Anleitung und Tipps zur Dachdämmung

Wärme steigt bekanntermaßen nach oben. Eben aus diesem Grund ist es beim Hausbau und Renovieren besonders wichtig, eine solide Dachdämmung zu verbauen, da sonst mit starken Wärmeverlusten zu rechnen ist. Doch wie gelingt eine solche gute Dachdämmung, welche verschiedenen Dämmstoffe kommen hierfür in Frage, kann ein zusätzlicher Dämmeffekt durch eine Untersparrendämmung erreicht werden und welche Möglichkeiten gibt es, eine gedämmte Dachschräge zu verkleiden? All diese Fragen sollen in dieser Rubrik geklärt werden. Lesen Sie alles Wissenswerte rund um die Dachdämmung.

Britta Josten
Von Britta Josten

Die Grundlagen der Dachdämmung

Bevor mit den eigentlichen Arbeiten für die Dachdämmung begonnen wird, muss zunächst einmal die Struktur des Daches überprüft werden. Eventuelle Schäden sollten in diesem Zusammenhang dann gleich beseitigt werden, da bestehende undichte Stellen jeden Dichtungserfolg zunichtemachen würden.

Menge und Dicke des Dämmstoffs bestimmen

Im Anschluss daran muss bestimmt werden, wie viel Dämmstoff denn nun eigentlich benötigt wird, um eine umfassende Dachdämmung zu gewährleisten. Dabei macht es Sinn, zunächst einmal die Dämmstoffbreite zu bestimmen. Diese lässt sich ermitteln, indem der Abstand zwischen den einzelnen Sparren des Hauses ermittelt wird.

Zu diesem Wert sollte man anschließend noch 2 cm addieren, um das Ganze anschließend mit der Anzahl der Zwischenflächen zu multiplizieren. Die gesamte notwendige Fläche wäre damit ermittelt.

Die Bestimmung der Dämmstoffdicke gestaltet sich wiederum komplexer und hängt vom Bestehen einer möglichen Unterspannbahn ab. Sollte letztere fehlen, muss die Dicke der zukünftigen Dämmung 2 cm kürzer als die Tiefe der Dachlatten sein. Nur so ist schließlich gewährleistet, dass Feuchtigkeit weiterhin nach außen verdunsten kann.

Verdeutlicht werden kann dieser Umstand an einem einfachen Beispiel. Sollte die ermittelte Sparrendicke 18 cm betragen, sollte die Dicke des Dämmstoffes 16 cm sein. Gleiches gilt für den Fall, dass eine Unterspannbahn zwar vorhanden ist, jedoch aus luftdichtem Material besteht.

Anders gestaltet sich diese Berechnung lediglich, sobald eine diffusionsoffene Unterspannbahn vorhanden ist. In diesem Fall sollte die Dicke der Dämmung genau der Sparrendicke entsprechen.

Zurechtschneiden, einklemmen, fixieren

Um mit der eigentlichen Dämmung zu beginnen, müssen nun die Dämmstoffe zurechtgeschnitten werden. Das Zuschneiden sollte dabei mit etwas Überbreite erfolgen. Hierdurch kann der folgende Schritt - das Einklemmen des Dämmmaterials in die Zwischenräume der Sparren - leichter gelingen.

Anschließend werden diese eingelegten Platten fixiert, indem die gesamte Fläche mit Dampfbremsfolien überzogen wird. Diese Fixierung gelingt am effektives mit einem Elektrotacker, kann notfalls aber auch mit Hammer und speziellen Nägeln vorgenommen werden.

Während dieser Arbeiten sollte man darauf achten, dass sich die Folien leicht überlappen und das Material nicht beschädigt wird. Nun können die Folienenden mit einem Abdichtband überklebt werden, wodurch diese nicht nur fest an der Dachschräge halten, sondern auch wärmedämmend isoliert sind.

Letztlich muss die Dampfbremsfolie noch am umliegenden Mauerwerk fixiert werden. Dies gelingt am besten durch spezielle hierfür konzipierte Klebstoffe, welche im Fachhandel erhältlich sind.

Die Dachdämmung ist wichtig für ein kuscheliges Wohngefühl
Die Dachdämmung ist wichtig für ein kuscheliges Wohngefühl

Die verschiedenen Dämmstoffe

Um eine effektive Dachdämmung zu erreichen, können verschiedene Dämmstoffe eingesetzt werden. Diese unterscheiden sich hauptsächlich hinsichtlich ihrer Dämmwirkung, dem Anschaffungspreis und der Art der Anbringung.

Dampfbremsfolie

Hier kann zunächst einmal die Dampfbremsfolie genannt werden. Diese sorgt primär dafür, dass die Isolierschicht nicht von der Feuchtigkeit des Raumes befallen werden kann. Die eigentliche isolierende Wirkung der Dampfbremsfolie fällt hingegen eher gering aus.

Gekauft werden können Dampfbremsfolien in Rollen, welche zumeist Breiten um die zwei Meter aufweisen. Die Kosten für dieses Dämmmaterial schwanken stark und ergeben sich primär aus der unterschiedlichen Wasserdurchlässigkeit verschiedener Produkte.

Klemmfilz

Das eigentliche Dämmmaterial stellt hingegen zumeist der so genannte Klemmfilz dar. Hierbei handelt es sich um einen robusten Filz, welcher aus Glaswolle oder Steinwolle besteht und in der Regel in Form von Rollen erworben werden kann. Darüber hinaus lässt sich der Klemmfilz leicht zuschneiden, weshalb dieser leicht zwischen die Dachsparren eingelassen werden kann.

In diesem Zusammenhang ist es allerdings wichtig zu wissen, dass es zwei Arten von Klemmfilz gibt. Die Klemmfilzrollen bestehen zumeist aus Glaswolle und kommen vor allem bei der Zwischensparrendämmung zum Einsatz.

Dem gegenüber stehen Klemmfilzplatten, welche eine höhere Dichte aufweisen, damit kompakter sind und auch aus Steinwolle bestehen können. Letztere finden bei der Untersparrendämmung Verwendung.

Alukaschierte Glaswolle

Ein deutlich moderneres Dämmmaterial stellt wiederum die alukaschierte Glaswolle dar. Diese stellt im Prinzip eine Mischung aus den zwei bereits genannten Dämmstoffen dar.

So besteht die alukaschierte Glaswolle einerseits aus Streifen von Glaswolle, welche als Rollen erhältlich sind. Diese Rollen verfügen zudem noch über Verdickungen im Randbereich, was das Anbringen im Dachbereich erleichtert.

Ergänzt wird dieser Stoff durch eine dünne Schicht von Alufolie, welche sich über die gesamte Fläche erstreckt. Aus diesem Grund muss dieser Dämmstoff nicht durch eine Dampfbremsfolie ergänzt werden, sondern ist bereits durch diese Aluminiumschicht gegen Feuchtigkeit geschützt.

Unterspannbahnen

Darüber hinaus gibt es noch Unterspannbahnen, welche als Ergänzung beim Einsatz von Klemmfilz dienen können. Unterspannbahnen werden im Gegensatz zu Dampfbremsfolien nicht im Innenbereich, sondern im Außenbereich eingesetzt, weshalb sich diese am Ende zwischen dem Dach und dem Dämmmaterial befinden.

Der Preis dieser Unterspannbahnen schwankt ebenso erheblich und hängt hauptsächlich vom Sd-Wert, also der Wasserdurchlässigkeit des Materials, ab. Letztlich ist es noch wichtig zu wissen, dass eine Unterspannbahn im Gegensatz zur Dampfbremsfolie nicht unbedingt verbaut werden muss, jedoch dabei hilft, die Dämmwirkung zu maximieren.

Hinweise zur Zwischensparrendämmung

Eine effizientere Dachdämmung erhält man mit zusätzlicher Zwischensparrendämmung. Dabei werden die Dämmmaterialien zwischen den Sparren eingebracht - je stärker die Sparren, desto effizienter. Gängig ist eine Dicke von 20 bis 24 Zentimetern.

Um vorhandene Sparren zu verstärken bzw. aufzudoppeln, werden Kanthölzer auf die Sparren oder daneben geschraubt. Hierbei wird eine Untersparrendämmung empfohlen, die im nächsten Artikelpunkt behandelt wird.

Vor der eigentlichen Dämmung sollten Sparren und Zwischenräume gründlich gereinigt werden. Anschließend gilt es, den Dämmstoff zuzuschneiden; ein bis zwei zusätzliche Zentimeter sind hierbei zu empfehlen.

Beim Schneiden sollte man sehr vorsichtig vorgehen. Besonders wichtig ist die Vermeidung von Ritzen zwischen den Dämmstücken.

Nun tackert man eine Folie als Dampfbremse auf die Sparren, deren Bahnen sich überlappen (etwa eine Handbreit). Um ein Reißen zu verhindern, sollte darauf geachtet werden, dass die Folie nicht zu stark gespannt ist.

Anschlüsse, Überlappunge und Schnittkanten werden mit einem speziellen Klebeband versehen, um die Folie luftdicht abzudichten. Dort, wo Kontakt zu Beton oder Putz besteht, greift man zu einem Dichtkleber.

Die Verkleidung der Untersparrendämmung erfolgt beispielsweise mit Gipsplatten. Diese sollten nur auf die Sparren geschraubt werden.

Zusätzlicher Dämmeffekt durch Untersparrendämmung

Die Effizienz einer Dachdämmung hängt nicht nur vom verwendeten Material und der Beschaffenheit des Daches ab, sondern auch von der Anzahl der Schichten, welche verbaut werden. Aus diesem Grund kann es Sinn machen, auch noch eine Untersparrendämmung zu verbauen, um eine zusätzliche Dämmwirkung zu erzielen. Doch wann macht der Einsatz einer solchen Untersparrendämmung Sinn und wie wird diese angebracht?

Eine Untersparrendämmung kann einerseits als Ergänzung zu einer Klemmfilzdämmung eingesetzt werden. Darüber hinaus kann einer Untersparrendämmung allerdings auch als alleinige Dämmmethode eingesetzt werden, sobald die Dicke der Sparren keine ausgiebige Dachdämmung zulassen.

Materialien und Befestigung

Als Material für eine Unterspannendämmung kommen neben Mineralwollmatten auch Styroporplatten in Frage. Dieses Material muss dann ebenso wie der Klemmfilz zugeschnitten und zwischen die Sparren eingesetzt werden.

Sollte die Untersparrendämmung neben einer Klemmfilzdämmung zum Einsatz kommen, dann erübrigen sich weitere Befestigungsmaßnahmen, da dieses Dämmmaterial dann sicher zwischen dem Dach und der Klemmfilzdämmung eingeklemmt wird. Sollte hingegen ein alleiniger Verbau der Unterspannendämmung erfolgen, kann diese mit Hilfe spezieller Klebstoffe und Tacker am Dach befestigt werden. Die Unterspannendämmung ist demnach eine kostengünstige Möglichkeit, die eigenen Dämmwerte im Dachbereich noch weiter zu verbessern.

Möglichkeiten, die gedämmten Dachschrägen zu verkleiden

Sobald die Dämmung des Dachraumes abgeschlossen ist, muss das Ganze nur noch verkleidet werden. Heutzutage werden hierfür in der Regel Gipskarton- und Gipsfaserplatten eingesetzt. Doch was sollte man hierbei beachten, damit die Abdeckung gelingt und gibt es noch Alternativen zu diesen Baumaterialien?

Zunächst einmal ist es wichtig zu wissen, dass es viele gute Gründe gibt, warum ausgerechnet Gipsfaserplatten bei der Verkleidung der Dachdämmung eingesetzt werden sollten. So wird hierdurch eine ebene und flache Fläche erzeugt, welche beispielsweise gestrichen oder tapeziert werden kann.

Darüber hinaus schützt diese Verkleidungsform die Dämmmaterialien und trägt zum allgemeinen Schallschutz bei. Gipskartonplatten bieten ähnliche Vorteile, können diese Zielvorgaben aber aufgrund etwas schlechterer Materialqualität nicht ganz so gut erfüllen.

Meist wird die Dachschräge mit Gipskarton oder Gipsfaserplatte verkleidet
Meist wird die Dachschräge mit Gipskarton oder Gipsfaserplatte verkleidet

Anleitung

Um die Gipsfaserplatten anbringen zu können, müssen diese zunächst einmal zurechtgeschnitten werden. Anschließend werden die Platten im Dachbereich mit der Hilfe von Schnellbauschrauben angebracht.

Dabei ist auf Zweierlei zu achten. Zum einen sollten die Schrauben leicht von der Plattenmitte weg verschraubt werden. Daneben sollte der Abstand zum Plattenrand stets mindestens 2 cm betragen, damit es zu keinem Aufreißen der Plattenränder kommen kann.

Die einzelnen Platten werden anschließend miteinander verbunden. Dies wird durch den Einsatz von spezieller Fugenmasse und Spezialklebern erreicht, welche im Fachhandel erhältlich sind. Letztlich können die Gipsfaserplatten noch gestrichen werden, so dass der Innenraum wohnlicher wirkt.

Mögliche Alternativen

Neben solchen Gipskarton- und Gipsfaserplatten können auch Holz- und Kunststoffelemente zur Verkleidung herangezogen werden. Diese sind allerdings in der Regel weniger robust oder deutlich schwerer anzubringen.

Insgesamt stellt die Verkleidung den Abschluss einer gelungenen Renovierung dar. Dabei sorgt die Verkleidung nicht nur für einen Schutz der Dämmmasse, sondern verstärkt den Dämmeffekt noch zusätzlich, was die Energiekosten noch weiter senkt.