Hocker - Upcycling und Verschönerungsmöglichkeiten: Merkmale, Arten und DIY

Wie Stühle bieten auch Hocker eine Sitzgelegenheit. Dennoch unterscheiden sich diese beiden Möbelstücke voneinander: Hocker verfügen meist über keine Rückenlehne und haben eine kleinere, oft auch niedrigere Sitzfläche. Es gibt diverse Modelle, die sich teils auch zusammenklappen oder sogar -falten lassen. Wer das Besondere sucht, wird im DIY-Bereich fündig. Informieren Sie sich über die Vielfalt an Hockern und lesen Sie, wie Sie in wenigen Schritten einen ganz besonderen Hocker einfach selbst herstellen können.

Britta Josten
Von Britta Josten

Der Hocker stellt ein beliebtes Sitzmöbelstück dar. Bevor wir zu den generellen Merkmalen kommen, geben wir Inspirationsideen in Sachen Verschönerung und Upcycling.

Besondere Hocker kreieren

Es gibt verschiedene Gründe, einen Hocker zu verschönern. Sichtbare Abnutzungserscheinungen sowie die farbliche Anpassung an die neue Einrichtung sind häufige Gründe. Mit den richtigen Hilfsmitteln und der entsprechenden Anleitung können Hocker der Entsorgung entgehen und in neuem Glanz erstrahlen.

Viel genutzte Barhocker oder andere Modelle mit gepolsterter Sitzfläche weisen nach einiger Zeit Schäden oder Verfärbungen am Bezugsstoff auf. Dieser Stoff lässt sich mit etwas handwerklichem Geschick austauschen und so die Sitzfläche wie neu erscheinen.

Doch auch im Bereich Upcycling gibt es einige Ideen: aus vielen alten oder nicht verwendeten Gegenständen lässt sich mit einige Handgriffen ein Hocker kreieren. Je kreativer, desto besser - für den besonderen Hingucker in den eigenen vier Wänden.

Neuer Sitzbezug

Kommen wir zunächst einmal zu simplen Ideen zum Aufpeppen eines Hockers, beispielsweise, indem man diesem einen neuen Bezug verpasst. Als Bezug eignen sich dicke Möbel- und Polsterstoffe, die in Baumärkten und Textilfachgeschäften erhältlich sind. Bei der Berechnung der Stoffmenge sollte berücksichtigt werden, dass der Stoff zur Befestigung um das Polster herumgeschlagen werden muss.

Im ersten Schritt muss der alte Bezug entfernt werden. Dazu kann das Polster vom Hocker entfernt und die Tackerung gelöst werden. Anschließend wird der neue Bezug unter Spannung auf der Unterseite aufgetackert und das Polster wieder in das Gerüst des Hockers gelegt.

Lackierung

Zum Verschönern eines Holzhockers bietet sich eine neue Lackierung an. Hierzu muss zunächst der alte Lack abgeschliffen werden.

Um die Oberfläche des Holzes möglichst glatt zu bekommen, sollte man zunächst mit einem groben Schmirgelpapier arbeiten und sich nach und nach zu einer sehr feinen Körnung hinarbeiten. Nun kann der Lack aufgetragen werden.

Soll die Farbe und Struktur des Holzes zu sehen sein, empfiehlt sich eine farblose Lasur. Sowohl bei transparentem als auch bei farbigem Lack sollte immer in Faserrichtung gestrichen werden. Zudem sollte generell für frische Luft gesorgt sowie der Boden abgedeckt werden.

Bemalungen

Die Holzsitzfläche eines Hockers kann auch kreativ bemalt werden. Vorgefertigte Schablonen helfen dabei, ein ordentliches Ergebnis zu erzielen.

Als Farbe eignet sich beispielsweise Plaka-Farbe. Diese kann im getrockneten Zustand mit transparentem Lack überstrichen werden.

Polierung

Verschönert werden kann ein Hocker auch durch das Polieren von stumpfen Metallbeine oder -lehnen. Hierfür kann einfache Metallreinigungspaste verwendet werden.

Mit einer Poliermaschine und Polierscheiben erhält man ein perfektes Ergebnis. Sind diese nicht zur Hand, erfüllen aber auch einfache Tücher ihren Zweck.

Serviettentechnik

Zu den weiteren Möglichkeiten, einen Hocker zu verschönern, zählt die Serviettentechnik. Dabei werden Motive, die sich auf bedruckten Papierservietten befinden, auf den Hocker übertragen.

Damit dies funktioniert, benötigt man einen speziellen Kleber für Serviettentechnik. Alternativ kann man mit verdünntem Acryl-Klarlack arbeiten.

Damit das Motiv dauerhaft auf der Hockeroberfläche bestehen bleibt, benötigt man nur die oberste bedruckte Papierlage der Serviette. Diese klebt man einfach auf die noch feuchte Lackschicht.

Hocker im eigenen Stil durch Upcycling
Hocker im eigenen Stil durch Upcycling

Upcycling: aus Alt mach Neu

Upcycling ist ein beliebter Trend im DIY-Bereich. Dabei gestaltet man aus alten und/oder nicht mehr genutzten Gegenständen einen neuen - in diesem Fall einen Hocker. So können diverse Dinge einfach umfunktioniert werden.

Besonders gut geht dies mit einem Beistelltisch aus Holz. Wenn notwendig, werden zunächst die Tischbeine abgesägt, um eine bequeme Sitzhöhe zu erreichen. Sämtliche Flächen müssen nun abgeschliffen werden.

Nun bietet sich das Anstreichen mit Acryllack an. Wer möchte, kann den neuen Hocker nun auch noch mit einem Stoffpolster beziehen.

Auch Getränkekisten lassen sich in wenigen Schritten zu einem Hocker umfunktionieren. Neben dieser benötigt man Schaumstoff, einen Stoff nach Wahl, Pappe und Stift sowie eine Schere und eine Nähmaschine.

Man schneidet - am besten zwei Lagen - den Schaumstoff in Größe des Kistenbodens aus. Anschließend wird der Stoff für die Kiste zugeschnitten - hier sollte man ein wenig großzügiger planen, um auch den Schaumstoff zu berücksichtigen.

Die Seiten muss man nun nur noch durch Zusammennähen schließen. Für einen sauberen Abschluss wird der untere Saum umgenäht.

Wer ganz spontan eine zusätzliche Sitzmöglichkeit in Hockerhöhe benötigt, kann es sich auch ganz einfach machen und einen Stapel Zeitschriften nehmen. Darauf legt man ein Kissen und fixiert alles mit einem Gürtel.

Auch aus einem alten Autoreifen lässt sich ein Hocker kreieren. Dafür lackiert man ihn am besten in der gewünschten Farbe. In die Mitte wird ein möglichst festes Kissen gelegt, welches den gesamten Hohlraum ausfüllt.

Alternativ lässt man den Hohlraum offen, um diesen als Stauraum zu nutzen. Zu diesem Zweck benötigt der Reifen einen Boden aus Spanholz. Der Deckel sollte so stabil sein, dass man auch darauf sitzen kann.

Wer lieber einen Standard-Hocker bevorzugt, dürfte bei den folgenden Zeilen fündig werden...

Hocker - Generelle Merkmale und Funktion

Der klassische Hocker oder auch Schemel stellt ein einfaches Sitzmöbelstück, in der Regel ohne Lehne dar. Die fehlenden Rücken- und Armlehnen unterscheiden ihn vom Stuhl; weist er eine gewisse Höhe auf, bezeichnet man ihn auch als Barhocker - in diesem Fall steht er meist an einem Tresen.

Hocker können einen, drei, vier oder auch fünf Beine haben. In der besonderen Form des Melkschemels gibt es zudem einen Riemen, den man sich um den Bauch schnallt.

Der Hocker wird überall dort gebraucht, wo ein kurzzeitiges Sitzen gewünscht ist, sei es in einer Bar, eine Spielecke im Kindergarten oder auf der Terrasse. So stehen auch entsprechend viele Varianten zur Auswahl, sowohl für Kinder, als auch für Erwachsene.

Die Materialien sind ebenso vielfältig und reichen von Holz über Textilien bis hin zu Kunststoff. Es gibt leichte, einen Hohlraum aufweisende Modelle oder robuste Holzhocker, die sich drehen lassen, etwa, um die Höhe anzupassen. Dies wäre beim Klavierhocker der Fall.

Verschiedene Arten von Hockern

Betrachtet man die verschiedenen Arten von Hockern, stellt man schnell fest, dass es die unterschiedlichsten Ausführungen gibt. Wie ein Hocker aufgebaut ist, hängt vor allem damit zusammen, welche Funktionen er erfüllen soll.

Verschiedene Hockerarten für verschiedene Zwecke
Verschiedene Hockerarten für verschiedene Zwecke

Barhocker

Weit verbreitet und in jeder Kneipe zu finden ist der Barhocker. Der oft gepolsterte Sitz dieses Hockers weist eine bestimmte Höhe auf, so dass ein bequemes Sitzen an der Stehtheke möglich ist.

Damit die Füße nicht in der Luft baumeln müssen, verfügen die meisten Barhocker über Fußstützen. Diese Art von Hocker kann aus stabilem Holz, aber auch aus flexiblem Metall gefertigt sein.

Um möglichst vielen Gästen an der Bar Platz zu bieten, sind Barhocker schmal geschnitten und verfügen nur selten über Armlehnen. Kleine Rückenlehnen dagegen sind häufiger zu finden. Wenn Sie mehr über die Vielfalt der Barhocker erfahren möchten, lesen Sie unseren separaten Artikel zum Thema.

Klapphocker

Vielseitig nutzbar, handlich und leicht zu verstauen sind Klapphocker. Diese kommen nicht nur im Haushalt und im Garten, sondern auch beim Campen oder Angeln zum Einsatz.

Für Wandertouren oder andere Outdooraktivitäten gibt es Klapphocker aus Kunststoff und Nylon, die zusammengefaltet werden können, ein sehr geringes Eigengewicht haben und problemlos im Rucksack verstaut werden können. In Haushalt und Garten spielen dagegen eher die stabileren Klapphocker aus Aluminium, Metall oder Kunststoff eine Rolle. Klapphocker haben drei oder vier Beine.

Fußhocker

Eine weitere Art von Hockern ist der Fußhocker. Dieser dient in erster Linie der Ablage der Beine und Füße und wird oft in Kombination mit einem Sessel erworben.

Ein Fußhocker hat die Höhe der Sitzfläche eines Sessels und ist meist gepolstert. Nicht gepolsterte Fußhocker können auch als Beistelltisch verwendet werden.

Designhocker

Wie der Name schon vermuten lässt, handelt es sich bei Designhockern um außergewöhnlich geformte oder bemalte Hocker. Diese können sehr schlicht wirken, aber auch die ganze Kreativität des Designers wiederspiegeln. Designhocker sind oft nicht auf den ersten Blick als Sitzgelegenheit erkennbar.

Melkschemel

Heute weniger bekannt, aber früher ein täglicher Begleiter der Bauern beim Melken ihrer Kühe ist der Melkschemel. Hierbei handelt es sich um eine einbeinige runde Holzplatte, auf die der Bauer sich setzt, wenn er per Hand seine Kühe melkt. Ein Melkschemel wird oft mit einem Gurt um die Hüfte gebunden, damit er beim Positionswechsel nicht manuell umgestellt werden muss.

Papphocker

Der Papphocker wird auch als Kirchentagshocker bezeichnet. Er besteht aus Karton und dient im ursprünglichen Sinn der Bestuhlung in großen Hallen, wie zum Beispiel beim Kirchentag.

Besonderes Merkmal - neben dem Material - ist das schnelle Ausklappen und Zusammenfalten - so können zahlreiche Papphocker sehr platzsparend verstaut und bei Bedarf rasch aufgebaut werden. Zudem handelt es sich um sehr leichte und kostengünstige Varianten, die man auch als Werbefläche nutzen kann. Umgedreht stellen sie einen Aufbewahrungsbehälter dar.

Fitnesshocker

Eine besondere Form des Hockers stellt der Fitnesshocker dar. Neben der Funktion als Sitzgelegenheit dient er dem Training der Rückenmuskulatur. Dies wird durch ein instabiles Polster, auf dem man sitzt, realisiert; es gibt eine Federung, die zur Aktivierung der tiefen Muskulatur führen.

Als Stuhlersatz für den Schreibtisch sind diese Hocker nicht gedacht. Empfehlenswert sind sie jedoch für kleine Trainingseinheiten zwischendurch.

Apropos Fitness: eine spezielle hockerähnliche Variante benötigt man für einen bestimmten Funsport, das so genannte Hockern. Informieren Sie sich hier über die Merkmale und Besonderheiten.

Tipps zur Auswahl

Die Auswahl an Hockern ist groß, angefangen von der jeweiligen Nutzungsart über diverse Materialien bis hin zu den verschiedensten Formen. Nicht immer fällt es leicht, das richtige Modell zu finden.

Wer das Möbelstück für den gelegentlichen Gebrauch, beispielsweise als Partystuhl, benötigt, sollte auf leichte klappbare oder stapelbare Hocker setzen. Diese können nach der Nutzung am besten wieder verstaut und gelagert werden.

Bei der Nutzung im Freien ist auf ein wetterfestes Material zu achten, sofern man die Hocker für einen längeren Zeitraum draußen stehen lassen möchte und diese somit auch Regen und Sonne aussetzt. Bei günstigen Kunststoffhockern sollte man beachten, dass diese durch das Sonnenlicht schnell ausbleichen und unansehnlich aussehen können.

In kleinen Räumen machen sich beispielsweise Hocker mit weißen Bezügen gut, da sie das Zimmer größer wirken lassen. Des Weiteren kann man hier auf Modelle achten, die sich beispielsweise unter anderen Möbelstücke stellen lassen, wenn sie nicht gebraucht werden.

Bei wenig Platz eignen sich zudem Modelle, die eine Staumraummöglichkeit aufweisen. Schließlich sollte man auf möglichst einfarbige Hocker setzen, um Unruhe zu vermeiden.

Hocker für den Essbereich werden oft passend zu der restlichen Bestuhlung gewählt. Abgesehen davon ist es wichtig, die richtige Sitzhöhe zu wählen - der Abstand zwischen Hocker und Esstisch sollte zwischen 26 und 30 Zentimetern liegen.

Hocker im Wohnzimmer sind ebenfalls beliebt. Dabei setzen viele Menschen auf ausgefallene, einzigartige Modelle, die zu einem besonderen Blickfang werden.

Des Weiteren können Hocker die Badezimmereinrichtung aufpeppen; zudem erfüllen sie dort auch praktische Zwecke. So dienen sie als Ablage und können auch einen Haltegriff aufweisen.

Bei der Auswahl des Hockers ist auch zu bedenken, wie viele Hocker man braucht und in welchem Stil diese ausgesucht werden sollten. In der Regel sollen sich die Möbelstücke gut in die restliche Raumeinrichtung integrieren, sofern man sie nicht als Hingucker, beispielsweise im Wohnzimmer, nutzen möchte.

Wer den Landhausstil bevorzugt, wird mit Hockern mit Stoffbezug die richtige Wahl treffen; ebenso bieten sich blumige Muster und Hocker mit Holzmustern an. Moderner kommen solche in Metalloptik daher; ebenso finden Hocker mit Kuhfellbezug Anklang - diese passen beispielsweise zum modernen Industrielook.