Die Marmorheizung - Merkmale sowie Vor- und Nachteile
Das Naturgestein Marmor wird im häuslichen Alltag bevorzugt als Fußbodenbelag und für Wandfliesen verwendet. Eine Marmorheizung, auch als Natursteinheizung bezeichnet, hat neben vielen Vorteilen den Nachteil, dass die notwendige Energie Strom in der heutigen Zeit zunehmend teurer wird. Lesen Sie über die Funktionsweise der Marmorheizung und informieren Sie sich über die Vor- und Nachteile.
Marmorheizung - Merkmale und Funktionsweise
Die Marmorheizung ist eine Natursteinheizung, welche elektrisch betrieben wird. Der steinerne Körper besitzt zu diesem Zweck an seiner Rückseite eingesetzte Leitungen oder Heizdrähte, welche erwärmt werden können. Neben Marmor kommen auch Speckstein, Kalkstein, Granit und Dolomit zum Einsatz.
bei der Elekro-Marmorheizung fungiert der Stein als Wärmespeicher. Diese Wärme wird an die Raumluft abgegeben. Im Unterschied dazu werden bei der Infrarot-Marmorheizung auch Möbel, Decke und Wände angestrahlt. Auf diese Weise erfolgt die Wärmeabgabe an die Raumluft. Somit lässt sich eine vergleichsweise große Oberfläche erreichen.
Der Einsatz einer Marmorheizung erfolgt in der Regel als Direktheizung. Sie erwärmt sich schnell und kann zudem auch optisch punkten.
Es gilt jedoch: die Energieeffizienz wird als gering eingestuft, ebenso ist die Speicherkapazität nicht besonders groß. Aus diesem Grund wird in der Regel dazu geraten, die Marmorheizung als Zusatzheizung einzusetzen.
Vorteile
Ganz allgemein gilt die Feststellung, dass die Naturstein- oder Marmorheizung eine angenehme Wärme verbreitet. Sie lässt sich mit einem Kachelofen aus den ersten Jahrzehnten des vergangenen Jahrhunderts vergleichen.
Die Wärme wird, bildlich gesprochen, in langwelligen Strahlen gleichmäßig verteilt. Dadurch wird verhindert, dass sich die warme Raumluft vorwiegend an der Zimmerdecke sammelt, während der Fußboden verhältnismäßig kalt bleibt. Die Luftfeuchtigkeit bleibt unverändert, und der Sauerstoffverbrauch ist denkbar gering.
Von der Funktion her werden auf der Rückseite der Marmorplatten Heizfolien befestigt. Während bei der Fußbodenheizung die erwärmbaren Marmorplatten mit der darunterliegenden Folienverkleidung als Lauffläche dienen, werden die Marmorplatten bei der Wandheizung an der Wand befestigt.
Eine Marmorheizung lässt sich von ihrem Umfang her beliebig gestalten. Die Ausmaße können individuell festgelegt werden. Für den Fachmann ist es ein Leichtes auszurechnen, welche Heizintensität für welche Raumgröße mit Quadrat- oder Kubikmetern benötigt wird.
Durch die Benutzung der Energie Strom wird weder ein Kamin zum Heizen noch ein Raum zum Lagern von Heizöl benötigt. Aus dieser Sicht ist die Marmorheizung denkbar einfach und unproblematisch.
Wissenswert: Es wird dazu geraten, die Marmorheizung lediglich in Form einer Zusatzheizung zu verwenden, da Speicherkapazität und Energieeffizienz als gering eingestuft werden.
Gesundheitliche Vorzüge
Tatsächlich sind Natursteinheizungen auch gesundheitliche Vorteile zuzuschreiben. So kann das Raumklima aufgrund der geringe Konvektionsstrahlung positiv beeinflusst werden. Handelt es sich um Infrarot-Modelle, können kleinere Temperaturunterschiede zwischen Möbeln, Wänden und Decken gemessen werden - somit wird auch weniger Staub aufgewirbelt.
Für Allergiker stellt diese Tatsache einen großen Pluspunkt dar. Doch auch Nicht-Allergiker profitieren von der sauberen Luft und werden dies spätestens bei der Reinigung des entsprechenden Zimmers zu schätzen wissen.
Nachteile
Ebenso wie bei anderen Heizkörpern muss die Fläche der Marmorheizung frei bleiben. Die Heizplatten müssen ihre Wärme ungehindert, also unverdeckt in den Raum abstrahlen können. Gegenstände wie Mobiliar, Gardinen oder Bilder sind ein No-Go.
Strahlungswärme als langwellige Strahlung hat dieselbe Wirkung wie Lichtstrahlen. Sie durchdringt unter anderem auch Glas. In Räumen mit großen Glasscheiben oder in einem Wintergarten würde insofern viel Strahlungswärme der Marmorheizung buchstäblich zum Fenster hinaus verheizt werden.
Im Gegensatz zur Öl- oder zur Kesselheizung entfallen für eine Marmorheizung Wartungs- und Pflegekosten. Sie ist mit dem Stromnetz verbunden und holt sich ihre Energie buchstäblich aus der Steckdose.
So angenehm die Marmorheizung mit ihren vielfältigen Vorteilen auch ist; in der heutigen Zeit ist ein alles erdrückender Nachteil der Arbeitspreis für den Strom, der Preis je Kilowattstunde, kurz KW/h. Einmal losgelöst von der Situation, ob die Heizkosten insgesamt mit einer Marmorheizung mehr oder weniger hoch sind, so ist allein mit der regelmäßigen Erhöhung des Strompreises durch die Energieversorger die Verteuerung der Heizkosten unumgänglich.
Eine Besserung ist mittel- und langfristig nicht absehbar. Die Nutzung von Ökostrom, also von Strom aus erneuerbaren Energien, verteuert die Heizkosten nochmals deutlich.
Wissenswertes zur Photovoltaik-Anlage
Als einzig gangbare Lösung würde sich im Einzelfall anbieten, auf dem Gebäudedach eine Photovoltaik-Anlage zu betreiben und den damit erzeugten Strom für den Betrieb der Marmorheizung zu verwenden. Die damit verbundenen Kosten liegen je KW/h deutlich unter dem Kaufpreis bei einem Energieversorgungsunternehmen.
Ganz allgemein gilt heutzutage, dass beim Betrieb einer Photovoltaik-Anlage die Selbstnutzung des erzeugten Stroms am effektivsten ist. Die Einspeisevergütung wird zurzeit von der Bundesregierung im Monatsrhythmus reduziert und liegt deutlich unter dem KW/h-Preis beim Energieversorger. Wenn sich die Problematik des Strompreises individuell lösen lässt, zum Beispiel über die hauseigene Photovoltaik, dann spricht vieles, wenn nicht alles für eine Marmorheizung.