Möglichkeiten des Fernsehempfangs - Kabel, Satellit, Digital und Wissenswertes zum Internetfernsehen

Zum Empfang von Fernsehprogrammen gibt es verschiedene Möglichkeiten. Dazu gehören vor allem Kabel und Satellit. Unter Internetfernsehen versteht man das Übertragen von Fernsehprogrammen und Filmen via Internet. Die Übertragung erfolgt durch Video-Streams. Für die Verarbeitung der Fernsehsignale zu Bild und Ton sind unterschiedliche Ausgabegeräte erforderlich. Informieren Sie sich über die unterschiedlichen Möglichkeiten des Fernsehempfangs.

Von Jens Hirseland

In früheren Zeiten nutzte man für den TV-Konsum ausschließlich terrestrisches analoges Fernsehen. Die Fernsehsignale wurden dabei von einer Haus- oder Zimmerantenne empfangen. Im Laufe der Jahre entstanden durch neue technische Entwicklungen weitere Empfangsmöglichkeiten.

Die Übertragung der Fernsehsignale erfolgt über Antenne, Kabel oder Satellit. Die größte Anzahl an Sendern empfängt man in Mitteleuropa über Satellit, gefolgt vom Kabelfernsehen. Über Antenne sendet heute nur noch eine kleine Anzahl an Sendern. Es ist die kostengünstigste Version, weist aber in Sachen Ton- und Bildqualität deutliche Nachteile auf.

Kabelfernsehen

Bei einem Kabelanschluss erfolgt die Übertragung der Bild- und Tonsignale durch ein Breitbandkabel. Für den Empfang ist in der Regel ein Antennenkabel nötig. Dieses dient zur Verbindung des Fernsehgerätes oder anderer Empfangsgeräte wie Digitalreceiver oder Videogerät mit der Kabelanschlussdose, die sich in der Zimmerwand befindet.

Für das Kabelfernsehen muss allerdings eine Anschluss- oder Grundgebühr entrichtet werden. Außerdem fallen meist weitere Kosten für monatliche Abonnement-Gebühren an. Ebenso muss die Rundfunkgebühr unabhängig von diesen Kosten entrichtet werden.

Digital oder analog

Unterschieden wird zwischen analogen und digitalen Kabelfernsehen, das via DVB-C erfolgt. Für den Empfang von digitalen Kabelfernsehen benötigt man einen DVB-C-Receiver, den man auch als Digitalreceiver oder Set-Top-Box bezeichnet.

Da digitale Fernseher die DVB-Signale direkt empfangen können, brauchen diese keine Set-Top-Box. Zahlreiche digitale Programme werden im Kabel-TV allerdings nur verschlüsselt übertragen, sodass man für deren Empfang spezielle Smartcards benötigt, für die zusätzliche kostenpflichtige Verträge abgeschlossen werden müssen.

Satellitenfernsehen

Beim Satellitenempfang gelangen die Fernsehprogramme über einen Satelliten direkt zum Konsumenten. Umwege wie beim Kabelfernsehen oder terrestrischen Fernsehen sind dabei nicht nötig.

Für die Ausstrahlung in Mitteleuropa sorgen die Eutelsat- und Astrasatelliten. Der Aufwand ist allerdings etwas höher als beim Kabelfernsehen. So benötigt man für den Empfang der Satellitenprogramme

  • eine Parabolantenne
  • ein LNB (Low Noise Block Converter) und
  • einen Satellitenreceiver.

Allerdings hat der Satellitenempfang gegenüber dem Kabelanschluss den Vorteil, dass die zusätzlichen Gebühren entfallen. Darüber hinaus ist die Programmvielfalt meist größer als beim Kabelempfang. Ein Nachteil ist allerdings, dass man für mögliche Schäden an der Satellitenantenne selbst aufkommen muss.

DVB-T

DVB-T (Digital Video Broadcasting-Terrestrial) bedeutet Digitales Antennenfernsehen. Dabei handelt es sich um die terrestrische Verbreitung von TV-Signalen über die Erdatmosphäre. Der Empfang erfolgt durch eine Hausantenne.

Durch DVB-T wurde das bisherige terrestrische analoge Antennenfernsehen ersetzt. Um DVB-T empfangen zu können, benötigt man ein entsprechendes Zusatzgerät. DVB-T hat gegenüber Kabel- und Satellitenfernsehen den Nachteil, dass die Programmauswahl deutlich geringer ist.

Aus DVB-T wurde DVB-T2-HD

Im Jahr 2017 wurde die Weiterentwicklung von DVB-T eingeführt: DVB-T2-HD. Damit will man sich an die mittlerweile fast gängigen Flachbildfernseher anpassen und die Programme in hochauflösender Bildqualität übertragen. Gleichzeitig wird auch die Programmanzahl erhöht.

Mit einem Software-Update kann bzw. konnte man hier jedoch nichts erreichen: DVB-T-Nutzer mussten sich daher ein neues Empfangsgerät zulegen. Diejenigen, die einen analogen Röhrenfernseher haben, mussten einen DVB-T2-Receiver erwerben; auf eine HD-Qualität müssen sie jedoch verzichten.

Die so genannte Set-Top-Box muss in dem Fall über einen SCART-Anschluss verfügen, über den man sie an das TV-Gerät anschließen kann. Bei Flachbildfernsehern gibt es seit einigen Jahren häufig bereits einen eingebauten DVB-T-Empfangsteil.

Die Nutzung einer Dach- oder Außenantenne ist weiterhin möglich, ebenso die der kleineren Zimmerantennen, die ebenso weit verbreitet sind. Erstere jedoch gewährleisten stets einen stabileren Empfang.

Auch über das Internet kann man fernsehen - in diesem Fall erfolgt die Übertragung über Videostreams.

Wissenswertes zum Internetfernsehen

Die Nutzung des Internets erfreut sich zunehmender Beliebtheit. Seitdem viele Fernsehsender ihre Programminhalte über das Internet anbieten, ist auch Fernsehen im Internet möglich.

Internetfernsehen wird auch als Internet-TV oder Web-TV bezeichnet. Gemeint ist damit die Übertragung von Filmen und Fernsehprogrammen im Internet durch Video-Streams.

IPTV

Eine Form von Internetfernsehen ist IPTV (Internet Protokoll Fernsehen). Beim IPTV erfolgt die Übertragung von digitalen Fernsehinhalten in einem geschlossenen Netzwerk durch ein IP-Protokoll. Wiedergeben lassen sich die Inhalte sowohl an einem Personal Computer als auch an einem herkömmlichen Fernsehgerät.

Normalerweise handelt es sich bei IPTV um Zusatzleistungen von Internetanbietern, für die bestimmte Gebühren entrichtet werden müssen. Es gibt im Internet aber auch kostenlose Angebote.

Dazu gehören vor allem die Mediatheken von öffentlich-rechtlichen Sendern wie ARD und ZDF. Da diese jedoch zumeist nur Aufzeichnungen von zuvor im Fernsehen ausgestrahlten Beiträgen anbieten, kann deren Programm nicht lückenlos über das Internet verfolgt werden.

Gelegentlich strahlen ARD und ZDF aber auch Livestreams aus. Von einem umfangreichen Internetfernsehen kann dabei jedoch noch nicht die Rede sein.

Internetplattform Zattoo

Zu den wenigen legalen Anbietern von Web-TV gehört die Schweizer Internetplattform Zattoo. Zattoo wurde im Jahr 2005 ins Leben gerufen und verfügt heute über rund zwei Millionen registrierte Nutzer. Mit der Zeit wurde das Angebot auch auf andere Länder ausgeweitet.

Durch spezielle Flash-Streams können in Deutschland über 50 Sender empfangen werden, wobei es sich in erster Linie um öffentlich-rechtliche Sender handelt. Privatsender gehören dagegen mit Ausnahme der Schweiz noch nicht zum Angebot, da die Internetplattform mit jedem Sender pro Land einzeln verhandeln muss. Stellen die Privatsender jedoch keinen unersetzlichen Verlust für den Zuschauer dar, kann er sich bei Zattoo kostenfrei anmelden.

Zu den Nachteilen von Zattoo gehört, dass die Programme nicht zeitversetzt gesehen werden können. Auch Aufnahmemöglichkeiten sind nicht vorhanden. Ebenso gibt es Einschränkungen bei der Bildqualität.

Wer das Internetfernsehen in besserer Qualität sehen möchte, muss bei Zattoo ein kostenpflichtiges Abonnement abschließen, das mit 2 Euro pro Monat jedoch moderat ausfällt. Trotz dieser Angebote stellt das Internetfernsehen bisher noch keine Alternative zum herkömmlichen Fernsehen dar, kann aber als Ergänzung durchaus sinnvoll sein.