Kühlschränke - Modelle, Auswahlkriterien und Nutzungshinweise
Ein Kühlschrank ist ein Kühlschrank? Völlig falsch. Das Angebot an Kühlschränken ist mittlerweile riesengroß, ja nahezu unüberschaubar. Es gibt nicht nur immense Unterschiede im Preis, sondern auch im Format, in der Ausstattung und in der Funktionalität, nicht zuletzt im Energieverbrauch. Welcher Kühlschrank für Sie und Ihre Anforderungen genau der richtige ist, sollten Sie sich also möglichst schon überlegen, bevor Sie ein Fachgeschäft betreten. Lernen Sie die Vielfalt der Kühlschränke kennen.
Kühlschränke - Generelle Merkmale
Bei einem Kühlschrank handelt es sich um ein elektrisch betriebenes Gerät in Schrankform, in dem eine bestimmte Temperatur gehalten wird. Diese liegt in der Regel zwischen zwei und acht Grad Celsius.
Der Kühlschrank dient der kühlen Lagerung von Lebensmitteln und Getränken. Bei den gängigen Modellen handelt es sich um Kompressorkühlschränke. Dabei wird ein Kältemittel erwärmt; die Wärme wird an die Umgebung abgegeben. Zu diesem Zweck befinden sich an der Rückseite des Kühlschranks so genannte Kühlschlangen.
Die gängigen Kühlschrankgrößen und -modelle
Allein in Sachen Größe ist heute (fast) alles möglich. Ganz allgemein betrachtet, liegen die europäischen Kühlschrankgrößen dabei im mittleren Bereich. Kleinere Modelle beginnen bei etwa 80 bis 100 Litern Fassungsvermögen.
Entsprechende Kühlschränke findet man zum Beispiel in Einbauküchen; sie eignen sich hervorragend für kleinere Haushalte. Typisch für diese Modelle ist ein kleines Gefrierfach, das in den Kühlschrank integriert ist.
Der Standardkühlschrank fällt dabei ein wenig größer aus, mit zirka 100 bis 150 Litern Fassungsvermögen. Hier hat sich besonders die Kühl-/Gefrierkombination bewährt. Viele Modelle bieten jeweils eigene Verschlussklappen für Kühlschrank bzw. Gefrierfach.
In den USA tendiert man generell eher zu größeren Modellen - die häufig noch mit zahlreichen Zusatzfunktionen ausgestattet sind. Hier sind Größen mit bis zu 600 Liter Fassungsvermögen keine Seltenheit.
Doch auch in Europa geht der Trend zum großen Kühlschrank - wer genügend Platz hat, der kann zum Beispiel ein Standmodell im amerikanischen Stil, auch Side-by-Side-Kombination genannt, wählen. Kühl- und Gefrierbereich befinden sich dabei nebeneinander. Ganz anders hingegen ist der Minikühlschrank, wie er unter anderem in Single-Wohnungen, aber auch Studenten-WGs oder in Hotelzimmern zum Einsatz kommt.
Gängige Kühlschrankgrößen sind etwa:
- Maße (BxHxT): 541x874x542mm, Fassungsvolumen: 151 Liter
- Maße (BxHxT): 558x1221x545mm, Fassungsvermögen: 211 Liter
- Höhe: 185 cm, Fassungsvermögen: 368 Liter
Ohne Gefrierfach, mit Schiebefächern
Neben den vorgestellten, typischen Modellen kommen immer häufiger auch reine Kühlschränke ohne Gefrierfach auf den Markt. Diese machen zum Beispiel dann Sinn, wenn ohnehin eine separate Gefriertruhe vorhanden ist.
Wer selten Tiefkühlkost lagert, der liegt mit diesen Kühlschranktypen ebenfalls goldrichtig - und spart obendrein noch eine beachtliche Menge Strom. Weitere Modelle mit Potential zum Dauerbrenner: Kühlschränke mit Schiebefächern.
Diese bieten auf kleinem Raum eine ganze Menge Staufläche. Auch eine Kombination aus Schubfächern und Regalen ist möglich.
Die verschiedenen Energieeffizienzklassen
Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal der verschiedenen Kühlschrankmodelle liegt in der jeweiligen Energieeffizienzklasse. Diese kennzeichnet den Verbrauch des Elektrogeräts.
Moderne Modelle sind heute sparsamer denn je, neben der ursprünglichen Bestauszeichnung "A" sind sie sogar mit Stufen bis hin zu "A+++" auszeichnet. Nicht zu verwechseln übrigens mit der Klimaklasse - diese beschreibt, bei welcher Außentemperatur das Gefrierfach optimale Leistung bringt. Dieses Kriterium ist jedoch meist nur in tropischen und subtropischen Gefilden von Bedeutung, wo Kühlschränke auch bei enormer Hitze reibungslos funktionieren müssen.
Nicht nur Kühlschränke, auch alle anderen Elektrogeräte werden heute mit einem entsprechenden Sticker ausgestattet. Eine entsprechende Kennzeichnung ist heute EU-weit Pflicht. Die Energieeffizienzklasse muss dabei gut sichtbar am Gerät angebracht sein.
Auch die Verständlichkeit spielt eine große Rolle: Die EU weit gültigen Labels lassen auch Laien schnell verstehen, wie hoch der Energieverbrauch fürs Gerät ausfällt.
Dieser wird zum einen farblich kenntlich gemacht, zum anderen durch eine Skala. So ist die beste Energieeffizienzstufe meist dunkelgrün unterlegt und mit kurzem Balken, während ein hoher Energieverbrauch deutlich rot gekennzeichnet wird.
Die Stufen A-G
Doch welche Effizienzklassen gibt es nun eigentlich konkret? Bei der Entwicklung des EU-Energielabels waren zunächst Stufen von A bis G vorgesehen. Dabei entspricht A dem niedrigsten Energieverbrauch, der für das jeweilige Elektrogerät möglich ist, und G einem sehr hohen Verbrauch.
Mit einer Energieeffizienzstufe von B oder C beispielsweise liegt man noch im guten Mittelfeld, während Kühlgeräte mit ausgewiesener Klasse D, E oder F schon deutlich mehr verbrauchen. Die rasante technische Entwicklung hat dazu geführt, dass selbst diese Kategorien heute zum Teil überholt sind. Eine Energieeffizienzklasse A gehört bei modernen Kühlschränken heute fast schon zur Grundausstattung.
Neue Energieeffizienzstufen
Der positive Trend geht noch weiter: Weil aktuelle Geräte häufig sogar noch sparsamer sind, wurden inzwischen neue Energieeffizienzstufen eingeführt.
Die neueste Generation kann somit zum Beispiel mit der Klasse A+, A++ oder sogar A+++ gekennzeichnet sein. Noch ist übrigens kein Ende in Sicht - und wer weiß, wie viel sich die Hersteller in Zukunft einfallen lassen, um nicht nur Kühlschränke noch deutlich umweltfreundlicher auszustatten.
Tipps zur Auswahl
Prüfen Sie zuerst die Platzverhältnisse. Soll der Kühlschrank in eine bereits bestehende Küche integriert werden, so ist sind die Größenverhältnisse meist schon vorgegeben und es bleibt kaum noch Spielraum. Wenn Sie dagegen gerade eine neue Küche planen, dann sind Sie noch frei in der Entscheidung, wie viel Anteil der Kühlschrank haben soll.
Natürlich spielt auch die Anzahl der in Ihrem Haushalt lebenden Personen eine Rolle bei der Entscheidung. Ein Single benötigt normalerweise einen kleineren Kühlschrank als eine mehrköpfige Familie.
Trotzdem spricht natürlich nichts dagegen, dass Sie sich als Single den Luxus eines riesigen Kühlschranks gönnen. Ein Mehrpersonenhaushalt sollte jedoch in jedem Fall einen ausreichend großen Kühlschrank haben.
Gefrierfach oder Gefriereinheit
Kleinere Kühlschränke haben meist ein Gefrierfach, in dem sich entsprechend wenig unterbringen lässt. Eine Gefriertruhe im Keller kann diesen Nachteil ausgleichen.
Ideal sind jedoch auch Kühlschränke, die mit einer zusätzlichen Gefrierschrank-Einheit ausgestattet sind. Meist sind diese Geräte deckenhoch. Sie bestehen aus einer Geräteeinheit mit einheitlicher Stromzufuhr, die Türen zum Gefrierschrank und zum Kühlschrank lassen sich jedoch separat öffnen.
Noch vor einigen Jahren gehörte das Gefrierfach einfach zur Standardausstattung eines jeden Kühlschranks. In letzter Zeit jedoch erfreuen sich Modelle ohne entsprechendes Fach wachsender Beliebtheit. Welche Variante richtig ist, lässt sich wie so oft nur individuell beantworten.
Legen Sie eine Liste an
Selbstverständlich gibt es keinen perfekten Kühlschrank, der jedem Anspruch gerecht wird. Vielmehr sollten sich Käufer bereits vor der Anschaffung überlegen, was wirklich wichtig ist - und welche Aspekte unter den Tisch fallen können.
Eine gute Hilfestellung: Schreiben Sie zum Beispiel einen Monat lang auf, was in den Einkaufskorb wandert. Sind Tiefkühlprodukte dabei? Und wenn ja, wären Sie bereit auf diese zu verzichten - oder sind frisch gefrostetes Gemüse, aber auch Fertiggerichte wie Pizzen oder Asiapfannen fester Bestandteil des eigenen Speiseplans?
Wer nicht auf die Tiefkühlkost verzichten möchte, der hat seine Entscheidung eigentlich schon gefällt. Ganz anders liegt der Fall selbstverständlich in Haushalten mit separater Gefriertruhe: Hier kann das oftmals ohnehin relativ kleine Gefrierfach problemlos wegfallen.
Vorteile eines Kühlschranks ohne Gefrierfach
Womit wir bei den Vorteilen sind, die ein Kühlschrank ohne entsprechende Gefrierfunktion bietet. Viele Modelle mit Gefrierfach sind echte Energiefresser - und das, obwohl jenes Fach häufig nur einen kleinen Teil der Gesamtfläche ausmacht.
Wer hierfür nicht unnötig Geld zahlen und Energie verbrauchen möchte, der kann bei anstehendem Neukauf also über eine passende Alternative ohne Gefrierfach nachdenken. Ein weiterer Vorzug ergibt sich insbesondere in kleineren Wohnungen: Wird das Gefrierfach nicht so häufig genutzt, nimmt es unnötigen Platz ein. Platz, der bei einem Kühlschrank ohne Gefrierfach für andere Lebensmittel zur Verfügung steht.
Fazit
Es kommt also immer darauf an, was man persönlich möchte - und ob man bereit ist, zum Beispiel zur Einsparung von Energiekosten auf Tiefkühlkost zu verzichten oder nicht. Eine ganz persönliche Frage, die jeder nur für sich beantworten kann.
Energieverbrauch
Beachten Sie auch den ausgewiesenen Energieverbrauch des Kühlschranks. Hochpreisigere Geräte sind meist sehr sparsam und verbrauchen nur wenig Energie, während bei sehr günstigen Angeboten nicht nur der Energieverbrauch häufig höher ausfällt, sondern auch die Dämmung weniger ausgereift ist. Ob sich der Preisunterschied gegenüber dem Energieverbrauch rechnet, das hängt im Wesentlichen von der Lebensdauer des Geräts ab, und auch die ist bei teureren Geräten meist höher.
Luxuskühlschränke
Sehr beliebt in den letzten Jahren sind auch frei stehende Kühlschränke mit schicken Zusatzfunktionen wie Eiswürfelbereiter oder Getränkespender. Diese Modeerscheinungen haben durchaus ihre Daseinsberechtigung, sind aber meist mit einem sehr hohen Preis verbunden, bei dem Sie mehr für das Image des Geräts als für dessen Funktionalität bezahlen.
Frei stehende Kühlschränke sind häufig mit schicken Oberflächen ausgerüstet wie zum Beispiel Edelstahl oder gebürstetem Stahl. In eine kleine Küche integriert sich ein herkömmlicher Kühlschrank, dessen Tür mit den sonst in der Küche verwendeten Fronten bedeckt wird, meist optisch besser.
Den Kühlschrank richtig transportieren
Stehen Sie vor dem Problem, dass Sie Ihren Kühlschrank transportieren müssen, aber nicht so richtig wissen, wie Sie das am besten tun sollen? Es ist gar nicht so schwierig, wenn Sie dabei ein paar grundlegende Dinge beachten. Wir verraten Ihnen gern, worauf es ankommt.
Wenn Sie zum Beispiel einen neuen Kühlschrank kaufen und den alten Kühlschrank entsorgen möchten, dann ist es ganz einfach: Lassen Sie sich den neuen Kühlschrank am besten anliefern. Die meisten Einzelhändler oder auch große Handelsketten bieten einen kostenlosen Mitnahmeservice, und entsorgen Ihren alten Kühlschrank gleich für Sie.
Damit sparen Sie auch zusätzliche Abgabegebühren auf dem Wertstoffhof. Wenn Sie Ihren alten Kühlschrank selbst entsorgen, dann müssen Sie dabei nur darauf achten, dass nichts auslaufen kann.
Nötige Vorbereitung des Transports
Etwas vorsichtiger dagegen sollte man bei einem neuen Kühlschrank sein oder eben, wenn der Kühlschrank auf dem Transport nicht beschädigt werden soll. Wie bei so vielen Dingen ist aber auch hier eine gute Vorbereitung entscheidend.
Entleeren Sie Ihren Kühlschrank und tauen Sie ihn ab. Dazu gehört auch, dass er innen gut austrocknen kann. Ist der Kühlschrank einmal trocken, so kann sich auch bei längeren Transport- oder Standzeiten kein hässlicher und ungesunder Schimmel in seinem Inneren bilden.
Entfernen Sie alle mobilen Teile wie
- Glasböden
- Gitter und
- die Ablagefächer in der Tür.
Sie könnten beim Transport herausfallen und beschädigt werden. Transportieren Sie daher alle beweglichen Teile besser separat.
Befestigen Sie nun das Stromkabel gut am Kühlschrank, am besten mit mehreren Streifen Klebeband. Ein herabhängendes Stromkabel kann nicht nur zur gefährlichen Stolperfalle werden, sondern sich auch auf dem Transportweg verfangen und unnötige Schwierigkeiten verursachen.
Merken! Den Kühlschrank niemals liegend transportieren, um Schäden zu vermeiden!
Beim Transport zu beachten
Auf der Rückseite des Kühlschranks befinden sich die Kühlstäbe. Achten Sie gut darauf, dass diese während des Transports nicht beschädigt werden können.
Es lohnt sich, die Rückwand mit einer dicken Pappe zu schützen, die gut an den Seiten befestigt wird. So kann sich der Kühlschrank nirgends einhaken.
Wenn Ihr Weg über Treppen oder durch Treppenhäuser führt, so erleichtert eine Sackkarre den Transport erheblich. Holen Sie sich einen zuverlässigen Helfer und Sie werden sehen, dass es zu zweit gar nicht so schwierig ist, den Kühlschrank auf die Sackkarre und damit sicher die Treppen hinauf und hinunter zu manövrieren.
Der Kühlschrank sollte niemals so gekippt werden, dass er waagerecht liegt. Auch wenn das Gerät im Auto oder LKW transportiert wird, so sollte die möglichst aufrecht stehend geschehen, um ein Auslaufen der Kühlflüssigkeit zu verhindern.
Wurde ein Kühlschrank über längere Zeit liegend transportiert, kann es sein, dass Schmiermittel aus dem Kompressor in den Kühlkreislauf gelangt ist. Vor dem Betrieb sollte das Gerät mindestens zwölf Stunden aufrecht stehen gelassen werden.
Tipps zur effektiven Nutzung
Den Kühlschrank effektiv zu nutzen, bedeutet in erster Linie, möglichst Energie zu sparen. Dies gelingt bereits mit dem richtigen Standort: der Kühlschrank sollte schattig und möglichst kühl stehen.
Des Weiteren wichtig:
- die Kühlschranktür möglichst selten öffnen
- den Regler im Kühlschrank niemals auf Maximum stellen
- die Türdichtungen müssen regelmäßig gereinigt sowie gepflegt werden
- der Kühlschrank generell sollte regelmäßig gereinigt werden
- der Kühlschrank sollte effizient eingeräumt werden
- die Lebensmittel sollten erst abkühlen, bevor man sie in den Kühlschrank stellt
- die Lebensmittel sollten gleichmäßig verteilt werden