Positive und negative Auswirkungen des Fernsehens - Kindern ein gesundes Maß beibringen
Heutzutage gibt es kaum mehr ein Kind, das nicht hin und wieder vor dem Fernseher sitzt. Doch es gibt Unterschiede zwischen Kindern, die nur ab und zu einen Film anschauen und denjenigen, die täglich stundenlang vor der Flimmerkiste sitzen: es bestehen einige negative Auswirkungen des Fernsehens bei übermäßigem Konsum. Lesen Sie über die positiven sowie negative Folgen des Fernsehens und holen Sie sich Tipps, um Ihrem Nachwuchs ein gesundes Maß beizubringen.
Vor- und Nachteile des Fernsehens
Wohl kaum ein Haushalt kommt heutzutage ohne Fernseher aus. Der Fernsehkonsum ist ein beliebtes Hobby bei Groß und Klein. Dabei bringt er einige Vor-, aber besonders auch Nachteile mit sich.
Dabei ist es jedoch auch immer entscheidend, für welche Art von Fernsehprogramm man sich entscheidet, schließlich gibt es von Serien, Soaps und Filmen über Dokumentationen und Reportagen bishin zu den täglichen Nachrichten diesbezüglich ein vielfältiges Angebot.
Generell gilt, dass man auf einen mäßigen Konsum achten sollte, denn auch wenn man qualitativ hochwertige Sendungen anschaut, kann das Fernsehen der Gesundheit schaden.
Zu den möglichen Nachteilen zählt:
- Es nimmt teils sehr viel Zeit in Anspruch
- Es kann süchtig machen
- Es führt zu Bewegungsmangel, Übergewicht und verschiedenen Folgeerkrankungen
- Es kann den Augen schaden
- Es kann je nach Inhalt aggressiv machen
- Es fördert durch die Ausstrahlung von Werbung das Verlangen nach Konsum
- Es kann dazu führen, dass andere Tätigkeiten sowie soziale Kontakte vernachlässigt werden
- Es kann zu Langeweile führen
- Es kann teilweise falsche Informationen verbreiten
Was die Vorteile angeht, so gilt für das Fernsehen:
- Es stellt eine gute Möglichkeit dar, sich über aktuelle Meldungen zu informieren
- Es bietet eine Vielfalt an Informationen zu unterschiedlichen Themen und in verschiedenen Bereichen
- Es stellt eine gute Unterhaltungsmöglichkeit dar
- Es fördert Gesprächsthemen
- Es hilft dabei, den persönlichen Horizont zu erweitern
- Es dient je nach Inhalt nicht nur der reinen Information, sondern auch dem persönlichen Studium
Besonders positiv ist der Lerneffekt hervorzuheben - ein mögliches Beispiel ist das Lernen von Fremdsprachen...
Mit ausländischen Filmen die Fremdsprachenkenntnisse verbessern
Um Fremdsprachen besser zu erlernen, ist es hilfreich ausländische Filme im Original anzusehen. Im deutschen Fernsehen werden jedoch nur wenige Filme in fremden Sprachen gezeigt.
Wortschatz erweitern und Hörverständnis schulen
Möchte man eine fremde Sprache wie englisch oder französisch erlernen, ist es empfehlenswert Spielfilme, Serien oder Dokumentarfilme in der Originalsprache zu verfolgen. Blendet man zusätzlich auch noch die Untertitel der jeweiligen Sprache ein, ist der Lerneffekt noch größer.
Eine beliebte und lehrreiche Methode, um Fremdsprachenkenntnisse zu verbessern, ist das Ansehen von ausländischen Filmen und Fernsehsendungen in deren Originalsprache. Auf diese Weise können Unterhaltung und Lernen gut miteinander verbunden werden. Durch das Verfolgen der Filme in einer Fremdsprache lassen sich sowohl der Wortschatz erweitern als auch das Hörverständnis schulen.
Synchronisation und Untertitel
In Deutschland ist es jedoch sehr schwer, im Fernsehen untertitelte Filme in der jeweiligen Landessprache zu verfolgen, da es im Gegensatz zu anderen Staaten hierzulande traditionell üblich ist, Filme deutsch zu synchronisieren.
Obwohl Kritiker der Synchronisation bemängeln, dass diese zu sehr in den Film eingreifen würde und nicht authentisch genug sei, sieht die klare Mehrheit der deutschen Zuschauer lieber deutsch synchronisierte Filme und Serien. In anderen Ländern, wie zum Beispiel der Niederlande oder in Skandinavien, ist es dagegen üblich, ausländische Filme stets in der jeweiligen Landessprache und mit Untertiteln zu verfolgen. Studien zufolge trägt dies dazu bei, dass die Fremdsprachenkenntnisse in diesen Ländern besser sind als in anderen europäischen Ländern.
Untertitel haben allerdings den Nachteil, dass sie von vielen Zuschauern als zu anstrengend empfunden werden. Darüber hinaus lässt sich nicht immer erkennen, von wem der gesprochene Dialog stammt.
Vorteile von DVDs und Blue-rays
Eine gute Möglichkeit, Filme mehrsprachig zu verfolgen, bieten DVDs, die in der Regel über mehrere Tonkanäle und Untertitel verfügen. Die Auswahl an Spielfilmen und TV-Serien auf DVD oder Blu-ray ist riesengroß, sodass für jeden Geschmack etwas zu finden ist.
Studien zufolge lassen sich die Fremdsprachen besser erlernen, wenn die Untertitel in der jeweiligen Landessprache gelesen werden und nicht in der eigenen Muttersprache, denn diese lenkt die Aufmerksamkeit für die andere Sprache ab.
Untermauert wird diese These durch Studien, in denen Probanden, die einen ausländischen Film mit Untertiteln in dessen Sprache verfolgten, bei anschließenden Sprachtests besser abschnitten als Teilnehmer, die die Filme mit Untertiteln in ihrer Heimatsprache ansahen.
Die Auswirkungen des Fernsehens schneiden besonders im Kindesalter schlecht ab - dem Thema Kinder und Fernsehkonsum widmen wir uns im Folgenden.
Auswirkungen im Kindesalter
Das Fernsehen beeinflusst die Entwicklung der Kinder. Während Kinder, die nur hin und wieder fernsehen dürfen, sicher keinen Schaden in ihrer Entwicklung nehmen, merkt man Kindern, die ständig vor der Flimmerkiste sitzen dies deutlich an.
In der modernen Zeit ist es für Kinder völlig selbstverständlich mit Fernsehen aufzuwachsen. So verbringen sie gerne viel Zeit vor einem TV-Gerät, um Serien oder Spielfilme zu sehen. Bei den 3- bis 13-Jährigen sind es im Durchschnitt 100 Minuten täglich.
Kritiker halten so viel Fernsehkonsum jedoch für bedenklich. Der übermäßige TV-Konsum von Kindern wird für verschiedene Probleme verantwortlich gemacht. So würden Kinder und Jugendliche, die viel fernsehen,
- unter Übergewicht leiden
- schlechter in der Schule abschneiden, sowie
- aggressiv und gewalttätig reagieren.
Außerdem sei Fernsehen wie eine Droge, die die Kinder träge und phantasielos macht. Die Kritiker stützen sich dabei auf Studien, die ihre Theorien untermauern. Allerdings wurden in früheren Zeiten auch Bücher als schädlich eingestuft.
Medienwissenschaftler sehen das Fernsehen dagegen durchaus auch als positiv und lehrreich an. Wichtig ist jedoch, das richtige Maß zu finden.
Hier muss man auch bedenken, welche Filme und Sendungen die Kinder jeweils ansehen. Schaut ein Kind eine halbe Stunde pro Tag einen altersgemäßen Film an, so ist dies natürlich anders zu beurteilen als wenn das gleiche Kind in der halben Stunde einen Gewaltfilm sieht, der erst ab dem Erwachsenenalter freigegeben ist. Grundsätzlich jedoch kann man schon deutliche Unterschiede feststellen zwischen Kindern, die kaum oder nur wenig fernsehen und Kindern, deren Freizeitbeschäftigung das Fernsehen ist.
Sitzen die Kinder zu lange vor dem Fernseher, ist dies absolut schädlich für ihre Entwicklung. Die Kinder lassen sich dann stundenlang vom Fernsehprogramm berieseln und vernachlässigen dabei sogar ihre Freunde. Während andere Kinder draußen herumtoben, sitzen diese Kinder auf der Couch und starren in den Fernseher.
Dieses Berieseln führt in der Schule auch zu Konzentrationsstörungen. Außerdem drohen durch übermäßigen Fernsehkonsum auch Haltungsschäden und Schlafstörungen.
Besonders Babys und Kleinkinder sollte man noch nicht vor den Fernseher setzen, um sie zu beschäftigen. Nachweislich schadet es den Kindern in diesem Alter nämlich sehr. Kindergarten- und Grundschulkinder dürfen aber durchaus altersgerechte Sendungen und Filme schauen, wenn die tägliche Fernsehzeit auf ein Minimum reduziert wird.
Auswirkung auf Entwicklung, Freundschaften und Gewicht
Vielseher verbringen ihren ganzen Nachmittag vorm TV. In dieser Zeit beschäftigen sich Kinder, die nur selten fernsehen, mit anderen Dingen wie zum Beispiel mit
Kinder, deren Freizeit nicht ausschließlich aus Fernsehen besteht, haben auch Zeit, ein Musikinstrument zu lernen. Das Musizieren wiederum fördert nachweislich die Intelligenz.
Außerdem haben Wenigseher auch die Gelegenheit, sich mit Freunden und Freundinnen zu verabreden. Hier wird die Kommunikation untereinander gefördert, was auch auf die Entwicklung eine sehr positive Auswirkung hat.
Kinder, die stundenlang vor dem Fernseher sitzen, haben häufig keine Freunde und sind sehr einsam. Zudem fehlt ihnen auch die körperliche Bewegung, so dass Vielseher deutlich häufiger zu Übergewicht neigen als Kinder, die den Nachmittag draußen verbringen.
Auswirkung auf Konzentration und schulische Leistungen
Kindergärtnerinnen und Lehrer bemerken einen ganz deutlichen Unterschied zwischen Kindern, die wenig fernsehen und Kindern, die stundenlang vor dem Fernseher sitzen: Vielseher können wesentlich schlechter ruhig sitzenbleiben und sich konzentrieren, da sie sich schon beim Fernsehen nicht bewegen und ihnen somit der Ausgleich fehlt.
Die Wenigseher toben sich hingegen richtig aus und können dann natürlich im Kindergarten und der Schule auch ruhig sitzen. Die meisten Vielseher erreichen daher schlechtere schulische Leistungen als die Kinder, die zu den Wenigsehern gehören.
Doch dem Fernsehkonsum kann man auch eine positive Wirkung zuschreiben...
Die guten Seiten: Wie Fernsehen die Kinderentwicklung fördern kann
Alles, was man den Kindern komplett verbietet, ist besonders reizvoll. So ist es natürlich auch mit dem Fernsehen.
Man kann außerdem auch nicht den Fernseher aus dem Haus verbannen, wenn man selbst ab und zu fernsehen möchte. Daher sollte man den Kindern einen vernünftigen Umgang mit dem Fernsehgerät lernen und darauf achten, was sie anschauen. Denn dann kann das Fernsehen zu einer positiven Kindesentwicklung beitragen.
Einer Studie zufolge erreichen Kinder, die mäßig fernsehen, in der Schule bessere Leistungen. Ganz im Gegensatz zu den Kindern, die täglich mehrere Stunden vor der Flimmerkiste sitzen oder aber auch den Kindern, die gar nicht fernsehen dürfen.
Lernsendungen
Schauen die Kinder nämlich ausgewählte Sendungen im Fernsehen an, so kann man als Eltern anschließend mit den Kindern den Inhalt dieser Sendung besprechen. Wurden hier z.B. verschiedene Blumenarten erklärt, so kennt sich das Kind nach der Sendung damit schon ein wenig aus und kann dieses Wissen einige Zeit später im Kindergarten oder der Schule anwenden.
Das Erzählen des Inhaltes regt auch die Sprachentwicklung an und fördert außerdem auch den Wissensdurst nach weiteren Informationen. Lernsendungen sind also förderlich für die Entwicklung der Kinder, wenn sie gezielt ausgesucht und ggfs. auch gemeinsam mit den Eltern angeschaut werden.
Kinderfilme
Gleiches gilt natürlich auch für Kinderfilme. Diese müssen allerdings altersgerecht sein. Sofern Kinder ausgewählte Filme anschauen, können sie in dieser Zeit auch in Fantasiewelten eintauchen.
Wie sieht maßvoller Fernsehkonsum bei Kindern aus?
Grundsätzlich ist das Fernsehen natürlich nicht schlecht. Dies gilt jedoch nur unter der Voraussetzung, dass die Kinder altersgemäße Filme und Sendungen sehen und die Fernsehzeit auf ein Minimum reduziert wird.
Komplettes Verbieten des Fernsehens ist heutzutage nicht mehr durchführbar und auch nicht sinnvoll. Wenn Eltern eine Zeit für das tägliche Fernsehen festlegen, sollten sie bedenken, dass gerade ältere Kinder zusätzlich zum Fernsehen auch noch am Computer oder einer Spielekonsole spielen.
Und noch ein Tipp: Kinder, die keinen eigenen Fernseher in ihrem Zimmer haben, sitzen nachweislich weniger vor der Flimmerkiste.
Unangemessene Sendungen vermeiden
Ein Problem ist, dass sich Kinder oftmals Sendungen ansehen, die für sie nicht geeignet sind. So kann es vorkommen, dass ein Kind einen Stoff nicht versteht, aber dennoch gefühlsmäßig dadurch aufgeregt wird. Dazu gehören zum Beispiel Bilder von Kriegen, Katastrophen und Todesfällen.
Die Verarbeitung der Eindrücke im Fernsehen ist meist individuell verschieden. Daher sind natürlich die Eltern gefragt, das richtige Maß für den TV-Konsum ihrer Sprösslinge zu finden.
Keinesfalls sollte man seine Kinder stundenlang vor dem Fernseher parken, damit man seine Ruhe hat. Besser ist es, sich gemeinsam bestimmte Sendungen mit den Kindern anzusehen und ihre Fragen zu beantworten. Damit die Kinder die entstandenen Eindrücke verarbeiten können, empfiehlt es sich, das Gerät auch einmal konsequent abzuschalten.
Das richtige Maß finden
Das richtige Maß für den TV-Konsum hängt natürlich auch vom Alter des Kindes ab.
- So sollten Kinder unter zwei Jahren nicht mehr als 15-20 Minuten am Tag Fernsehen.
- Bei drei- bis fünfjährigen Kindern werden etwa 20-30 Minuten täglich empfohlen.
- Gehen die Kinder in die Schule, kann der TV-Konsum auf eine Stunde pro Tag steigen. Ab einem Alter von zehn Jahren gelten eineinhalb Stunden täglich als sinnvoll.
Auch weitere Hobbys betreiben
Um seinen Kindern das richtige Maß an TV-Konsum beizubringen, ist es hilfreich neben dem Fernsehen auch noch andere Hobbys zu pflegen, wie zum Beispiel
Auch Ausflüge
- ins Grüne
- ins Schwimmbad
- in den Zoo oder
- in ein Museum
sind eine gute Alternative.