Leotard - Wann und wie werden Leotards getragen und wo liegen die Unterschiede zum Body?
Unter einem Leotard versteht man einen dem Body ähnlichen Anzug. Er wird vor allem bei bestimmten Sportarten getragen, so etwa beim Ringen, Voltigieren oder im Bereich der Gymnastik. Man findet ihn in unterschiedlichen Ausführungen, so etwa mit kurzen und langen Armen. Im Gegensatz zum Body steigt man in den Leotard von oben hinein; Knöpfe im Schrittbereich gibt es nicht. Lesen Sie alles Wissenwerte über den Leotard.
Was ist ein Leotard?
Was ein Body ist, das wissen wohl die meisten. Selbst Männer können mit dem Body durchaus etwas anfangen. Mit dem Leotard hingegen sieht das ein kleines bisschen anders aus, obwohl wir auch den alle schon einmal gesehen haben.
Entwicklung des Leotards durch Jules Léotard
Jules Léotard war ein Franzose, der zwischen den Jahren 1838 und 1870 gelebt hat. Dieser recht jung verstorbene Mann verdingte sich als Artist und Akrobat. Zu seinen Vorführungen trug er stets einen hautengen Einteiler, der einem Badeanzug der damaligen Zeit sehr ähnlich war.
Getragen wurden diese engen Sporttrikots in der Zeit des späten 19. Jahrhunderts und im frühen 20. Jahrhundert vor allem von Artisten oder Künstlern während ihrer Darbietungen auf der Bühne.
Allerdings wurden die Trikots zu Lebzeiten von Jules Léotard in Frankreich noch "Maillot" genannt, was so viel wie "Trikot" bedeutet. Erst viele Jahre nach dem Tod des Artisten benannte man das enge Sporttrikot nach dem Franzosen, der den Einteiler einst berühmt gemacht hatte. Erstmalig nachweislich erwähnt wurde der Leotard in England im Jahr 1886.
Besonderheiten des Leotards - Wo liegen die Unterschiede zum Body?
Der Leotard und der Body sind sich sehr ähnlich. Dennoch gibt es einen großen Unterschied. Denn während Bodys in der Regel wie ein Pullover über den Kopf hinweg angezogen werden, und mit Druckknöpfen im Schritt verschlossen werden, steigt man in den Leotard von oben hinein.
Damit man den (meist) elastischen Dress auf diese Weise anziehen kann, verfügt der Leotard über eine weite Öffnung im oberen Bereich. Meist sind Leotards deswegen am Rücken auch sehr tief ausgeschnitten.
Abgesehen von diesen klassischen Modellen, gibt es auch Varianten, die hochgeschlossen sind. Bei diesen Modellen befindet sich dann entweder eine kurze Knopfleiste oder ein Reißverschluss zum Öffnen im Nackenbereich.
Den Leotard gibt es in verschiedenen Ausführungen.
So gibt es ihn mit langen und kurzen Ärmeln. Er ist aber auch (ähnlich wie ein Badeanzug) ohne Ärmel erhältlich.
Einsatzgebiete und Kombinationsmöglichkeiten - Wann und wie wird ein Leotard getragen?
Der Leotard ist auch heute noch anzutreffen. Zwar ist er nach der abgeflauten Aerobic-Welle der 80er Jahre kaum noch in den Fitness-Clubs anzutreffen, dennoch wird er auch heute noch im Sport getragen, so zum Beispiel
- beim Voltigieren als Voltigieranzug
- beim Kunstturnen
- beim Ringen
- beim Fitness und Aerobic
- bei der Gymnastik
- beim Schwimmen als Badeanzug
- beim Laufsport und
- beim Ringen.
Vor allem Kunstturner, Tänzer und Eiskunstläufer tragen den Leotard.
Je nach Sportart wird der Dress auf unterschiedliche Weise getragen. Von den Turnerinnen wird er meist "pur" getragen Das heißt, dass weder Unterwäsche noch Strumpfhosen darunter getragen werden.
Bei den Kunstturnern kann es sich bei Wettkämpfen sogar negativ auf die Bewertung auswirken, wenn sich Unterwäsche unter dem Sportdress abzeichnet. Damit sich aber auch nichts anderes darunter abzeichnen kann, sind die Leotards im Schritt und im Bereich des Busens verstärkt.
Bei den Tänzerinnen, vor allem den klassischen Balletttänzerinnen, wird meist eine Strumpfhose unter dem Leotard getragen. Auch ein leichtes Röckchen wird häufig darüber getragen.
Ähnlich ist das bei den Eiskunstläuferinnen. Auch sie tragen unter ihrem Leotard eine Strumpfhose. Außerdem ist eigentlich immer ein Rock fest mit dem Dress verbunden. Der Leotard wird so zu einem kunstvollen Kostüm, das einen großen Teil der Show ausmacht.
Das gleiche gilt bei den Gymnastinnen. Auch bei ihnen ist der Leotard Teil ihrer kunstvollen Darbietungen. Damit sie sich von allen anderen Gymnastinnen nicht nur durch ihre Leistung unterscheiden, gibt es die Leotards in vielen modischen Farben und Designs. Selbst kleine Raffinessen, wie ein geteilter Träger oder Netzeinsätze, sind erlaubt.