Der Schwedenofen - Merkmale und Funktionsweise
Ein Schwedenofen oder auch Kaminofen sorgt in Räumlichkeiten für Wärme und Behaglichkeit. Dank der kompakten Bauweise eignet sich der Schwedenofen auch ausgezeichnet zur nachträglichen Installation ohne allzu großen Aufwand. Er steht neben oder vor dem Schornstein und ist mit diesem über ein Ofenrohr verbunden. Informieren Sie sich über die Merkmale sowie die Funktionsweise von Schwedenöfen.
Für viele Besitzer und angehende Besitzer von Wohneigentum ist ein Kamin ein unverzichtbares Accessoire, um Behaglichkeit, Gemütlichkeit und nicht zuletzt Wärme in die eigenen vier Wände zu bringen. Während bei einem Neubau der Standort und die baulichen Erfordernisse eines Kamins gleich mitberücksichtigt werden, muss bei bestehender Bausubstanz oft teuer nachgerüstet werden.
Doch es geht auch ein wenig günstiger, denn nicht zwangsläufig muss ein Kamin auch in die Wand eingelassen und verkleidet sein. Hier heißt das Zauberwort "Schwedenofen".
Merkmale eines Schwedenofens
Als Schwedenofen wird gemeinhin ein freistehender Kaminofen bezeichnet, auch der Begriff "skandinavischer Ofen" ist mitunter gebräuchlich. Zentrales Element ist die Brennkammer, in der die Brennstoffe zum Abbrand kommen.
Häufig sind Schwedenöfen derart kompakt gebaut, dass die Brennkammer lediglich noch verkleidet und mit Füßen versehen wird.
Zudem ist dieser Art von Kaminofen eigen, dass sie mit einer Tür aus feuerfestem Glas (Glaskeramik mit bis zu 700 Grad Celsius Hitzebeständigkeit) versehen sind. So ist das Kaminfeuer auch von außen gut sichtbar.
Schwedenöfen werden zumeist in unmittelbarer Nähe zu einem Belüftungsschacht oder Schornstein aufgestellt, um die beim Abbrand entstehenden Rauchgase schnell abführen zu können. Gängige Anfertigungsmaterialien sind Gusseisen oder auch aus Stahlblech.
Funktionsweise eines Schwedenofens
Die Funktionsweise des Schwedenofens ist simpel. Die Brennkammer wird in der Regel mit Kohle, Scheitholz oder mit Holzbriketts befüllt. Der Abbrand findet sicher hinter der Glastür statt.
Die Wärme wird über die mitunter nur wenig verkleideten Wände des Schwedenofens nach außen über Strahlung, zum Teil auch über Konvektion abgegeben; hier kann es zu einer recht großen Wärmeentwicklung kommen. Die Abluft wird schließlich über das Rauchrohr und den Schornstein ins Freie befördert.
Generell lässt sich bei Schwedenöfen ein Wirkungsgrad von bis zu 80 Prozent erreichen. Dieser Wert ist abhängig von der Temperatur, welche im Feuerungsraum entsteht.
Damit es zur Verbrennung des Brennstoffs im Feuerraum kommen kann, wird Luft benötigt. Die Luftzufuhr funktioniert folgendermaßen:
Von unten wird die Primärluft durch den Rost in den Brennraum geführt. An der Aschenlade vorbei kommt es zum Ansaugen von Sekundärluft vertikale Luftkanäle.
Durch Erhitzung der Kanäle durch das Feuer kann die dort aufsteigende Luft vorgewärmt werden. Das Ende der Kanäle liegt im Brennraum, in den meisten Fällen in der Nähe der Glasscheibe, welche auf diese Weise hinterspült sowie aufgeheizt wird. Ein Beschlagen wird vermieden. Mithilfe der Sekundärluft werden die Gase, welche aus dem Holz gelangen, verbrannt werden.
Zusätzlich unterstützt wird diese Nachverbrennung von der Tertiärluft. Die Emission ist umso geringer, je vollständiger der Verbrennvorgang ablaufen kann.
Varianten eines Schwedenofens
Dabei ist die Wahl des richtigen Schwedenofens natürlich auch immer eine Stilfrage. Denn mittlerweile bietet der Fachhandel eine Vielzahl von Designs, angefangen vom rustikalen gusseisernen Modell auf vier Füßen bis hin zum trendigen Wohnaccessoire aus Glas und Metall. Die Gesamtleistung variiert dabei mit der Größe des Schwedenofens und liegt im Hausgebrauch meist zwischen fünf und zehn Kilowattstunden.
Wasserführender Kaminofen
Ist die Gesamtleistung höher, so handelt es sich oft um einen wasserführenden Kaminofen. Dabei wird Wasser durch die Wärme des Brennvorgangs erwärmt und in den Heizkreislauf des Hauses eingespeist. Das hat den sinnvollen Nebeneffekt, das beim Anheizen des Schwedenofens mehrere Räumlichkeiten von der Wärmeenergie des Brennvorgangs profitieren können.
Sturzbrandofen
Bei den meisten Kaminöfen handelt es sich um Öfen mit oberem Abbrand: das Holz verbrennt wie etwa bei einem Lagerfeuer. Nachteilig anzusehen ist die Tatsache, dass nicht unbedingt alle Bestandteile des Holzes verbrennen, was die Umwelt belastet und zudem auch für unangenhme Gerüche sorgen kann.
Als bessere Alternative haben sich somit Öfen mit unterem Abbrand erwiesen. Bei diesen kommt es zur Erhitzung des Holzes vor der Verbrennung, sodass diese wiederum vollständiger erfolgt.
Eine Kombination beider Arten, die also umweltschonender sind, bei denen man aber auf die Sicht auf das beliebte Flammenspiel nicht verzichten muss, stellt der Sturzbrandofen dar. Bei diesen Öfen werden die austretenden Stoffe mit frischer Luft nach unten geleitet.
Vorteile eines Schwedenofens
Der große Vorteil eines Schwedenofens liegt sicher in seiner recht unkomplizierten Installation. Freistehend findet er in nahezu jeder Ecke Platz, lediglich eine Verbindung zum Schornstein und eine Abnahme durch den Schornsteinfeger sind notwendig.
Daher erfreut er sich mitunter auch bei Besitzern von Eigentumswohnungen großer Beliebtheit, natürlich nur dann, wenn die baulichen und juristischen Gegebenheiten es zulassen. Der Schwedenofen ist die ideale Lösung für alle, die ihre eigenen vier Wände mit einem Kaminofen nachrüsten möchten und dabei auf große Umbaumaßnahmen verzichten können.
Zu den weiteren Vorteilen zählt das große Angebot an unterschiedlichen Varianten. Zudem ist die Anschaffung günstiger als es bei einem klassischen Kamin der Fall ist.
Je nach Material ist es möglich, den Ofen als effektiven Wärmespeicher zu nutzen. Energiesparend ist die Variante des Wasserführenden Kaminofens, bei dem man die Vorzüge der Heizungsentlastung nutzen kann.