Weiterbildung - Vorteile und Nutzen, Möglichkeiten und hilfreiche Tipps
Stagnation ist schädlich, das gilt besonders für den beruflichen Werdegang. Wer nicht engagiert genug an seiner Karriere arbeitet, wird sich sehr schnell auf dem Abstellgleis wiederfinden. Das bedeutet in erster Linie, dass man sich selbst dann noch weiterbilden sollte, wenn man schon ganz oben auf dem Treppchen angekommen ist. Nutzen und Möglichkeiten der Weiterbildung sind dabei sehr vielfältig. Lesen Sie über die Vorteile der Weiterbildung und informieren Sie sich über verschiedene Weiterbildungsmöglichkeiten.
Weiterbildung im Schnellüberblick
Weiterbildung: Nutzen und Vorzüge
Durch eine Weiterbildung kann man sich je nach Wahl sowohl persönlich als auch beruflich weiterentwickeln. Für den beruflichen Aufstieg kann die Weiterbildung sehr lohnenswert sein; die Karrierechancen steigen, ebenso die Chance auf eine Gehaltserhöhung.
Besonders wichtig - und bzw. bei Arbeitgebern gern gesehen - ist dabei auch die Eigeninitiative des Mitarbeiters. Es sollte in seinem Interesse sein, sich auf seinem Gebiet stets auf dem neuesten Stand zu befinden.
Im Rahmen der Weiterbildung wird auch häufig der Begriff "Fortbildung", und zwar synonym, verwendet. Allerdings sollte man hier über den Unterschied Bescheidwissen. Während die Fortbildung dazu dient, sich im akutellen Beruf weiter zu qualifizieren, etwa, damit man sich für neue Aufgaben vorbereiten kann, möchte man sich bei der Weiterbildung neue Kenntnisse, Fähigkeiten und Qualifikationen aneignen.
Auf persönlicher Ebene kann man die eigenen Kompetenzen und Fähigkeiten ebenso fördern. Indirekt kommt diese Tatsache auch dem beruflichen Werdegang zugute. Diejenigen, die sich für eine Weiterbildung interessieren, sollten sich somit fragen, ob diese
- einen auch persönlich weiterbringt
- zu den Wünschen und Interessen passt
- sich sowohl persönlich als auch beruflich als vorteilig erweist
- die Möglichkeit bietet, sich beruflich neu zu orientieren oder den Job zu wechseln
Möglichkeiten der Weiterbildung
Eine Weiterbildung zu beginnen, ist ein ziemlich großer Schritt, der gut durchdacht sein sollte. Schließlich wird es fast immer nötig, Kapazitäten aus dem aktuellen Job abzuziehen und sie der Fortbildung zuzuweisen.
Das betrifft nicht nur Zeit, sondern auch Elan und Kreativität. Daher sollte man immer zuerst mit seinem Vorgesetzten über die geplante Weiterbildung sprechen und ihm die Vorzüge schmackhaft machen, die dem Unternehmen durch das zusätzliche Know-How zugute kommen würden.
Ist es aus diversen Gründen nicht möglich, eine umfassende Fortbildung zu absolvieren, so kann man trotzdem weiter kommen, indem man Wochenendseminare und Abendkurse besucht. Solche "Mini-Fortbildungen" können zum Beispiel dabei helfen, eine neue Sprache oder ein kompliziertes Computerprogramm zu erlernen. Sieht der Boss den daraus resultierenden Nutzen für die Firma, bewilligt er vielleicht doch noch eine umfassendere Weiterbildung.
Die meisten Arbeitnehmer streben im Job einen höheren Schulabschluss an, um fortan auch gehobenere Posten besetzen zu können. Teilweise ist sogar ein Studium von Nöten, um in die Führungsetage einsteigen zu können.
Fernkurse
Am praktischsten sind Fernkurse, die von vielen privaten Anbietern betreut werden. Man bekommt in regelmäßigen Abständen das benötigte Lernmaterial zugesandt und kann es dann zeitlich flexibel nach einem eigenen Zeitplan bearbeiten. Am Ende des Kurses steht meist eine staatlich anerkannte zentrale Prüfung, nach deren Bestehen man dann das ersehnte Zertifikat erhält.
Abendschulen mit Präsenzunterricht
Wer nicht soviel Disziplin hat, sollte sich lieber für eine Abendschule mit Präsenzunterricht entscheiden. Zwar ist auch hier eine Menge Selbststudium nötig, man hat jedoch feste Unterrichtstermine vorgegeben, so dass man nicht so leicht ins Schludern mit dem Lernen kommt.
Spezialisierungskurse
Eine weitere Möglichkeit bieten Spezialisierungskurse, mit denen man sich im Job bestimmte Zusatzqualifikationen erwirbt. So machen beispielsweise viele Ärzte eine psychotherapeutische Zusatzausbildung, um ihr Schaffensgebiet auch auf seelische Erkrankungen ausdehnen zu können. In einem ähnlichen Stil können sich auch alle anderen Berufsgruppen weiterbilden.
Typische Weiterbildungsangebote
Es gibt unterschiedliche Anbieter, die die Möglichkeit, sich weiterzubilden, im Programm haben. Dazu zählen beispielsweise die Industrie- und Handelskammern. Diese gelten vor allem in technischen und handwerklichen Berufen als beliebte Anlaufstelle.
Des Weiteren gibt es auch Angebote seitens des Arbeitsamts. Diese bieten nicht nur Arbeitslosen diverse Möglichkeiten und Programme der Förderung an.
Wissenschaftliche Zertifikate bieten die Chance, sich intensiv mit einem Bereich auseinanderzusetzen, ohne in diesem Gebiet studieren zu müssen. Solche - noch recht neuen - Angebote findet man an verschiedenen Hochschulen.
Die Berufsverbände bieten ebenso unterschiedliche Kurse zur Weiterbildung an. Hier wird entsprechend auf eine starke Branchenorientierung gesetzt. Und schließlich gibt es auch unternehmensinterne Weiterbildungen, die den Bedürfnissen der Firma, in der der Arbeitnehmer tätig sind, entsprechen. Im Folgenden gehen wir etwas genauer auf diese Form der Weiterbildung ein.
Trotz langjähriger Berufserfahrung kann Weiterbildung überaus wichtig sein; eine gute Gelegenheit, fit in seiner Branche zu bleiben, bieten spezielle Schulungen.
Mit Schulungen fit in seiner Branche bleiben
Auch wer seine Ausbildung erfolgreich absolviert hat und über jahrelange Berufserfahrung verfügt, sollte in regelmäßigen Abständen weiterbildende Schulungen besuchen. Auf diese Weise lassen sich neue Erkenntnisse gewinnen.
Auf dem Laufenden bleiben
Gerade in der heutigen schnelllebigen Zeit ist es wichtig, beruflich immer auf dem neuesten Stand zu bleiben, denn fast alle Branchen entwickeln sich stetig weiter, wodurch es wiederum zu Veränderungen kommt. Diese können in Form von Gesetzesreformen oder neuen technischen Entwicklungen auftreten.
Hält man sich nicht regelmäßig auf dem Laufenden, besteht die Gefahr, dadurch beruflich ins Hintertreffen zu geraten. Kommt es einmal zu betriebsbedingten Kündigungen, werden in der Regel diejenigen Mitarbeiter behalten, die regelmäßig die angebotenen Schulungen wahrnehmen.
Sich weiterbilden
Auch wenn manche Arbeitnehmer glauben, dass sie aufgrund ihrer Berufserfahrung keine weiteren Schulungen benötigen, sind diese durchaus notwendig und sinnvoll. Vor allem Berufsanfänger sollten sich darüber im Klaren sein, dass die Kenntnisse, die sie während ihrer Ausbildung erlangt haben, für ein langjähriges Berufsleben nicht ausreichen.
So kommt es in der modernen Zeit immer wieder zu neuen Erkenntnissen, Entwicklungen und Veränderungen, was besonders für die Bereiche
gilt, bei denen in den letzten Jahren rasante Fortschritte zu verzeichnen waren. Dinge, die heute noch als modern gelten, sind vermutlich in einigen Jahren schon wieder überholt.
Die eigenen Chancen verbessern
Ebenso kommt es ständig zu technischen Neuerungen in den Fertigungsbetrieben, die in den nächsten Jahren und Jahrzehnten noch zunehmen werden. Versäumt man es als Arbeitnehmer, sich durch Schulungen über die neuesten Entwicklungen zu informieren, wird man es in der Zukunft schwerer haben. Dabei sollte auch an die schwierige Lage auf dem Arbeitsmarkt gedacht werden.
Das regelmäßige Absolvieren von Schulungen trägt entscheidend dazu bei, die eigenen Chancen zu verbessern. Experten empfehlen, jede angebotene Schulungsmaßnahme innerhalb der Firma wahrzunehmen.
Auf der einen Seite hält sich der Arbeitnehmer dadurch fit in seinem Beruf und auf der anderen Seite beweist er seinem Arbeitgeber seine Unverzichtbarkeit. In der Regel sind die Schulungsseminare sehr zielorientiert, da sie sich meist auf die Betriebsvorgänge konzentrieren.
Es kann aber auch durchaus sinnvoll sein, Schulungen und Kurse außerhalb des eigenen Unternehmens zu absolvieren. Geeignet ist alles, was zur Weiterbildung dient. So gewinnt der Arbeitnehmer durch jede weitere Qualifikation ein Stück Sicherheit für den Arbeitsmarkt.
Als besonders wichtig gelten Computerkurse und Englischkurse. Hat man beruflich viele Kundenkontakte, können spezielle Schulungen für Kundengespräche hilfreich sein. Sogar Spezialtrainings für knifflige Kundengespräche werden angeboten.
Vorsicht bei unseriösen Anbietern
Die Vorzüge einer Weiterbildung haben viele Arbeitnehmer erkannt - und entsprechend gibt es immer mehr Angebote. Allerdings befinden sich auch zahlreiche unseriöse Vertreter unter ihnen; diese gilt es, zu meiden. Es gibt einige Warnzeichen, die - in höherer Anzahl - für unseriöse Weiterbildungsangebote sprechen:
- günstige Preise - man sollte diverse Anbieter miteinander vergleichen; wer eine solide Weiterbildung angehen möchte, sollte wissen, dass diese auch ihren Preis hat: doch auch hohe Preise müssen nicht für Qualität sprechen
- fehlerhafte Angaben - häufen sich die Fehler und unpräzisen Angaben auf der Homepage sowie den Unterlagen, sollte man sich für einen anderen Anbieter entscheiden
- keine Referenzen - bei seriösen Weiterbildungsanbieten finden sich immer Beurteilungen anderer Teilnehmer und ehemaliger Absolventen
- schlechte Bewertungen - sind zwar Beurteilungen vorhanden, fallen die Bewertungen aber schlecht aus, spricht dies ebenso wenig für den Anbieter
- kein guter erster Eindruck - beim Betrachten des Angebots sollte man auch auf sein Bauchgefühl achten; kommt einem etwas komisch vor, ist es besser, den Anbieter zu vergessen
- fehlende Vorabinformationen - bei seriösen Anbietern kann man häufig bereits online einen Blick auf diverse Muster-Exemplare werfen: ist dies auch auf Anfrage nicht möglich, sollte man besser die Finger von diesem Anbieter lassen
- fehlendes Konzept - handelt es sich um einen qualifizierten Anbieter, sollte dieser ein fachlich begründetes Konzept liefern können
- Erfolgsgarantie - die Weiterbildung kann nur dann erfolgreich sein, wenn man als Teilnehmer die nötige Portion Ehrgeiz mitbringt; sich weiterbilden bedeutet Arbeit: kein seriöser Weiterbildungsanbieter wird einem also garantiere berufliche Erfolge nahelegen
- Handbuch Lehren und Trainieren in der Weiterbildung, Beltz, 2008, ISBN 3407364687
- Handbuch Qualität in der Weiterbildung, Beltz, 2008, ISBN 3407364423
Unsere Artikel werden auf Grundlage fundierter wissenschaftlicher Quellen sowie dem zum Zeitpunkt der Erstellung aktuellsten Forschungsstand verfasst und regelmäßig von Experten geprüft. Wie wir arbeiten und unsere Artikel aktuell halten, beschreiben wir ausführlich auf dieser Seite.
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Berufliche Weiterbildung, Vs Verlag, 2007, ISBN 3810038911
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Weiterbildungs-Evaluation: Lernerfolge messbar machen, Ziel, 2006, ISBN 3937210504
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Lernen und Lernerfolgskontrolle in der Weiterbildung: Überlegungen zu einem Konzept der Lernstandortbestimmung erwachsener Lernender, Ziel, 2009, ISBN 3940562254
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Die Weiterbildungslüge: Warum Seminare und Trainings Kapital vernichten und Karrieren knicken, Campus Verlag, 2008, ISBN 3593386798