Herkunft, Material und Merkmale unterschiedlicher Münzen und Formen des Münzrands

Münzen sind kleine, flache und runde Objekte, welche in der Regel als Zahlungsmittel dienen und damit einen zumeist symbolischen Wert haben. In der heutigen Zeit spielt Kupfer zu den wichtigsten Bestandteilen von Münzlegierungen. Sammler sind hingegen eher auf der Suche nach Gold- und Silbermünzen. Verschaffen Sie sich einen Überblick über die unterschiedlichen Arten von Münzen und deren Merkmale.

Von Jens Hirseland

Münzen können auf eine lange und traditionsreiche Geschichte zurückblicken und hängen stark mit der Entwicklung menschlicher Kulturen zusammen. So war es erst das Geld, zumeist präsent in Form von Münzen, welches es dem Menschen erlaubte, auf den direkten Tauschhandel zu verzichten und Märkte von Diensten und Gütern zu etablieren.

Mögliche Materialien unterschiedlicher Münzarten

Dabei können Münzen einerseits aus den unterschiedlichsten Materialien bestehen. Besonders beliebt waren dabei im Laufe der Geschichte Münzen aus

  • Gold
  • Silber
  • Kupfer
  • Nickel
  • Eisen und
  • Blei.

Zudem können Münzen diversen Zwecken dienen. Dabei können diese beispielsweise als direktes Zahlungsmittel eingesetzt werden, an ein bedeutendes Ereignis erinnern oder eine Wertanlage darstellen.

Münzen in der Antike

Das Prägen von Münzen geht bis in die Antike zurück. Seinerzeit griff man für ihre Herstellung vor allem auf Materialien wie Gold, Silber, Bronze, Elektron, Kupfer, Messing, Billon und Potin zurück.

Vom Mittelalter bis ins Jahr 1850 gestattete man in Deutschland ausschließlich Gold, Silber, Kupfer sowie deren Legierungen zum Münzprägen zu verwenden.

Bronze und Messing benutzte man dagegen lediglich für Rechenpfennige und Spielmarken, die sich durch ihre Färbung vom Münzgeld abgrenzten. Doch ab 1860 fanden auch andere Metalle Verwendung. Dazu gehörten Aluminium, Chromstahl, Eisen, Nickel und Zink.

Wegen der Antriebsfestigkeit legierte man reine Metalle wie Gold, Silber, Aluminium und Kupfer schon immer mit anderen Metallen. Zu den wichtigsten Legierungen in der Antike zählte Elektron. Dabei handelt es sich um eine Gold-Silber-Legierung. Zu jener Zeit stufte man Elektron als eigenständiges Reinmetall ein.

Früher wie heute gibt es Münzen aus unterschiedlichen Materialien
Früher wie heute gibt es Münzen aus unterschiedlichen Materialien

Münzen in der heutigen Zeit

In der heutigen Zeit gehört Kupfer zu den wichtigsten Bestandteilen von Münzlegierungen, da es gut verfügbar ist und eine antibakterielle Wirkung hat. So ist Kupfernickel heutzutage die gebräuchlichste Legierung. Man greift aber auch häufig auf Messing- oder Bronzelegierungen zurück.

Bestimmte reine Metalle gelten dagegen nicht als geeignet für das Prägen von Münzen. Dazu gehören vor allem Blei, Zink und Zinn.

Aus diesem Grund verwendete man diese Materialien lediglich für Notgeld. Festgelegt wurde der Relativanteil von Edelmetallen in der Legierung der Münzen durch den Münzfuß.

In den letzten Jahrzehnten verwendete man auch so genannte plattierte Münzen. Dabei zieht man beispielsweise Kupfernickel über den Nickelkern.

Auch die letzten deutschen 1- und 2-Pfennig-Münzen, die sich aus kupferplattiertem Stahl zusammensetzten, zählten zu den plattierten Münzen. Bei 1- und 2- Euro-Münzen ist es ebenfalls üblich, verschiedenfarbige Legierungen miteinander zu kombinieren.

Münzen, die man durch ihren Metallwert bestimmt, bezeichnet man als Kurantmünzen. In früheren Zeiten war der Edelmetallanteil von Münzen meist höher als 50 Prozent.

Münzen, deren nominaler Wert nicht dem des Metallwerts entspricht, nennt man Scheidemünzen. Sie bestanden früher meist lediglich aus Kupfer oder einer Billon-Legierung.

Da heutzutage der Materialwert sämtlicher Münzen, die im Umlauf sind, unterhalb des Nominalwerts liegt, handelt es sich bei diesen um Scheidemünzen. Ihr Wert wird nur durch staatliche Garantien gedeckt.

Im Folgenden werden nun unterschiedliche Münzformen vorgestellt. Dabei soll nicht nur auf die Herkunft der jeweiligen Münzart eingegangen werden. Stattdessen werden auch Material und Merkmale beschrieben.

Goldmünzen

Goldmünzen werden heutzutage zumeist nicht mehr als Zahlungsmittel eingesetzt. Stattdessen dienen diese als Wertanlage und erfreuen sich auch unter Sammlern einer großen Beliebtheit. Doch seit wann gibt es Goldmünzen eigentlich, bestehen diese tatsächlich nur aus reinem Gold und welche Merkmale weißt dieser Münztyp auf?

Goldmünzen sind unter Sammlern besonders beliebt
Goldmünzen sind unter Sammlern besonders beliebt

Geschichte

In frühen antiken Hochkulturen war Gold bereits ein beliebtes Zahlungsmittel, welches teils auch in Münzform gegossen wurde. Zu diesem Zeitpunkt entschied allerdings noch der Materialwert des Goldes über die Wertigkeit der Münze, weshalb noch nicht von einem Zahlungsmittel nach heutigem Verständnis gesprochen werden kann.

Goldmünzen als Zahlungsmittel

Dies änderte sich allerdings, als der König Lydiens im 6. Jahrhundert v. Chr. Goldmünzen in großer Zahl herstellen ließ und diese anschließend als Zahlungsmittel etablierte. Diese Münzen waren dabei nicht nur einheitlich groß und schwer, sondern besaßen auch einen festen Münzwert, welcher unabhängig vom exakten Gewicht galt.

Von da an waren Goldmünzen das Zahlungsmittel schlechthin und wurden beispielsweise im Antiken Griechenland, im Römischen Reich, im Alten Ägypten und im Persischen Reich verwendet.

Silber ersetzt Gold

Als sich das Münzgeld während des Mittelalters als feste Währung etablierte, kam es zunehmend zu Engpässen in der Herstellung von Goldmünzen. Aus diesem Grund entschieden sich viele Reiche dazu, ihre Währung auf Silbermünzen umzustellen.

Doch trotz dieser Einschränkung blieben Goldmünzen weiterhin im Umlauf und wurden teils neben der Silbermünze als Währungseinheit eingesetzt. Dies änderte sich erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts, als die Goldmünzen aus dem Zahlungsverkehr aller westlichen Nationen verschwanden.

Von nun an diente diese Münzform nur noch als Gedenk- oder Bullionsmünze. Heute kann im Alltag deshalb kaum noch auf Goldmünzen gestoßen werden, wenn diese nicht gerade aufgrund eines Sammel- oder Anlagewunsches gekauft werden.

Material

Hinsichtlich des Materials bestehen Goldmünzen natürlich größtenteils aus Gold. Jedoch kann bei der Goldmünzen-Herstellung niemals ein absoluter Reingoldgehalt erzielt werden.

Aus diesem Grund wird der Goldgehalt in Promille angegeben. So erreicht die reinste Goldmünze der Welt, die Maple Leaf, einen Feingehaltswert von 999,99 Promille.

Die meisten Goldmünzen erreichen hingegen nur Werte von um die 916 Promille, was etwa 22 Karat entspricht. Die Angabe des Goldgehalts in Karat gilt inzwischen hingegen als überholt, weshalb diese Maßeinheit wenn überhaupt nur noch als Ergänzung bei Goldmünzen angegeben wird.

Merkmale

Die Merkmale einer Goldmünze hängen letztlich noch davon ab, um was für eine Goldmünze es sich handelt. Sammlermünzen besitzen zumeist Durchmesser zwischen 14 und 20 mm und haben ein Gewicht zwischen 1-4 Gramm. Zudem verfügen sie über eine feine Prägung und eine Randriffelung.

Bullionsmünzen aus Gold verfügen ebenso über eine solche Randriffelung und haben eine Prägung, welche das Prägejahr und ein bekanntes Motiv zeigt. Zudem sind Bullionsmünzen zumeist größer und schwerer, wobei ein Durchmesser von rund 3 cm und eine Masse von circa 35 Gramm erreicht werden kann.

Silbermünzen

Silbermünzen wurden oft als eine Alternative zu Goldmünzen gehandelt, da Silber in größerer Menge verfügbar und weniger wertvoll ist. Doch wann wurden Silbermünzen eigentlich erstmals hergestellt, welches Material kommt bei der Produktion zum Einsatz und durch welche Merkmale ist dieser Münztyp gekennzeichnet?

Herkunft

Silbermünzen wurden ebenso wie Goldmünzen auch erstmals in Lydien um 600 v. Chr. hergestellt. Diese frühe Kunst der Münzprägung von Silbermünzen verbreitete sich dann rasch, so dass nur einige Zeit später auch die ersten Silbermünzen in griechischen Regionen wie Aegina produziert wurden.

Über die Handelswege erreichten die griechischen Silbermünzen dann die gesamte damals bekannte Welt, was wiederum auch weitere Staaten der Antike dazu veranlasste, Silbermünzen als Währungsmittel einzusetzen. Dabei gab es Unterschiede hinsichtlich der Frage, durch wen diese Silbermünzen ausgegeben wurden.

So war es einerseits üblich, dass Silbermünzen zentral durch einen Staat oder Stadtstaat ausgegeben wurden und dann für die gesamte Region als Währungsmittel dienten. Andererseits stellten auch viele Königshäuser ihre eigenen Silbermünzen mit persönlicher Prägung her, was wiederum dazu führte, dass es zu komplexen Wechselkursen zwischen den einzelnen Prägungen kam.

Des Weiteren ist es interessant zu wissen, dass Silbermünzen auch in anderen Regionen der Erde unabhängig entdeckt und hergestellt wurden. So wurden beispielsweise Silbermünzen in Indien gefunden, welche zu einer Zeit hergestellt wurden, in welcher noch kein Kontakt zu Griechenland und dem Römischen Reich bestand.

Verfall des Silberwertes

Durch die Entdeckung Amerikas kam es auf dem Weg in die Neuzeit jedoch zu einem Verfall des Silberwertes. Zudem wurden Silbermünzen nun auch häufig nicht mehr rein aus Silber hergestellt, sondern als Bullionmünzen produziert.

Als Währungsmittel wurden Silbermünzen dennoch erst relativ spät abgeschafft. So gab es bis 1930 zahlreiche Nationen, deren Münzgeld primär aus Silbermünzen oder zumindest Bullionmünzen bestand.

Ab den 60ern wurden die Silbermünzen dann jedoch endgültig als Währungsmittel abgeschafft, da es für die Staaten nicht mehr wirtschaftlich war, sich monetär an Silber zu binden.

Material

Silbermünzen bestehen in der Regel aus beinahe purem Silber, wobei deren Reinheitsgehalt zumeist in Promille angegeben wird. Bei normalen Anlagemünzen wird dabei zumeist ein Silberwert von rund 999 Promille erreicht.

Frühere Silbermünzen, welche als Währungseinheit dienten, hatten wiederum in der Regel einen Silberwert von unter 500 Promille, was diese wiederum zu Billonmünzen machte. Grund hierfür war einerseits der Eigenwert des Silbers, andererseits aber auch die Tatsache, dass Silber relativ schnell Abnutzungserscheinungen aufweist und die Münzen somit schnell beschädigt werden.

Merkmale

Hinsichtlich ihrer Merkmale haben heutige Silbermünzen, welche als Anlagemünzen konzipiert sind, einen Durchmesser zwischen 39 bis 42 mm und enthalten eine Feinunze pures Silber. Das Gesamtgewicht der Anlagemünze setzt sich wiederum aus der Summe des Silbers und den weiteren verwendeten Materialien zusammen und spielt für die Wertigkeit keine Rolle.

Solche Silbermünzen werden zudem häufig durch Staaten herausgegeben und zeigen dementsprechend nationale Symbole oder berühmte Bauwerke, Personen oder Objekte. Bei Sammlermünzen handelt es sich hingegen häufig um Silbermünzen, welche einmal tatsächlich als Währungsmittel eingesetzt wurden. Diese unterscheiden sich dermaßen stark hinsichtlich ihrer Merkmale, dass in diesem Zusammenhang keine allgemeinen Kriterien genannt werden können.

Auch Silbermünzen sind als Anlagemünzen beliebt
Auch Silbermünzen sind als Anlagemünzen beliebt

Kursmünzen

Bei Kursmünzen handelt es sich um Münzen, welche hergestellt werden, um als Bargeld und dementsprechend als Zahlungsmittel eingesetzt werden zu können. Interessanterweise liegt der Materialwert von Kursmünzen in der Regel deutlich unterhalb des Nominalwertes.

Letzterer wird wiederum nur vom herstellenden Staat garantiert, weshalb der Wert einer Kursmünze eng mit der Seriosität des Herausgebers zusammenhängt. Doch woher kommen Kursmünzen eigentlich, welches Material wird bei diesen verwendet und welche Merkmale fallen auf?

Herkunft

Der Ursprung des Wortes Kursmünze liegt im Verb "kursieren". Damit wird angedeutet, dass es sich um Münzen handelt, welche regelmäßig den Besitzer wechseln und damit als praktische Währungseinheit eingesetzt werden.

Wann es genau erstmals zur Herstellung von Kursmünzen kam, kann nicht mehr exakt geklärt werden. Dies ist auf die Tatsache zurückzuführen, dass es bereits in der Antike zur Herstellung von Münzen kam, welche als Währungsmittel dienen sollten, jedoch noch einen hohen Eigenwert besaßen.

Der Übergang zu Gold- und Silbermünzen ist damit fließend, weshalb nicht von einer eigenen Geschichte der Kursmünze gesprochen werden kann. Bei den heute von Staaten eingesetzten Münzen handelt es sich grundsätzlich um Kursmünzen, da es seit den 60er Jahren praktisch keine Staaten mehr gibt, welche Münzen herstellen, deren Eigenwert dem Nominalwert entspricht.

Material

Heutige Kursmünzen können aus diversen Metallen bestehen. Die Euromünzen bestehen beispielsweise aus Messing und Kupfernickel. Ein weiteres beliebtes Material für Kursmünzen, welches beispielsweise bei der Cent Münze des Dollars verwendet wird, ist Zink.

Merkmale

Zu den Merkmalen der Kursmünzen gehören einerseits die prägnanten Motive, welche dafür sorgen, dass durch die Kursmünze eine Identifikation des jeweiligen Staates gelingt. Die Motive behandeln dabei Teile oder Symbole der Geschichte und Kultur des Staates.

Zudem lassen sich auf Kursmünzen stets der Name des Staates und das Jahr der Ausgabe finden. Daneben sind Kursmünzen noch äußerst stabil, so dass diese auch nach vielen Jahrzehnten der Nutzung noch intakt sind.

Kursmünzen werden als Bezahlungsmittel hergestellt
Kursmünzen werden als Bezahlungsmittel hergestellt

Gedenkmünzen

Gedenkmünzen werden hergestellt, um an ein bestimmtes politisches oder gesellschaftliches Ereignis zu erinnern. Dabei handelt es sich oft um Vorkommnisse politischer Natur, weshalb Gedenkmünzen identitätsstiftend und teils sogar propagandistisch in einer Gesellschaft wirken können. Aber wo haben Gedenkmünzen eigentlich ihren Ursprung, aus was bestehen sie und was sind deren Merkmale?

Herkunft

Lydien

Bei den ersten Münzen, welche in Lydien und später auch dem antiken Griechenland und Rom geprägt wurden, handelte es sich zumeist gleichzeitig auch um Gedenkmünzen. So zeigten diese altertümlichen Münzen häufig das Porträt des Herrschers. Daneben waren auch markante Gebäude und gewonnene Schlachten beliebte Motive für Münzen.

Mittelalter

Dieser Trend setzte sich dann im Mittelalter fort, wo die einzelnen Königshäuser nur selten Münzen prägten, welche nicht gleichzeitig mit dem eigenen Staat in Verbindung standen. Zudem entwickelte sich im Laufe des Mittelalters auch der Brauch, dass Gedenkmünzen extra nur aufgrund eines Ereignisses hergestellt wurden.

Mitte des 20. Jahrhunderts

Eine wirklich klare Unterscheidung zwischen Kurs- und Gedenkmünzen ist aber erst ab Mitte des 20. Jahrhunderts möglich. Von nun an unterschieden auch die Staaten klar zwischen der Umlaufwährung und den Gedenkmünzen.

Dabei war es in vielen Staaten Europas üblich, Gedenkmünzen zu produzieren, welche sich nur hinsichtlich des gezeigten Motivs vom Umlaufgeld unterscheiden. Heute sind Gedenkmünzen zumeist gewöhnliche Zahlungsmittel, welche bei Sammlern dennoch sehr begehrt sind.

Material

Das Material von Gedenkmünzen fällt sehr unterschiedlich aus. So gibt es einerseits Gedenkmünzen aus Gold und Silber aus früheren Epochen. Heutige Gedenkmünzen sind hingegen in der Regel aus den exakt gleichen Materialien wie die Kursmünzen auch, weshalb es sich bei den verwendeten Materialien um Metalle wie Messing, Kupfernickel und Zink handelt.

Merkmale

Letztlich weisen moderne Gedenkmünzen noch einige Merkmale auf, ohne welche sie oft keine wirklichen Gedenkmünzen wären. So sind Gedenkmünzen zunächst einmal relativ unbekannt in der Bevölkerung, da sie nur in limitierter Auflage produziert werden. Sobald demnach mit einer Gedenkmünze gezahlt werden soll, kann es deshalb zu Irritationen oder sogar einer Ablehnung der Münzannahme kommen.

Des Weiteren kann es sein, dass der Verkauf der Gedenkmünzen zu einem höheren Preis als deren eigentlicher Nennwert erfolgte. Letztlich besitzen manche Gedenkmünzen einen Wert, welcher außergewöhnlich und einzigartig ist. Dies erzeugt ebenso Konflikte bei einer realen Kaufhandlung, woran erneut erkennbar wird, dass Gedenkmünzen nur bedingt als Kursmünzen angedacht sind.

Sammlermünzen

Münzen sind die idealen Objekte für Sammler. Schließlich sind Münzen klein und leicht, besitzen oft einen Realwert und sind teils Jahrhunderte alt und äußerst selten.

Es ist demnach nicht verwunderlich, dass es auch spezielle Sammlermünzen gibt. Doch wie kam es eigentlich zur Entstehung dieser Münzart, aus was bestehen Sammlermünzen und welche Merkmale zeichnen diese aus?

Herkunft

Die erste Herausgabe von Sammlermünzen erfolgte erst Mitte des 20. Jahrhunderts, als das Münzsammeln ein beliebtes Hobby war und das wirtschaftliche Potential hinter dieser Leidenschaft erkannt wurde. So gab es beispielsweise eine Sammlermünze in den USA, welche sich dem Thema der Mondlandung widmete. In Großbritannien wurden wiederum solche Münzen produziert, welche die Königsfamilie darstellen.

Material

Sammlermünzen bestehen zumeist aus Gold, Silber oder Platin. Daneben gibt es auch noch Billonmünzen, welche als Sammlermünzen produziert werden. Diese enthalten dementsprechend nur einen gewissen und zumeist geringen Silberanteil.

Merkmale

Bei den Merkmalen der Sammlermünzen lässt sich festhalten, dass diese nicht als Kursmünzen konzipiert sind und sich deswegen teilweise hinsichtlich ihrer Größe und des Gewichts deutlich von Kursmünzen unterscheiden. Zudem sind Sammlermünzen zumeist als Sets erhältlich, wobei ein Set eine Thematik behandelt.

So wäre es beispielsweise denkbar, dass sich ein solches Set dem Thema berühmte Bauwerke in einem Staat widmet. Des Weiteren erscheinen Sammlermünzen, welche einem Set angehören, häufig über einen Zeitraum von mehreren Jahren.

Hierdurch soll ein stetiger Sammeleifer belohnt werden. Zudem steigt hierdurch bei Sammlern die Hoffnung, dass das spätere vollständige Set mehr wert sei. Letztlich werden Sammlermünzen teilweise noch mit einem Ausweis geliefert, welcher die Echtheit des Sammelobjekts bestätigt.

Anlagemünzen (Bullionmünzen)

Anlagenmünzen, welche auch als Bullionmünzen bezeichnet werden, verstehen sich als eine Art Goldbarren im Münzformat. So handelt es sich hierbei um eine Form der Geldanlage, welche in Deutschland als Anlagegold anerkannt ist. Doch seit wann gibt es solche Anlagenmünzen, aus welchen Materialien können diese bestehen und welche Merkmale weist eine echte Bullionmünze auf?

Herkunft

Die erste moderne Anlagenmünze der Welt war der Krügerrand aus Südafrika, welche erstmals 1967 hergestellt und ausgegeben wurde. Bemerkenswert ist dabei, dass der Krügerrand bis heute die beliebteste Anlagenmünze ist.

Dies dürfte einerseits an der Popularität beziehungsweise dem hohen Bekanntheitsgrad liegen, welchen diese Münze seit ihrer Erstveröffentlichung genoss. Andererseits handelt es sich beim Krügerrand jedoch auch um die Anlagenmünze mit dem kleinsten Aufschlag auf die Materialkosten, weshalb es sich hierbei um eine echte Geldanlage handelt. Seit den 70er Jahren gab es dann auch noch zahlreiche weitere Anlagemünzen, welche aus verschiedenen Materialien bestehen und teils von Staaten, teils von privaten Investoren herausgegeben werden.

Material

Anlagenmünzen können dabei aus diversen Materialien bestehen, wobei es sich natürlich nur um Rohstoffe handelt, welche einen hohen Eigenwert besitzen. Folglich bestehen Anlagenmünzen deshalb zumeist aus Gold, Silber, Platin oder Palladium. Dabei erfreuen sich Bullionmünzen aus Gold der größten Beliebtheit, was daran liegen dürfte, dass der Zuschlag für die Herstellung hier im Verhältnis am geringsten ausfällt.

Merkmale

Darüber hinaus lassen sich Anlagenmünzen einige Merkmale zuordnen, anhand welcher diese Münzform auch identifiziert werden kann. So haben viele Anlagenmünzen stets das gleiche Hauptmotiv. Dieses ändert sich dabei auch über Jahrzehnte hinweg nicht, was wiederum dafür sorgen soll, dass diese als seriöse Anlagequelle anerkannt werden.

Darüber hinaus enthalten Anlagenmünzen einen relativ hohen Absolutwert des Edelmetalls, so dass bereits eine einzelne Münze hohe Materialkosten aufweist. Letztlich tragen Anlagenmünzen auch stets eine Prägung, aus welcher das Gewicht und der Feinheitsanteil hervorgeht.

Kurantmünzen

Kurantmünzen sind im Prinzip Kursmünzen, deren nomineller Wert jedoch durch den Eigenwert der Münze gedeckt ist. Eine geringe Differenz aus nominellem und Eigenwert ergibt sich dabei lediglich aufgrund der Präge- und Herstellungskosten. Doch welche Bedeutung nehmen Kurantmünzen eigentlich in der Geschichte der Münzwährung ein, aus welchem Material bestehen diese in der Regel und durch welche Eigenschaften zeichnen sie sich aus?

Herkunft

Bis zur Mitte des 16. Jahrhunderts gab es keine Kursmünzen nach heutigem Verständnis. Stattdessen wurde lediglich mit Kurantmünzen gehandelt, da diese eine hohe Sicherheit boten und allgemein anerkannt waren.

Eine Ausnahme bildeten lediglich einige Städte, in welchen sich auch Kursmünzen etablierten, welche damals als Scheidemünzen bezeichnet wurden. Die Kurantmünzen wurden dann erst zu Beginn des 20. Jahrhunderts allmählich von der Kursmünze abgelöst.

Material

Die meisten Kurantmünzen, welche im Laufe der Geschichte produziert wurden, bestanden aus Gold oder aus Silber. Daneben gab es noch Kurantmünzen aus Bronze im alten Rom sowie Platin- und Kupfermünzen.

Merkmale

Darüber hinaus müssen Kurantmünzen auch einigen Kriterien gerecht werden, um als solche gelten zu können. So sind Kurantmünzen zunächst einmal äußerst robust und korrosionsbeständig, was diese als langfristiges und verlässliches Zahlungsmittel qualifiziert.

Zudem müssen Kurantmünzen eine hohe Wertdichte aufweisen, was durch Materialien wie Gold und Silber garantiert ist. Andernfalls wäre die Münze zu schwer und unhandlich, um als Zahlungsmittel des täglichen Handels dienen zu können. Des Weiteren muss deren Gestaltung allgemein akzeptiert sein und kann auch eine Propagandafunktion erfüllen.

Lochmünzen

Lochmünzen sind gewöhnliche Münzen, welche jedoch in der Mitte über ein Loch verfügen. Ein solches Loch dient dabei der Materialeinsparung, was die Herstellungskosten solcher Münzen senkt.

Eine solche Maßnahme ist dabei vor allem dann sinnvoll, wenn die Lochmünze später einmal als Kursmünze dienen soll. Doch wo haben Lochmünzen eigentlich ihren Ursprung, aus welchen Materialien werden diese hergestellt und welche Merkmale sind für diese charakteristisch?

Herkunft

Die ersten Lochmünzen, welche als Kursmünzen dienten und in großer Stückzahl hergestellt wurden, waren die 5 und 50 Yen Münzen in China. Diese befinden sich dabei bis heute im Umlauf. In Europa spielten Lochmünzen jedoch nie eine wichtige Rolle und wurden zumeist nur in Krisenzeiten eingesetzt, in welchen eine Ressourcenknappheit herrschte.

So gab es beispielsweise in Frankreich während des 2. Weltkriegs eine 10 Cent Lochmünze, wohingegen Deutschland solche Münzen zu gleicher Zeit in Osteuropa ausgab. Gegen Ende des 20. Jahrhunderts gab es Lochmünzen in Europa hingegen lediglich in

Heute sind die Lochmünzen aufgrund des Euros in Europa verschwunden und spielen auch im Rest der Welt nur eine untergeordnete Rolle.

Material

Das Material von Lochmünzen entspricht jenem gewöhnlicher Münze, weshalb diese auch zumeist aus Kupfernickel, Zink und Messing bestehen. Lochmünzen aus Gold oder Silber gibt es hingegen weltweit nahezu nicht, was auch der Natur der Sache entspricht. Schließlich werden Lochmünzen aus Kostengründen produziert, weshalb auch vorzugsweise auf günstige Rohstoffe zurückgegriffen wird.

Merkmale

Hinsichtlich der Merkmale unterscheiden sich Lochmünzen mit Ausnahme des Lochs nicht von gewöhnlichen Münzen. Beim Loch muss es sich allerdings nicht zwangsweise um einen Kreis handeln.

Stattdessen gibt es auch Lochmünzen, aus welchen ein Quadrat oder Rechteck geschnitten wurde. Letztere sind vor allem in China beliebt, wo die Kombination der runden Münze und des eckigen Ausschnitts auch eine religiöse Bedeutung hat.

Notmünzen und Jetons

Notmünzen und Jetons sind eine Sonderform der Münze, welche im eigentlichen Sinne keine echte Münze darstellt. Jedoch können sowohl Notmünzen als auch Jetons als Münzersatz dienen. Doch wo liegt eigentlich der Ursprung dieser Münzarten, aus welchen Materialien bestehen sie und welche Merkmale haben diese Münzformen?

Herkunft

Notmünzen

Die ältesten erhaltenen Notmünzen stammen aus dem holländischen Leyden. Hier wurden während einer Belagerung durch die Spanier Münzen aus Pappe hergestellt.

Dabei wurden die Pappstücke zurechtgeschnitten und anschließend mit dem originalen Münzstempel bedruckt. Im Laufe der Geschichte lassen sich anschließend noch zahlreiche weitere Beispiele von Notmünzen finden, welche vor allem während Kriegszeiten und Katastrophen gedruckt und ausgegeben wurden.

Jetons

Die Geschichte der Jetons reicht dagegen bis in die 1880er zurück, als es zur erstmaligen Herstellung von Jetons kam. Diese dienten dabei noch als Pokerchips und wurden anfangs nicht in Casinos eingesetzt. Später erwiesen sich diese Chips dann allerdings als so praktisch, dass auch kein Casino mehr auf diese verzichten wollte.

Material

Notmünzen

Hinsichtlich des Materials lässt sich bei Notmünzen nur feststellen, dass stets Ressourcen zum Einsatz kamen, welche sehr wenig kosten oder in Überfülle erhältlich sind. Aus diesem Grund wurde für die Herstellung von Notmünzen häufig auf Pappe, Porzellan, Leder und Kohle zurückgegriffen, wobei die Übergänge zum Notgeld im Sinne von Papiergeld oft fließend sind.

Jetons

Jetons bestehen wiederum aus Keramik oder Industrieplastilin, welches auch als Clay bezeichnet wird. Früher wurden Jetons zudem vereinzelt auch aus Elfenbein gewonnen. Manche Jetons verfügen zudem noch über einen Kern aus Metall, welcher dafür sorgt, dass der Schwerpunkt in der Mitte ausgeprägter ausfällt.

Merkmale

Notmünzen

In Sachen Merkmale lässt sich bei den Notmünzen lediglich feststellen, dass sie über keine einheitlichen Merkmale verfügen. Notmünzen haben lediglich gemeinsam, dass sie oft unpräzise und unprofessionell angefertigt werden und damit wenig sicher vor Schäden und Fälschungen sind. Zudem wird das verwendete Material nicht jenen Standards gerecht, welche eine Kursmünze erfüllen muss.

Jetons

Anders gestaltet sich diese Untersuchung der Merkmale dagegen schon bei den Jetons, welche sich durch eine Reihe von Eigenschaften auszeichnen. So lassen sich auf den Jetons zum einen zahlreiche Informationen finden.

Darunter befinden sich

  • die Währung
  • eine Registriernummer und
  • eine Satznummer.

Zudem verfügen moderne Jetons über ein Hologramm, welches die Anfertigung von Fälschungen erschwert.

Pseudomünzen

Pseudomünzen sind Münzen, welche abgesehen vom Materialwert in der Regel keinen realen Wert besitzen und nur den Anschein einer realen Kursmünze erwecken. Pseudomünzen werden dabei teils sogar durch Staaten produziert oder aber werden durch private Investoren hergestellt. Doch wo liegt eigentlich der Ursprung von Pseudomünzen, aus welchen Materialien werden diese gewonnen und durch welche Merkmale sind diese gekennzeichnet?

Herkunft

Der genaue Ursprung von Pseudoprägungen kann heute nicht mehr geklärt werden. Es kann dabei davon ausgegangen werden, dass es bereits in der Antike zu Münzprägungen gab, welche lediglich aus Propagandazwecken hergestellt oder als nicht genutzte Pseudowährung konzipiert wurden.

Material

Das Material solcher Pseudomünzen ist ebenso nicht festgelegt. So können Pseudomünzen theoretisch aus Gold oder Silber bestehen, wohingegen es weitaus wahrscheinlicher ist, dass sie aus einfachem Messing, Kupfernickel oder Zink angefertigt wurden.

Merkmale

Letztlich lassen sich Pseudomünzen noch in zwei Kategorien einteilen, welche auch mit den Merkmalen dieser Münzform zusammenhängen.

Pseudowährung

So können Pseudomünzen einerseits Pseudowährungen sein. Diese erwecken den Eindruck, eine offizielle und anerkannte Währung zu sein und werden teils sogar vom Staat herausgegeben. Diese Form der Pseudomünze unterscheidet sich kaum von gewöhnlichen Kursmünzen und ist deshalb nur schwer zu erkennen.

Fantasieprägung

Daneben gibt es noch Fantasieprägungen, welche häufig größer und schwerer als gewöhnliche Münzen sind. Diese geben häufig vor, die Währung eines exotischen oder nicht existenten Landes zu sein und werden durch private Unternehmen hergestellt.

FAO-Münzen

FAO-Münzen werden seitens diverser Staaten und der Ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation herausgegeben und sollen Hilfsprojekte dieser Organisation finanzieren. In diesem Zusammenhang stellt sich die Frage, seit wann die FAO eigentlich diese Münzproduktion veranlasst, aus welchem Material diese FAO-Münzen bestehen und welche Eigenschaften sie aufweisen?

Herkunft

Die FAO begann Ende der 60er Jahre damit, zusammen mit verschiedenen Staaten FAO-Münzen zu produzieren. Unter diesen Staaten befanden sich beispielsweise auch die Länder

In den 70er und 80er Jahren ging dieses Konzept dann auch auf, was vor allem daran liegen dürfte, dass Münzen-Sammeln ein beliebtes Hobby und die Hungersnot in der Dritten Welt medial noch weitaus präsenter war. In den 90er Jahren nahm das Interesse an FAO-Münzen jedoch immer weiter ab, weshalb dieser Münztyp nun kaum noch produziert wird.

Material

Da FAO-Münzen primär für die Unterstützung von Hilfsprojekten angedacht sind, werden bei diesen nur sehr günstige Rohstoffe eingesetzt. Aus diesem Grund bestehen FAO-Münzen zumeist aus Kupfernickel oder Messing.

Merkmale

Hinsichtlich ihrer Eigenschaften sind FAO-Münzen zumeist leicht, sehr dünn und relativ klein. Zudem zeigen sie in der Regel Motive aus dem Bereich der Landwirtschaft, was die Grundintention des Projekts verdeutlichen soll.

Formen des Münzrands (Rändelung)

Münzen werden oftmals als kleine Kunstwerke angesehen, bei welchen es auch auf Details ankommt. Zudem sind Münzen ein Gebrauchsgegenstand, welcher entsprechend stabil und praktisch sein sollte.

Aus diesem Grund spielt auch der Münzrand eine wichtige Rolle. Doch welche verschiedenen Formen des Münzrands gibt es eigentlich und welche Funktionen erfüllen diese?

Glatter Münzrand

Die wohl einfachste Form des Münzrands ist der glatte und damit unbearbeitete Münzrand. Dieser hat den Vorteil, dass der Herstellungsprozess erleichtert wird und sich die Münzen glatter und damit teils angenehmer anfühlen.

Jedoch ist eine solche Randgestaltung kritisch zu sehen. Einerseits lassen sich solche Münzen leichter fälschen, da mit dem unbearbeiteten Rand ein Sicherheitsmerkmal entfällt. Zudem können im Falle von Gold- und Silbermünzen unbemerkt Teile des Randes abgeschliffen werden, was den Realwert einer solchen Münze senkt.

Münzränder mit Kerben

Aus diesem Grund begannen die Münzhersteller ab dem 17. Jahrhundert damit, die Ränder von Münzen vielfach zu bearbeiten. Dabei wurde vor allem die Rändelung eingesetzt.

Hierbei werden gezielt Kerben im Bereich des Münzrands angebracht, welche für mehr Schutz und Ästhetik sorgen. Dabei gibt es die Hauptgattungen

  • der senkrechten Riffelung
  • der schrägen Riffelung
  • des Laubrands und
  • des Kettenrands.

Münzränder mit Schrift

Daneben gibt es noch die Randgestaltung der Randschrift, wobei zwischen der erhabenen und der vertieften Randschrift unterschieden werden kann. Während bei der erhabenen Randschrift die Buchstaben aus dem Münzrand herausragen, sind diese bei der vertieften Randschrift in den Münzrand eingelassen.

Aufgaben

Alle Formen von Rändelungen erfüllen dabei eine Reihe von Aufgaben, auf welche nun noch eingegangen werden soll. Wie bereits angedeutet, erhöht sich durch diese Maßnahmen der Schutz gegen Abtragungsversuche des Münzmaterials. Zudem versprechen sich die Münzhersteller hierdurch eine Verbesserung der Ästhetik.

Weitere Faktoren, welche eine Rolle spielen, sind

  • eine Erhöhung der Münzstabilität
  • eine Präzisierung der Normierung
  • eine Optimierung der Stapelbarkeit
  • eine Verstärkung der Unterscheidungsmerkmale zwischen unterschiedlichen Münzwerten sowie
  • die Präsentation von Informationen.

Insgesamt ist der Münzrand damit ein wichtiges Charakteristikum einer Münze, welches viel über deren Zustand, Echtheit und Herausgeber verrät.