Beispiel für Erwachsene: Der Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Erwachsene (WIE)
Der Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Erwachsene basiert auf dem Konzept des US-Psychologen David Wechsler. Er basiert auf dem englischen Wechsler Adult Intelligence Scale (WAIS) und wurde hierzulande vom Hamburger Sozialforscher und Psychologen Curt Bondy eingeführt. Der WIE besteht aus mehreren Subtests. Informieren Sie sich über den Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Erwachsene.
WIE: allgemeine Merkmale
Beim Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Erwachsene (WIE) handelt es sich um eine deutschsprachige Adaption des englischen Wechsler Adult Intelligence Scale (WAIS), den der amerikanische Psychologe David Wechsler entwickelte. In Deutschland eingeführt wurde der Test von dem Hamburger Sozialforscher und Psychologen Curt Bondy.
Der WIE wird in die Skalen
- Wahrnehmungsgebundenes logisches Denken
- Sprachverständnis
- Verarbeitungsgeschwindigkeit und
- Arbeitsgedächtnis
eingeteilt. Geeignet ist dieser Test für die Altersgruppen 16 bis 74 Jahre. Die folgenden Untertests lassen sich in Verbaltests sowieHandlungstests einteilen. Ziel ist es, den allgemeinen geistigen Entwicklungsstand sowie die Untersuchung möglicher Beeinträchtigungen der Leistung in gewissen Bereichen zu erfassen.
Zum ersten Mal erschien der Test im Jahr 1956; seitdem ist er mehrfach überarbeitet worden. Zugrunde liegt diesem die ursprüngliche Definition Wechslers von Intelligenz; er beschreibt sie als hypothetisches Konstrukt sowie die Fähigkeit des Menschen,
- rational zu denken
- zielgerichtet zu handeln und
- sich mit seiner Umweld wirkungsvoll auseinanderzusetzen.
Subtests
Der Hamburg-Wechsler-Intelligenztest dient dazu, die Intelligenz von erwachsenen Menschen zu messen. Er setzt sich aus diversen Untertests zusammen.
Gemeinsamkeiten finden (GF)
Der Untertest "Gemeinsamkeiten finden", gehört zur Aufgabengruppe Sprachverständnis und gilt als Kerntest. Dabei werden verbale Konzeptbildung sowie verbale Schlussfolgerungen erfasst.
Wortschatz-Test (WT)
Ebenfalls der Skala Sprachverständnis zuzuordnen ist der Wortschatz-Test. Die Testpersonen haben die Aufgabe, bestimmte Objekte, die sie in Form eines Bildes sehen, zu benennen.
Alternativ können auch mündlich oder schriftlich vorgeführte Konzepte erklärt werden. Durch diesen Subtest erfasst man den Wortschatz und die Konzeptbildung des Probanden.
Allgemeines Wissen (AW)
Während des Subtests "Allgemeines Wissen" müssen Fragen zu allgemein bekannten Dingen beantwortet werden. Dabei kann es sich um bestimmte
- Ereignisse
- Persönlichkeiten oder
- Orte
handeln. Auf diese Weise wird die Fähigkeit getestet, allgemeines Wissen zu sammeln und bei Bedarf wieder abzurufen.
Allgemeines Verständnis (AV)
Beim Untertest Allgemeines Verständnis müssen die Testpersonen Fragen beantworten, bei denen es um das Verständnis von sozialen Situationen oder allgemeinen Regeln geht. Auf diese Weise lassen sich u.a. Konzeptbildung sowie verbales Verständnis und Ausdrucksvermögen erfassen.
Mosaiktest (MT)
Ein weiterer Untertest ist der Mosaiktest, der zu den Kerntests der Kategorie Wahrnehmungsgebundenes logisches Denken gehört. Die Testperson hat die Aufgabe, mithilfe von zweifarbigen Würfeln bestimmte Mustervorlagen nachzubauen.
Dies muss jedoch innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne erfolgen. Mit dem Mosaiktest werden die Fähigkeiten des Probanden erfasst, visuelle Reize zu analysieren.
Matrizen-Test (MZ)
Auch der Matrizentest zählt zur SkalaWahrnehmungsgebundenes logisches Denken. Dabei muss sich der Testteilnehmer eine unvollständige Matrize ansehen und aus fünf verschiedenen Optionen das fehlende Stück auswählen.
Der Matrizentest dient dazu,
- visuelle Fähigkeiten
- räumlich-konstruktive Fertigkeiten
- Wahrnehmungsorganisation
- Klassifikationsfähigkeiten
- simultane Verarbeitung und
- fluide Intelligenz
zu messen.
Visuelle Puzzles (VP)
Beim Test "Visuelle Puzzles" erhält die Testperson die Aufgabe, ein Puzzle aus drei auszuwählenden Teilen zusammenzusetzen. Dies muss jedoch in einem bestimmten Zeitraum erfolgen. Auf diese Weise lassen sich non-verbale Schlussfolgerungen erfassen.
Bilder ergänzen (BE)
Der Test "Bilder ergänzen" ist ebenfalls Bestandteil der Kategorie Wahrnehmungsgebundenes logisches Denken. Dem Teilnehmer werden verschiedene Bilder gezeigt, und er benennt oder zeigt Teile, die auf den Bildern fehlen.
Zahlen nachsprechen (ZN)
Der Untertest "Zahlen nachsprechen" ist ein Kerntest der Kategorie Arbeitsgedächtnis. Die Testperson spricht dabei Zahlen entweder vorwärts, rückwärts oder sequentiell nach.
Rechnerisches Denken (RD)
Rechnerisches Denken gehört ebenfalls zur Skala Arbeitsgedächtnis. Dabei muss der Teilnehmer mündlich vorgegebene Rechenaufgaben lösen.
Symbolsuche (SYS)
Bei der Symbolsuche, die zur Kategorie Arbeitsgeschwindigkeit zählt, werden innerhalb eines bestimmten Zeitraums abstrakte Symbole mit einem Zielsymbol verglichen. Der Testteilnehmer muss angeben, ob das gesuchte Symbol in der jeweiligen Symbolgruppe vorhanden ist.
Zahlen-Symbol-Test (ZST)
Auch der Zahlen-Symbol-Test ist Bestandteil der Skala Arbeitsgeschwindigkeit. Dabei müssen abstrakte Symbole bestimmten Zahlen zugeordnet werden.
Durchstreich-Test (DT)
Beim so genannten Durchstreich-Test betrachten die Probanden Bilderanordnungen, die aus ähnlichen Symbolen bestehen und müssen in einem bestimmten Zeitraum die gesuchten Zielsymbole ankreuzen.