Beobachtung des Nachthimmels - Erste Schritte, Tipps zum Standort und hilfreiche Ausrüstung
Für Hobby-Astronomen ist die Beobachtung des Nachthimmels von großer Faszination. Hilfreich sind dabei verschiedene Beobachtungsgeräte, wie Fernglas, Spektiv und Teleskop. Vor deren Anschaffung sollte man sich jedoch zunächst mit dem nächtlichen Himmel vertraut machen. Dafür wiederum sind Sternkarten und Jahresbücher zu empfehlen. Lesen Sie, welche Punkte zwecks Beboachtung des Nachthimmels als Hobby-Astronom wichtig sind, und welche Ausrüstung dabei behilflich sein kann.
Schon seit jeher beobachten die Menschen den unermesslich weiten Sternenhimmel, sodass die Astronomie zu den ältesten Wissenschaften der Menschheit zählt. Zu diesem Zweck wurden bereits in der Vergangenheit verschiedene Beobachtungsgeräte verwendet.
Auf viele Menschen übt das Beobachten des Sternenhimmels einen besonderen Reiz aus. So lassen sich bei klarem Himmel zahlreiche Sterne, Sternhaufen, Galaxien oder Nebel erkennen.
Erste Schritte
Bevor man sich jedoch auf den Weg macht, um ein Beobachtungsgerät zu kaufen, sollte man sich als Anfänger zunächst einmal mit dem nächtlichen Himmel vertraut machen. Wer sich dort zurecht findet, wird im Laufe der Zeit und mit ein bisschen Übung deutlich mehr Freude und Erfolge beim Beobachten haben.
Für diese Vorbereitung bedarfe es nichts weiter, als die eigenen Augen. Schritt für Schritt sollte man sich an dieses Hobby heranwagen und dafür Abend für Abend einige Zeit in der Dunkelheit verbringen und den Himmel betrachten. Auf diese Weise wird es in Zukunft einfacher sein, bestimmte Punkte wieder zu finden sowie Neues zu entdecken - eine wichtige Basis, um die Beobachtung der Sterne später umso mehr genießen zu können.
Der richtige Standort
Im Rahmen der Vorbereitung ist es zudem wichtig, sich um den geeignetsten Standort Gedanken zu machen. Eine pauschaler Rat lässt sich hierbei nicht geben; es kommt darauf an, was man beobachten möchte, welches Instrument man nutzt und wie geschult man in dieser Hinsicht bereits ist.
Oftmals wird in diesem Zusammenhang dazu geraten, sich einen Platz fernab von störenden Lichtquellen zu suchen, bestenfalls in die Berge. Doch für Anfänger stellt sich diese Empfehlung nicht unbedingt als besonders gut heraus, denn die Vielzahl und Stärke der dort zu erfassenden Sterne wird mehr verwirren und den Betrachter "erschlagen", als dass er hier konkrete Sternbilder ausmachen könnte.
Ein Platz etwas außerhalb einer großen Stadt ist ausreichend; wer in einer Kleinstadt oder auf dem Land wohnt, wird auch von zuhause aus Erfolge haben. Durch eine leichte Aufhellung des Himmels können nur die hellsten Sterne ausgemacht werden, was die Sache für Anfänger deutlich leichter macht, besonders, wenn sie ihre Sicht mit der Vorlage einer einfachen Sternkarte vergleichen möchten.
Der Blick sollte möglichst frei sein und nicht etwa durch Bäume, Mauern oder andere Häuser verstellt werden. Natürlich muss nicht der ganze Horizont zu sehen sein, vor allem nicht zu Beginn. Auch vom eigenen Fenster, Balkon oder Garten aus lassen sich günstige Bilder ausmachen; wenn man sich im Laufe der Zeit in dem ausgewählten Himmelstück gut auskennt, sollte man weiterziehen - bis zum Ausflug in ländlichere Gegenden.
Von der Kleidung bis zur Beobachtungshaltung
Neben dem Standort ist auch die Kleidung ein wichtiger Punkt, der jedoch oftmals unterschätzt wird, gerade im Sommer. Denn auch dann kann es in den Nächten ungemütlich und feucht werden und wenn man zudem noch friert, wird es nicht mehrere Stunden lang draußen aushalten.
Man sollte sich also auch in der warmen Jahreszeit eine Jacke einpacken. Im Herbst und Winter gehören auch Handschuhe unbedingt dazu - mit kalten, zitternden Fingern wird man kein Beobachtungsgerät gut bedienen können.
Beginnen sollte man, zumindest als Anfänger, bereits in der Abenddämmerung. Auf diese Weise kann sich das Auge langsam an die kommende Dunkelheit gewöhnen. Es nimmt zunächst die hellsten Sterne wahr und erblickt man später auch die schwächeren Punkte, wird dies nicht mehr so verwirrend sein, da man sich an die anderen bereits gewöhnen konnte.
Wer für die Beobachtung einen kleinen Ausflug gemacht hat, sollte auch genügend Proviant einpacken, denn neben der Kälte kann auch der Hunger so ein Erlebnis schnell zunichte machen. Und schließlich gilt es, für eine komfortable Beobachtungsposition zu sorgen - ein Liegestuhl bietet sich je nach genutzter Ausrüstung besonders gut an; wer darauf zurückgreift, kann Schmerzen im Genick vermeiden.
Hilfreiche Ausrüstung
Für das Beobachten des Nachthimmels stehen eine Menge Beobachtungsgeräte zur Verfügung. Mit einer geeigneten Ausrüstung wird man nach einigen, mehreren Abenden deutlich mehr Freude haben.
Fernglas
Da das menschliche Auge von Natur aus an das Sehen bei Tage gewöhnt ist, sind verschiedene Beobachtungsgeräte für das nächtliche Erforschen des Sternenhimmels überaus hilfreich. Zwar lassen sich viele Sterne auch mit bloßem Auge erkennen; wer jedoch mehr sehen möchte, sollte auf ein Fernglas zurückgreifen.
So verfügt ein 10x50-Fernglas über eine 51-mal größere Lichtsammelfläche als das menschliche Auge, wodurch die beobachteten Sterne 51-mal heller erscheinen. Mit einem Fernglas lassen sich nicht nur schwächere Sterne erkennen, sondern auch zahlreiche andere kosmische Gebilde wie Kugelsternhaufen, bestimmte Galaxien oder Gasnebel.
Spektiv
Ein weiteres geeignetes Gerät zur Beobachtung des Nachthimmels ist das Spektiv. Es wird auch Beobachtungsfernrohr genannt und stellt ein Mittelding zwischen Fernglas und Teleskop dar. Spektive sind verhältnismäßig handlich und leicht.
Mit bis zu 80-fachen Vergrößerungen können Planeten wie der Mars, die Venus, der Saturn oder der Jupiter recht gut beobachtet werden. Noch besser erkennen lassen sich damit die Krater des Mondes. Allerdings sind bei solch starken Vergrößerungen Beobachtungen mit der Hand nicht mehr möglich, sodass man ein stabiles Stativ benötigt.
Teleskop
Das größte Beobachtungsgerät ist jedoch das Teleskop. Teleskope sammeln elektromagnetische Wellen und bündeln sie, wodurch sich auch weit entfernte Objekte beobachten lassen.
Schon bei einem kleinen Einsteigergerät, das über ein 70 Millimeter Objektivdurchmesser verfügt, wird die hundertfache Lichtmenge gesammelt. Ein Spiegelteleskop mit einem Spiegeldurchmesser von 35 Zentimetern bringt es gegenüber dem bloßen Auge sogar auf die 2.586-fache Lichtsammelleistung.
Sternkarten und Jahresbücher
Ebenfalls nicht fehlen sollten Sternkarten und Jahresbücher, die dabei helfen, sich am Himmel zurecht zu finden. Eine gute Möglichkeit für Hobby-Astronomen, ihre Ausrüstung zu ergänzen, bietet die jährlich stattfindende Astronomiebörse ATT in Essen. Dort finden Profis und Amateure die verschiedensten Geräte, die vom simplen Fernglas bis zum kostspieligen Refraktor reichen.