Heizkörper - Arten, Funktionsweise und Tipps zur Auswahl
Bei der Einrichtung eines neuen Hauses bzw. einer Wohnung sowie bei eventuellen Renovierungsarbeiten stellt sich auch die Frage nach dem passenden Heizkörper. Im Handel sind unterschiedliche Bauarten mit entsprechend verschiedenen Funktionsweisen zu finden. Bei der Auswahl des passenden Modells spielen Energieeffizienz und Wärmeabgabeart eine Rolle. Informieren Sie sich über die unterschiedlichen Heizkörper-Arten und holen Sie sich Tipps zur Auswahl.
Heizkörper - Generelle Merkmale und Funktion
Der Heizkörper wurde im Jahr 1855 erfunden. Es handelt sich um einen Bestandteil einer Heizungsanlage, die in einem Gebäude installiert ist. In der Regel bestehen die Hohlkörper aus Stahl; man bezeichnet sie je nach Funktionsart auch als Heizleisten, Konvektoren oder Radiatoren.
Heizkörper fungieren als Wärmetauscher; die thermische Energie, welche von einem Heizmedium in Form von Wasser oder etwa Öl (bei Elektroradiatoren) transportiert wird, wird an die Umgebung abgegeben, meist über Konvektion, teils über Wärmestrahlung. Auf diese Weise lässt sich die Raumtemperatur erhöhen.
Dort, wo das Heizmedium - als Wasser - in den Heizkörper einströmt, ist dieser am wärmsten. Es handelt sich um das Eingangsventil. Das Wasser wird durch die Wärmeabgabe kälter, sodass ein Heizkörper in Richtung Auslassventil entsprechend kühler wird. Über den Heizungsrücklauf gelangt das ausfließende Wasser zurück zur Heizung, wo es erneut erwärmt wird.
Materialien
Heizkörper wurden zunächst aus grauem Gusseisen, welches mit Kohlenstoff versehen war, dem so genannten Grauguss, hergestellt. Sie wiesen ein hohes Gewicht auf und verfügten über eine geringe Oberfläche. Von Vorteil war, dass sie nicht rosteten.
Es folgten Modelle aus Porzellan; besonders in den 50er Jahren waren diese verbreitet. Die Produktion wurde recht schnell wieder eingestellt.
Heutzutage handelt es sich bei den Materialien um rollgeschweißte und kaltverformte Stahlbleche. Sie werden durch Lackierung und Pulverbeschichtung behandelt.
Die gängigen Modelle sind gerippt, was ihnen eine große Oberfläche verleiht. Heizkörper aus Stahlrohr werden meist in sanitären Räumen eingesetzt - hier fungieren sie gleichzeitig als Raumheizung als auch als Handtuchtrockner.
Unterschiedliche Arten von Heizkörpern
Im Laufe der Jahre kam es zur Entwicklung diverser Heizkörpermodelle. Heute lassen sich einige Grundtypen unterscheiden.
Konvektoren
Zu diesen zählen Konvektoren. Sie arbeiten mit Konvektionswärme - dabei heizt sich kalte Luft an wasserführenden Rohren, die aus Stahlblech, Kupfer oder Aluminium bestehen, auf. Als vorteilhaft erweist sich die schnelle Wärmewirkung.
Allerdings ist dieser Typ nicht unbedingt für Allergiker geeignet. Der Konvektor wirbelt eine große Menge Luft auf. Er ist zudem nicht gerade leicht zu reinigen und sein Anschaffungspreis ist hoch.
Gliederheiztkörper
Deutlich günstiger in der Anschaffung ist der klassische Gliederheizkörper. Er besteht aus einzelnen gliedern und arbeitet ebenso mit Konvektionswärme, zumindest hauptsächlich. Diese Tatsache wird auch als entscheidender Nachteil angesehen, da die Wärme nicht unbedingt mit der besten Wohn- und Heizqualität in Verbindung gebracht wird.
Röhrenheizkörper
Röhrenheizkörper gelten als Weiterentwicklung von Gliederheizkörpern. Die eingesetzten Stahlrohre sind nebeneinander angebracht.
Diese Modelle sind sehr flexibel. Man findet Heizkörper in unterschiedlichen Bautiefen und -höhen; auch Sonderanfertigungen sind möglich.
Röhrenheizkörper werden gerne als Handtuchtrockner eingesetzt. Sie zeichnen sich durch eine besonders leichte Reinigung aus.
Plattenheizkörper/Flachheizkörper
Bei dem Platten- bzw. Flachheizkörper handelt es sich um eine sehr kompakte Bauart. Dies geht mit einem sehr platzsparenden Aufbau einher; außerdem heizt er sehr effektiv.
Verglichen mit anderen Heizkörpertypen sind diese Modelle sparsam im Verbrauch von Energie und Heizwasser. Geheizt wird größtenteils mit Strahlungswärme.
Der Radiator - eine alternative Wärmequelle
In deutschen Haushalten lassen sich Heizkörper aller erdenklichen Formen, Größen und Materialien vorfinden. Eine inzwischen etablierte Variante ist dabei der Radiator, welcher eine alternative Wärmequelle darstellt. Doch was macht den Radiator überhaupt aus und welche Arten dieses Heizkörpers gibt es?
Zunächst einmal grenzt sich der Radiator von den herkömmlichen Heizsystemen - also vor allem den Plattenheizkörper, Kompaktheizkörper und Flachheizkörper - durch seine Form ab. So besteht dieser nicht aus einem geschlossenen Körper, sondern aus zahlreichen Streben, zwischen welchen sich schmale Spalte befinden.
Hierdurch wird die Oberfläche des Heizkörpers maximiert, was wiederum eine erhöhte Wärmeabgabeleistung ermöglicht. Darüber hinaus ist es interessant zu wissen, dass es verschiedene Arten von Radiatoren gibt, welche alle ihre ganz eigenen Vor- und Nachteile haben.
Stahlradiator
Der Klassiker schlechthin, welcher vor allem in Privathaushalten vorgefunden werden kann, ist der Stahlradiator. Gründe hierfür sind einerseits das geringe Gewicht und die günstigen Anschaffungs- und Installationskosten.
Darüber hinaus lässt sich der Stahlradiator leicht an jeder Wand anbringen, ohne den Boden zu berühren. Als Nachteile gelten wiederum die erhöhte Korrosionsgefahr und die Tatsache, dass die Ecken und Kanten relativ scharf sind, was ein gewisses Verletzungsrisiko nach sich zieht.
Gussradiator
Eine weitere Form des Radiators ist der Gussradiator, welchen man an der zumeist schwarzen Farbgebung und kompakten Bauweise erkennt. Dieser verfügt über eine extrem hohe Wärmekapazität, welche durch eine hohe Lebensdauer ergänzt wird. Als Nachteile werden jedoch die hohen Anschaffungskosten und die schwere Installation dieses Gerätes gesehen, weshalb vor allem Privatkunden vor dem Kauf dieses Heizkörpers häufig zurückschrecken.
Stahlrohrradiator
Letztlich können in diesem Zusammenhang noch Stahlrohrradiatoren genannt werden. Diese können als eine Art Weiterentwicklung der herkömmlichen Stahlradiatoren bezeichnet werden. So ist die Wärmeleistung erhöht, ohne dass dies mit einer Zunahme des Gewichts- oder der Anschaffungskosten einhergehen würde. Aus diesen Gründen entscheiden sich die meisten Hausbesitzer heutzutage für den Verbau dieser Radiatorenart, welche den klassischen Stahlradiatoren überlegen ist.
Insgesamt sind Radiatoren eine beliebte Form des Heizkörpers, welche vor allem aufgrund ihrer effizienten Abgabeleistung überzeugt. Bevor man sich allerdings für ein Modell entscheidet, sollte sich zunächst noch vergewissert werden, ob nicht doch eine andere Radiatorenart die bessere Wahl für die eigenen Bedürfnisse wäre.
Tipps zur Auswahl
Somit stehen dem Bewohner unterschiedliche Heizkörpertypen zur Verfügung, die sich in ihrer Funktion, Effizienz und auch vom Preis her unterscheiden. Man findet sowohl günstige und zweckmäßige Varianten als auch teure Designermodelle.
Nicht immer soll es auch ein klassischer Heizkörper sein. In einigen Fällen entscheidet man sich beispielsweise auch eher für die Fußbodenheizung oder Deckenheizung. Die veraltete Nachtspeicherheizung hingegen zählt nicht mehr zu den gängigen Modellen. Man wählt also in Abhängigkeit von Energieverbrauch, Geschmack und Funktionalität.
Geld und Energie zu sparen, steht bei vielen Bewohnern dabei an erster Stelle. Zudem sollte das Modell auch zum Raum passen - für eine neue Designerwohnung beispielsweise wird man eine andere Wahl treffen als bei einem Altbau.
Des Weiteren spielt aber auch die Wärmeabgabeart eine Rolle. Ein höherer Anteil an abgegebener Strahlungswärme wird der Konvektionswärme vorgezogen. Strahlungswärme sorgt für ein angenenehmeres Raumklima, während bei der Konvektionswärme Staub durch die Luft gewirbelt wird und diese als sehr trocken empfunden wird.
Wichtig ist auch der Standort in der Wohnung bzw. im Haus. Handelt es sich beispielsweise um das Badezimmer, wird der Handtuchtrockner in vielen Fällen die erste Wahl darstellen.
Bei der Suche nach dem passenden Modell sollte man unbedingt einen Fachmann hinzuziehen. Nicht jeder Heizkörper ist für jeden Raum und jeden Zweck geeignet. Es gilt, den benötigten Wärmebedarf zu messen und den Heizkörpertyp dementsprechend auszusuchen.