Der offene Kamin - zwischen Romantik und Risiko

Urig gemütlich: Der offene Kamin gilt vielen Menschen als Inbegriff romantischen Wohnens. Damit das Vergnügen nicht getrübt wird, sollte man jedoch einige Aspekte bedenken. Denn ganz ungefährlich ist diese Kaminart nicht. Außerdem ist nicht jede Holzart als Brennholz besonders gut geeignet. Lesen Sie alles Wissenswerte zum offenen Kamin samt Risikofaktoren und Tipps zum passenden Brennholz.

Von Kai Zielke

Der offene Kamin - Generelle Merkmale

Ist der Feuerraum eines Kamins nicht verschlossen, gibt es also keine Türen, spricht man von einem offenen Kamin. Ohne Glasscheibe lassen sich die Flammen betrachten und auf diese Weise eine ganz besondere Atmosphäre genießen.

Als effiziente Heizquelle lässt sich die offene Variante hingegen nicht bezeichnen. Lediglich 20 Prozent der verbrauchten Energie werden als Strahlungswärme abgegeben.

Außerdem ist im Vergleich zum geschlossenen Kamin der Verbrauch von Holz recht hoch. Als Hauptheizung ist diese Variante somit nicht zu gebrauchen; der Wärmeverlust ist zu hoch.

Es ist sogar vorgeschrieben, dass der Kamin nur selten genutzt werden darf. Denn durch die Geruchs- und Rauchemissionen kann es zu Belästigungen der Nachbarschaft kommen. Nach Angaben der Bundes-Immissionsschutzverordnung sollten acht Tage im Monat à fünf Stunden nicht überschritten werden.

Ebenfalls wissenswert: der offene Kamin ist eher für große Räume geeignet. Da die Feueröffnung groß und nicht zu schließen ist, wird der Luft recht viel Sauerstoff entzogen. Somit ist es wichtig, auf ausreichend Außenluft zu achten.

Vorzüge

Der offene Kamin ist ein echter Klassiker. Er kann seinen Standort enorm aufheizen und ist somit gerade an kühleren Tagen eine willkommene Alternative oder Ergänzung zur Heizung.

Gleichzeitig verbreitet der Kamin eine unwiderstehlich romantische Atmosphäre. Der direkte Blick aufs knisternde Feuer lässt nicht nur Fans ins Schwärmen geraten.

Geeignetes Brennholz

Nicht jede Art von Brennholz ist für den offenen Kamin geeignet. Die Brenneigenschaften können sehr unterschiedlich ausfallen und beispielsweise einen starken Funkenflug aufweisen - für die offene Variante stellt dies keine gute Option dar.

Laubhölzer eignen sich für die Verbrennung in offenen Kaminen am besten. Birke und Buche wären beispielsweise eine gute Wahl.

Gemütliches Kaminfeuer, davor ein Glas mit Rotwein und ein aufgeschlagenes Buch
Gemütliches Kaminfeuer, davor ein Glas mit Rotwein und ein aufgeschlagenes Buch

Risikofaktoren

Es gibt auch zahlreiche Risikofaktoren, die vor dem Kauf unbedingt beachtet werden sollten. Im Gegensatz zum Beispiel zum Warmluftkachelofen, dem mit Glasscheibe geschützten Heizkamin oder dem elektrischen Kamin, kann die offene Variante zur echten Gefahrenquelle werden.

Falsch gelegt, können beispielsweise die brennenden Holzscheite aus dem Kamin herausfallen - und somit schnell das gesamte Mobiliar in Brand setzen. Doch selbst wenn dies nicht der Fall ist, können zumindest die Funken rund einen Meter und weiter aus dem offenen Kamin gen Zimmer fliegen.

Dieses Risiko kann auf ein Minimum reduziert werden, sollte jedoch niemals in Vergessenheit geraten. Aus diesem Grund sollte der offene Kamin auch stets beaufsichtigt werden - ein Erwachsener muss sich immer im Zimmer befinden.

Ein offenes Feuer bedeutet immer ein Risiko
Ein offenes Feuer bedeutet immer ein Risiko

Sicherheitsmaßnahmen

Um etwaige Gefahren möglichst gering zu halten, gilt es also entsprechende Sicherheitsmaßnahmen zu beachten. Die örtliche Feuerwehr beispielsweise stellt gerne umfassende Informationen rund um den offenen Kamin bereit.

Ganz allgemein ist der Einbau übrigens genehmigungspflichtig - hier prüfen die Behörden, ob überhaupt alle nötigen Grundvoraussetzungen für einen sicheren Betrieb gegeben sind.

Darüber hinaus sollten einige Hinweise wie die Verwendung von trockenem, geeigneten Brennholz oder der Einbau einer feuerfesten Sicherheitszone rund um den Kamin mit Metall oder Fliesen selbstverständlich sein.

Auch brennbare Elemente, vom Teppich bis zur Gardine, gehören nicht in die Reichweite eines offenen Kamins. Wer auf Nummer sicher gehen möchte, der sollte eine zusätzliche Glasscheibe oder zumindest ein Funkengitter installieren lassen. Das macht den offenen Kamin nicht weniger romantisch, aber deutlich sicherer.