachmöwe, sich mit Würmern und Insekten begnügen. Ihren Flüssigkeitsbedarf können die Vögel mit Meerwasser decken. So sind sie imstande, das überflüssige Salz in Salzdrüsen anzusammeln und über die Nasenlöcher wieder aus dem Körper auszuscheiden.
Pelikane
Der Pelikan (Pelicanus) zählt zu den Wasservögeln und gehört zur Ordnung der Ruderfüßer (Pelecaniformes). Man findet ihn auf fast allen Kontinenten.
Merkmale
Pelikane können eine Körperlänge bis zu 1,80 Meter erreichen. Als größtes Exemplar der Gattung gilt der Krauskopfpelikan mit einer Flügelspannweite von 3,45 Metern.
Mit einem Gewicht von 13 Kilogramm ist er einer der schwersten flugfähigen Vögel. Dagegen erreicht der Braune Pelikan lediglich ein Gewicht von 4 Kilogramm, womit er die kleinste Pelikanart bildet.
Typisches Erkennungsmerkmal der Pelikane ist ihr Schnabel. Dieser kann zwischen 25 und 47 Zentimeter lang werden und verfügt an der Unterseite über einen dehnbaren Kehlsack. Diesen Hautsack setzt der Wasservogel zum Fangen von Fischen ein.
Außerdem ist der Pelikan mit breiten und langen Flügeln ausgestattet, wodurch er zu einem ausgezeichneten Segler wird. So sind die Ruderfüßer imstande, 24 Stunden pausenlos zu fliegen und Höhen von mehr als 3.000 Metern zu erreichen. Vor dem Start muss der Pelikan allerdings erst einmal über das Wasser laufen und dabei mit den Flügeln schlagen.
Pelikane weisen eine weiße Farbe auf. An den Flügeln zeigen sich jedoch schwarze Bereiche. Lediglich der Braune Pelikan hat Braun als Grundfarbe.
Lebensraum
Als Lebensraum dienen den Pelikanen sowohl tropische, als auch subtropische und gemäßigte Klimazonen. In Europa findet man sie vor allem auf dem Balkan. Weitere Verbreitungsgebiete sind
- das Kaspische Meer
- das Asowsche Meer
- die Wolga
- Afrika
- Asien
- Australien sowie
- Nord- und Mittelamerika.
Am liebsten halten sich die Pelikane an Flüssen oder großen Seen auf, da sie zumeist Süßwasser bevorzugen. Nur der Braunpelikan lebt ständig am Meer.
Ernährung
Pelikane ernähren sich fast immer von Fischen wie
- Karpfen
- Barschen oder
- Bitterlingen.
Einige Arten, wie der Nashornpelikan, verspeisen aber auch Flusskrebse oder Schwanzlurche. Gelegentlich dienen ihnen sogar andere Vögel als Nahrungsquelle.
Schreitvögel
Schreitvögel fallen durch ihre langen Beine auf. Besonders bekannte Exemplare sind Reiher und Störche.
Reiher
Der Reiher (Ardeidae) wird zu den Schreitvögeln (Ciconiiformes) gezählt. Insgesamt umfasst diese Familie 62 Arten.
Merkmale
Zu den charakteristischen Merkmalen der Reiher gehören
- ihr S-förmiger gebogener Hals
- ihren großen, breiten Flügel sowie
- ihr dolchförmiger, langer Schnabel.
Die größte Reiherart bildet der Goliathreiher, der eine Länge von 140 Zentimetern und eine Flügelspannweite von 230 Zentimetern erreicht. Als kleinste Exemplare gelten dagegen die Zwergdommeln, die gerade einmal eine Größe von 27 Zentimetern aufweisen.
Die Färbung der verschiedenen Reiherarten schwankt zwischen unauffällig und farbenprächtig. Am häufigsten kommen die Farben grau, braun, schwarz, weiß und blau vor. Nicht selten helfen die Farben den Reihern dabei, sich zu tarnen.
Lebensraum
Abgesehen von der Antarktis, leben Reiher auf sämtlichen Kontinenten der Erde. Besonders groß ist ihre Artenvielfalt in Asien, Afrika und Südamerika. Die meisten Reiherarten halten sich am liebsten an den Ufern von Gewässern auf, so zum Beispiel an
- Seen
- Flüssen
- Meeresküsten und
- Sümpfen.
Es gibt aber auch Reiherarten, die nicht in der Nähe des Wassers leben, wie zum Beispiel der Kuhreiher, der sich lieber im Grasland aufhält. Während die meisten Reiher zu den Standvögeln zählen, sind einige Arten ausgesprochene Zugvögel.
Ernährung
Als Hauptnahrungsquelle dienen dem Reiher Wassertiere. Dazu zählen vor allem
- Fische
- Wasservögel
- Reptilien
- Amphibien
- Krebstiere
- Mollusken
- Insekten und
- Kleinsäuger.
Zum Erlegen der Beute benutzt er seinen Schnabel, mit dem er sein Opfer durchbohrt.
Störche
Ebenfalls zu den Schreitvögeln gehören die Störche (Ciconiidae). Sie bestehen aus sechs Gattungen und 19 Arten, die auf allen Kontinenten außer der Antarktis vorkommen. In Europa beheimatet ist der Weißstorch.
Merkmale
Ein markantes Erkennungszeichen der Störche sind ihre langen Beine, ihr langer Hals und ihr schmaler Schnabel. Die Schreitvögel können zwischen 75 Zentimeter und 1,50 Meter lang werden. Äußerlich weisen die Störche Ähnlichkeiten mit den Reihern auf, haben aber ein massigeres Aussehen.
Störche verfügen über große und breite Flügel, wodurch sie ausgezeichnete Segelflieger sind. Marabus erreichen sogar eine Spannweite von 320 Zentimetern. Die Färbung des Gefieders ist schwarz-weiß, wobei die Farben sich unterschiedlich verteilen.
Lebensraum
Zu finden sind Störche vor allem in
- Europa
- Asien
- Südamerika und
- Australien.
In Nordamerika kommen sie nur im äußersten Süden vor. Als Lebensraum dienen den Vögeln feuchte Habitate wie die Nähe von Flussufern, Seen oder Sümpfen.
Einige Arten, wie zum Beispiel der Marabu, leben dagegen bevorzugt in der Savanne. Die meisten Storcharten gehören nicht zu den Zugvögeln. Eine Ausnahme bildet allerdings der Weißstorch, der weite Strecken zurücklegt.
Ernährung
Störche ernähren sich bevorzugt von Fischen, Nagetieren und Fröschen. Das Nahrungsspektrum unterscheidet sich jedoch von Art zu Art. So verzehrt der Weißstorch auch
- Maulwürfe
- Wühlmäuse
- Hamster
- Kaulquappen
- Schlangen
- Eidechsen und
- Insekten.
Marabus schrecken zudem nicht davor zurück, Flamingokolonien zu überfallen, um an deren Eier oder Junge zu gelangen.
Singvögel
Unter Singvögeln (Passeri) versteht man eine Unterordnung der Sperlingsvögel (Passeriformes). Insgesamt gibt es ca. 4.000 Singvogelarten.
Zu den besonderen Eigenschaften von Singvögeln gehört, dass sie sich nicht nur schnell in der Luft fortbewegen können, sondern auch auf das Singen spezialisiert sind. Ihr Gesang entsteht im unteren Kehlkopf (Syrinx). Zur Bildung der Töne kommt es durch das Anspannen der Membranen, die in Schwingungen geraten, was beim Ausatmen erfolgt.
Die Unterordnung der Singvögel umfasst ungefähr 4.000 Arten und 90 Familien. Damit sind die Singvögel die umfangreichste Spezies unter den Vögeln. Zu den unterschiedlichen Gruppen zählen u.a.
- Paradiesvögel
- Rabenvögel
- Würger
- Meisen
- Goldhähnchen
- Prachtfinken
- Sperlinge
- Drosseln
- Waldsänger
- Fliegenschnäpper
- Lerchen und
- Schwalben.
Amsel
Die Amsel (Turdus merula) kennt man auch unter der Bezeichnung Schwarzdrossel. Sie wird der Familie der Drosseln (Turdidae) zugerechnet. In Europa gehört die Amsel zu den bekanntesten Vogelarten.
Merkmale
Amseln werden zwischen 24 und 27 Zentimeter lang. Die Männchen haben ein schwarzes Gefieder und einen gelben Schnabel, während die Weibchen meist eine dunkelbraune Färbung aufweisen. Zu den charakteristischen Merkmalen der Amsel zählt ihr lauter melodiöser Gesang, der schon vor der Morgendämmerung einsetzen kann.
Lebensraum
Verbreitet ist die Amsel in fast ganz Europa. Auch in Nordafrika kommt sie zwischen dem Mittelmeer und der Sahara vor.
Sogar in den Gebirgen des Hindukusch und des Himalaya sowie in China und Indien ist sie zu finden.
Darüber hinaus wurden die Amseln im 19. Jahrhundert in Australien und Neuseeland eingeführt, wo sie sich im Laufe der Zeit verbreiteten. Zählte die Amsel in früheren Zeiten vorwiegend zu den Waldbewohnern, dienen ihr heute auch Gärten und Parkanlagen in den Städten als Lebensraum.
Nahrung
Amseln gelten als anpassungsfähige Allesfresser. Allerdings benötigen sie das ganze Jahr über tierische Nahrung. Ist diese nicht ausreichend vorhanden, greifen die Singvögel auch auf Früchte und Beeren zurück.
Ansonsten bevorzugen sie
- Käfer
- Regenwürmer
- Spinnen
- Tausendfüßer und
- Schnecken.
Aber auch Mäuse, Eidechsen und Lurche werden nicht verschmäht.
Blaumeise
Die Blaumeise (Cyanistes caerulus) gehört der Familie der Meisen (Paridae) an. Man findet sie häufig in Wäldern, Parks und Gärten.
Merkmale
Die Blaumeise zählt zu den Kleinvögeln. So erreicht sie nur eine Länge von rund 12 Zentimetern.
Ein typisches Erkennungszeichen der Blaumeise ist ihr hellblau-gelbes Federkleid. Außerdem gehört ihr typischer Reviergesang zu ihren hervorstechendsten Merkmalen.
Lebensraum
Die Blaumeise findet man in fast ganz Europa. Nur der äußerste Norden und Island zählen nicht zu ihrem Lebensraum. Weitere Verbreitungsgebiete sind Nordwestafrika, die Kanarischen Inseln, Kleinasien und der Iran.
Als Lebensraum dienen dem Singvogel eichenreiche Laub- und Laubmischwälder. Doch auch in Parkanlagen und Gärten kommt die Blaumeise vor.
Nahrung
Die Blaumeise ernährt sich am liebsten von tierischer Nahrung. Daher stehen vor allem Spinnen und Insekten auf ihrem Speiseplan. In der kühleren Jahreszeit greift der Singvogel aber auch auf pflanzliche Kost
- wie Obst
- Beeren
- Bucheckern
- Edelkastanien und
- Eicheln
zurück.
Buchfink
Zur Familie der Finken (Fringilidae) gehört der Buchfink (Fringilia coelebs). Er ist in fast ganz Europa verbreitet und zählt dort zu den am häufigsten vorkommenden Singvogelarten.
Merkmale
Der Buchfink wird zwischen 14 und 18 Zentimeter groß. Ein typisches Merkmal des Singvogels ist ein auffälliger weißer Fleck auf seiner Schulter. Ebenfalls zu den Erkennungszeichen des Buchfinken gehören seine lauten Rufe.
Lebensraum
Der Lebensraum des Buchfinken erstreckt sich von Europa über Nordafrika nach Westasien. Am liebsten lebt er in
- Wäldern
- Parks
- Gärten und
- Obstanbauflächen.
In Nord- und Osteuropa gehört der Buchfink zu den Zugvögeln, während er in Mitteleuropa lediglich ein Teilzieher ist. Der größte Teil der Buchfinkenpopulation bleibt jedoch das ganze Jahr über im Brutgebiet.
Nahrung
Zur Ernährung der Buchfinken gehören sowohl Spinnen und Insekten als auch Samen und Beeren. Ihre Jungen füttern die Singvögel mit Insekten und deren Larven. Gesucht wird die Nahrung vor allem auf dem Erdboden.
Elster
Die Elster (Pica pica) zählt zu den Rabenvögeln (Corvidae). In Europa war sie lange Zeit als "diebische Elster" oder Unheilsbote unbeliebt.
Merkmale
Deutlich zu erkennen ist die Elster an ihren schwarz-weißen Federn und ihrem langem, gestuften Schwanz. Der Rabenvogel kann bis zu 51 Zentimeter erreichen.
Ein weiteres Erkennungsmerkmal der Elster ist ihr lautes Krächzen. Mitunter gibt sie auch einen leisen Plaudergesang von sich, der rhythmisch aber auch unrhythmisch sein kann.
Lebensraum
Verbreitet ist die Elster über große Teile von Europa, Nordafrika und Asien. Da die Elster ein Standvogel ist, bleibt sie zumeist das ganze Jahr über in ihrem Gebiet.
Zu finden ist der Rabenvogel sowohl im Flachland als auch im Gebirge. Am liebsten siedelt er in offenen Landschaften mit einzelnen
- Bäumen
- Büschen
- Hecken und
- Wiesen,
aber auch an Waldrändern oder in der Nähe von Gewässern.
Nahrung
Elstern bevorzugen sowohl pflanzliche als auch tierische Nahrung. Auf ihrem Speiseplan stehen
- Insekten
- Spinnen
- Schnecken
- Würmer
- Früchte und
- Pilze.
Aber auch
- Kleinsäuger
- Kleinvögel
- Echsen und
- Amphibien
dienen ihnen als Beute. Darüber hinaus verschmähen sie auch Aas nicht.
Lerche
Bei der Lerche (Aludidae) handelt es sich um eine Familie der Sperlingsvögel (Passeriformes). Ingesamt gibt es innerhalb dieser Familie 92 Arten. Dazu zählen u.a. die Feldlerche, die Heidelerche, die Ohrenlerche und die Kalandarlerche.
Merkmale und Verbreitung
Lerchen sind klein bis mittelgroß und haben die Eigenschaft, den Boden zu bewohnen, auf dem sie auch nisten und zwei bis sechs Eier legen. Zu ihren typischen Merkmalen gehört ihr Gesang, der oftmals während des Fliegens erfolgt. Bei den meisten Lerchenarten ist der Schnabel sehr schlank.
Verbreitet sind die unterschiedlichen Lerchenarten vor allem in
- Europa
- Afrika
- Asien sowie
- Nord- und Südamerika.
Als Hauptnahrungsquelle dienen den Singvögeln Insekten und Samen.
Nachtigall
Ein weiterer Vertreter aus der Ordnung der Sperlingsvögel ist die Nachtigall (Luscinia megarhynchos). Sie zählt zu den beliebtesten Singvögeln.
Merkmale
Im Durchschnitt erreicht die Nachtigall eine Länge von 16,5 Zentimetern sowie ein Gewicht zwischen 18 und 27 Gramm. Da sie große Ähnlichkeit mit dem Sprosser hat, wird sie nicht selten mit diesem verwechselt.
Während die Oberseite des Singvogels braun ist, weist die Unterseite eine gelb-bräunliche Färbung auf. Ein hervorstechendes Merkmal der Nachtigall stellt ihr lauter und wohltönender Gesang dar, den die Menschen als angenehm empfinden.
Lebensraum und Nahrung
Beheimatet ist die Nachtigall in Europa, Nordafrika und Asien. In den Wintermonaten leben die mitteleuropäischen Nachtigallen auf dem afrikanischen Kontinent. Am liebsten halten sie sich in dichtem Gebüsch oder feuchtem Terrain auf.
Die Ernährung der kleinen Singvögel besteht aus Raupen, Würmern und Insekten. Aber auch Beeren werden oft verzehrt.
Rotkehlchen
Das Rotkehlchen (Erithacus rubecula) gehört der Familie der Fliegenschnäpper (Muscicapidae) an. Bei den Menschen ist der kleine Singvogel sehr beliebt.
Merkmale
Die Bezeichnung Rotkehlchen geht auf die orangerote Färbung des Vogels, die von der Brust über die Kehle bis zur Stirn reicht, zurück. Die Oberseite des Gefieders weist dagegen eine olivbraune Färbung auf, während die Unterseite weitgehend weiß ist. Ein weiteres typisches Merkmal des Rotkehlchens ist sein Gesang, der aus 275 verschiedenen Motiven besteht.
Lebensraum
Als Lebensraum bewohnen die Rotkehlchen Gebiete in Europa, Kleinasien und Nordafrika. Auch auf den Mittelmeerinseln, im Kaukasus und Westsibirien kommen sie vor.
Bevorzugte Regionen der Singvögel sind Wälder und wassernahe Gebiete. Darüber hinaus findet man sie in Parkanlagen, Gärten und Feldgehölzen.
Nahrung
Die Nahrung der Rotkehlchen setzt sich vor allem aus Insekten, Regenwürmern und Spinnen zusammen. Darüber hinaus stehen weiche Samen und Früchte auf ihrem Speiseplan.
Schwalbe
Eine artenreiche Familie aus der Ordnung der Sperlingsvögel bilden die Schwalben (Hirundinidae). Nicht zu dieser Familie gehören allerdings die Seeschwalben.
Merkmale
Als typisches Merkmal der Schwalbe gilt ihr stromlinienförmiger, schlanker Körperbau. Außerdem ist sie mit schmalen, langen Flügeln ausgestattet.
Darüber hinaus verfügen zahlreiche Schwalbenarten über einen langen, gegabelten Schwanz. Charakteristisch für die Schwalbe ist auch ihr Nestbau, den sie oftmals an Häusern durchführt.
Lebensraum und Nahrung
Schwalben findet man auf sämtlichen Kontinenten der Erde, mit Ausnahme der Antarktis. In Mitteleuropa beheimatet sind die Felsenschwalbe, die Uferschwalbe, die Mehlschwalbe und die Rauchschwalbe. Als Nahrungsquelle dienen den Schwalben Insekten aller Art.
Spechte
Der Specht (Picidae) wird zur Ordnung der Spechtvögel (Piciformes) gerechnet. Insgesamt umfasst die Familie der Spechte 28 Gattungen sowie rund 200 Arten. Unterfamilien bilden die Echten Spechte, die Zwergspechte und die Wendehälse.
Merkmale
Spechte fallen vor allem durch ihren ausgeprägten Meißelschnabel auf, mit dem sie ausdauernd gegen Baumstämme klopfen, um deren Holz zu zerkleinern, was wiederum der Futtersuche dient. Aber auch zum Zimmern von Nisthöhlen oder zur Markierung des Reviers kommt der starke Schnabel zum Einsatz. Obwohl die Spechte fliegen können, bewegen sie sich die meiste Zeit hüpfend oder kletternd.
Lebensraum und Ernährung
Spechte leben in zahlreichen Teilen der Welt. Vor allem in Mittel- und Südamerika sind sie mit mehr als 100 Arten zahlreich vertreten. Häufigste Spechtart in Europa ist der Buntspecht. Zumeist leben die Spechte allein oder in Paaren in Wäldern oder Gärten. In baumlosen Regionen findet man sie dagegen nicht.
Auf dem Speiseplan der Spechte stehen vor allem Insekten, die die Vögel unter Baumrinden oder Holz suchen. Dazu klopfen sie mit ihrem Schnabel Baumstämme ab, die sie hinaufklettern. Einige Spechtarten ernähren sich auch von Samen, Früchten und Pilzen.
Tukane
Ein weiterer Vertreter der Spechtvögel ist der Tukan (Ramphastos). Er umfasst etwa 15 Arten.
Merkmale
Der Tukan ist leicht an seinem schwarzen Gefieder und seinem bunten, großen Schnabel zu erkennen. Während der Oberschnabel stark geborgen ist, kann der Unterschnabel auch gerade sein.
Über den längsten Schnabel verfügt der Riesentukan. So können die Männchen dieser Art eine Schnabellänge von 20 Zentimetern erreichen.
Lebensraum und Nahrung
Beheimatet ist der Tukan in Zentralamerika und Südamerika. Als Lebensraum dienen ihm feuchte, tropische oder subtropische Wälder. Während die meisten Tukanarten im Tiefland leben, besiedeln einige auch die Anden.
Bei Tukanen handelt es sich um Allesfresser. Ihre Hauptnahrungsquelle besteht jedoch aus Früchten. Darüber hinaus verspeisen die Spechtvögel Spinnen, Insekten, Schlangen und Eidechsen.
Tauben
Einzige Familie in der Ordnung der Taubenvögel (Columbiformes) sind die Tauben (Columbidae). Die artenreiche Familie umfasst insgesamt 42 Gattungen und über 300 Arten. Besonders viele Arten gibt es zwischen Südasien und Australien.
Merkmale
Die Größe der Tauben ist sehr unterschiedlich. So erreichen die kleinsten Arten die Größe einer Lerche, während die größten so groß wie ein Haushuhn werden. Der Kopf der Taube ist meist ziemlich klein. Dagegen fällt ihr übriger Körper recht kräftig aus.
Die meisten Taubenarten sind mit einem graublauen, grauen oder braunen Gefieder ausgestattet. Ein paar Arten, wie die Fruchttauben, präsentieren sich aber durchaus farbenprächtig.
Lebensraum
Tauben gibt es fast überall auf der Welt. Ausnahmen bilden lediglich die Arktis und die Antarktis. In Mitteleuropa sind fünf Taubenarten beheimatet. Dabei handelt es sich um
- die Turteltaube
- die Stadttaube
- die Hohltaube
- die Ringeltaube und
- die Türkentaube.
Die Lebensräume der Tauben sind überaus mannigfaltig. So findet man sie in Gebirgen, Ebenen, Wäldern, Trockensteppen, Wüstenrandgebieten und Städten.
Nahrung
Tauben ernähren sich vor allem von Samen, Körnern und Beeren. Gelegentlich stehen aber auch kleine Wirbellose auf ihrem Speiseplan.
Da die Tauben Samen und Körner nicht mit ihrem Schnabel enthülsen können, verschlucken sie sie einfach. Lediglich die Zahntaube vermag es, größere Samen zu zerkleinern.