Wissenswertes zum deutschen, englischen und amerikanischen Notensystem
Ein Schulzeugnis ist das Gesamtergebnis einzelner Schulnoten in den unterrichteten Schulfächern. Mit einer Schulnote wird die Leistung in dem betreffenden Einzelfach bewertet, umgangssprachlich zensiert. Zwischen dem deutschen, englischen und amerikanischen Notensystem gibt es diverse Unterschiede; so kommen sowohl Ziffern als auch Buchstaben zur Anwendung. Informieren Sie sich über das Prinzip der Bewertung in Form von Schulnoten und lesen Sie über die Unterschiede im deutschen, englischen und amerikanischen Notensystem.
Für dieselbe Situation gib es vielfältige Formulierungen. Ob Schulzeugnis, Zensur, Schulnote oder Beurteilung; in allen Fällen wird die Leistung des Schülers nach einem fest vorgegebenen Schema bewertet. Ein Blick nach Großbritannien oder zu den USA zeigt, dass dort teilweise ganz anders benotet wird. Grund dafür ist sicherlich auch ein anderes und nur bedingt vergleichbares Schul- sowie Bildungssystem.
Das deutsche Schulsystem
In Deutschland fällt das Schulwesen in die Zuständigkeit der Bundesländer. Das macht einen länderübergreifenden schulischen Vergleich schwer bis hin zu kaum möglich. Eine ähnliche Situation setzt sich im internationalen Schul- und Zeugnisvergleich fort. Dort gilt ebenfalls vielfach eine föderalistische Zuständigkeit.
Und noch schwieriger wird ein internationaler Schul-, Zeugnis- oder Ausbildungsvergleich. Sowohl Ausbildungsinhalte als auch Ausbildungswege unterscheiden sich teilweise deutlich. Das macht sich bei den Zeugnissen und Schulabschlüssen spätestens dann bemerkbar, wenn sie als Zulassungsvoraussetzung für den Besuch von internationalen Universitäten und Hochschulen zugrunde gelegt werden.
Darüber hinaus ist es auch bei einem internationalen Schüler- und Studentenaustausch, dem so genannten Auslandsjahr hilfreich zu wissen, wo der Austauschschüler leistungsmäßig einzuordnen ist; kurz gesagt, in welche Klasse er eingestuft werden kann. Schulnoten werden entweder in Ziffern oder in Buchstaben ausgedrückt, sozusagen vergeben.
Unterstufe und Mittelstufe
In Deutschland werden in der Unter- und Mittelstufe die Ziffern 1 bis 6 vergeben. Definiert werden sie wie folgt:
- 1: sehr gut - die Leistung entspricht den Anforderungen im besonderen Maße
- 2: gut - die Leistung entspricht den Anforderungen voll
- 3: befriedigend - die Leistung entspricht im Allgemeinen den Anforderungen
- 4: ausreichend - die Leistung weist zwar Mängel auf, entspricht aber im Ganzen den Anforderungen
- 5 - mangelhaft: die Leistung entspricht den Anforderungen nicht; es lässt sich jedoch erkennen, dass die Grundkenntnisse vorhanden sind und der Schüler die Mängel in absehbarer Zeit beheben kann
- 6 - ungenügend: die Leistung entspricht den Anforderungen nicht; die Grundkenntnisse weisen so große Lücken auf, dass der Schüler die Mängel in absehbarer Zeit nicht beheben werden kann
Im Schulzeugnis, beispielsweise im Halbjahres- oder Jahreszeugnis, werden die Noten für die einzelnen Fächer aufgeführt. Eine Abschlussprüfung gilt als bestanden, wenn man im schlechtesten Fall die Note "ausreichend" erhält.
Die vollen Notenwerte werden in manchen Bundesländern durch Zwischennoten verbessert bzw. verschlechtert, allerdings nicht auf dem Zeugnis, lediglich in Prüfungen. So kann beispielsweise die Note "befriedigend" mit einem Plus (+) versehen werden; demnach ist sie etwa besser - ein Minus (-) wertet die Leistung hingegen ein wenig ab.
Gymnasiale Oberstufe
In der Oberstufe wird hierzulande bestimmtes Punktesystem verwendet; dieses wird auch im Abitur eingesetzt. Das Punktesystem findet zudem Anwendung in der Berufsoberschule und Fachoberschule.
- Schulnote 1+ (voll sehr gut): 15 Punkte
- Schulnote 1 (sehr gut): 14 Punkte
- Schulnote 1− (knapp sehr gut): 13 Punkte
- Schulnote 2+ (voll gut): 12 Punkte
- Schulnote 2 (gut): 11 Punkte
- Schulnote 2− (knapp gut): 10 Punkte
- Schulnote 3+ (voll befriedigend): 9 Punkte
- Schulnote 3 (befriedigend): 8 Punkte
- Schulnote 3− (knapp befriedigend): 7 Punkte
- Schulnote 4+ (voll ausreichend): 6 Punkte
- Schulnote 4 (ausreichend): 5 Punkte
- Schulnote 4− (knapp ausreichend): 4 Punkte
- Schulnote 5+ (voll mangelhaft): 3 Punkte
- Schulnote 5 (mangelhaft): 2 Punkte
- Schulnote 5− (knapp mangelhaft): 1 PUnkt
- Schulnote 6 (ungenügend): 0 Punkte
Notensystem in Großbritannien
In Großbritannien wird nach Buchstaben benotet. Zugrunde gelegt wird das ECTS, das European Credit Transfer and Accumulation System. Es soll besonders an den Hochschulen eine internationale Vergleichbarkeit gewährleisten. Umgesetzt wird das ECTS seit dem Bologna-Prozess als einer damals europaweiten Hochschulreform.
Die Buchstaben A, B, C, D, E, F, G und U sind von der Summe her weitergehender als das deutsche Benotungssystem. U ist gleichzusetzen mit der deutschen 6 für Ungenügend oder nicht bestanden. Die Noten F und G werden so gut wie nicht vergeben.
Im britischen Alltag werden für Ausbildungen und schulische Fortführungen fast ausschließlich die Noten A, B und C akzeptiert. Mit den Schulnoten D und E besteht praktisch keine Chance auf eine zukunftsorientierte schulische Aus- beziehungsweise Weiterbildung.
Die Note A* ist vergleichbar mit dem Advanced Level, dem A-Level des deutschen Abiturs.
Notensystem in den USA
In den USA ist das Schulnotensystem nicht einheitlich geregelt. Das mag bei der Größe des Landes mit seinen mehr als vier Dutzend Bundesstaaten durchaus verständlich sein.
Die USA sind knapp so groß wie Europa. Deutschland lässt sich von der Größe her in etwa mit dem rund fünfzigtausend Quadratkilometer größeren US-Bundesstaat Kalifornien vergleichen.
Auch in den USA wird das Buchstabensystem bei der Benotung am häufigsten genutzt. Die Zuständigkeit liegt dezentral bei den Bundesstaaten sowie bei den Universitäten.
Verwendet werden die vier Buchstaben A, B, C, D und F für "fail", zu Deutsch "nicht bestanden".
- Die Höchstnote A steht für herausragend
- B für deutlich über dem Durchschnitt
- C für durchschnittlich und
- D für genügend oder ausreichend.
- Nicht bestanden wird unterschiedlich mit E oder F bewertet, hat aber dieselbe Bedeutung.
Bei einer Umrechnung des US-amerikanischen Benotungssystems in die deutschen Zahlennoten wird die Note A zweigeteilt. Die deutsche Notenbewertung bis 1,5 ist ein sehr gutes, bis 2,5 ein gutes A. B gilt für das deutsche 3,0 für befriedigend, und bis 4,0 ist die US-Bewertung C für ausreichend.
So uneinheitlich wie das US-Benotungssystem ist, so wenig vergleichbar sind auch die daraus resultierenden Umrechnungen. Es sind eher Annäherungswerte, über die letztendlich das tatsächliche Können und Wissen entscheidet. Innerhalb der USA werden auch gerne die Vorgaben des gemeinnützigen World Education Services, kurz WES mit Sitz in New York City zugrunde gelegt.