Einfamilienhaus mieten oder kaufen?

Planen Sie, in ein Einfamilienhaus umzuziehen? Dann sollten Sie sich mit der Entscheidung genügend Zeit lassen, bis Sie die wirklich perfekt passende Immobilie für sich und Ihre Familie gefunden haben. Dabei stellt sich auch die Frage: Einfamilienhaus mieten oder kaufen? Selbst wenn Sie Ihr Einfamilienhaus nur für einen bestimmten Zeitraum mieten möchten, so sollten Sie sich doch darin wohl fühlen. Wenn Sie die Immobilie dagegen kaufen oder gar selbst bauen möchten, dann ist die Unterschrift des Vertrages häufig eine Entscheidung fürs Leben. Lesen Sie alles Wissenswerte zum Thema Einfamilienhaus zur Miete oder zum Kauf.

Von Kathrin Schramm

Einfamilienhaus mieten oder kaufen?

Möchten Sie in ein Einfamilienhaus umziehen? Dann haben Sie die Wahl zwischen 2 Alternativen: Kaufen oder mieten. Nicht immer fällt diese Wahl ganz einfach, denn selten sind alle Argumente eindeutig und ergeben eine einfache Lösung. Ein paar Dinge, über die Sie nachdenken sollten, haben wir hier für Sie zusammen getragen.

Vorzüge des gemieteten Einfamlienhauses

Wenn Sie sich für einen Kauf oder eine Anmietung entscheiden müssen, dann spielt die geplante Verweildauer eine große Rolle. Möchten Sie nur für einige wenige Jahre an einem bestimmten Ort bleiben, und sich ansonsten die Freiheit eines Ortswechsels vorbehalten, so kann es sinnvoll sein, ein Einfamilienhaus zu mieten.

Wenn Sie wieder ausziehen möchten, können Sie dies unter Einhaltung des Mietvertrags jederzeit tun. Denken Sie zum Beispiel auch an die Zukunft: Irgendwann werden Ihre Kinder das Haus verlassen. Ist es dann für Sie und Ihren Partner oder Ihre Partnerin nicht zu groß?

Keine aufwendigen und teuren Reparaturen

Mit dem Kauf eines Einfamilienhauses setzt man sich jedoch auch hohen Belastungen aus. Gerade bei einer Bestandsimmobilie, die schon viele Jahre bewohnt wurde, werden früher oder später umfangreiche Instandsetzungsarbeiten anfallen.

  • Die Fassade muss regelmäßig überarbeitet werden.
  • Wasserleitungen und elektrische Leitungen müssen irgendwann ausgetauscht werden.
  • Unter Umständen muss das Dach neu gedeckt und das Haus isoliert werden.

Alle diese Arbeiten bedeuten eine hohe finanzielle unter unter Umständen auch eine nervliche Belastung. Kalkulieren Sie solche Extraausgaben also in Ihren Finanzierungsplan mit ein.

Bevor Sie eine Bestandsimmobilie kaufen, sollten Sie sie auch mit einem Architekten oder Bausachverständigen begehen. Der Fachmann sieht oft Defekte und Schäden, die dem Laien nicht auffallen, und die häufig erst Jahre später zum Tragen kommen.

Die Miete eines Einfamilienhauses kann je nach Lebenssituation vorteilhaft sein
Die Miete eines Einfamilienhauses kann je nach Lebenssituation vorteilhaft sein

Einfamilienhaus kaufen: Vorzüge des Eigenheims

Wenn Sie jedoch planen, zumindest für die nächsten zehn Jahre in Ihrem Einfamilienhaus zu wohnen und wenn Sie einen sicheren Arbeitsplatz haben, dann empfiehlt sich ein Kauf. Als Eigentümer sind Sie abgesichert und können nicht gekündigt werden.

Bei einer soliden Finanzierung und genügend Eigenkapital zahlen Sie für die monatlichen Raten mit etwas Glück nicht mehr als für die Miete. Wer langfristig planen möchte, für den ist der Kauf also auch die wirtschaftlich wesentlich sinnvollere Alternative. Denken Sie dabei auch an Ihre Altersvorsorge und Ihren Lebensstandard im Alter.

Gestaltungsfreiheit im Eigenheim

Zunächst einmal genießt der Hausbesitzer eine fast absolute Entscheidungs- und Gestaltungsfreiheit, welche nur durch staatliche Regularien begrenzt wird. Als Hausbesitzer kann man sich demnach fast alle Wünsche erfüllen und den eigenen Wohnraum nach den persönlichen Vorzügen gestalten.

Dieser Aspekt ist insbesondere deshalb interessant, da viele Eigenheime auch über einen Garten verfügen. Dieser erweitert die Gestaltungsfreiheiten und sorgt dafür, dass im Sommer auch viel Zeit im Freien verbracht werden kann.

Daneben kann diese Gestaltungsfreiheit auch genutzt werden, um auf Veränderungen innerhalb der Familie zu reagieren. Bekommt ein Ehepaar beispielsweise zwei Kinder, muss im Falle eines Eigenheims nicht zwangsweise umgezogen werden, nur weil derzeit der Wohnraum nicht ausreicht. Stattdessen kann einfach ein Anbau getätigt werden, welcher neuen Wohnraum erschließt und einen weiteren Verbleib im Eigenheim ermöglicht.

Sicherheit im Eigenheim

Des Weiteren bietet das Eigenheim seinen Eigentümern Sicherheit. Dies betrifft einerseits eine Sicherheit bezüglich der Finanzierung. Schließlich liegt eine hohe Berechenbarkeit der Kosten vor, welche für die nächsten Jahre und Jahrzehnte anfallen.

Zudem kann sich der Hausbesitzer sicher sein, dass es nicht plötzlich zu starken Veränderungen rund um den Wohnraum kommt oder dass gar umgezogen werden muss. Letzteres wäre bei einer Mietwohnung beispielsweise dann der Fall, sobald der Vermieter diese aufgrund von Eigenbedarf räumen lässt.

Platz im Eigenheim

Darüber hinaus bietet ein Eigenheim Platz und Freiraum zur Entfaltung, was insbesondere für Familien wichtig ist. So können die Kinder auch schon einmal lauter sein, ohne dass es gleich zum Streit mit den Nachbarn kommt.

Zudem haben vor allem Kinder verstärkt das Gefühl, dass es sich beim Wohnraum um ihr Haus handelt, was das Wohlbefinden steigern kann. Familien fühlen sich demnach in der Regel ungestörter und wohler, sobald im eigenen Haus gewohnt wird.

Altersvorsorge Eigenheim

Letztlich stellt das Eigenheim noch eine perfekte Altersvorsorge dar. Schließlich ist das eigene Haus oftmals abbezahlt, sobald der Eigentümer in den Ruhestand geht. In einem solchen Fall kann dann mietfrei gewohnt werden, was wiederum bedeutet, dass selbst kleinere Renten viele finanzielle Möglichkeiten offenhalten.

Zudem kann im Falle des Eigenheims auch weiter gedacht werden. Sobald der eigene Tod eintritt, kann das Haus weiter vererbt werden, was wiederum bedeutet, dass später einmal die eigenen Kinder und Enkel von dieser Investition profitieren.

Insgesamt gibt es demnach viele Gründe, welche für den Kauf oder Bau des Eigenheims sprechen. Aus diesem Grund sollte es sich jeder Nutzer einer Mietwohnung überlegen, ob sich dieser Schritt nicht doch lohnen würde.

Fazit: Ein Einfamlienhaus zu kaufen oder zu bauen muss keine Entscheidung fürs Leben sein

Ob man ein Einfamlienhaus baut oder kauft, sollte von den individuellen Lebensumständen abhängig gemacht werden. So oder so muss die Entscheidung für ein Eigenheim keine fürs ganze restliche Leben sein.

Während es früher unüblich war, aus dem eigenen Haus zu ziehen, sind ältere Menschen heutzutage deutlich flexibler. Sie wollen reisen und sobald die Kinder ausgezogen sind, wird das Haus für viele Paare zu groß; es bedeutet außerdem zu viel Arbeit.

Mit einem Kauf oder dem Bau eines Hauses bleiben die Kosten bei einer langfristigen Finanzierung konstant, während die Wohnungsmieten steigen. Ein solider Finanzierungsplan ist jedoch sehr wichtig.

Eine Rücklage, um für eventeulle Modernisierungen und Reparaturen aufkommen zu können, sollte gegeben sein. Experten zufolge sollten dies monatlich 50 Cent pro Quadratmeter für Bauherren und mindestens das Doppelte für Käufer eines Albaus sein.

Die folgenden Tabelle stellen die jeweiligen Vor- und Nachteile von Miethaus und Eigenheim noch mal gegenüber.

Kauf/Bau oder Miete des Einfamilienhauses: Die Vorteile
Kauf/BauMiete
Gestaltungs- und EntscheidungsfreiheitHohe Flexibilität
Berechenbare FinanzierungskostenGeringere Nebenkosten
SicherheitUnabhängigkeit
Geldanlage für das AlterGeringe Verantwortung für
Instandhaltung und Pflege
Platz und Freiraum
Kauf/Bau oder Miete des Einfamilienhauses: Die Nachteile
Kauf/BauMiete
Teurer durch FinanzierungskostenSteigende Mieten, geringere Berechenbarkeit
Höhere NebenkostenNebenkosten werden teils mit
mehreren Mietern geteilt
OrtsgebundenheitEingeschränkte Gestaltungsfreiheit
Verantwortung für InstandthaltungBei Problemen muss sich stets an
die Hausverwaltung gewandt werden
Ein Eigenheim zu kaufen ist die Planung der Zukunft
Ein Eigenheim zu kaufen ist die Planung der Zukunft

Generelle Hinweise zur Auswahl des Einfamlienhauses

Es gibt einige Punkte, über die man gründlich nachdenken sollte, bevor man sich für ein Einfamilienhaus - ob zur Miete oder als Eigenheim - entscheidet.

Lage

Fast noch wichtiger als alle anderen Charakteristika Ihres zukünftigen Hauses ist dessen Lage.

  • Wie gut kennen Sie die Ortschaft, den Stadtteil oder die Stadt, in die Sie ziehen werden?
  • Welche Infrastruktur ist dort vorhanden?
  • Werden Sie zentral wohnen und viele Gänge zu Fuß erledigen können, oder wohnen Sie so abseits, dass Sie ein Auto benötigen?
  • Welche Wege werden Ihre Kinder in die Schule, zu Vereinen und Freunden zurück legen müssen?

Vielen dieser Punkte schenkt man in der ersten Euphorie vielleicht zu wenig Beachtung. Später im Alltag kommen die Nachteile jedoch jeden Tag zum Tragen. Grenzen Sie den möglichen Standort Ihrer Immobilie also am besten schon vor Beginn der Suche ein.

Nachbarschaft und Umgebung

Ebenfalls wichtig ist die unmittelbare Nachbarschaft.

  • Handelt es sich um ein ruhiges Wohngebiet, oder steht das Haus womöglich direkt an einer Durchgangsstraße?
  • Ist das angrenzende Gebiet bereits Baugebiet, und wie steht es mit einer unverbaubaren Aussicht?
  • Ist mit Belästigung durch Lärm und Abgase zu rechnen?

Sehen Sie sich Ihre zukünftige Immobilie nicht am Wochenende an, sondern am besten unter der Woche zu Zeiten des Berufsverkehrs.

Bausubstanz und Größe

Achten Sie auch auf die Bausubstanz. Bei einer Bestandsimmobilie kann es entscheidend sein, ob es sich um ein Fertig- oder um ein Massivhaus handelt. Beide Bauweisen haben sowohl Vor- als auch Nachteile. Handelt es sich um ein schon etwas älteres Objekt, so sollten Sie es zusätzlich mit einem Architekten oder Baufachmann begehen, der Schäden und Mängel schneller entdeckt als ein Laie.

Denken Sie an die Zukunft: Ein Haus, das Ihnen für Ihre momentane Familiengröße ideal erscheint, kann in einigen Jahren, wenn Ihre Kinder ein eigenes Leben führen, schon wieder viel zu groß für Sie sein. Beziehen Sie diese Entwicklungen Ihrer Familie und die Zukunftsperspektiven also in Ihre Entscheidung mit ein.

Nicht immer ist direkt klar, ob das Einfamilienhaus den richtigen Typ Haus darstellt - daher gehen wir schließlich noch auf die generellen Merkmale des Einfamilienhauses ein.

Einfamilienhäuser - Merkmale und Typen

Das Einfamilienhaus gilt als klassisches Wohnhaus für eine Familie. Man bezeichnet es auch als Einfamilienwohnhaus oder Familienhaus. Sind die Bewohner auch gleichzeitig die Besitzer, spricht man vom Eigenheim.

In diesem Fall zählen Einfamilienhäuser zum Wohneigentum. Doch in manchen Fällen werden sie auch ver- bzw. gemietet.

Nicht immer handelt es sich dabei um die klassische Konstellation Eltern und Kinder; auch Paare sowie Wohngemeinschaften wählen diese Form der Immobilie gerne zum Wohnen. Gegenstück ist das Mehrfamilienhaus.

Zu den gängigsten Typen des Einfamilienhauses zählen die Doppelhaushälfte sowie das Reihenhaus. Auch freistehende Einfamilienhäuser jeglicher Preisstufe - vom einfachen Siedlungshaus bis hin zur luxuriösen Villa - sind typisch.

Bauweisen

Was die Bauweise angeht, unterscheidet man eingeschossige Immobilien, in diesem Fall zum Beispiel in Form eines Bungalows, sowie mehrgeschossige Häuser. Eine weitere Form des Einfamilienhauses ist eine Immobilie mit zwei Wohneinheiten, wenn es sich bei einer von ihnen um eine Einliegerwohnung handelt. Entscheidender Faktor ist dabei jedoch, dass die Wohnung weniger als 80 Prozent der Hauptwohnungs-Wohnfläche ausmacht.

Wochenend- und Ferienhäuser lassen sich zwar von der Bauweise her zu den Einfamilienhäusern zählen. Allerdings werden sie nicht dazugerechnet, wenn sie - und dies ist die Regel - nicht dauerhaft bewohnt sind.

Aufteilung

Was die Aufteilung eines Einfamilienhauses angeht, so finden sich - je nach Größe und Etagenanzahl - beispielsweise folgende Räumlichkeiten und Besonderheiten:

Die Raumaufteilung eines Einfamilienhauses als wichtiges Kriterium
Die Raumaufteilung eines Einfamilienhauses als wichtiges Kriterium