Verbale und praktische (Handlungs-)Intelligenz
Ein weiteres Konzept zum Messen von Intelligenz ist die verbale und praktische Handlungsintelligenz. Es wurde von David Wechsler entwickelt, der davon ausging, dass die Intelligenz aus diversen Fähigkeiten zusammengesetzt wird. Allerdings gibt es für diese - als eine von vielen Möglichkeiten der Gliederung - Annahme keine theoretische Grundlage. Informieren sie sich hier über das Intelligenzkonzept nach David Wechsler.
Intelligenzkonzept nach David Wechsler
Das Unterscheiden zwischen verbaler und praktischer (Handlungs-)Intelligenz geht auf das Intelligenzkonzept des amerikanischen Psychologen David Wechsler (1896-1981) zurück. Wechsler verstand unter Intelligenz eine globale oder zusammengesetzte Befähigung,
- vernünftig zu denken
- sinnvoll zu agieren und
- eine wirkungsvolle Auseinandersetzung mit der Umgebung zu führen.
So beruhen Wechslers Intelligenztests auf der Annahme, dass die menschliche Intelligenz aus unterschiedlichen Fähigkeiten zusammengesetzt wird. Dabei unterteilte der Psychologe die Intelligenz in verbale Intelligenz und praktische Handlungsintelligenz.
Allerdings ist diese Unterteilung lediglich eine von diversen möglichen Gliederungen. Eine theoretische Grundlage gibt es nicht.
Verbale Intelligenz
Die verbale Intelligenz umfasst das Sprachverständnis sowie die Wortflüssigkeit. Sie bildet somit die Grundlage einer vertraulichen, direkten Kommunikation - ohne die verbale Intelligenz ist die Ausnutzung vieler anderer Intelligenzformen nicht möglich. Typische Bestandteile dieser Intelligenzform sind:
- Sprachgefühl
- Vokabeln
- die Fähigkeit der Wort- und Satzbildung sowie, sich daran zu erinnern
- Informationen aus dem Gedächtnis im Detail wiederzugeben
Es gibt einige Berufe, in denen die verbale Intelligenz eine besondere Rolle spielt. Zu diesen zählen beispielsweise:
- Lehrer/Hochschullehrer
- Moderatoren
- Politiker
- Dolmetscher
- Fremdenführer
Praktische Intelligenz
Die praktische Intelligenz bezeichnet man auch als Aktions-Intelligenz. Sie bildet die Grundlage für die Koordination phyischer und geistiger Aktivitäten.
Damit man diesbezüglich die gewünschten Ergebnisse erzielt, sind folgende Faktoren wichtig:
- die Koordination der Körperbewegungen
- die Kontrolle der geistigen Beweglichkeit
- das Training der geistigen Fähigkeiten
Ebenso entscheidend ist die Anwendung eines guten Vorstellungsvermögens, um sich orientieren zu können. In den unterschiedlichsten Bereichen ist die praktische Intelligenz von großer Wichtigkeit, beruflich wären etwa
- die Malerei
- das Musizieren
- das Handwerk
- die Architektur sowie
- der Sport
zu nennen.
Testreihen
In den 50er Jahren wurde von David Wechsler eine Testreihe entwickelt, die aus elf Teiltests besteht. Dabei werden
- der Wortschatz
- das allgemeine Wissen
- das Abstraktionsvermögen
- das rechnerische Denken sowie
- die audio-visuelle Aufnahmefähigkeit
der Probanden geprüft. In der heutigen Zeit kommt vor allem der von dem deutschen Psychologen Curt Bondy (1894-1972) entwickelte Hamburg-Wechsler-Intelligenztest für Erwachsene (WIE) zur Anwendung. Er eignet sich für Menschen, die zwischen 16 und 74 Jahre alt sind. Darüber hinaus wurde auch ein entsprechender Test für Kinder (WISC) im Alter zwischen 6 und 16 Jahren kreiert.
Ablauf
Getestet werden beim Wechsler-Intelligenztest unter anderem
- allgemeines Verständnis
- Sprachverständnis
- optionales Allgemeinwissen
- das Finden von Gemeinsamkeiten
- wahrnehmungsgebundenes logisches Denken mithilfe von Bildkonzepten
- Mosaiktests oder Matrizentests
- das Arbeitsgedächtnis und
- die Verarbeitungsgeschwindigkeit durch Zahlen-Symbol-Tests oder Symbolsuchen.