Bettdecken-Materialien und deren Eigenschaften

Es gibt diverse Bettdeckengrößen, genauso wie unterschiedliche Materialien für Bettdecken. Gängig sind beispielsweise Baumwolldecken; doch auch Füllungen aus Hanf, Kamelflaumhaar, Schafschurwolle oder Lycell bzw. Tencel sind denkbar. Sie alle bringen bestimmte Eigenschaften mit sich. Die richtige Auswahl zu treffen, ist nicht immer unbedingt einfach. Informieren Sie sich über unterschiedliche Bettdecken-Materialien sowie über deren Eigenschaften.

Von Kathrin Schramm

Bettdecken: Merkmale und Aufgaben

Bettdecken werden auch Zudeckbett genannt. Mit diesem Teil der Bettwaren bedeckt der im Bett Liegende seinen Körper so, dass der rundherum zugedeckt ist. Die einen rollen sich, wie es heißt, in ihr Bett ein, die anderen kuscheln sich in ihr Federbett.

Für die Bettdecke gibt es, auch regional bezogen, ganz unterschiedliche Ausdrucksweisen. Gemeint ist immer dasselbe. Es ist das Oberbett zum Zudecken. Im hiesigen Kulturkreis ist es kaum vorstellbar, ohne eine Bettdecke, also ohne das Zudeckbett, wohlig schlafen zu können. In heißen Sommernächten ist die dünne Decke eine Alternative, aber kein gleichwertiger Ersatz.

Bei einer Decke fehlt vom Empfinden her der Bettbezug als Bettwäsche, mit dem die Bettdecke umhüllt ist. Ebenso ungewohnt wäre es, sich mit der Bettdecke als Oberbett ohne den Bettbezug zuzudecken. Einmal abgesehen davon, dass die Bettdecke darunter dauerhaft leidet, würde auf jeden Fall die Hausfrau eine Bettdecke ohne umhüllende Bettwäsche als unfertig oder unvollkommen bezeichnen.

Schlafhöhle mit Wohlfühlklima

Die Aufgabe der Bettdecke ist es, für eine angenehme Schlaftemperatur im Bett, sprichwörtlich unter der Bettdecke, zu sorgen. Ohne Bettdecke zu schlafen ist ungewohnt und meistens zu kühl bis hin zu kalt.

Der Liegende schläft vielfach nicht ein, und der Schlaf selbst ist nicht allzu erholsam. Bettdecke sowie Unterbett bilden gemeinsam eine Art Schlafhöhle, in der sich der Ruhende buchstäblich wohl fühlt.

Zu den Eigenschaften und Aufgaben einer Bettdecke gehört das Temperieren nach unten hin zum Bettlaken und zur Matratzenauflage. Das geschieht durch das Material der Bettdecke sowie durch die Art und den Umfang der Füllwaren.

Als angenehm wird eine Bettdecke dann empfunden, wenn sie leicht, also nicht zu schwer auf dem Körper aufliegt. Eine vom Gewicht her leichte Bettdecke ist dementsprechend weich. Je näher und enger sie um den Körper gelegt, gezogen oder gerollt werden kann, umso angenehmer empfindet das der Bettdeckenbenutzer.

Das ist nur mit einer geringen bis begrenzten Füllmenge möglich. Da die Bettdecke ungeachtet ihrer Leichtigkeit Wärme abgeben und speichern soll, muss die Füllung dazu auch geeignet sein.

Verbreitung und Einsatzgebiete

Erst beim näheren Nachdenken wird das Ausmaß des Bettenmarktes so richtig bewusst. Jeder Bürger, jeder Mensch, schläft in einem, in seinem Bett. Hinzu kommen die Betten in externen Unterkünften wie Hotels, Jugendherbergen, Krankenhäusern, Pflege- und Altersheimen sowie Kasernen von Polizei und anderen Dienststellen.

In all diesen Fällen wird ein komplettes Bett benötigt und auch erwartet. Selbst der Arzt im Krankenhaus, der sich während seines Bereitschaftsdienstes auf einem Bett liegend ausruht, erwartet eine leichte Bettdecke.

Arten: Größen und Füllwaren

Bettdecken sind zwar nicht genormt - die Hersteller haben sich jedoch auf mehrere in Deutschland handelsübliche Größen festgelegt. Über ein halbes Dutzend Maße reichen von der quadratischen Babygröße über die gängige Standardgröße, die Überlänge und die Überbreite bis hin zur Komfortgröße im Einzelbett sowie zur Doppelbettgröße.

Wie es gerne ausgedrückt wird, kriechen hier zwei Personen unter die 2,40x2,20 Meter große Bettdecke.

Bettdecken werden zu jeder Jahreszeit gebraucht. Entweder werden sie saisonal ausgetauscht, oder sie sind vom Material und der Füllung her zur ganzjährigen Benutzung geeignet.

Je natürlicher das Füllmaterial ist, umso anpassungsfähiger ist es an wechselhafte Temperaturen. Der Vergleich mit dem Gefieder und den Haaren von Tieren ist dazu geeignet, ausreichend Vertrauen zu diesen Bettdeckenfüllungen zu haben. Wenn dann ergänzend dazu die Bettwäsche ebenfalls eine dementsprechend gute und hautverträgliche Qualität hat, dann ist der Aufenthalt unter der Bettdecke in jeder Hinsicht und zu jeder Tages- oder Jahreszeit mehr als angenehm.

Unter den nahezu einem Dutzend unterschiedlichen Füllwaren wird in pflanzliche und in tierische Füllungen unterschieden. Die eine ist so beliebt wie die andere.

Sowohl Füllungen mit Tierhaaren haben ihre Befürworter als auch die Bettfüllungen aus Baumwolle, aus Pappelflaum oder aus der Regeneratfaser Lyocell. Schafe, Kamele oder die Kaschmirziegen sind buchstäbliche Lieferanten für Bettdeckenfüllungen.

An vorderer Stelle stehen jedoch nach wie vor die Daunen, also die Unterfedern von Vögeln. Die Daunenbettdecke gilt besonders bei den älteren Generationen als ein so beliebtes wie bewährtes Oberbett.

Die Entscheidung für die richtige Decke fällt oft nicht leicht
Die Entscheidung für die richtige Decke fällt oft nicht leicht

Naturfaserdecke oder Kunstfaserdecke?

Welche Decke eignet sich besser für den Wohnbereich: Die klassische Baumwolldecke aus Naturfasern oder die modernere Kunstfaserdecke? Welche Fasern wirken optisch am edelsten, und welche Stoffe sind am leichtesten zu pflegen?

Ein paar wichtig Tipps für Ihre Entscheidung finden Sie hier. Welche Decke Sie bevorzugen, hängt auch mit der geplanten Nutzung und mit Ihren persönlichen Vorlieben zusammen.

Vor- und Nachteile der Naturfaserdecke

Eine Baumwolldecke besteht aus reinen Naturfasern. Sie ist im Sommer angenehm kühl, kann aber auch wärmen. Hier passt sich die Baumwolle ganz den Gegebenheiten an, und garantiert eine Wohlfühltemperatur.

Die Fasern der Baumwolle sind jedoch rau und daher besonders anfällig für Schmutz. Sie ziehen Staub an und saugen Flüssigkeiten auf. Daher eignen sich Baumwolldecken nicht ganz so gut für den Einsatz auf dem Boden, zum Beispiel als Krabbeldecke.

Flecken in einer Baumwolldecke können meist nicht so einfach ausgewaschen werden. Häufig muss die ganze Decke in der Waschmaschine oder in einer Reinigung gewaschen werden, um einzelne Flecken zu entfernen.

Die Baumwolldecke ist durch ihre Naturfaser jedoch sehr angenehm auf der Haut. Auch im Sommer ist sie als Sitzunterlage sehr gut geeignet, denn auf reiner Baumwolle schwitzt die Haut nicht. Nach längerem Gebrauch und häufigem Reinigen kann die Baumwolldecke jedoch ihre Farbkraft verlieren und auch ausleiern und aus der Form geraten.

Vor- und Nachteile der Kunstfaserdecke

Kunstfaserdecken dagegen behalten meist auch bei großer Beanspruchung ihre ursprüngliche Form, oder erhalten diese nach einer Wäsche zurück. Sie sind einfach zu pflegen.

Flecken können meist leicht von Hand ausgewaschen werden, da die Kunstfasern Schmutz nicht so gut aufsaugen. Auch nach einer Wäsche trocknen Kunstfaserdecken meist sehr schnell. Sie sind farbecht und behalten ihre ursprüngliche Farbe und Form über Jahre.

Kunstfasern haben jedoch nicht die Fähigkeit des optimalen Temperatur- und Klimausgleichs. Hierin sind sie den Naturfaserdecken eindeutig unterlegen. Zwar kann eine dicke Kunstfaserdecke unter Umständen schneller und besser Wärme speichern als eine Baumwolldecke, dies kann sich jedoch auch zum Nachteil entwickeln, wenn sich Hitze staut und man zu schwitzen beginnt.

Viele Kunstfasern haben eine das Licht reflektierende Struktur, so dass das Textil matt und edel glänzt. Optisch kann dies eine Aufwertung darstellen.

Generelle Hinweise zur Haltbarkeit und Hygiene

Wer eine Bettdecke in nicht allzu guter Qualität erwirbt, der wird nach einigen Jahren eine deutlich verminderte Füllkraft bemerken, wenn er die Decke nicht richtig pflegt und aufbewahrt.

Doch auch bei hochwertigen Varianten kann man Fehler machen. Beispiel Gänsedaunen: diese Decke sollte regelmäßig gelüftet und gelockert werden; auf eine Tagesdecke sollte man verzichten. Dann kann sie problemlos 15 Jahre überstehen.

Daunendecken sollten zudem nicht in die Sonne gelegt werden; die Federn können brüchig werden. Es gibt spezielle Daunenshampoos, mit denen man die Waren reinigen kann.

Im Folgenden gehen wir auf die unterschiedlichen Materialien der Bettdecken ein.

Baumwolle

Die Baumwolle gehört mit ihren etwa vier Dutzend unterschiedlichen Arten zu den ältesten Kulturpflanzen. Die weltweit größten Anbaugebiete für Baumwolle sind in der Volksrepublik China, in Indien sowie in den USA.

Baumwolle ist eine mehrere Zentimeter lange Naturfaser. Die Baumwollfüllung in einer Bettdecke kann etwa zwanzig Prozent ihres Eigengewichtes an Flüssigkeit aufnehmen. Neben vielen anderen Bereichen und Branchen von Handel und Industrie wird Baumwolle auch als Füllmaterial für Bettdecken verwendet.

Wärmeeigenschaften

Baumwolle ist, im Gegensatz zu Cashmere oder Daunen, eine weniger wärmende Bettdeckenfüllung. Das sollte dem Benutzer bewusst sein.

Er kann sich in kälteren Monaten zwischen einer etwas höheren Raumtemperatur und einer dichteren, sprich dickeren Bettdeckenfüllung mit Baumwolle entscheiden. Eine Bettdecke mit Baumwollfüllung ist ansonsten sehr angenehm handzuhaben.

Schadstoffbelastung minimal

Der Nachteil von möglichen Schadstoffbelastungen lässt sich durch das Beachten des Herstellerhinweises ausgleichen, dass die Baumwolle kontrolliert biologisch angebaut worden ist. Ergänzende Zertifikate, so wie GOTS für Global Organic Textile Standard, sorgen für die gewünschte Sicherheit, dass die Baumwollfüllung garantiert schadstofffrei ist. Der Internationale Verband für Naturtextilwirtschaft IVN mit Sitz in Stuttgart vergibt das GOTS-Gütesiegel unter anderem für auf dem deutschen Markt angebotene Bettdeckenfüllungen aus Baumwolle.

Reinigung

Das Material Baumwolle ist bei sechzig Grad Celsius maschinell waschbar. Der Benutzer entscheidet über die Häufigkeit des Waschens. Er hat somit einen unmittelbaren Einfluss auf die Hygiene und Sauberkeit, was unter Allergikern wichtig bis hin zu notwendig ist.

Decken mit Baumwollfüllung können bis zu 60 Grad maschinell gewaschen werden
Decken mit Baumwollfüllung können bis zu 60 Grad maschinell gewaschen werden

Die Baumwolldecke für das Baby - darauf müssen Sie achten

Ob als Unterlage für die Reise oder zum Kuscheln zwischendurch - eine gute Baumwolldecke sollte bei der Erstausstattung fürs Baby nicht fehlen. Wir zeigen, worauf Sie beim Kauf des Allroundtalents achten müssen.

Auf die Qualität achten

Baumwolle ist nicht gleich Baumwolle: Auch wenn das Material auf den ersten Blick Vertrauen weckt, sollten Eltern hier durchaus einen genaueren Blick riskieren. Denn nicht alle Babydecken sind tatsächlich für den Umgang mit dem Kleinen geeignet.

Baumwolle von guter Qualität sowie eine hervorragende Verarbeitung sind die Mindestkriterien, welche eine gute Babydecke erfüllen sollte. Billigprodukte enthalten nicht selten schädliche Farbstoffe, welche die Decken oft verlockend farbenprächtig machen.

Für absolute Sicherheit sollte daher auf entsprechende Gütesiegel zur Unbedenklichkeit geachtet werden. Ein Beispiel hierfür ist der Aufdruck "Textiles Vertrauen", welche das Öko-Tex-Siegel für Schadstoff geprüfte Textilien kennzeichnen.

Wer auf Nummer sicher gehen will, der greift auf Bio-Baumwolle zurück. Im biologischen Anbau sind Pestizide von vorneherein ausgeschlossen. Auch hier sollte die Herkunft durch ein entsprechendes Siegel zertifiziert sein.

Bei Babydecken sollte auf Gütesiegel geachtet werden
Bei Babydecken sollte auf Gütesiegel geachtet werden

Besondere Deckenformen

Neben den vorgestellten Kriterien gibt es weitere, die je nach Kind individuell entschieden werden sollten.

  • Kinder mit sehr empfindlicher Haut profitieren von speziellen Babydecken für Allergiker.
  • Größe und Stärke der Babydecke sollten ebenfalls ganz nach Wunsch abgestimmt werden: Soll die Decke zum Beispiel auch als Krabbelunterlage verwendet werden, ist eine entsprechende Polsterung empfehlenswert.
  • Im Sommer hingegen empfiehlt sich eine besonders leichte Decke, welche das Baby nicht schwitzen lässt.

Übrigens: Zum Einschlafen raten viele Experten zu einem Schlafsack, welcher vor Ersticken wie beim Plötzlichen Kindstod schützen kann.

Alternativ hierzu kann die Babydecke in Wickeltechnik fest um das Baby geschlungen werden, um es so sicher zugedeckt zu wissen. Diese Technik ist auch als "Pucken" bekannt.

Cashmere

Eine Bettdecke aus Cashmere ist vom Gewicht her leicht und trotzdem sehr wärmend. Die Tiere und deren Haare sind braun, grau, schwarz oder weiß. In Europa werden überwiegend weiße Tiere gezüchtet.

Für jedes Tier kann jährlich mit bis zu zweihundert Gramm der feinen Unterwolle gerechnet werden. Diese buchstäblich magere Ausbeute ist mit ein Grund für den relativ hohen Preis von Cashmere-Bettdeckenfüllungen.

Wärmeeigenschaften

Sie eignen sich auch deswegen als eine ganzjährige Bettdecke, weil das Füllgewicht gegenüber anderen Füllwaren recht gering ist. Bei der Entscheidung zur Wärmeklasse sollte auf einen Vergleich mit anderen Füllwaren verzichtet werden.

Wärmeklasse und Füllmenge sind, beispielsweise bei den Füllwaren Baumwolle und Cashmere, sehr unterschiedlich. Einfach gesagt: Wenig Cashmere wärmt vergleichbar gut wie viel Baumwolle.

Dieselbe Füllmenge Cashmere wie Baumwolle würde, bildlich gesprochen, eine Überwärme produzieren. Die Folge davon wäre ein unangenehmes Schwitzen, das nächtliche Aufdecken und eine insgesamt unerfreuliche Nachtruhe.

Die Naturhaarfüllung aus Cashmere ist temperaturausgleichend, so wie die Tierhaare in der Natur auch. Feuchtigkeit wird gut aufgenommen und nach unten an die Matratze absorbiert.

Zur Cashmere-Bettfüllung gehört eine dazu passende Qualität der Bettdeckenumhüllung sowie des darüber befindlichen Bettbezuges. Mit den Materialien Baumwolle oder Satin kann jahreszeitlich die Temperatur der Bettdecke beeinflusst werden.

Der frische Satinbezug überträgt in den warmen Sommernächten eine angenehme Kühle, während Bettwäsche aus Baumwolle in kühleren Monaten die Wärme noch zusätzlich festhält. Wer sein Twinset oder seinen Pullover aus Cashmere liebt, der möchte auch unter der Bettdecke auf Cashmere nicht verzichten.

Daunen

Daunen sind bekannt als eine der gängigen Bettdeckenfüllungen. Ein Ober- oder Zudeckbett aus Daunen ist seit jeher etwas Besonderes. Die Qualität der Daune als solcher wird dann noch zusätzlich gesteigert, wenn es sich um eine besondere Daune handelt, beispielsweise um eine von der Eiderente.

Lebend- und Totrupf

Für die normalpreislichen Bettdeckenfüllungen werden Daunen von Enten und Gänsen verwendet. Die Tiere werden in großen Geflügelfarmen gezüchtet.

Fachsprachlich wird in die Lebendrupf sowie in die Totrupf unterschieden. Wie die Worte ausdrücken, werden die Daunen dem lebenden Tier ausgerupft oder nach der Schlachtung dem toten Tierkörper entnommen.

Wärmeeigenschaften

Die Daunen sind von ihrer Beschaffenheit her sehr elastisch. Die natürliche Angepasstheit der Daune an den Tierkörper kommt in der Bettdecke dem Benutzer zugute.

Daunen sind nicht nur buchstäblich federleicht, sie sind noch leichter als Federn. Gleichzeitig sind sie wärmespendend und wärmehaltend.

Das Gewicht der einzelnen Daune und somit auch das Füllgewicht einer Bettdecke richtet sich nach der Vogelart. Gänsedaunen sind beispielsweise deutlich schwerer als die von den Eiderenten. Um dieselbe Füllmenge zu erreichen, werden dementsprechend mehr oder weniger Daunen benötigt.

Demgegenüber steht die Wärmeklasse. Sie ist zwar für die Füllwaren Daunen ein und dieselbe - trotzdem ist die Vogelherkunft der Daune mitentscheidend für die Füllmenge, für den sich daraus ergebenden Härtegrad sowie für die Wärmeklasse.

Eiderdaunen

Die Eiderdaune kann als der Ferrari unter den Daunen bezeichnet werden. Eine der Besonderheiten an ihr ist die Daunengewinnung. Das Wort "Daune" hat seinen Ursprung in der isländischen Sprache, ebenso wie die Namensgebung "Eiderente".

Daunengewinnung

Die werden nicht gezüchtet, so dass die Daunen ausschließlich von freilebenden Eiderenten aus den Nestern gesammelt werden, die von den weiblichen Tieren für die Brut mit ihren eigenen Daunenfedern ausgepolstert worden sind.

Hier ist bei der Daunengewinnung, vorwiegend unter Tierschutzaspekten, besondere Vorsicht und Umsicht geboten. Eiderenten leben überwiegend in Skandinavien, in Island sowie an den Küsten der nördlichen Weltmeere.

Wärmeeigenschaften

Die Eiderentendaunen sind, auch wegen ihrer feinen und dichten Verästelung, besonders warm und sehr leicht. Mit einer geringen Füllmenge lässt sich, rechnerisch gesehen, eine hohe Wärmeklasse erreichen. Eiderentendaunen sind als Füllwaren für Bettdecken innerhalb der Daunen ein ganz besonderes und wertvolles Handelsgut.

In Deutschland ist die Daunengewinnung auf das Sammeln aus verlassenen Nestern begrenzt. Eine so genannte Ganzjahresbettdecke aus Eiderentendaunen bietet, bei einer Füllmenge von knapp achthundert Gramm, für die Standardgröße eine durchgängig angenehme Bettdeckentemperatur.

Der Preis für Eiderentendaunen ist tagesabhängig, und er richtet sich auch nach Angebot sowie Nachfrage. Es ist im wahrsten Sinne des Wortes ein Naturprodukt, das sich nicht wunsch- oder bedarfsgerecht konsumieren oder kaufen lässt.

Schon damals in dem Märchen "Die Prinzessin auf der Erbse" des dänischen Schriftstellers Hans Christian Andersen spielten die Eiderentendaunen eine entscheidende Rolle. Unter zwanzig Eiderdaunendecken lag die dort absichtlich platzierte Erbse.

Die Decken aus Eiderentendaunen waren so weich, dass die Prinzessin diese eine Erbse gespürt hat. Diese Feinfühligkeit im doppelten Sinne ebnete ihr den Weg zur Heirat.

Wenn Sie sich genauer über Daunenbettdecken informieren möchten, lesen Sie unseren separaten Artikel zum Thema.

Die Daunendecke els exquisite Variante
Die Daunendecke els exquisite Variante

Hanf

Wer sich gegen eine Bettdecke ohne Tierhaarfüllung entscheidet, der wählt häufig die natürliche Pflanze Hanf. Heutzutage wird Hanf als Faser- und Heilpflanze buchstäblich weltweit angebaut.

Ideal für Allergiker

Allergiker bevorzugen die Hanffüllung für ihre Bettdecke aus mehrerlei Gründen. Der Füllinhalt Hanf kann leicht und auch häufig maschinell bei sechzig Grad Celsius gewaschen werden. Der Hanf als Naturfaser ist antistatisch und insofern staubabweisend. Schweiß wird auch dauerhaft und in größeren Mengen aufgenommen sowie absorbiert.

Wärmeeigenschaften

Bei Hanf als Füllung reguliert sich die Zugehörigkeit der Bettdecke zur passenden Wärmeklasse vorwiegend über die Füllmenge. Der empfindsame Schläfer sollte sich für zwei separate Hanfbettdecken entscheiden, wenn während des Jahres große Temperaturunterschiede zu erwarten sind.

Als eine Hohlfaser kann der Hanf viel bis hin zu sehr viel Feuchtigkeit aufnehmen und ebenso wieder abgeben. Der Hanf regeneriert sich sehr schnell, so dass die Bettdeckenfüllung nicht stellenweise klumpt.

Bei der Auswahl sollte auf den prozentualen Anteil von Hanf an der gesamten Füllmenge geachtet werden. Häufig werden Hanf und Baumwolle gemischt. Der Hanfanteil muss dann deutlich über fünfzig Prozent liegen, damit es sich auch tatsächlich um die gewünschte Hanfbettdecke handelt.

Kamelflaumhaar

Das ein- oder zweihöckerige Kamel kennen viele aus Funk und Fernsehen, oder aber aus einem der bundesweiten Zoos. Auch bei näherer Betrachtung wird ihnen nicht bewusst, dass das Unterhaar, das so genannte Flaumhaar, zum Füllen der heimischen Bettdecke verwendet wird.

Im Gegensatz zum Grannenhaar als dem Deckhaar ist das Kamelflaumhaar sehr fein und leicht gekräuselt. Im Frühjahr verlieren die Kamele ihr Flaumhaar. Das ist der Zeitpunkt, zu dem es büschelweise gesammelt wird. Das Kamelflaumhaar ist etwa zehn Zentimeter lang.

Jedes Tier liefert jährlich im Frühjahr bis zu fünf Kilogramm des seidig glänzenden Flaumhaares. Es ist als Füllung für eine ganzjährig nutzbare Bettdecke geradezu ideal geeignet.

Die Tiere selbst durchleben während des Jahres Temperaturen von bis zu sechzig Grad Celsius. Ihr Körper wird in erster Linie durch das Unterhaar geschützt. Dementsprechend vielseitig ist dessen Wirkung, was sich in der Qualität einer Bettdecke zeigt.

Das Kamelflaumhaar atmet, kühlt und wärmt gleichermaßen. Es ist insofern atmungsaktiv und feuchtigkeitsregulierend. Es hat eine antirheumatische Wirkung, wenngleich der Rheumakranke keine medizinische Heilung erwarten kann.

Unterscheidung von Kamelhaar und Kamelflaumhaar

Bei der Produktbeschreibung muss der Käufer genau lesen. Er muss trennen in Kamelhaar und Kamelflaumhaar. Bei der Bettdeckenfüllung Kamelhaar werden vielfach das Ober- und das Unterhaar gemischt. Der jeweilige prozentuale Anteil ist oftmals nicht näher deklariert.

Wenn es sich um eine reine Kamelflaumhaarfüllung handelt, dann sollte auch hier der Herstellernachweis zum Prozentsatz beachtet werden. In vielen Fällen ist die Füllung ein Mix aus Kamelflaumhaar und beispielsweise Schurwolle.

Um ein Gefühl für das passende Preis-Leistungs-Verhältnis zu bekommen, sollten hierzu mehrere Angebote verglichen werden, bei denen der Anteil an den zwei oder gar drei Füllwaren derselbe ist. Kamelflaumhaar ist ebenso rar wie teuer. Im Gegensatz zu vielen Lederwaren kann die Bettdeckenfüllung aus Kamelflaumhaar durchaus ein Schnäppchen auf einem Basar in Nordafrika oder in einem Land an der Grenze von Europa zu Asien sein.

Lyocell

Die Regeneratfaser Lyocell besteht aus Cellulose. Die wird aus natürlichen und nachwachsenden Rohstoffen durch chemische Prozesse hergestellt. Die Füllwaren Lyocell werden aus Eukalyptusholz hergestellt, das forstwirtschaftlich nachhaltig angebaut wird.

Die generische Bezeichnung der Faser ist Lyocell, und vertrieben wird sie unter der Marke Tencel. Die Fasern sind trocken- sowie nassfest, weich und feuchtigkeitsabweisend. Ihre Oberfläche ist glatt und fühlt sich seidig an.

Bettdecken mit Füllwaren aus Lyocell kombinieren viele Vorteile anderer Füllungen aus Tierhaaren oder Pflanzen. Das wird durch eine mikrofeine Faserstruktur möglich. Sie nimmt Feuchtigkeit direkt auf und gibt sie schnell an die Raumluft ab. Das sorgt für ein angenehmes Schlaf- und Bettdeckenklima.

Ideal für Allergiker

Lyocell/Tencel ist maschinell bei sechzig Grad Celsius waschbar und darüber hinaus auch trocknergeeignet. Besonders Allergiker begrüßen diese Handhabung - sie haben jederzeit Einfluss auf die Staub- und Keimfreiheit sowie auf die Sauberkeit ihrer Bettdeckenfüllung.

Wärmeeigenschaften

Der Wärmeeffekt ist vergleichbar mit dem von Schafschurwolle, also sehr hoch. Der Benutzer sollte sich zu den Füllwaren Lyocell/Tencel über die verschiedenen Wärmeklassen informieren.

Oftmals sind zwei saisonal getrennte Bettdecken im Ergebnis wie eine Kombibettdecke. Das Material Lyocell/Tencel ist sehr wärmespeichernd. Das kann in warmen Sommernächten unangenehm werden. Durch Bettwäsche aus frischem Batist lässt sich der Schlaf jedoch recht angenehm gestalten.

Schafschurwolle

Wer an der Nordseeküste die Schafherden weiden sieht, verbindet mit diesem Anblick sicherlich nicht die Füllwaren für seine heimische Bettdecke. Doch Schafwolle gehört zu den begehrten und viel verwendeten Bettdeckenfüllungen.

Schafschurwolle bedeutet, dass die Schafwolle nach der Schur verarbeitet wird. Die Wolle ist dicht gekräuselt und von der Konsistenz her sehr fest. Sie ist in dem Sinne undurchlässig, so wie sie es am Körper der Tiere auch ist. Die Wolle schützt sie vor Kälte, Wärme und Feuchtigkeit.

Dementsprechend reagieren die Füllwaren aus Schafschurwolle auch auf den menschlichen Körper unter der Bettdecke. Die wirkt klimatisierend und luftdurchlässig. Ihr Selbstreinigungseffekt ist recht groß.

Wärmeeigenschaften

Die Wärmeklasse für diese Füllwaren richtet sich weitgehend nach der Füllmenge. Die schwankt zwischen knapp einem und zwei Kilogramm für Sommer beziehungsweise Winter.

Für besonders kalte Nächte empfiehlt es sich, beide Bettdecken an von den Herstellern dafür vorgesehenen Bändchen miteinander zu verknüpfen. Das ergibt eine einzige wärmende und gleichzeitig luftdurchlässige Bettdecke aus Schafschurwolle. Das zwischen den beiden Bettdecken entstehende Luftpolster hilft beim Regulieren der Temperatur.

Pflege

Etwas aufwändig ist die Pflege der Bettdeckenfüllung. Empfohlen wird eine Handwäsche bei bis zu dreißig Grad Celsius.

Um die Naturfaser der Schafschurwolle zu schonen, sollte ausschließlich ein rückfettendes Wollwaschmittel verwendet werden. Hierzu sollte die Hausfrau alle Anweisungen des Herstellers genauestens beachten. Das anschließende natürliche Trocknen an der Luft sorgt dafür, dass die Bettdecke danach wieder so wird, wie sie vorher war.

Weitere mögliche Materialien

Neben den bereits erwähnten, häufiger verwendeten Materialien, stehen auch folgende zur Auswahl:

  • Vlies (Hohlfasern und Endlosfasern): leicht, weich, warm; doch schon nach kurzer Zeit können die Fasern durch die Hülle treten und verloren gehen
  • Faserkügelchen: wärmend, gute Bauschkraft, aber vergleichsweise schwer, besser für Kopfkissen geeignet
  • Wildseide: weniger wärmedämmend, kann sowohl kühlen als auch wärmen, hautfreundlich
  • Pappelflaum: sehr gut wärmedämmend