Holzhaus (Blockhaus)

Ein Holzhaus oder auch Blockhaus ist, unabhängig von seiner Größe und Nutzungsart, aus dem Naturmaterial Holz gefertigt. Lesen Sie über die Merkmale des Holzhauses und informieren Sie sich über die Vorzüge.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Das Holzhaus gehört auch wegen seiner Bauweise zu den ältesten Hauskonstruktionen im Holzbau. Bereits einige Jahrtausende vor Christi Geburt wurden Unterkünfte in der späteren Blockbauweise errichtet.

Ausschlaggebend ist das Holz als Basismaterial. Die Wände bestehen aus übereinander gelegten Baumstämmen, die je nach Art und Qualität des Blockhauses bearbeitet oder unbearbeitet, also roh sind.

Umgangssprachlich wird besonders in Nordamerika von Blockhaushütten gesprochen. Dort wurden die ersten Block- oder Holzhäuser von den Einwanderern aus Skandinavien errichtet.

Holz als Baumaterial war überall in ausreichender Menge vorhanden. Das war die Grundlage dafür, dass jeder Einwanderer sein eigenes Haus, sein Holz- oder Blockhaus hatte.

Konstruktionsprinzipien

Um ein Holzhaus handelt es sich immer dann, wenn das Tragwerk aus Holz angefertigt wurde. Dabei kann die Wand auch aus Ziegel, Stein oder diversen Materialien zur Dämmung gefüllt sein.

Man unterscheidet zwei Konstruktionsprinzipien: die Blockbohlenbauweise, bei der die Decken- und Wandkonstruktion durch Zusammenfügen von Balken, Brettern und Stämmen erfolgt, sowie das Stabtragwerk. Bei diesem fügt man senkrechte Hölzer in die Wände, während sie waagerecht angebrachte Hölzer in der Decke tragen. Typisch sind in diesem Zusammenhang Fachwerkhäuser.

Holzhäuser gehören zu den ältesten Konstruktionsmethoden
Holzhäuser gehören zu den ältesten Konstruktionsmethoden

Vorteile: Bedeutung für Umwelt und Gesundheit

In der heutigen Zeit ist das Blockhaus ein Ausdruck von Umwelt- und Gesundheitsbewusstsein. Es hat sich zu einer Alternative zum Massivhaus aus Steinen entwickelt.

Das Raumklima mit dem damit verbundenen Nadelholzduft ist

  • angenehm
  • wohltuend und
  • gesund.

Der Staubgehalt ist deutlich niedriger als in Häusern aus anderen Materialien.

Die Montagetechnik für Block- oder Holzhäuser wurde in den letzten ein, zwei Jahrzehnten verbessert und verfeinert. Sie werden in Fertigbauweise erstellt, bei der die einzelnen Blockbohlen aus dem jeweils ausgewählten Holz passgenau zurechtgeschnitten werden. Der Deutsche Massivholz- und Blockhausverband mit Sitz in München vergibt ein Gütesiegel rund um das Bauen mit Holz.

Gesund wohnen, ökologisch und schadstofffrei bauen sowie einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten sind einige der aktuellen Themen, die das Wohnen im Blockhaus attraktiv machen sollen. Zu den weiteren Vorzügen zählen ein guter Wärme- und Schallschutz sowie viele Gestaltungsmöglichkeiten.

Das heutige Wohnblockhaus hat nur noch wenig mit dem Blockhaus gemeinsam, das die Zuschauer aus US-amerikanischen Westernserien bei Film und Fernsehen kennen. Es ist industriell vorgefertigt und wird mehr und mehr zu einer Alternative zum herkömmlichen Massiv- oder Fertigbauhaus.

Nachteile: Pflege und Insektenbefall

Holzhäuser lassen selbst echte Pragmatiker ins Schwärmen geraten. Erinnerungen an den letzten Skandinavien-Urlaub werden geweckt, das Haus verspricht pure Wohnidylle. All diese Eigenschaften treffen vollkommen zu - gleichzeitig kann eine ganze Menge Zeit und Mühe nötig werden, um das Holzhaus auch auf Dauer schön zu erhalten.

Der Grund hierfür liegt im begehrten Material selbst: Holz ist ein natürliches Material, welches in ganz besonderem Maße auf Witterung und andere Umwelteinflüsse reagiert. Die Luftfeuchtigkeit spielt hier ebenso eine Rolle wie die ganz natürliche Sonnenstrahlung, welche sich im Laufe der Jahre bemerkbar macht.

Grundsätzlich erfordert die Holzverkleidung daher besonders viel Pflege: Während Stein, Putz oder Beton mitunter erst nach 10 Jahren aufgefrischt werden müssen, kann das natürliche Material bereits nach wenigen Jahren einen neuen Anstrich benötigen. Wie häufig, das hängt nicht zuletzt auch von den jeweiligen Witterungsbedingungen ab.

Fakt ist, dass die Holzfassade mit der Zeit grau wird, wenn sie nicht behandelt wird. Wird diese alle zwei bis drei Jahre nachlackiert, muss man mit hohen Kosten rechnen.

Schutz vor Insektenbefall

Ein weiterer möglicher Nachteil, der einen hohen Arbeitsaufwand bedeuten kann: Insektenbefall tritt in Holzhäusern öfter auf als anderswo. Wespen und Co. finden im weichen, leicht abtragbarem Material ideale Voraussetzungen für den eigenen Nestbau. Auch hier kann eine Menge Mühe nötig werden, um unliebsame Insekten sicher zu entfernen.

Gegen Witterung, aber auch gegen Insektenbefall werden insbesondere Holz-Fertighäuser heute oftmals mit einer speziellen Imprägnierung angeboten. Darüber hinaus gibt es Anstrichfarben, welche als besonders witterungsbeständig gelten. Unabhängig davon ist jedoch auch in diesem Fall ein regelmäßiger Anstrich nötig.

Wichtig insbesondere für Allergiker: Nicht alle Mittel, die beispielsweise gegen Insektenbefall zum Einsatz kommen, sind auch gut verträglich. Hier sollte rechtzeitig geprüft werden, inwiefern die Imprägnierung wirklich einen Mehrwert bietet.