Simsen - Entwicklung, besondere Anwendungsgebiete und typische Abkürzungen

Eine SMS bietet dem Nutzer nur 160 Stellen, um sich möglichst genau auszudrücken und mitzuteilen. Da es sich hierbei doch um einen nur sehr begrenzten Platz handelt, kam es beim Simsen in den letzten zehn Jahren zur Erfindung einer Vielzahl von Abkürzungen, welche Zeichen sparen sollten. Dank SMS-Flatrates hat man zwar mittlerweile mehr Platz; durch die Abkürzungen kann man aber auch eine Menge Zeit sparen. Informieren Sie sich über die Entwicklung des Simsens sowie typische Abkürzungen.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Die Entwicklung des Simsens

Heutzutage stellt das Simsen für viele Menschen eine nicht mehr wegzudenkende Möglichkeit dar, sich Freunden und Bekannten mitzuteilen und Informationen auszutauschen. Bemerkenswert ist dieser Umstand vor allem in Hinblick auf die Tatsache, dass es die SMS noch vor zwei Jahrzehnten praktisch nicht gab. Doch wie verlief die Entwicklung des Simsens, welche im heutigen Hype um diese Kommunikationsform gipfelte?

"Merry Christmas"

Seinen Anfang hatte das Simsen im Jahre 1992. Hier wurde die erste SMS an ein Mobilfunkgerät gesendet, welche noch die einfache Nachricht "Merry Christmas" enthielt.

In den folgenden Jahren stagnierte die Entwicklung des Simsen jedoch weitestgehend. So war das Handy immer noch kein Gerät der Massen und begann sich nur langsam zu verbreiten. Zudem zogen es damalige Nutzer in der Regel vor, sich per Anruf und nicht per Kurznachricht auszutauschen. Selbst zur Jahrtausendwende hielt dieser Trend noch an, was sich leicht an der Gesamtzahl der versendeten SMS in den USA ablesen lässt.

Diese beträgt dabei im Jahre 2001 nicht einmal eine Milliarde und selbst 2004 werden nur etwa drei Milliarden verschickte SMS erreicht. Seitdem kann von einer regelrechten Explosion der SMS-Nutzung gesprochen werden. Die Entwicklung des Simsens ist somit einerseits eine Geschichte der Verbreitung und eine Geschichte des Erfolgs, welcher bis heute ungebrochen anhält.

Weitere Entwicklungsschritte

Darüber hinaus war das Simsen jedoch auch noch weiteren Entwicklungen unterworfen. Diese betreffen vor allem die SMS-Inhalte und damit die Art, wie sich Nutzer von Handys per SMS verständigen.

Anfangs fiel es vielen Nutzern noch schwer, sich mit Hilfe so weniger Zeichen adäquat auszudrücken. Zudem fehlte es an festen Konventionen, welche Floskeln enthalten sein müssen und was als passend und unangebracht gilt.

Diese Unklarheiten verschwanden mit der Zeit, da die tägliche Nutzung dieses Mediums durch breite Schichten der Bevölkerung praktikable Lösungen für diese Probleme fand. So kam es beispielsweise zur Kreation einer Vielzahl von Abkürzungen, welche es dem Nutzer ermöglichten, Emotionen und komplexe Aussagen in nur eine SMS zu packen. Insgesamt war das Simsen in den letzten zehn Jahren einer großen Entwicklung unterworfen, welche die SMS zu einer der wichtigsten Kommunikationsmittel der Neuzeit machte.

Mittlerweile ist das Simsen fester Bestandteil von Flatrate-Tarifen geworden...

SMS-Flatrates von Mobilfunkanbietern fast schon Standard

SMS kosten ebenso wie das Telefonieren Geld. Heutzutage hat der Kunde allerdings immer öfter die Möglichkeit, die SMS nicht einzeln zu bezahlen, sondern in Form einer Flatrate lediglich einen Fixbetrag zu zahlen, wonach beliebig viele SMS verschickt werden können. Doch können solche SMS-Flatrates von Mobilfunkanbietern inzwischen als Standard bezeichnet werden oder überwiegen nicht doch noch klassische Tarife, bei welchen jede SMS einzeln abgerechnet wird?

Heutzutage ist es tatsächlich so, dass die meisten Mobilfunktarife eine SMS-Flatrate beinhalten. Diese Form der Bezahlung kann demnach als Standard angesehen werden.

Volumentarife

Daneben erfreut sich aber auch noch ein weiteres Modell einer großen Beliebtheit. Namentlich handelt es sich hierbei um so genannte Volumentarife.

Bei diesen wird dem Kunden ein bestimmter Freibetrag gewährt. So können beispielsweise monatlich 100 SMS im Rahmen des Mobilfunkvertrages abgeschickt werden, ohne dass weitere Kosten anfallen.

Sollte dieser Betrag allerdings überschritten werden, dann fallen Mehrkosten an. Derartige Verträge eignen sich vor allem für Durchschnittsnutzer, welche nicht von den unbegrenzten Freiheiten einer Flatrate profitieren, da der SMS-Dienst ohnehin nur mit Einschränkungen genutzt wird.

Prepaid-Tarife

Die letzte Alternative, die Abrechnung für jede SMS, stellt hingegen zunehmend die Ausnahme dar. Auf diese Vertragsform kann dabei vor allem noch im Rahmen von Prepaid-Tarifen gestoßen werden. Moderne Verträge beinhalten hingegen zumindest einen Volumen Tarif, wenn nicht sogar Flatrate Tarif.

Insgesamt lässt sich festhalten, dass SMS-Flatrates von Mobilfunkanbietern tatsächlich fast schon Standard sind. Allerdings sollte man sich vor dem Abschluss eines solchen Vertrags dennoch die Frage stellen, ob eine solche Flatrate denn wirklich benötigt wird. Schließlich fallen die Kosten für Volumentarife in der Regel deutlich günstiger aus, weshalb diese eine interessante Alternative für Gelegenheitsnutzer darstellen.

Beim Simsen werden wie bereits erwähnt, gerne Abkürzungen verwendet - diese stellen wir im Folgenden vor...

Typische Abkürzungen

Besonders Stimmungen und Gefühle können beim SMS-Schreiben abgekürzt werden. Häufig nutzt man dabei Begriffe aus der englischen Sprache.

Lachen und Grinsen

Der Klassiker schlechthin, welcher in vielen Kontexten häufig Verwendung findet, ist der Ausdruck LOL. Diese Buchstabenkombination steht für den Ausdruck "laughing out loud" und wird entsprechend verwendet, sobald etwas als lustig empfunden wird.

Gesteigert werden kann das Ganze durch die Buchstabenkombination ROFL, welche für "rolling on the floor laughing" steht. Letzteres sollte allerdings nur für ausdrückliche Witze eingesetzt werden.

Ähnliches gilt für die Ausdrücke *g* und *bg*, welche für "grinning" und "big grinning" stehen, was wiederum "Grinsen" bedeutet. Im Unterschied zu LOL und ROFL wird diese Abkürzung aber eher gebraucht, um unterschwellige Witze oder Anspielungen zu markieren.

Verabschieden

Des Weiteren gibt es zahlreiche Möglichkeiten, sich mittels einer solchen Abkürzung zu verabschieden. Die wohl geläufigste Form ist dabei CU, welches schlicht für "see you" steht. Daneben kommen noch beispielsweise die Abkürzungen BB für "bye bye", LG für "Liebe Grüße", TTYS für "talk to you soon" und bd für "bis dann" in Frage.

Gefühle ausdrücken

Darüber hinaus dürfen bei den SMS-Abkürzungen natürlich auch nicht Möglichkeiten fehlen auszudrücken, was man vom anderen hält. HDL für "hab dich lieb" und MAD für "mag dich" sind dabei Alternativen, seine Zuneigung auszudrücken. Durch BF für "Blödfrau" und Dn für "du nervst" lässt sich wiederum Ablehnung und Missfallen ausdrücken.

Weitere Abkürzungen

Letztlich gibt es noch Abkürzungen, welche in diversen Kontexten eingesetzt werden können und die jeder kennen sollte. Dazu gehören

  • L8R für "später"
  • WE für "Wochenende"
  • THX für "danke" und
  • afk für "bin mal kurz nicht erreichbar".

Insgesamt waren das natürlich noch bei Weitem nicht alle Abkürzungen, welche beim Simsen zum Einsatz kommen. Allerdings dürfte diese kurze Übersicht dabei helfen, die geläufigsten Abkürzungen zu verstehen und anwenden zu können. So lässt sich schließlich nicht nur Platz innerhalb der SMS, sondern auch Zeit sparen, da weniger Zeichen getippt werden müssen.

Neben der schlichten Kommunikation zwischen zwei Personen wird die Technik des Simsens auch anderweitig genutzt...

SMS-Kurznachrichten zur Gerätesteuerung

Die meisten Menschen kennen die SMS nur als eine Möglichkeit, kurze Nachrichten an andere Mobilfunknutzer zu schicken. Dabei hat die SMS noch weitere Einsatzmöglichkeiten und kann zur Steuerung von technischen Geräten dienen. Doch in welchen Bereichen kann die SMS zur Gerätesteuerung eingesetzt werden und welche Vorteile resultieren daraus?

Auch die Waschmaschine kann mittels Mobiltelefon gesteuert werden
Auch die Waschmaschine kann mittels Mobiltelefon gesteuert werden

Garagen

Zunächst einmal kann die SMS im Bereich der Sicherheit zur Gerätesteuerung eingesetzt werden. Als Beispiel kann hierbei das elektronische Garagentor dienen, welches per SMS geöffnet und geschlossen werden kann. Die Folge sind erhöhte Sicherheitsstandards, da es sogar denkbar ist, dass man per SMS im Falle bestimmter Vorkommnisse über diese unterrichtet wird.

Zigarettenautomaten

Des Weiteren werden in manchen Ländern SMS eingesetzt, um öffentliche Automaten bedienen zu können. So ist es etwa in Österreich möglich, Zigaretten am Automaten zu kaufen, indem eine SMS an den Betreiber mit der Nummer des Geräts geschickt wird.

Der Vorteil ist hierbei einerseits die automatische Alterskontrolle. Zudem wird das Geld automatisch vom Konto des Handyinhabers abgezogen, was ebenso den Komfort erhöht.

Heizungsanlagen

Darüber hinaus ist es möglich, manche Heizungsanlagen per SMS zu steuern. Dabei kann nicht nur der aktuelle Heizplan und die Temperatur eingesehen werden. Stattdessen können die Heizanlagen auch stärker auf- oder abgedreht werden.

Befindet man sich demnach gerade beispielsweise im Urlaub und ist auf der Heimreise, kann direkt dafür gesorgt werden, dass es bei der Ankunft in der eigenen Wohnung angenehm warm ist.

Öffentlicher Verkehr

Daneben kommt die Gerätesteuerung per SMS mancherorts sogar zur Navigation öffentlicher Nahverkehrsmittel zum Einsatz. Dies wäre etwa im österreichischen Vorarlberg der Fall. Hier können Linienbusse per Knopfdruck angefordert werden.

In der Folge fährt der reguläre Linienbus eine in der Regel abgelegene Haltestelle an, welche ohne die abgeschickte SMS ausgelassen worden wäre. Hierdurch sparen sich die Linienbetreiber unnötige Umwege, da abgelegene Haltestellen nur dann angefahren werden, sobald auch wirklich ein Gast einsteigen will. Daneben profitieren zudem noch die Fahrgäste von dem System, da auch Haltestellen in eher abgelegenen Orten eingerichtet werden konnten, da diese nie umsonst angefahren werden.

Mautsysteme

Letztlich kann die SMS Gerätesteuerung noch dazu dienen, Abrechnungen im Verkehr zu tätigen. Dies wäre beispielsweise beim deutschen Mautsystem der Fall, welches eine bequeme Abrechnung und Kontoführung per SMS erlaubt.

  • Peter Schlobinski Duden - Von HDL bis DUBIDODO: (K)ein Wörterbuch zur SMS, Bibliographisches Institut, Mannheim, 2009, ISBN 3411735813
  • Anton G. Leitner SMS-Lyrik: 160 Zeichen Poesie, Deutscher Taschenbuch Verlag, 2002, ISBN 3423621249

Unsere Artikel werden auf Grundlage fundierter wissenschaftlicher Quellen sowie dem zum Zeitpunkt der Erstellung aktuellsten Forschungsstand verfasst und regelmäßig von Experten geprüft. Wie wir arbeiten und unsere Artikel aktuell halten, beschreiben wir ausführlich auf dieser Seite.