Hausbau - Entscheidungshilfen, Voraussetzungen, Bestandteile

Sich irgendwann einmal den Traum von eigenem Haus zu erfüllen, ist ein Wunsch zahlreicher Menschen. Viele entscheiden sich für den Hausbau, um von Anfang an (Bau-)Herr der eigenen Lage sein zu können. Dass für dieses Vorhaben ein gewisses Kapital vorhanden sein sollte, dürfte klar sein. Doch auch viele andere Voraussetzungen und wichtige Schritte gibt es zu beachten - sowohl vor, während als auch nach dem Bau. Lesen Sie alles Wissenswerte rund um den Hausbau.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Der Hausbau beschreibt die Errichtung eines Hauses, in diesem Fall eines Wohnhauses. Manchmal ist auch beim Ausbau im Rahmen von Sanierungs- oder Renovierungsarbeiten von einem Hausbau die Rede. Zuständiges Fachgebiet ist das Bauwesen.

Raus aus der ständigen Abhängigkeit und hinein ins Eigenheim. Für die Meisten von uns ist das wohl einer der größten Kindheitsträume.

Gerade junge Familien entscheiden sich oftmals für den Bau eines eigenen Hauses. Gründe dafür und Vorteile gibt es zur Genüge. Als Beispiele lassen sich

  • die Unabhängigkeit vom Vermieter
  • das Zahlen in die eigene Tasche
  • die Alterversorgung
  • das Platzangebot und
  • die Entfaltung der persönlichen Kreativität

anführen. Nachteile und Gründe, die gegen einen Bau sprechen, gibt es jedoch ebenfalls. In aller Regel steht die Finanzierungsfrage an erster Stelle. Gerade für junge Familien ohne größeren Kapitalstock ist es oftmals sehr schwierig, den Traum vom Eigenheim zu realisieren.

Die Finanzierungsfrage spielt beim Hausbau eine wichtige Rolle
Die Finanzierungsfrage spielt beim Hausbau eine wichtige Rolle

Hausbau - Ja oder Nein?

Der Bau eines eigenen Hauses ist der Lebenstraum vieler Menschen. So sind es viele Leid, ihr Leben lang nur für eine Unterkunft zu zahlen, welche einem niemals gehören wird und welche oftmals nicht jenen Komfort bietet, den man sich wünscht. Doch welche Gedanken sollte man sich machen, bevor man sich tatsächlich zum Unterfangen Hausbau entscheidet?

Die richtige Entscheidung?

Zunächst einmal sollte man sich über die Gründe bewusst werden, warum denn überhaupt der Wunsch des Hausbaus besteht. Dies hat zweierlei Gründe.

  • Zum einen kann hierdurch ermittelt werden, ob der Hausbau denn wirklich die richtige Entscheidung ist.
  • Darüber hinaus lassen sich so erste Kriterien finden, welche beim Bau des eigenen Hauses beachtet werden sollten.

Stört einen beispielsweise der mangelnde Platz in der aktuellen Mietwohnung und hegt man deswegen den Wunsch, in die eigenen vier Wände zu ziehen, dann dürfte gleich klar sein, dass das neue Haus viel Platz bieten sollte.

Finanzielle Situation

Des Weiteren sollte man sich die eigene aktuelle und zukünftige finanzielle Situation bewusst machen. Ein Hausbau ist ein kostspieliges Unterfangen, dessen gesamter Aufwand oft nur schwer abgeschätzt werden kann.

Zudem handelt es sich hierbei um eine Verbindlichkeit, welche viele Menschen über Jahrzehnte abtragen. Aus diesen Gründen sollte man sicherstellen, dass man über eine solide und sichere Einkommensbasis verfügt, von welcher auch noch in den kommenden Jahren ausgegangen werden kann.

Inzwischen gibt es zahlreiche und auch günstige Finanzierungsmöglichkeiten mit und ohne größere Risiken. In jedem Falle ist es lohnenswert, die Finanzierung von Beratern der Hausbank oder Bausparkassen überprüfen zu lassen.

Die Finanzierung sollte sicher und solide sein
Die Finanzierung sollte sicher und solide sein

Mögliche Alternativen

Ein weiterer wichtiger Gedanke ist die Befassung mit Alternativen. So dürften viele Menschen bereits mit einer eigenen Doppelhaushälfte oder schlicht einem gekauften Haus glücklich werden.

Schließlich erspart man sich so Monate und manchmal Jahre der Strapazen, welche während der Bauphase auftreten. Erst, wenn die möglichen Alternativen nicht befriedigend erscheinen, macht die nähere Befassung mit dem Unternehmen Hausbau wirklich Sinn.

Auf lange Sicht hin planen

Letztlich sollte man sich noch die Frage stellen, ob man denn wirklich bereit ist, sich niederzulassen und den Rest seines Lebens an diesem Ort zu verbringen. Schließlich ist der mögliche spätere Verkauf des Hauses häufig mit finanziellen Verlusten verbunden, da beispielsweise der Kredit noch nicht getilgt ist.

Sobald diese Fragen im Vorfeld geklärt wurden, kann das Ganze konkretisiert und erste Pläne entworfen werden. Insgesamt ist der Bau des eigenen Hauses ein Unterfangen, welches mit Bedacht und nach vielen Überlegungen begonnen werden sollte. Dabei ist es stets wichtig, den möglichen Lebenspartner in diese Überlegungen mit einzubeziehen und zusammen eine Lösung zu erarbeiten, welche eine glückliche und sichere Zukunft ermöglicht.

Damit der Traum vom Eigenheim nicht nur ein Traum bleibt
Damit der Traum vom Eigenheim nicht nur ein Traum bleibt

Steht die Entscheidung für den Hausbau, kommen weitere wichtige Voraussetzungen auf den angehenden Bauherren zu...

Grundvoraussetzungen für den Bau eines Hauses

Tragen Sie sich mit dem Gedanken an den Erwerb einer Immobilie, die Sie auch selbst bewohnen möchten? Dann stehen Ihnen viele Möglichkeiten offen.

Sie können eine Bestandsimmobilie kaufen, oder aber Ihre Traumimmobilie selbst bauen. Viele Bauherren haben den Traum vom eigenen Einfamilienhaus. Doch es gibt einige Voraussetzungen, die Sie dabei beachten müssen.

Lage

Ist die Finanzierungshürde erst einmal genommen, so stellt sich als zweites die Standortfrage. Hier spielen die Faktoren

  • Stadtnähe
  • Landschaft
  • Nähe zum Arbeitsplatz
  • Freizeitangebot

und andere individuelle Punkte eine Rolle. Diese grundlegende Entscheidung sollte gut überdacht sein, da sie später nicht mehr revidierbar ist.

Den geiegneten Platz fürs Eigenheim sollte man erstmal finden
Den geiegneten Platz fürs Eigenheim sollte man erstmal finden

Die Wahl des Haustyps

Sind die Formalitäten über den Grundstückskauf abgeschlossen, so sollte man sich spätestens dann Gedanken über den Haustyp und dessen Bauweise machen.

  • Soll das Haus für ein- oder zwei Familien geeignet sein?
  • Bietet sich gegebenenfalls ein Fertig- oder Massivhaus an?
  • Oder käme vielleicht auch ein Schwedenhaus in Frage?

Hat man sich ausgiebig über Vor- und Nachteile der unterschiedlichen Haustypen informiert und sich endlich zu einer Entscheidung durchgerungen, so stellt sich die Frage nach dem richtigen Baupartner. Bei Fertighäusern ist der Markt überschaubar. Die Angebote der unterschiedlichen Fertighaushersteller können gut miteinander vergleichen werden.

Hier bekommt in aller Regel der Hersteller den Zuschlag, der die gewünschten Vorstellungen kostengünstig realisiert. Die Auswahl an Architekten, Bauingenieuren oder Bauunternehmern fällt in Anbetracht der Auswahl dabei schon merklich schwerer.

Unabhängig davon, für wen man sich entscheidet, sollte heutzutage ein besonderes Augenmerk auf die Energiekostenfrage gelegt werden. Bei dem Anstieg der Rohstoffpreise scheint derzeit kein Ende in Sicht zu sein. Möglicherweise ist bei einem neuen Objekt der Einsatz von regenerativen Energiequellen ratsam. Das ist jedoch vom individuellen Bauvorhaben abhängig.

Nach Fertigstellung des Rohbaus spielt auch der Innenausbau eine große Rolle. Hier zeigt sich ein weiterer Vorteil des Eigenheimes, da technisch und handwerklich Begabte hier hohe Kosten sparen können.

Baugrundnutzung

Grundsätzlich hängt es vom vorhandenen Baugrund ab, welche Art der Immobilie darauf errichtet wird. Oftmals entscheidet die Kommune über ein Nutzungs- bzw. ein Bebauungsrecht und legt auch die Art der Bauten fest.

So wird verhindert, dass sich auf eng begrenztem städtischen Raum zu wenig Wohnfläche bilden kann. Für die Grundstücksbesitzer ist dies leider oft ein Nachteil, da sie sich ihren Traum vom Häuschen mit Garten nicht verwirklichen können.

Auch nützt es Ihnen nichts, wenn Sie Grundbesitzer sind. Bevor Sie bauen können, muss Ihr Grundstück offiziell als Bauland anerkannt werden.

Eine Obstwiese im Familienbesitz darf nicht einfach bebaut werden. Meist muss gewartet werden, bis das ganze Gebiet zum Bauland erklärt und entsprechend erschlossen wird. Die Wartezeiten sind von Region zu Region und von Bundesland zu Bundesland unterschiedlich. In Ballungsgebieten ist es meist deutlich schwieriger, eine individuelle Genehmigung zu erhalten.

Einfamilienhaus: Ein Mehr an Kosten

Wenn Sie ein frei stehendes Einfamilienhaus bauen möchten, dann ist dies in der Regel kostspieliger als die Errichtung von Doppelhaushälften oder Reihenhäusern. Alle Erschließungskosten müssen von Ihnen selbst getragen werden, und können nicht in der Gemeinschaft der zukünftigen Bewohner geteilt werden. Bevor Sie also einen Bauträger beauftragen, sollten Sie in jedem Fall Ihre Finanzierung geklärt und gut abgesichert haben.

Mehr Kosten fürs Einfamilienhaus
Mehr Kosten fürs Einfamilienhaus

Rechtliche Aspekte

Insgesamt sollte sich vor dem Bau des eigenen Hauses mit einer Vielzahl rechtlicher Angelegenheiten auseinandergesetzt werden. Nur so lässt es sich schließlich vermeiden, dass es später einmal zu rechtlichen Konflikten kommt, welche in der Regel vor allem eine große finanzielle Belastung darstellen.

Baugenehmigung und Absicherung

Wichtig ist eine Baugenehmigung. Das heißt, dass auch der Architekt seine Pläne genehmigen lassen muss. In der Regel kümmern sich die Bauträger in Ihrem Auftrag um diese Genehmigungen.

Wenn Sie ein sehr individuelles Einfamilienhaus planen, das einen ausgefallenen Grundriss, diverse Anbauten oder Besonderheiten aufweist, dann kann es mit der Genehmigung etwas länger dauern. Ein guter Architekt kann Sie jedoch bereits in der Planungsphase dahin gehend beraten, dass es möglichst wenig Klippen zu umschiffen gibt.

Ohne die Baugenehmigung kann es dem Besitzer passieren, dass nachträglich bautechnische Mängel festgestellt werden. Dies hätte wiederum zur Folge, dass die betroffenen Teile des Hauses entfernt oder ausgebessert werden müssten, was in der Regel Schäden im vierstelligen Bereich nach sich zieht.

In Extremfällen kann es sogar sein, dass das gesamte Unternehmen eingestellt und bisher gebaute Teile abgerissen werden müssten. Um dieses Horrorszenario zu vermeiden, sollte zunächst einmal eine Bauvoranfrage bei der zuständigen Baubehörde gestellt werden.

Hierdurch erhält man einen so genannten Bauvorbescheid, welcher einem grobe Informationen über die bautechnischen Möglichkeiten liefert. Daraufhin kann mit der eigentlichen Planung des Hauses begonnen werden.

Ist diese abgeschlossen, wird das Bauvorhaben der Baubehörde präsentiert, welche daraufhin ihre Zustimmung in Form einer Baugenehmigung geben kann. In diesem Zusammenhang sollte allerdings noch beachtet werden, dass eine Baugenehmigung nicht in jedem Bundesland notwendig ist.

Stattdessen gibt es auch Regionen, in welchen man sich lediglich an die bautechnischen Richtlinien des jeweiligen Bezirks halten muss. Das konkrete Bauvorhaben muss dann wiederum nicht eingereicht und bestätigt werden.

Idealerweise schließen Sie sich einem größeren Bauprojekt Ihres Bauträgers an. Die finanzielle Absicherung des Bauherrn kann meist besser gewährleistet werden, wenn der Bauträger ein größeres Areal mit mehreren Objekten gleichzeitig bebaut. Sprechen Sie am besten vorab mit Ihrem Rechtsbeistand und informieren Sie sich, worauf Sie achten müssen und welche Möglichkeiten es zu Ihrer Absicherung gibt.

Eigentumsverhältnisse

Ein weiterer zentraler rechtlicher Aspekt, welcher im Vorfeld geklärt werden muss, betrifft die Eigentumsverhältnisse. Es muss demnach klar sein, wem das Haus später einmal zu welchen Anteilen gehört und wie verfahren werden soll, sollte es einmal zum Verkauf des Hauses kommen. Selbst Ehepartner müssen deshalb entscheiden, ob das Haus beiden gleichermaßen oder ob das Haus nur einem Partner gehören soll.

Auch die rechtlichen Fragen sollten im Vorfeld geklärt werden
Auch die rechtlichen Fragen sollten im Vorfeld geklärt werden

Finanzierung

Letztlich ist es noch wichtig, sich um die rechtlichen Aspekte der Finanzierung des Hauses zu kümmern. So sollte es sich hierbei um eine Finanzierung handeln, welche es dem Hausbauer erlaubt, in den Genuss eventueller Unterstützungshilfen des Staates zu kommen.

Der Hausbau geht mit einer großen finanziellen Belastung einher. Glücklicherweise stehen dem Bauherren einige Förderungsmöglichkeiten zur Verfügung; dabei thematisieren viele Varianten auch erneuerbare Energien. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (Bafa) sowie die KfW-Bank gelten als bedeutendste Förderer.

KfW-Förderprogramme

Bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau kann man sowohl als Privatperson als auch als Unternehmen einen Förderungsantrag stellen. Besonders interessant für Bauherren ist das KfW-Wohneigentumsprogramm samt Fördermaßnahme "Energieeffizient Bauen".

Maximal 50.000 Euro werden als Kredit vergeben; bei energieeffizientem Bauen sind es bis zu 100.000 Euro. Möglich ist auch ein Gesamtbetrag von bis zu 150.000 Euro bei Kombination beider Programme.

Attraktive Zusatzoptionen: in den ersten Jahren der Laufzeit müssen nur die Zinsen zurück bezahlt werden, wodurch auch noch andere Arbeiten ermöglicht werden können. Bei hoher Energieeffizienz kann man außerdem einen Tilgungszuschuss bekommen.

Bafa-Zuschüsse

Durch das Bafa werden Bauherren bezuschusst, die - neben den erneuerbaren Energien - in energieeffiziente Heizungen investieren möchten. Die Förderung ist bei

  • Biomasse
  • Solarthermieanlagen und
  • Wärmepumpen

gegeben. Allerdings werden keine Kredite vergeben; stattdessen erhält man von der Leistung und Größe der Anlage abhängig gemachte Zuschüsse.

Weitere Förderprogramme

Neben diesen gibt es noch einige weitere Förderprogramme. Zu diesen zählen

Um Fördermittel zu beantragen, muss man sich von einem Finanzierungsberater informieren lassen. Bei diesem erhält man die beste Beratung; er weiß zudem, welche Programme kombinierbar sind.

Steht die Entscheidung für den Hausbau, und sind alle Grundvoraussetzungen erfüllt, stellt sich die Frage nach der Art des Hauses...

Musterhaus oder Haus vom Architekten?

Sie möchten bauen? Dann ist nach der Wahl des Grundstücks die Wahl des Hausdesigns eine der wichtigsten Entscheidungen, die Sie treffen müssen. Bei vielen Bauträgern kann man Musterhäuser besichtigen. Andererseits möchten Sie vielleicht doch lieber eine individuelle Immobilie und haben bereits genaue Vorstellungen, wie diese aussehen sollte?

Wenn Sie über ein ausreichend großes Budget verfügen, dann werden Sie sich vermutlich bereits dafür entschieden haben, Ihre Immobilie von einem Architekten planen und konzipieren zu lassen. Hier können Sie alle Ihre eigenen Wünsche einbringen und erhalten ein absolut individuelles Haus, um das Sie Ihre Bekannten mit Sicherheit beneiden werden. Auch Sonderwünsche, wie zum Beispiel eine zusätzliche Garage, lassen sich so hervorragend umsetzen.

Praktische Aspekte beim Musterhaus

Wenn Sie sich für ein Musterhaus entscheiden, so hat dies den Vorteil, dass Sie sich bereits vorab alles genau ansehen können. Bei Musterhäusern stehen im Allgemeinen die praktischen Aspekte im Vordergrund. Das heißt, der Aufbau der Wohnflächen ist durchdacht und nach rationalen Gesichtspunkten durchgeplant.

Sie dürfen also getrost davon ausgehen, dass alle Elemente und Räume so angeordnet sind, wie es für ein bequemes Wohnen und Arbeiten gut ist. Natürlich sparen Sie beim Kauf eines Musterhauses auch nicht nur die Kosten für eine individuelle Planung, sondern ebenso eine Menge an Zeit ein. Denn das Musterhaus ist bereits fertig durchdacht und muss nicht mehr neu erfunden werden.

Mangelnde Individualität?

Ein Haus vom Architekten ist individueller
Ein Haus vom Architekten ist individueller

Wenn Sie sich bei der Entscheidung für ein Musterhaus vor mangelnder Individualität fürchten, dann sprechen Sie am besten noch einmal mit Ihrem Bauträger. Sie werden feststellen, dass Sie auch beim Bau eines Musterhauses noch viele eigene Gestaltungsspielräume haben.

So sind

  • die Zimmergröße
  • die Zimmeranzahl und
  • die Raumaufteilung

zum Beispiel meistens noch variabel. Ebenso können Sie zusätzliche Dachfenster oder Gauben mit einplanen. Das Musterhaus bildet eine solide Ausgangsbasis für individuelle Ausgestaltungen.

Einbezug der Gewerke

Bei der Entwicklung von Musterhäusern werden übrigens die Gewerke mit einbezogen. Das heißt, auch die Verrohrung und die Elektrik, sowie viele andere technische Einzelheiten werden vorab bestens geplant und aufeinander abgestimmt.

Wenn Sie dagegen Ihr ganz individuelles Modell von einem Architekten planen lassen, dann müssen Sie die Zustimmung der handwerklichen Fachleute extra einholen. Nicht immer ist so gewährleistet, dass das Innenleben Ihres Hauses optimal durchdacht ist. Nicht selten wird hier auf Sonderlösungen zurückgegriffen, die zwar das Wahrwerden Ihrer Wünsche ermöglichen, dafür aber langfristig die weniger optimale Lösung darstellen.

Hausbau mit oder ohne Keller?

Sind Sie bei der Planung Ihres Hausbaus? Spielen Sie mit dem Gedanken, auf einen Keller zu verzichten? Beziehungsweise sind Sie gar nicht sicher, ob Sie überhaupt einen Keller benötigen? Dann helfen wir Ihnen mit ein paar Anregungen gerne weiter.

Zahlreiche Nutzungsmöglichkeiten

Der Hauptgrund, auf einen Keller zu verzichten, ist der Kostenfaktor. Ein Hausbau ohne Unterkellerung wird natürlich um einiges günstiger. Dennoch: So viel sparen Sie damit nun auch nicht, denn auch ohne Keller benötigt Ihr Haus ein solides Fundament.

Und denken Sie nur einmal daran, welche Vorteile Ihnen ein Keller bringt. Dort befinden sich nicht nur

  • der Heizraum und der Raum für den Heizöltank, sondern meistens auch noch
  • die Waschküche
  • vielleicht ein Hobbyraum und
  • wertvolle Lagerflächen.

Wenn Sie erst einmal einen Keller besitzen, werden Sie darauf nicht mehr verzichten wollen.

Wohin mit den Fahrrädern und Gartenmöbeln im Winter? Möchten Sie Ihr Werkzeug im Wohnzimmer lagern? Was geschieht mit der Vorratshaltung beim Lebensmitteleinkauf? Sollen Bier- und Sprudelkisten im Wohnbereich stehen?

Der Keller als Wohnraum

Denken Sie auch an Ihre Kinder. Kellerräume in Neubauten sind heute trocken und gut isoliert, meistens sogar mit Fenstern ausgestattet. Die meisten Keller liegen zudem nicht komplett unter der Erde, sondern haben eher die Eigenschaften einer Tiefparterre.

Diese Räume werden gerade von Heranwachsenden gut als Jugendzimmer angenommen, die nicht mehr in der Wohnung der Eltern unter unmittelbarer und dauerhafter Kontrolle stehen möchten. Das mag Erwachsenen auf der Suche nach hellen, lichten Räumen zwar befremdlich vorkommen, ist aber eine unumstößliche Tatsache.

Kälteisolierung

Das Argument, dass auch Kellerräume beheizt werden müssen und daher große Energievernichter mit einem zusätzlichen Kostenfaktor darstellen, lassen wir nicht gelten.

Im Gegenteil. Durch die Unterkellerung werden Ihre untersten Wohnetagen sogar zusätzlich gegen Kälte isoliert.

Im Heizraum entsteht ohnehin eine etwas höhere Temperatur. Wenn Sie die Türen zu den angrenzenden Kellerräumen offen stehen lassen, überschlägt diese Wärme den ganzen Keller in völlig ausreichender Weise, so dass Sie ihn auch im Winter nicht zu heizen brauchen. Sparen Sie also nicht an der falschen Stelle.

Die Kellerfrage ist wichtig
Die Kellerfrage ist wichtig

Steht nun endlich der Bau bevor, müssen noch ein paar Punkte in Sachen Planung bedacht werden...

Grundsätzliches zur Planung eines Bauvorhabens

Der Bau eines Hauses ist ein aufwendiges und kostspieliges Unterfangen. Dementsprechend viel Planung setzt diese Unternehmung voraus. Doch was sollte man alles zur Planung des Hausbaus wissen und beachten, damit es während der späteren Bauphase zu keinerlei vermeidbaren Konflikten kommt?

Entwurf des Grundrisses

Zu Beginn muss natürlich der Grundriss des Hauses entworfen werden. Diese Aufgabe delegiert man am besten an einen Architekten, welcher dann die eigenen Wünsche und Vorstellungen des Bauherrn umsetzt. Darüber hinaus müssen in diesem Zusammenhang noch weitere Fragen geklärt werden, etwa welche Heizung verbaut werden soll.

Darüber hinaus sollte während der Planung nicht die Erstellung eines Baugrundgutachtens vergessen werden. Dieses gibt Auskunft über die Beschaffenheit des Bodens. Hieraus lassen sich wiederum Rückschlüsse ziehen, wie hoch beispielsweise die Traglast des Bodens ist.

Die Baustelleneinrichtung

Des Weiteren muss sich um die Baustelleneinrichtung gekümmert werden. Hinter diesem Begriff verbergen sich alle Vorrichtungen, welche während des Bauprozesses seitens der Handwerker und Bauarbeiter benötigt oder gefordert werden.

Wer sich demnach um Baustelleneinrichtungen wie die Miettoilette und den Bauzaun kümmert, sollte im Vorfeld mit der Baufirma abgesprochen werden. Gleiches gilt für die Sicherung einer Baustellenzufahrt.

Schließlich müssen oftmals schwere Fahrzeuge Teile des Grundstücks überqueren, was zu Schäden im Bodenbereich führen kann. Hier wendet man sich allerdings nicht an die Baufirma, sondern an das Tiefbauamt, welches entsprechende Sicherungsmaßnahmen vorschlagen kann.

Mögliche Eigenleistungen

Daneben ist es noch wichtig, sich über die möglichen Eigenleistungen Gedanken zu machen und diese in die Hausplanung einfließen zu lassen. Hat man beispielsweise vor, das Parkett selbst zu verlegen oder die Wände selbst zu streichen, sollte dies im Vorfeld zeitlich eingeplant werden.

Dabei sollte allerdings nicht vergessen werden, dass das Aufbringen einer Eigenleistung nicht unbedingt Geld spart. Sobald es nämlich zu Verzögerungen im Bauprozess aufgrund dieser Eigenleistungen kommt, werden in der Regel finanzielle Verluste erlitten und kein Geld gespart.

Vereinbarungen mit dem Bauunternehmen

Die richtigen Vereinbarungen mit dem Bauunternehmen sind wichtig
Die richtigen Vereinbarungen mit dem Bauunternehmen sind wichtig

Letztlich sollte man alle wichtigen zeitlichen Termine noch vertraglich mit dem Bauunternehmen regeln. Hierbei wird dann innerhalb des Vertrags ein Plan erstellt, wann beispielsweise die Fertigstellung erfolgt haben muss. Hierdurch schützt man sich vor zeitlichen Verzögerungen und kann die einzelnen Bauschritte besser und sicherer koordinieren.

Unterstützt werden kann ein solches Vorgehen durch einen Zahlungsplan. In diesem Fall werden die einzelnen Teilelemente des Hauses erst bezahlt, sobald deren Fertigstellung erfolgt ist.

Aufbewahrung der Unterlagen

Dass man sich als Bauherr regelmäßig auf der Baustelle blicken lässt, ist wohl für die meisten selbstverständlich. Hierbei sollte man aber auch immer wieder Fotos machen, um die einzelnen Bauschritte zu dokumentieren und im Nachhinein auch nachvollziehen zu können. Diese Fotos sollten einen festen Bestandteil sämtlicher Bauunterlagen mit Vertragspapieren und Co. ausmachen.

Es ist vollbracht, das Haus steht - fehlt zuletzt noch die Bauabnahme...

Tipps zur Bauabnahme samt Abnahmeprotokoll

Sind alle Bauarbeiten beendet, bedarf es einer Qualitätskontrolle: bei der Bauabnahme sollten einige Punkte beachtet werden. Es kommt immer wieder vor, dass diese im Bauvertrag nicht präzise festgehalten wird.

Fakt ist, dass nun die endgültige Zahlung fällig wird. Damit geht auch die Haftung für das Haus auf den neuen Hausbesitzer über. Wird man jetzt Baumängel feststellen, muss man beweisen können, dass diese auf einen Leistungsmangel seitens Handwerker oder Bauträger zurück zu führen sind.

Es gilt, sich auf die Bauabnahme gründlich vorzubereiten. Wichtig ist in diesem Zusammenhang die Anfertigung des Abnahmeprotokolls.

In diesem findet man Beschreibungen möglicher Mängel samt Fotos; ein Zeitraum, in dem diese nachgebessert werden müssen, sollte festgelegt werden. Natürlich müssen alle Beteiligten unterschreiben.

Wichtige Punkte, die in das Abnahmeprotokoll gehören:

  • Name des Bauherrn
  • Adresse der Baustelle
  • Auftragsnummer
  • Datum des Bauvertrages
  • Nennung der Leistung, die abgenommen werden soll
  • Angabe des Datums des Beginns und der Fertigstellung der Bauleistung
  • Ort und Datum der Bauabnahme
  • Teilnehmer der Baubegehung
  • Auflistung sämtlicher Mängel (bekannte als auch neue)
  • Einvernehmliche Vereinbarung zum Zweittermin nach Beseitung der Mängel
  • Unterschriften des Auftraggebers und Auftragnehmers

Die Bauabnahme ist nicht für jeden Bauherrn eine einfach zu bewältigende Angelegenheit. Wer Zweifel hat, engagiert am besten einen Sachverständiger.

  • Bernhard Metzger Bauherren-Handbuch: Vom Bauherrenaushub bis zur Schlüsselübergabe, Haufe, 2008, ISBN 3448093416
  • Hans Jürgen Krolkiewicz Günstig Bauen: Richtig kalkulieren - Kosten sparen, Haufe Mediengruppe, 2008, ISBN 3448093866
  • Susanne Runkel Planung: Hausbau leicht gemacht, Compact, 2007, ISBN 3817420838
  • Günther Weizenhöfer und Peter Burk Richtig bauen: Ausführung: Neubau und Umbau, Stiftung Warentest, 2007, ISBN 3937880437
  • Ronald Meyer Selbst gebaut! Das Hausbau-Handbuch: Für Planung, Bauaufsicht, und selbst organisierte Eigenleistung bei Rohbau, Haustechnik, Innenausbau und Fassade, Blottner, 2004, ISBN 3893676341

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