Kindern das Telefonieren spielerisch beibringen - Tipps und wichtige Verhaltensregeln
Das Telefon hat eine magische Anziehungskraft schon auf kleinste Kinder. Bereits im Kleinkindalter kann man die kindliche Neugierde nutzen und damit beginnen, den Kindern das Telefonieren spielerisch beizubringen. Dabei sollten jedoch auch einige Punkte beachtet werden. Generell sollten Eltern stets im Hinterkopf behalten, dass Kinder auch prima ohne Technik auskommen. Lesen Sie, wie Sie Ihrem Nachwuchs das Telefonieren beibringen können und welche Tipps und wichtigen Verhaltensregeln dabei beachtet werden sollten.
Dieses kleine Kästchen, das manchmal blinkt und Töne von sich gibt, hat eine magische Wirkung auf kleine Kinder. Wenn dann aus dem Telefon auch noch die Stimme von Oma oder Opa zu hören ist, die Großeltern aber nicht zu sehen sind, ist es um die Kinder geschehen.
Von da an werden sie immer telefonieren wollen, wenn auch Mama oder Papa telefonieren. Die meisten Kinder geben nicht eher Ruhe, bis man ihnen kurz den Hörer gibt und sie ein paar Sätze sprechen dürfen.
Die kindliche Neugierde nutzen
Etwa ab dem zweiten Geburtstag beginnen die Kinder, sich für das mysteriöse Gerät zu interessieren. Diese Neugierde sollten die Eltern nutzen und schon jetzt den Kindern beibringen, wie man telefoniert.
Die Kinder sollen keine Angst vor dem Telefon haben. Dies erreicht man am besten dadurch, dass man sie häufig ans Telefon gehen lässt, wenn sie dies möchten.
Sie werden anfangs nur in den Hörer horchen und maximal Antworten wie "ja" und "nein" geben, doch langsam wird sich dies steigern. Für den Anrufer sind derartige Gespräche natürlich sehr anstrengend und irgendwann fallen Oma, Opa und Co. keine Fragen mehr ein, die sie dem Kleinkind stellen könnten. Spätestens dann muss man den Anrufer natürlich erlösen.
Hilfreich ist es für die Eltern auch, wenn sie die Lautsprecherfunktion am Telefon einschalten. So verstehen sie, welche Fragen gestellt werden und können notfalls "übersetzen", wenn der Anrufer das Kind nicht versteht.
Das richtige Alter
Sobald die Kinder im Kindergarten sind, dürfen sie auch schon selbst die Nummer von Papa oder den Großeltern wählen. Am einfachsten geht dies, wenn die Nummern im Telefon eingespeichert sind.
Nun sollte man auch damit beginnen, das Kind ans Telefon gehen zu lassen, wenn es klingelt. Natürlich sollten Mama oder Papa dabei bleiben und dem Kind vorsagen, wie es sich am Telefon melden soll.
Kurze Telefonate können erst Vorschulkinder führen. Sie melden sich dann mit Vor- und Nachnamen, wenn das Telefon klingelt und verabschieden den Anrufer, während noch einige Zeit zuvor einfach aufgelegt oder der Hörer an die Mama weitergereicht wurde.
Wichtige Verhaltensregeln
Tipps:
- Üben
- Nicht unterbrechen
- Geduld haben
- Zeit einplanen
- Vorbild sein
Wie das mit dem Telefonieren funktioniert, kann man Kindern schnell beibringen. Doch abgesehen davon sollten sie auch ein paar Regeln befolgen. So sollte man ihnen klarmachen, dass sie nicht jedem Anrufer alles erzählen dürfen, beispielsweise, wenn sie mal allein zuhause sind.
Es gibt im Handel zahlreiche Bücher, die dabei helfen können, den Nachwuchs beim Telefonieren das richtige Verhalten aufzuzeigen. Auch kann es beispielsweise sinnvoll sein, Übungsgespräche zu führen, so etwa mit einem Spielzeugtelefon oder auch mit dem echten Modell.
Haben die Kinder verschiedene Abläufe trainiert, werden sie beim realen Anruf sicherer auftreten, wissen aber auch, worauf es zu verzichten gilt. Doch auch die Eltern sollten sich an einige Punkte halten. Besonders wichtig: das Kind beim Telefonieren nicht unterbrechen.
Eltern haben stets eine Vorbildfunktion für ihren Nachwuchs. Wenn sie nicht möchten, dass ihre Kinder sie beim Telefonieren stören, sollten sie dies ebenso beherzigen.
Des Weiteren brauchen Kinder Zeit - und die Eltern dementsprechend Geduld. Es kann eine Weile dauern, bis die Kleinen das, was sie erzählen möchten, auf den Punkt bringen. Für Anrufe, die für die Kinder wichtig sind, beispielsweise, wenn sie ihren Großeltern unbedingt etwas erzählen möchten, sollte also die nötige Ruhe eingeplant werden.
Kinder und moderne Technik
Und schließlich gilt, für Eltern, als auch für Großeltern und weitere Verwandte: Kinder benötigen noch keine Handys oder Smartphones, wenn sie die ersten Klassen der Grundschule besuchen, geschweige denn noch früher. Es gibt immer mal Ausnahmen, in denen die Eltern es für sinnvoll halten, ihrem Kind ein Mobiltelefon mitzugeben, beispielweise wenn es einen längeren Schulweg zu bewältigen hat und Bescheid geben soll, wenn es angekommen ist.
Doch auch dann sollte man auf die neueste Technik verzichten. Wer einem Grundschüler das aktuellste Smartphone schenkt, darf sich nicht wundern, wenn es irgendwann nicht mehr davon loskommt und sich in Sachen Handyspiele und Apps bald besser auskennt, als so mancher Erwachsener.
Kinder sollten Kinder sein dürfen und sich ihre freie Zeit mit kindgerechten Spielen und Spielzeugen vertreiben. Ist das Handy notwendig, sollte man ein Modell wählen, mit dem nur die wichtigsten Funktionen möglich sind.