Hinweise zum Dachausbau und Treppentypen, die ins Dachgeschoss führen können

Der Ausbau des Dachgeschosses verspricht einen Gewinn an nutzbarem und vor allem attraktivem Wohnraum. Allerdings muss beim Renovieren auch sicher gestellt sein, dass das Dachgeschoss problemlos erreicht werden kann. Zu diesem Zweck stehen verschiedenen Treppentypen zur Auswahl. Holen Sie sich Tipps zum Ausbau des Dachgeschosses und werfen Sie einen Blick auf die unterschiedlichen Treppentypen.

Paradisi-Redaktion
Von Paradisi-Redaktion

Das ausgebaute Dach - zahlreiche Möglichkeiten

Der Dachboden - besonders in alten Häusern gleicht er oftmals einer Rumpelkammer, in der alte Kartons und all das, wofür man ansonsten keinen Platz findet, gelagert wird. Doch wer das Dach ausbaut, dem stehen deutlich mehr Nutzungsmöglichkeiten zur Verfügung - vorausgesetzt natürlich, man verfügt über das nötige Kleingeld. Generell ist es dabei wichtig, ausreichend Fenster einzubauen, denn in der Regel verfügt der Dachboden über wenig Lichteinfall.

Klassischerweise wird das Dachgeschoss für das Schlaf- oder Kinderzimmer genutzt. Dies bietet sich auch sehr gut an, wirkt dieser Raum nach Fertigstellung doch besonders gemütlich.

Doch natürlich gibt es noch viele weitere Möglichkeiten. So lässt sich selbst eine Küche realisieren. Nutzt man beispielsweise die halbhohen Wände unter den Schrägen als Einbauschränke, kann getrost auf den klassischen Hängeschrank verzichtet werden. Kochinseln ermöglichen ergonomisches Arbeiten, sodass man sich an den Schrägen nicht weiter stören dürfte.

In der Regel kann man sich im Dachgeschoss jeden erdenklichen Raum vorstellen, so also auch

  • das Bad
  • das Wohnzimmer
  • das Arbeitszimmer
  • einen Hobbyraum oder
  • einen Fitnessraum.

Möglich ist aber auch, die Dachkonstruktion zu entfernen und mithilfe von Balken bzw. einer Stahlkonstruktion wieder herzustellen. Auf diese Weise bekommt der Raum durch die überhohen Decken eine ganz besondere Atmosphäre.

Der Ausbau des Dachgeschosses liegt im Trend
Der Ausbau des Dachgeschosses liegt im Trend

So gehen Sie den Dachausbau strukturiert an

Insbesondere die bevorstehende Geburt eines Kindes lässt bei vielen Hausbesitzern die Frage aufkommen, wie denn mehr Platz im eigenen Wohnraum gewonnen werden könnte. Eine Möglichkeit ist dabei der Dachausbau, bei welchem der eigentlich unwohnliche Dachboden in eine bewohnbare obere Etage verwandelt wird. Doch wie sollte man den Dachausbau angehen, damit der Umbau schnell gelingt und es zu keinen Komplikationen kommt?

Vorbereitung: wichtige Fragen

Zu allererst gilt es, sich mit einem Architekten oder Zimmermann zusammen zu setzen, um folgende Punkte zu klären:

  • die Nutzungsart des Dachgeschosses
  • die vorhandene Dachform und entsprechende Ausbaumöglichkeiten
  • erforderliche Maßnahmen zur effektiven Wärmedämmung
  • Arbeiten, die selbst erledigt werden können
  • erforderliche Genehmigungen
  • mögliche Fördermaßnahmen

Die Rechtslage

Dann sollte geklärt werden, ob und unter welchen Auflagen der Dachausbau aus rechtlicher Sicht erfolgen kann. Hierzu ist es empfehlenswert, sich einfach beim zuständigen Bauamt zu melden. Durch eine Schilderung des eigenen Vorhabens kann dann geklärt werden, welchen Bestimmungen der Dachausbau gerecht werden muss.

Typische Konfliktfelder sind in diesem Zusammenhang beispielsweise der Schallschutz und die Energierichtlinien. Aus diesem Grund kann es dann notwendig sein, etwa neue Dämmungen im Dachbereich anzubringen und Isolierungen zu installieren.

Bauliche Voraussetzungen

Um ein Dach ausbauen zu können, müssen natürlich bestimmte Voraussetzungen erfüllt werden. In diesen Zusammenhang fällt beispielsweise die Dachkonstruktion: das Dach sollte

  • einen Neigungswinkel von mehr als 35 Grad aufweisen
  • trocken sein
  • frei von Schädlingen und Fäulnis sein
  • trocken sein.

Ebenso wichtig sind Dämmung und Dacheindeckung, besonders

  • eine Wärmedämmung gemäß EnEV
  • eine intakte und lückenlose Dacheindeckung
  • eine Trittschalldämmung

Schornstein und Mauerwerk sollten

  • über diche Anschlüsse verfügen
  • keine Feuchteschäden oder Nässeränder aufweisen
  • keine abgeplatzten Stellen oder Risse zeigen.

Gauben und Dachfenster müssen die Anforderungen an den Wärme- und Hitzeschutz erfüllen und dicht in die Dachhaut eingebunden sein.

Sichtung der bevorstehenden Änderungen

Daraufhin sollte man sich darüber Gedanken machen, was alles am bestehenden Dachboden geändert werden muss, damit ein wohnlicher Wohnraum erschlossen werden kann. Diese Überlegungen betreffen beispielsweise die Lichtquellen in Form von Fenstern, da Dachböden in der Regel nur über kleine Fensterflächen verfügen.

Als Richtlinie kann sich dabei an der Vorgabe orientiert werden, dass mindestens 10% der Wandfläche aus Fenstern beziehungsweise Glas bestehen sollte, um einen angenehmen Lichteinfall im Obergeschoss zu ermöglichen. Ist diese Voraussetzung bisher nicht erfüllt, empfiehlt sich deshalb das Anbringen neuer Fenster.

Spätere Raumgestaltung

Wurden diese Aspekte beachtet, kann sich schließlich noch der konkreten späteren Raumgestaltung gewidmet werden. Darüber hinaus sollten jetzt noch präzise Fragen geklärt werden, etwa welcher Bodenbelag verlegt werden soll. Hierbei ist es empfehlenswert, die Raumgestaltung an die Besonderheiten der Dachetage anzupassen.

So findet ein Bett beispielsweise am besten unterhalb der Decke Platz, da hier ohnehin keine hohe Deckenhöhe notwendig ist. So lässt sich der Raum optimal nutzen.

Letztlich muss der Umbau nur noch umgesetzt werden. Dabei sollte man sich überlegen, welche Teile der Arbeit man sich selbst zutraut und welche an externe Anbieter delegiert werden sollen.

Insgesamt ist der Dachausbau ein relativ kostspieliges Unterfangen, welches einigen Auflagen gerecht werden muss. Aus diesem Grund sollte dem Ausbau eine genaue Planung vorausgehen, wodurch sich Geld sparen lässt und ein optimales Ergebnis garantiert wird.

Strukturierte Arbeitsweise für ein gutes Ergebnis
Strukturierte Arbeitsweise für ein gutes Ergebnis

Verschiedene Treppentypen im Überblick

Zum Ausbau des Dachgeschosses zählt auch eine Treppe, über die man den Bereich erreichen kann. In diesem Zusammenhang stehen einem unterschiedliche Treppenarten zur Auswahl.

Halbgewendelte Treppe

Der Klassiker unter den Treppen, welche ins Dachgeschoss führen, ist die halbgewendelte Treppe. Diese sorgt dafür, dass innerhalb einer kleinen Fläche viele Höhenmeter bequem überwunden werden können, weshalb sie sich vor allem für platzbegrenzte Wohnräume eignet.

Die halbgewendelte Treppe ist in sich verdreht und beschreibt damit eine 180°-Kurve. Zudem erfolgt der Aufstieg gleichmäßig, weshalb es keinerlei Podestflächen im Treppenverlauf gibt. Halbgewendelte Treppen bestehen zudem in der Regel aus Holz und sind oftmals im Landhausstil gehalten.

Einsicht modernes Wohnzimmer mit weißen und dunkelbraunen Möbeln, Treppe nach oben
Einsicht modernes Wohnzimmer mit weißen und dunkelbraunen Möbeln, Treppe nach oben

Viertelgewendelte Treppe

Des Weiteren gibt es die viertelgewendelte Treppe. Diese stellt eine Art Mischung aus der halbgewendelten und einer gewöhnlichen geraden Treppe dar. Im Falle der viertelgewendelten Treppe startet der Treppenverlauf nämlich in Richtung des Treppenausgangs. Vor der Aufgangsfläche biegt die Treppe dann allerdings im 90° Winkel ab und verläuft entlang der Trennebene zum Obergeschoss, bis letzteres schließlich erreicht werden kann.

Spindeltreppe

Einsicht modernes Wohnzimmer mit Laminat Boden, Wendeltreppe nach oben
Einsicht modernes Wohnzimmer mit Laminat Boden, Wendeltreppe nach oben

Deutlich eleganter wirkt dagegen schon die Spindeltreppe, welche selbst den Aufstieg auf engstem Raum erlaubt. Zudem können mit der Spindeltreppe selbst große Höhen problemlos überwunden werden, was insbesondere in großzügigen Altbauten interessant ist.

Dieser Treppentyp verfügt um eine zentrale Drehachse, um welche sich eine Treppe mit Geländer windet. Problematisch ist bei Wendeltreppen lediglich die Tatsache, dass beim Aufgang wenig Platz zur Verfügung steht, was das Hochtragen von Möbelstücken zu einer komplexen Angelegenheit macht.

Podesttreppe

Darüber hinaus ist in diesem Zusammenhang noch die Podesttreppe zu nennen. Diese ähnelt vom Grundaufbau her der bereits genannten halbgewendelten Treppe.

Allerdings setzt diese auf ein Podest, welches sich im Wendepunkt des Aufgangs befindet. Aus diesem Grund ist die Podesttreppe auch nicht in einer Kurvenform, sondern gerade angelegt.

Bodentreppe

Letztlich gibt es noch Bodentreppen, welche direkt aus der Decke ausgeklappt werden können. Allerdings eignen sich Bodentreppen nur bedingt für den Aufgang zu einem Bereich des Wohnraums.

Schließlich muss diese erst vor jedem Auf- und Abstieg ausgeklappt werden. Zudem ist deren Besteigen recht anspruchsvoll und damit auch gefährlich, weshalb sich dieser Treppentyp weder für Kinder noch für Senioren eignet.