Kartenhausbau - ein beliebter Zeitvertreib
Ein beliebter Zeitvertreib ist der Kartenhausbau. Dabei errichtet man ein Haus aus Spielkarten, entweder alleine oder mit mehreren Teilnehmern. Es wird solange gebaut, bis das Kartenhaus einstürzt oder alternativ alle Karten aufgebraucht wurden. Für die Anordnung der Spielkarten gibt es verschiedene beliebte Varianten. Lesen Sie über das Spielprinzip des Kartenhausbaus und lernen Sie unterschiedliche Variationen kennen.
Das Kartenhaus ist ein Kartenspiel, das zu den Geschicklichkeitsspielen zählt. Erbaut wird das Haus mithilfe von Spielkarten.
Manchmal werden aber auch Bierdeckel oder Dominosteine dazu verwendet. Da das Bauwerk jedoch ziemlich instabil ist, erfordert seine Errichtung reichlich Geschick und Geduld.
Entstehung
Wie das Spiel Kartenhaus entstand, weiß man nicht genau. Seit dem 19. Jahrhundert kennt man allerdings die Redewendung, dass etwas wie ein Kartenhaus einstürzen kann. Man nimmt an, dass das Geschicklichkeitskartenspiel ins Leben gerufen wurde, um seinerzeit Kinder bei Familienfeiern zu unterhalten, damit diese sich nicht langweilten, während sich die Erwachsenen unterhielten.
Das Spielprinzip
Das Kartenhausspiel lässt sich alleine oder mit mehreren Teilnehmern spielen. Bei einem Spiel mit zwei oder drei Personen hat jeder Spieler abwechselnd die Aufgabe, das Haus mit zwei Karten weiterzubauen. Gebaut wird solange, bis alle Karten aufgebraucht sind oder das Kartenhaus einstürzt.
Sind keine Karten mehr vorhanden, müssen die Spieler immer abwechselnd zwei Karten des Hauses wegnehmen. Fällt das Kartenhaus zusammen, hat derjenige Spieler verloren, der gerade dran war.
Der Aufbau
Aufbauen lässt sich ein Kartenhaus, indem man zunächst zwei Karten aneinanderlehnt. Anschließend stellt der Spieler zwei weitere Karten auf dieselbe Weise auf.
Den Zwischenraum, der dabei entsteht, überbrückt man mit einer Karte, die man horizontal auf die aneinandergelehnten Karten legt. Dadurch wird eine Plattform gebildet, auf der man wiederum zwei Spielkarten aufstellen kann.
Für diesen Aufbau braucht man für jede weitere Etage
- zwei Karten für die Basis
- drei Karten, um die bisherigen Etagen auszubauen, sowie
- drei weitere Karten für das Dachgeschoss.
Mit dieser Bauweise kann ein Kartenhaus eine ziemliche Größe erreichen. Hat man es geschafft, das Kartenhaus fertig zu bauen, ohne dass es zusammengefallen ist, kann man das Spiel so spielen, dass man immer abwechselnd eine Karte aus dem Haus entfernt. Bei einem kleinen Kartenhaus besteht die Möglichkeit, die beiden unteren Karten so zu entfernen, dass das Haus nicht einstürzt.
Das Kartenhausspiel eignet sich übrigens nicht nur zur Zerstreuung, sondern auch zur Förderung der Konzentration. So findet der Bau von Kartenhäusern auch in psychologischen und motorischen Tests für Kinder, die noch im Vorschulalter sind, Verwendung.
Das höchste Kartenhaus der Welt wurde übrigens im Jahr 1999 gebaut. Es war 7,71 Meter hoch und besaß 131 Stockwerke.
Variationen
Der oben beschriebene klassische Aufbau lässt sich variieren. Anstatt die Karten hochkant aneinander zu lehnen, ist dies natürlich auch längskant möglich (Zelt); diese Variante macht den ganzen Bau etwas stabiler.
Um diese Stabilität weiter zu erhöhen, kann man die Karten etwas durchbiegen, bevor man sie aneinanderlehnt. Ein weiterer Trick ist das Bestreichen der Kanten, die sich berühren, mit Seifenlösung, sodass sie etwas kleben.
Zu den weiteren Grundkonstruktionen zählt der T-Bau; dabei lehnt man eine Karte gegen die Kurzseite der anderen Karte, sodass beide senkrecht zum Boden stehen und sich somit eine T-Form ergibt. Für den H-Bau wird einfach eine weitere Karte, am anderen Ende, angelehnt.
Ein stabiles Fundament erhält man, wenn man die mittlere Karte des H-Baus durch ein Zelt ersetzt. Diese Konstruktion lässt sich mit weiteren Karten überdecken.