Wissenswertes zum Astronomiestudium - Voraussetzungen, Studieninhalte und Berufsmöglichkeiten
Auf manche Menschen übt die Astronomie einen so großen Reiz aus, dass sie aus ihrem Hobby einen Beruf machen wollen. Zu diesem Zweck sollte man über ein Astronomiestudium nachdenken. Dieses ist im Bereich der Physik möglich; einen entsprechenden Beruf zu finden, ist jedoch nicht einfach. Lesen Sie, was man wissen sollte, bevor man sich für ein Astronomiestudium entscheidet und informieren Sie sich über anschließende Berufsmöglichkeiten.
Wer sein Interesse an der Erforschung von Objekten im Universum vertiefen und später auch beruflich anwenden möchte, hat hierzulande beispielsweise in Heidelberg die Möglichkeit, Astronomie als Teilbereich der Physik zu studieren. Die Astrophysik nimmt dabei einen bedeutenden Stellenwert ein; teilweise wird sie als eigenes Studienfach und teilweise auch in Kombination mit Astronomie angeboten.
Voraussetzungen
Wer ein Astronomiestudium abschließen möchte, benötigt einige Grundvoraussetzungen. Das Studium setzt die allgemeine Hochschulreife (Abitur) voraus. Zudem sollte man über gute Kenntnisse und Interesse in
- Mathematik wie Algebra und Analysis
- Physik wie klassische Physik, Atomphysik und Elektrodynamik
- Chemie sowie
- Astronomie
verfügen. Im Bereich der Mathematik werden meist bereits Kenntnisse auf einem hohen Niveau erwartet. An den meisten Hochschulen gibt es entsprechende Vorkurse, die die Studenten auf diesem Weg unterstützen können.
Ebenfalls sehr wichtig sind gute Fähigkeiten in der englischen Sprache - häufig gibt es die Fachliteratur nur auf Englisch. Und schließlich - aber in der Regel bei den Interessenten gängig - sollte man im Umgang mit dem PC geübt sein.
Angebote in Deutschland
Astronomie als so genanntes kleines Fach, da nicht eigenständig, wird deutschlandweit in folgenden Städten angeboten:
- in Heidelberg an der Ruprecht-Karls-Universität
- in Bochum an der Ruhr-Universität
- in München an der Ludwig-Maximilians-Universität
- in Tübingen an der Eberhard Karls Universität
- in Halle (Saale) an der Universität Halle-Wittenberg
Studieninhalte und mögliche Abschlüsse
In Deutschland sind Astronomie und Astrophysik allerdings zumeist keine eigenständigen Diplom-Studienfächer. Da man für das Betreiben von Astronomie und Astrophysik eine umfassende physikalische Ausbildung benötigt, wird stattdessen Physik studiert. Da Physik für die Astronomie unverzichtbar ist, hat dies durchaus seinen Vorteil.
Zu den Studieninhalten zählen mitunter
- Mechanik
- Wärme
- Optik
- Quantenmechanik
- Atomphysik
- Mathematik
- Chemie und
- Informatik.
Hauptsächlich befasst man sich mit theoretischer, angewandter und experimenteller Physik. Dementsprechend wird das Studium der Astronomie auch häufig als Astrophysik bezeichnet.
Während des Physikstudiums wird dann eine Diplomarbeit erstellt, die oftmals bereits ein astrophysikalisches Thema enthält. Anschließend hat man die Möglichkeit in Astronomie zu promovieren. Die Dauer eines Physikstudiums sowie der Diplomarbeit liegt bei etwa fünf Jahren.
An manchen Universitäten lehrt man Astronomie auch in Form von Einführungs- und Aufbaumodulen, bei denen astrophysikalische und astronomische Lehrveranstaltungen angeboten werden. Bei diesen Modulen haben die Studenten die Möglichkeit, durch das Bestehen von Prüfungen Kreditpunkte zu erwerben, die man dann ihrem Master oder Bachelor in Physik anrechnet.
"Master of Astrophysics"
Seit einiger Zeit bieten verschiedene Universitäten aber auch neue Master oder Bachelor Abschlüsse an, bei denen ein schnellerer Abschluss möglich ist. Dazu gehört zum Beispiel die Universität Bonn, die einen so genannten "Master of Astrophysics" offeriert.
Es lässt sich jedoch nicht grundsätzlich sagen, ob ein solcher Abschluss Sinn macht. Bevor man ein solches Studium beginnt, ist es ratsam genau zu wissen, was man später damit anfangen möchte. Auf dieser Grundlage sollte man dann die Entscheidung treffen, welcher Abschluss individuell am sinnvollsten ist.
Berufsmöglichkeiten
Bei einem Astronomiestudium ist zu bedenken, dass es in der Astronomie wesentlich weniger feste Anstellungen als Doktoranden oder Studenten gibt. Daher ist es ratsam, auch an eine Alternative zu denken und sich weitere Optionen offen zu halten, für den Fall, dass sich das erstrebte Ziel nicht realisieren lässt.
Wer unbedingt im Astronomiebereich tätig sein möchte, muss zuvor promoviert haben. Zudem sollte man durch Mitarbeit an Fachartikeln oder durch Veröffentlichungen hervorstehcen können; erstrebenswert sind des Weiteren der Besuch von Kolloquien sowie Auslandaufenthalte.
Physiker generell haben jedoch hierzulande keine schlechten Berufsaussichten. Die Möglichkeiten liegen hier beispielsweise im Bereich
- der Navigation
- der Messtechnik
- des Instrumentenbaus oder
- des Journalismus.