Holzmöbel, Rattanmöbel und Co. - Werkstoffe für Möbel
Das älteste Material für Möbel, das sich immer noch größter Beliebtheit erfreut, ist Holz. Doch hat der traditionelle Werkstoff im Zuge der Zeit Konkurrenz bekommen. Manche der synthetischen Stoffe imitieren nur ihr natürliches Vorbild, während andere ihre ganz eigene Ästhetik kultivieren. Lesen Sie über die Vielfalt der Materialien für Möbel, und holen Sie sich Tipps zur Auswahl.
Verschiedene Materialien und deren Vorzüge
Geht es um die Wahl der Möbel, spielt neben Größe und Design auch das Material eine entscheidende Rolle. Für welches man sich entscheidet, hängt u.a. vom persönlichen Geschmack, dem Budget und der Nutzungsart ab. Die Auswahl ist groß, und all die Materialien haben unterschiedliche Vorzüge.
Holzmöbel
Holz lässt sich für fast alle Möbel verwenden: Ob
- es gibt wohl kein Möbelstück, welches sich nicht aus Holz herstellen lässt. Da Massivholz jedoch recht kostspielig ist, wird gerade bei geraden Flächen - Regalwänden, Schrankfronten etc. - oftmals auf Pressspan gesetzt, der mit Furnieren oder Ähnlichem verkleidet ist.
Die Oberflächen der
- OSB-Platten (Grobspan)
- SVL-Platten (Schichtholz) und
- MDF-Platten (mitteldichten Holzfaserplatten)
lassen sich auch lackieren, mit Grundierfolie beziehen oder anderweitig versiegeln, sodass sie äußerlich jedem Geschmack und Stil angepasst werden können.
Mit den richtigen Holzmöbeln gesünder leben und besser schlafen
Unser Alltag ist geprägt von einer Menge Stress, viel Arbeit und oftmals belastendem Zeitdruck. Fit zu sein ist daher die Grundvoraussetzung, um solche Tage erfolgreich zu meistern.
Das A und O ist dabei der erholsame Schlaf. Mittlerweile heißt dies für uns viel mehr, als nur ein Bett in ein Zimmer zu stellen - unser Schlafzimmer soll so eingerichtet sein, dass man sich drin wohlfühlt, zudem kommen stetig neue Trends in Sachen Möbel hinzu. Experten zufolge ist die Wahl des richtigen Holzes dabei ein entscheidender Punkt, um gesunden Schlaf zu unterstützen.
Gesundheitliche Vorzüge von Holz
Wer Möbel aus Holz oder mit Furnier für sein Schlafzimmer wählt, schafft ein gesundes Raumklima. Durch offenporige Möbel kann die Feuchtigkeit optimal reguliert werden - das Holz nimmt Feuchtigkeit aus der Luft auf und wenn man den Raum beheizt, wird sie wieder abgegeben. Zudem können Allergiker von solchen Möbeln profitieren; Allergene wie beispielsweise Staub können hier nicht vorgefunden werden.
Individualität
Ein weiterer Grund, warum die Wahl so auf Holzmöbel zurückfällt ist die Tatsache, dass jedes Stück aufgrund von verschiedenen Maserungen einzigartig ist. So handelt es sich bei jedem Stück um ein persönliches Unikat, welches den Raum bedeutend aufwerten kann. Je nach Kundenwunsch können die ausgesuchten Betten in ihrer Größe angepasst werden, sodass sie perfekt zu der bestehenden Einrichtung des Zimmers passen.
Möbel aus synthetischen Materialien
In manchen Fällen bieten sich aber die synthetischen Alternativen zu Holzmöbeln aufgrund der Vorteile des Materials an. So beispielsweise erscheint es sinnvoll, Balkon- bzw. Terrassenmöbel eher aus synthetischem Rattan als aus echtem Rattangeflecht herzustellen, da die Synthetikvariante robuster ist und auch Regenschauer leichter wegsteckt als das empfindlichere Original.
Bei anderen Stücken dominiert die Ästhetik des Kunststoffes: So beispielsweise galt es in den Sechziger- und Siebzigerjahren als schick, schreiend bunte Plastikmöbel zu besitzen. Im Zuge des Retro-Trends erleben diese Kunststoffmöbel, darunter Design-Klassiker wie der berühmte Panton Chair, zurzeit ein großes Revival.
Möbel aus naturbelassenen Materialien
Andererseits geht ein nicht zu vernachlässigender Trend zu immer naturbelassenen Materialien. Das bereits erwähnte Rattan-Geflecht hat das in den Siebzigerjahren moderne Korbgeflecht abgelöst; auch Seegras- und Bambusmöbel sind seit ein paar Jahren nicht mehr aus unseren Wohnungen wegzudenken.
Eine weitere Alternative zu synthetischen Materialien sind Möbel aus Pappe. Diese sind stabiler, als man denkt - und mittlerweile sind neben Papphockern und -tischen auch Regale, Betten und so fort erhältlich. Sie lassen sich im
- Brettprinzip
- Röhrenprinzip
- Steckprinzip
- Sandwichprinzip
- Schichtprinzip oder
- Faltprinzip
konstruieren.
Herkunft, Einsatzmöglichkeiten und Pflege von Rattan
Ob als Regal, als klassischer Korbstuhl oder als Beistelltisch: Rattan ist ein Material mit vielfältigen Einsatzmöglichkeiten. Wo das außergewöhnliche Rohr seinen Ursprung hat, wie es verarbeitet wird und was man bei der Pflege von Rattanmöbeln unbedingt beachten sollte, verraten wir hier im Überblick.
Herkunft
Rattan ist ein Material, das nicht zuletzt für seinen rundum natürlichen Charme geschätzt wird. Eine deutsche, aber deutlich seltener verwendete Bezeichnung hierfür ist Peddigrohr.
Dass Rattan nicht gleich Rattan ist, zeigt ein Blick auf die verschiedenen Möbeltypen: Einige sind aus dünnen Einzelsträngen geflochten, andere aus stabilen Rohren geformt.
Tatsächlich entspringen alle derselben Pflanze, der so genannten Rattanpalme. Die typischen Rattanrohre werden dabei aus dem Stamm der Palme gefertigt, das Flechtwerk aus dünn geschnittenen Einzelteilen zusammengesetzt.
Rattanpalmen wachsen zum Beispiel in asiatischen Ländern, wo sie nach der Ernte aufwändig unter Dampf geschmeidig gemacht werden müssen. Erst danach ist das Material zum Bau der verschiedenen Möbelstücke einsatzbereit.
Einsatzmöglichkeiten
Die Einsatzmöglichkeiten von Rattan erstrecken sich dabei übrigens nicht nur auf Mobiliar: Tische, Stühle und Regale aus dem innen porösen Rohrgeflecht erfreuen sich großer Beliebtheit. Darüber hinaus begegnet uns Rattan aber auch im Alltag - beispielsweise in Form von traditionellen Teppichklopfern.
Rattan als geeignetes Material für Gartenmöbel?
Für den Einsatz von Möbelstücken galt lange Zeit eine wichtige Grundregel: Rattan macht sich zwar gut unter freiem Himmel, ist tatsächlich aber relativ witterungsanfällig und daher nicht für den Einsatz im Garten oder auf der Terrasse geeignet.
Diese Grundregel wird heute jedoch längst nicht mehr so streng gehandhabt. Dennoch stimmt es, dass Rattanrohr nicht unbedingt bei Regen und Kälte im Freien stehen sollte.
Gerade außerhalb der Sommersaison empfiehlt es sich also, die Möbel wetterfest zu verstauen. Trotzdem ist nichts grundsätzlich gegen den Einsatz im Garten zu sagen - Speziallacke helfen beispielsweise dabei, das empfindliche Naturmaterial robuster zu machen.
Pflege
Darüber hinaus benötigen auch Möbelstücke in Innenräumen hin und wieder eine kleine Pflegeeinheit: Als natürlicher Weise eher festes Material erhält Rattan seine Geschmeidigkeit erst durch die Einwirkung von Wasserdampf.
Experten empfehlen daher, den Möbeln auch danach einen feuchten Abrieb mit einem sanften Tuch zu verpassen. Ein Zuviel an Wasser kann übrigens den gegenteiligen Effekt haben und eher schädigend als pflegend wirken.
Empfehlenswert ist auch der Einsatz spezieller Pflegeseife, die dem Wasser zugemischt werden kann. Alternativ kann das Rattanrohr auch mit Hilfe eines geeigneten Pflegeöls geschmeidig gehalten werden.
Möbel aus Metall
Besonders Designliebhaber werden in Sachen Möbeln auch gerne zu Metall greifen. Ob im Garten, im Büro der sogar im Wohn- oder Schlafzimmer: für jeden Einrichtungsstil findet man mittlerweile passende Möbelstücke, die durch das Metall einen ganz besonderen Charme versprühen.
Oft ist es der industrielle Stil, der gewünscht wird. Das Metall wird dabei häufig auch mit Massivholz kombiniert. Auch ein wenig Nostalgie lässt sich damit ins Haus holen. Möbel aus Metall bringen folgende Vorzüge:
- sie sind feuerfest
- sie sind stabil und beständig
- sie lassen sich leicht und schnell reinigen
- sie sind widerstandsfähig
Verbaut werden dabei in erster Linie Gusseisen, Aluminium und Edelstahl.
Recycling- und High-Tech-Trends
Darüber hinaus erfreut sich das Recycling - im Sinne der Devise "aus alt mach neu" - zunehmender Beliebtheit. So beispielsweise findet man Möbel aus alten Dielen, aber auch Ausgefallenes wie Möbel aus Autoteilen.
Natürlich wird auch dem High-Tech-Zeitgeist Tribut gezollt: Manche Designer haben sich zum Beispiel auf Möbel aus Carbon spezialisiert. So werden vermehrt Sitzschalen von Konferenz- oder Küchenstühlen aus Carbon-faserverstärktem Kunststoff hergestellt, doch können diese in ihrer Beliebtheit (noch) nicht mit dem Klassiker, den Holzmöbeln, mithalten.
Tipps zur Auswahl
Nicht immer fällt es leicht, das richtige Möbelstück, geschweige denn Material, zu finden. Alle haben sie ihre Vorzüge. Doch auch unter den Nachteilen finden sich ein paar.
Holz zählt zu den Klassikern, was nicht verwundert, schließlich ist es ein robustes Material, an dem man viele Jahre lang seine Freude hat. Wer gute Qualität wünscht, muss bei Massivholzmöbeln aber auch gerne einmal etwas tiefer in die Tasche greifen. Auch bedarf Holz spezieller Pflege.
Holz steigert die Wohnlichkeit und gilt als zeitloses Material. Es trägt zu einem gesunden Raumklima bei und eignet sich auch für Allergiker. Zu den beliebtesten Holzarten zählen dabei
- Ahorn: hellfarbig, formstabil, sehr gute Verarbeitungseigenschaften
- Buche: massiv, sehr gute Verarbeitungseigenschaften
- Birke: fest, feine Struktur, sehr gute Verarbeitungseigenschaften
- Fichte: weiche, formstabil
- Kiefer: braun-gelblich, sehr gute Verarbeitungseigenschaften
- Esche: vielfältig in der Farbgebung, glatt
- Erle: feinporig, mittelhart, gute Verarbeitungseigenschaften
Wer einen kühleren Stil bevorzugt, wird eher zu Metallmöbeln greifen. Diese sollten aber auch zu dem entsprechenden Raum passen; sie können durchaus sehr schwer und klobig ausfallen, was man bei der Auswahl bedenken sollte. Gleichzeitig sind sie aber sehr robust und widerstandsfähig.
Wer nur ein kleines Budget zur Verfügung hat, denkt möglicherweise über die Anschaffung von Möbeln aus Kunststoff aus, zumindest in manchen Räumen und Einsatzbereichen. Hier sollte man bedenken, dass die Möbel im Vergleich zu anderen Materialien nicht sonderlich lange halten werden und uach schneller unansehnlich aussehen können. Wer kann, sollte lieber einmal etwas mehr investieren; dafür muss man sich dann auch nicht bald wieder nach neuen Möbeln umsehen.