Sammeln - Geschichte, beliebte Sammelgegenstände und unterschiedliche Sammler-Typen
Das Sammeln ist für die meisten Menschen viel mehr als ein Hobby: es ist eine Leidenschaft. Dabei kennt diese Sammelleidenschaft keine Altersgrenze; das Sammeln kann schon in der Kindheit anfangen und bis ins hohe Alter reichen. Gesammelt werden die unterschiedlichsten Gegenstände; typisch sind z.B. Briefmarken, Kronkorken, Aufkleber und vieles mehr. Lesen Sie über die Geschichte des Sammelns und informieren Sie sich über typische Sammelgegenstände sowie Sammler-Typen.
Etwas zu sammeln, liegt in der Natur des Menschen. Viele machen daraus heutzutage ein Hobby, das in den meisten Fällen dem reinen Zeitvertreib dient.
In vielen Fällen entsteht die Sammellust durch Zufall, etwa durch Geschenke. Die Ästhetik spielt dabei oft eine bedeutende Rolle.
Fängt man mit dem Sammeln an, so ist es meist so, dass man viele Jahre dabei bleibt, oft das ganze Leben über. Möglich ist, dass man seine erste Sammlung durch weitere vergrößert.
Die Sammelleidenschaft ist dabei stark verbreitet; die Organisation erfolgt über Tauschbörsen und Vereine. Es gibt viele Möglichkeiten, mit anderen Sammlern in Kontakt zu treten und sich auszutasuchen.
Oft spezialisiert man sich auf ein bestimmtes Thema, sodass mit der Zeit auch das Fachwissen darüber größer wird. Zu den möglichen Fundquellen zählen:
- Flohmärkte
- Auktionen
- Antiquitätenläden
Dabei lassen sich vor allem auch im Internet seltene und teils auch sehr wertvolle Gegenstände finden.
Die Geschichte des Sammeltriebs
Das Sammeln ist für viele Menschen ein beliebtes Hobby, dabei geht das Sammeln vermutlich auf die Urzeiten der Menschheitsgeschichte zurück.
Die Anfänge
Schon als Jäger und Sammler sind die Menschen diesem Urinstinkt gefolgt. Das Beschaffen und Horten von Dingen scheint dem Menschen im Blut zu liegen.
Das 17. Jahrhundert war von der langen Katastrophe des Dreißigjährigen Kriegs geprägt. Bis dahin war das Sammeln eher verpönt und galt als eitel und selbstsüchtig.
Das Sammeln stand für Chaos und Gier. Viele Fürsten und Herrscher besaßen Privatsammlungen, um damit ihre Macht zu demonstrieren.
Erst im 18. Jahrhundert entstanden Museen, die dem Sammeln auch einen öffentlichen Rahmen und Ansehen gaben. So dienten diese Sammlungen nun der Gemeinnützigkeit und das Sammeln wurde salonfähig.
Das Sammeln als Freizeitbeschäftigung
Das Sammeln ist vor allem eine Erscheinung der Industrieländer und im Zuge der Industrialisierung nahm die Sammelleidenschaft der Menschen immer mehr zu. Erfüllte das Sammeln in der Vergangenheit auch wissenschaftliche Zwecke, so wurde es nun immer mehr zur profanen Freizeitbeschäftigung. Die Beweggründe waren dabei ganz unterschiedlich und hingen auch von den gesammelten Objekten ab.
Entweder sollte eine Sammlung auch der Wertsteigerung dienen oder es war einfach nur eine Leidenschaft. Viele Sammelobjekte haben auch einen historischen Hintergrund. Bestimmte Sammelgegenstände haben eine Geschichte und sind damit auch lehrreich.
Sammeln mit pädagogischem Hintergrund
Im Laufe des 20. Jahrhunderts haben auch immer mehr Kinder gesammelt. Das konnten
- Briefmarken
- Klebebilder
- Kronkorken
oder ähnliches sein. Damit erfüllte das Sammeln dann auch einen pädagogischen Zweck. So konnte es dem Kind beispielsweise einen Ordnungssinn vermitteln und eine sinnvolle Freizeitbeschäftigung bieten.
Dabei ist das Sammeln aber auch durchaus kritisch zu sehen und kann auch negative Aspekte haben. Etwa, wenn es zum Zwang oder zur Sucht wird.
Heutige Verbreitung
Heutzutage wird in jedem Lebensalter und in jeder sozialen Schicht gesammelt. Die Sammelobjekte können sich erheblich unterscheiden und es gibt nicht unbeträchtliche Privatsammlungen mit einem immensen Wert. Andere Menschen sammeln nur aus Spaß an der Freude und unter Umständen auch ganz einfache Sammelgegenstände.
Die Sammelleidenschaft kann von kostspieligen Oldtimern, über teure Kunstgegenstände bis hin zu einfachen Bierdeckeln reichen. Es wird gesammelt, was das Zeug hält. Manchmal erfüllt das Sammeln auch einen nützlichen Zweck, etwa das Sammeln von Brennholz oder essbaren Waldpilzen.
Beliebte Sammelgegenstände
Die Anzahl der möglichen Sammelgebiete ist riesig. So werden teils auch ungewöhnliche Dinge gesammelt. Verbreitet sind etwa
- Wertpapiere
- Automobile
- Anstecknadeln
- Feuerzeuge
- Lesezeichen
- Aufkleber
- Servietten
- Musikinstrumente
- Streichholzschachteln
- Zigarettenbilder
- Spardosen oder
- Schmetterlinge.
Es folgt eine Übersicht über die beliebtesten Sammelgegenstände.
Tassen, Briefmarken und Überraschungseier
Die Sammelgegenstände können sich aber altersgemäß unterscheiden. Sicher können sich noch viele an Omas Begeisterung für Sammeltassen erinnern. Aber auch heute gibt es noch viele Frauen, die beispielsweise Espressotassen sammeln.
Opa konnte sich dann schon eher für Briefmarken und Münzen begeistern. Viele Enkelkinder haben die Sammelfreude für Briefmarken dann übernommen.
Überraschungseier sind bei Jung und Alt beliebte Sammelobjekte; die meisten Menschen haben es auf die Figuren abgesehen. Es gibt sogar Überraschungseier-Sammlerbörsen und manche Überraschungseier erreichen einen erstaunlichen Wert. In speziellen Katalogen kann man den Wert nachschlagen.
Sand, Steine und Modellautos
Manche Menschen sammeln sogar Sand aus den Wüsten oder von Stränden ferner Länder. Auch kleine Edel- und Halbedelsteine gehören zu begehrten Liebhaberobjekten die gehortet werden.
Zudem werden Modellautos zu den beliebten Sammlerobjekten gezählt. Sie werden oft in speziellen Sammelvitrinen gehütet.
Bierzubehör, Karten und Münzen
Gerade Männer sammeln gerne Bierdeckel, Bierdosen oder ausgefallene Bierflaschen. Die so genannten Autogrammjäger haben es auf Autogrammkarten abgesehen und können davon gar nicht genug haben. Unspektakulärer ist da das Sammeln von Ansichtskarten, aber gerade sehr alte Ansichtskarten können wertvoll sein.
Nicht wenige Menschen sammeln auch Banknoten aus aller Herren Länder. Des Weiteren gelten Münzen zu den beliebten Sammelgegenständen.
Wein und Kunst
Für Weinliebhaber kann das Sammeln erlesener Weine zur Leidenschaft werden. Dabei hat das Sammeln nicht nur den Sinn der Beschaffung und Aufbewahrung zu erfüllen, oft wird auch eine Wertsteigerung angestrebt. Dafür sammeln manche Sammler ganz systematisch, andere hingegen eher ungezielt.
So mancher Sammler besitzt eine regelrechte Rarität. Vor allen Dingen Sammler von Antiquitäten können sich mit solchen Kostbarkeiten schmücken. Kunstsammler müssen schon etwas investieren und brauchen auch den entsprechenden Raum.
Puppen und Spielzeug
Vorwiegend Frauen sammeln gerne Puppen, da gibt es Künstlerpuppen und spezielle Sammlerpuppen sowie das entsprechende Zubehör. Männer erfreuen sich dann schon eher an Blechspielzeug oder sie sammeln Modelleisenbahnen und Zubehör.
Accessoires, Uhren und Schallplatten
Frauen sagt man auch nach, dass sie Schuhe und Handtaschen sammeln, Männer dann vielleicht Krawatten oder Manschettenknöpfe. Auch das Sammeln von Uhren kann zu einer großen Leidenschaft werden.
So mancher Sammler verfügt über eine beachtliche Schallplattensammlung. Für einige Sammler wird die Sammelwut zur regelrechten Sucht.
Je nachdem, was und mit welcher Absicht gesammelt wird, lassen sich verschiedene Sammler-Charaktere erkennen...
Unterschiedliche Sammler-Typen
Die Intention des Sammelns kann unterschiedlich ausfallen. So lassen sich beispielsweise folgende Sammler-Charaktere ausmachen:
Der idealistische Sammler sammelt Gegenstände, damit diese nicht weggeschmissen werden müssen; der Wert dieser Dinge spielt keine Rolle. Er freut sich, wenn ein Gegenstand aufbewahrt werden kann und gibt diesen auch - in gute Hände - gerne ab.
Der Wertsammler probiert, aus einem Sammelgegenstand den höchst möglichen Gewinn zu erzielen. Je wertvoller etwas, desto besser: besonders gerne versucht er, unwissenden Besitzern etwas günstig abzukaufen und dies dann für sehr viel Geld weiter zu verkaufen - auf einen langen Besitz des Objekts ist dieser Sammlertyp nicht aus.
Der sentimentale Sammler erinnert sich gerne an alte Zeiten und versucht, seine Sehnsucht durch das Sammeln entsprechender Objekte zu stillen. Diese nehmen an Wert zu, was jedoch für den Sammler nicht das Wichtigste ist.
Der historische Sammler geht noch einen weiteren Schritt zurück. Er sammelt Dinge mit geschichtlicher Bedeutung, um entsprechende Zusammenhänge besser zu verstehen - je älter, desto interessanter.
Um sich am Objekt ansich zu erfreuen, sammelt der ästhetische Sammler. Hierbei werden häufig Trends aufgegriffen; der Wert des Gegenstands spielt weniger eine Rolle. Oft handelt es sich um Gelegenheitssammler.
Beim systematischen Sammler geht es darum, seine Sammlung nach einem bestimmten System zu erstellen; er sammelt lediglich Dinge eines kleinen Sammelgebiets, um den Überblick zu behalten.
Neben diesen Charakteren gibt es noch viele weitere Typen, wie etwa
- den infantilen Sammler: sammelt alles, was ihm möglich ist, um sein kindliches Bedürfnis, etwas zu bekommen, zu stillen
- den praktischen Sammler, der dementsprechend praktische Dinge, wie etwa Werkzeug, ohne absehbare Verwendung sammelt
- den Exklusivitätssammler, der exklusive Dinge sammelt, um Bewunderung zu erhalten oder
- den kriminellen Sammler, der sogar für Straftaten bereit ist, um so ein sein begehrtes Sammlerobjekt zu kommen.