Sprachschule - Nutzen, Angebote, Vor- und Nachteile

Die Welt wächst zusammen. Das bedeutet für den Verbraucher vor allem eine riesige Auswahl an Produkten, die fast alle innerhalb weniger Tage verfügbar sind. Damit dieses globale Wirtschaftssystem jedoch auch funktioniert, muss zwischen den Beteiligten eine problemlose Kommunikation möglich sein. Aus diesem Grund werden Sprachkenntnisse auf dem Arbeitsmarkt immer wichtiger. Diese lassen sich beispielsweise in einer Sprachschule erwerben. Lesen Sie über den Nutzen einer Sprachschule und für wen sich ein Besuch dieser Einrichtung lohnt.

Von Christian Steinfort

Besuch einer Sprachschule - zwischen sinnvoll und zwecklos — © Wellford Tiller - www.fotolia.de

Bedeutung der Fremdsprache

Die Globalisierung war vor einigen Jahren noch leise Zukunftsmusik. Kein Wunder, dass die meisten Schüler sich damals noch keine großen Sorgen darum machten, welche Sprache sie lernten. Viele entschieden sich sogar für Latein, wenn sie in Sachen Aussprache nicht ganz so talentiert waren.

Mittlerweile wird aber auch an langjährige Mitarbeiter die Bedingung gestellt, mindestens eine zweite Fremdsprache neben Englisch zu beherrschen. Schließlich ist jedes Unternehmen darauf bedacht, auch internationale Kontakte zu knüpfen und aufrecht zu erhalten. Das geht logischerweise nicht, wenn nur ein einziger Mitarbeiter als Ansprechpartner für die ausländischen Klienten fungieren kann.

Die Sprachschule: Merkmale und Anforderungen

An einer Sprachschule - oder auch Sprachenschule werden Sprachen gelehrt. Zu den Schülern zählen Ausländer, die eine bestimmte Landessprache lernen wollen, sowie Menschen, die ihre Sprachkenntnisse verbessern möchten.

Es gibt unterschiedliche Angebote, die man an einer solchen Sprachschule findet. So werden etwa Einzel- bis hin zu Gruppenunterrichtsstunden offeriert. Des Weiteren gibt es teils auch Spezialisierungen auf bestimmte Zielgruppen, wie etwa Kurse für Mitarbeiter einer Firma.

Außerdem findet man Unterschiede in sachen Häufigkeit und Dauer; so sind beispielsweise auch Wochenend- oder Intensivkurse üblich. Viele Sprachschulen veranstalten auch diverse Ausflüge oder Reisen, wie etwa Auslandsaufenthalte oder Sprachreisen.

Bei der Wahl der Sprachschule sollte man auf folgende Aspekte achten:

die benötigte Qualifikation der Lehrer - idealerweise haben diese ein abgeschlossenes Studium und verfügen neben der methodischen und didaktischen Kompetenz auch über ausreichend Lehrerfahrung
die Kosten - hier lohnt sich ein Vergleich; häufig kommen zusätzliche Anemldungskosten etc. auf den Schüler zu
die Referenzen - es gibt zudem auch unterschiedliche Bewertungsportale, die einen Einblick in die Erfahrungen mit dieser Schule geben
die Gruppengröße - in kleineren Gruppen ist intensiveres Lernen möglich
die individuelle Beratung und Betreuung

Vor- und Nachteile einer Sprachschule

Sprachschulen erscheinen vielen Menschen als attraktive Möglichkeit, eine neue Sprache zu lernen. Tatsächlich stößt man hier auf ausgebildetes Lehrpersonal, bei dem es sich nicht selten um Muttersprachler handelt. Das hat den Vorteil, dass man die Sprache nicht mit dem typisch deutschen Akzent lernt, sondern so, wie sie tatsächlich gesprochen wird.

Die Sprachschule für Crashkurs nicht geeignet

Unter denjenigen, die gerne eine neue Sprache lernen möchten, gibt es jedoch auch viele Skeptiker, die bezweifeln, dass man als Erwachsener noch zu einem solchen geistigen Kraftakt in der Lage ist. In der Tat ist es recht sinnlos, eine Sprachschule zu besuchen, wenn man sich für einen Crash-Kurs entscheidet.

Als Erwachsener ist man einfach nicht mehr fähig, so viele Informationen in kurzer Zeit aufzunehmen und zu speichern. Meist ist es so, dass man kurz nach Ende des Kurses zwar ganz fit in der Sprache ist, einen Monat später jedoch wieder alles vergessen hat.

Empfehlenswerter: Intensivkurs mit regelmäßiger Auffrischung

Der Besuch einer Sprachschule ist also nur von Erfolg gekrönt, wenn man sich für einen umfassenden Intensivkurs entscheiden. Hier lernt man langsamer und länger, dafür aber auch nachhaltiger. Wer zweimal pro Woche für ein Jahr lang in die Sprachschule geht, wird danach gute Ergebnisse vorweisen können.

Wichtig ist dabei jedoch, dass die Sprachschule regelmäßig Auffrischungskurse anbietet. Nur so kann man sich vor dem allmählichen Vergessen schützen.

Lieber Intensiv- als Crash-Kurs an der Sprachschule

Für wen lohnt sich der Besuch?

Es ist ein wirklich bedrückendes Gefühl, sich mit einem anderen Menschen einfach nicht verständigen zu können. Sei es nun der Austauschstudent aus Japan oder die Urlaubsbekanntschaft in Marokko - wenn man sich nicht versteht, stellt sich schnell Frust ein.

Wer solch einen Rückschlag beim nächsten Mal vermeiden möchte, dem bleibt nichts anderes übrig, als sich selbst sprachlich weiterzuentwickeln. Bevor man einen Kurs an einer teuren Sprachschule besucht, sollte man sich jedoch überlegen, ob es nicht auch eine bessere Alternative gibt.

An einer Sprachschule versucht man, den Teilnehmern nicht nur Grundkenntnisse zu vermitteln, sondern sie so fit zu machen, dass sie sich auch mit Muttersprachlern verständigen können. Das ist in manchen Sprachen ein langer Weg, da in den seltensten Ländern feinste Schriftsprache gesprochen wird.

So "verschlucken" viele Franzosen die Hälfte des Gesagten, so dass selbst gute Schüler plötzlich Probleme haben, ihr Gegenüber zu verstehen. Und auch aus Deutschland weiß man, dass die vielen Dialekte der Verständigung nicht gerade zu Gute kommen.

Für den Urlaub reichen Alltagsvokabeln

Wer im nächsten Spanienurlaub unbedingt in der Landessprache beim Kellner bestellen möchte, der braucht sich nicht gleich um einen Platz auf der Sprachschule zu bewerben. Um seinem einheimischen Gegenüber klarzumachen, was man von ihm möchte, reicht es, wenn man die gängigsten Alltagsvokabeln beherrscht und einfache Satzstrukturen bilden kann. Zum bloßen Plaudern ist es nicht wichtig, sich in der richtigen Grammatikform ausdrücken zu können.

Zum Urlaub machen reicht es daher völlig aus, wenn man sich eine Lern-CD bestellt oder einen Kurs an der VHS belegt. Eine Sprachschule wäre in diesem Fall einfach hinausgeworfenes Geld, vor allem deshalb, weil man das Gelernte ohne permanentes Üben sehr schnell vergisst.

Wann eine Sprachschule notwendig wird

Ganz anders sieht es aus, wenn man einen längeren Auslandsaufenthalt plant, zum Beispiel um an einer anderen Uni zu studieren oder geschäftlich einen Auftrag zu erledigen. Für diesen Personenkreis lohnt sich der Besuch einer Sprachschule auf jeden Fall.

Sie müssen auch die Feinheiten der Sprache kennenlernen, um sich adäquat ausdrücken und Fachtermini verstehen zu können. Dadurch, dass man längere Zeit mit Muttersprachlern zu tun hat, wird das Gelernte auch effektiv gefestigt und vertieft, so dass man die Grundelemente der Sprache auch dann nicht vergisst, wenn man wieder nach Deutschland zurückkehrt.