Unangenehme Gerüche von neuen Möbeln, Teppichen und Matratzen loswerden
Nicht jeder mag den typischen Geruch von neuen Möbeln. Es gibt aber Möglichkeiten, unangenehme Gerüche von neu erworbenen Möbeln, Teppichen oder Matratzen loszuwerden. Neues Mobiliar kann aus ganz unterschiedlichen Gründen einen Eigengeruch haben. Material, Verpackung oder Herkunftsland sorgen oft für die eigenartigsten Gerüche. Wenn die Informationen der Möbelhersteller dazu nicht weiterhelfen, dann sollte sich der Käufer auf bewährte Hausmittel besinnen. Holen Sie sich Tipps zur Entfernung von unangenehmen Gerüchen aus Möbeln.
Der Eigengeruch von neuen Möbeln
Einzelne Möbelstücke, Zimmereinrichtungen wie die Schrankwand, eine Einbauküche oder die Küchenzeile, haben in vielen Fällen einen Eigengeruch. Die einen empfinden ihn angenehm, sie riechen ihr neues Möbelstück ausgesprochen gerne.
Neue Möbel haben die Eigenschaft, einen speziellen Geruch aufzuweisen. Auch neue Teppiche oder Matratzen können markant riechen. Grund dafür sind die Stoffe, die in ein Möbelstück oder einen Teppich eingearbeitet werden. Außerdem verbreiten auch Bezüge, Beschichtungen oder Folien Gerüche, die nicht jedem Menschen angenehm sind.
Sogar gebrauchte Möbel können streng riechen, wenn sie beispielsweise von jemandem stammen, der viel raucht. Allerdings ist es individuell unterschiedlich, ob ein Käufer den Geruch eines neu erworbenen Möbelstückes unangenehm findet oder nicht.
Jedes Geruchsempfinden ist sehr persönlich und individuell. Was dem einen angenehm ist, stößt den anderen geradezu ab. Nicht jeder riecht gerne frisches Holz, und ein etwas muffig-dumpfer Waldgeruch ist dem Großstädter recht fremd.
Plastikmobiliar riecht buchstäblich nach Plastik. Der etwas chemische Geruch wird überwiegend als unangenehm empfunden, und bei steigender Temperatur wird er unnatürlich-penetrant.
Ähnlich verhält es sich mit Möbelstücken aus anderen Ländern und Kontinenten. Ursache dafür kann sowohl das Rohmaterial als auch die Verarbeitung mit Leimen und Lacken sein.
Im Übrigen besteht bei Gerüchen von Möbeln nicht immer und automatisch ein direkter Zusammenhang zum Gesundheits- und Umweltaspekt. Gesundheitliche Beeinträchtigungen sind durch die Gerüche normalerweise jedoch nicht zu befürchten.
Unangenehme Gerüche von Möbeln beseitigen
In der Regel besteht der unangenehme Geruch bei Möbeln nur in den ersten Wochen, da sich die geruchsbildenden Stoffe mit der Zeit verflüchtigen. Wer sich durch den typischen Möbelgeruch gestört fühlt, kann verschiedene Maßnahmen zu dessen Reduzierung ergreifen.
Beim Beseitigen von Möbelgerüchen muss darauf geachtet werden, dass der vorhandene Geruch nicht durch einen anderen, einen neuen Geruch ersetzt wird. Beseitigen heißt in diesem Sinne, dass der existierende Geruch weg ist, dass das Möbelstück neutral, also gar nicht mehr riecht.
Reinigen und Geruch neutralisieren
So wird empfohlen, neue Schränke mehrmals täglich feucht auszuwischen. Dabei kann man dem Wasser etwas Zitronenreiniger oder Essig zusetzen.
Abhängig vom Material des Möbelstückes, der Essig- oder Zitronenqualität sowie der Dosierung kann jedoch ein zumindest temporärer Neugeruch verbleiben. Das wird dann als ein kleineres Übel in Kauf genommen, weil das größere Übel erfolgreich beseitigt werden konnte. Doch geruchslos ist das Möbelstück dann immer noch nicht.
Hilfreich kann es zudem sein, etwas gemahlenen Kaffee in den Schrank zu stellen. Diesen füllt man in ein paar Tassen und stellt diese in die Regale und Schubladen. Nach ein paar Tagen sollte der geruchsneutralisierende Effekt Wirkung zeigen.
Auch Natron oder Backpulver haben den gleichen Effekt. Das Pulver sollte man allerdings direkt im leergeräumten Schrank verteilen und am besten über Nacht drinnen lassen, am nächsten Tag wegsaugen. Alternativ stellt man eine Schüssel mit Wasser und dem Pulver in den Schrank.
Holzgeruch lässt sich auch mit Edelstahlseife entfernen. Diese legt man in eine Schale mit Wasser und positioniert sie im Schrank. Das Wasser sollte täglich ausgewechselt werden.
Luftaustausch
Sinnvoll ist auch das regelmäßige Lüften des Raumes, in dem sich die neuen Möbel befinden. Auf diese Weise lassen sich die Stoffe rascher abbauen. Zur Unterstützung kann man zudem die Raumtemperatur durch Aufdrehen der Heizung erhöhen.
Ob Sommer oder Winter, im Zimmer muss es deutlich wärmer sein. Danach folgt ein fünf- bis zehnminütiges Stoßlüften. Dieses Procedere sollte täglich einige Male wiederholt werden.
Das Heizen dauert etwa eine halbe Stunde, dann folgt das Lüften. Die warme Luft mit den aufgenommenen Stoffen und Gerüchen verlässt durch das Stoßlüften den Raum. Der Luftaustausch wird dadurch zusätzlich erhöht.
Da sich unangenehme Gerüche von Möbeln schneller abbauen lassen, wenn sie offen sind, ist es ratsam,
- Schranktüren
- Bettkästen oder
- Schubladen
zu öffnen, weil dadurch ein besserer Luftaustausch herrscht. Das erinnert an eine richtige Verhaltensweise beim Erstbezug eines Neubaus, um eine Schimmelbildung zu vermeiden.
Der Luftaustausch sowie eine Luftzirkulation helfen am wirksamsten, die Stoffe im Material des Möbelstückes als Ursache für die Gerüche abzubauen. Für den Fall, dass ein Möbelstück in Einzelteilen geliefert wird, sollte man diese vor dem Zusammenbau erst einmal ein paar Tage zum Auslüften stehen lassen. Die gleichen Maßnahmen helfen auch bei gebrauchten Möbeln.
Eine Möglichkeit, erst gar keine Gerüche aufkommen zu lassen, ist der Kauf von Materialien wie Hartkunststoff, Metall oder Glas. Solche Möbel haben den Vorteil, dass bei ihnen keine Gerüche entstehen.
Ein vorhandener Geruch am Mobiliar lässt sich nur geruchlos beseitigen. In dieser Phase sollte beispielsweise darauf verzichtet werden, in dem Raum parfümierte Kerzen zu brennen.
Damit das Möbelstück auch zukünftig geruchlos bleibt, muss es seinen bisherigen Geruch verlieren, ohne einen neuen Geruch anzunehmen. In diesem Sinne muss eine neutrale Situation erreicht werden. Am aussichtsreichsten ist das mit geruchloser Luft, die zirkuliert und ausgetauscht wird.
Teppiche
Auch neue Teppiche können unangenehm riechen. So weist fast jeder Teppich einen typischen Eigengeruch auf. Besonders bei Wollteppichen oder Wolle-Synthetik-Teppichen machen sich störende Gerüche bemerkbar.
Verantwortlich dafür sind Dodecansäure oder Oktansäure in den Wollfetten. Nach einiger Zeit vergeht der Geruch jedoch von selbst. Bestehen die Gerüche länger als 4 bis 6 Wochen, kann dies am Kleber oder der Verbindung zwischen Kleber und Gummierung liegen.
Verschwindet der unangenehme Teppichgeruch nach mehreren Wochen nicht, sollte der Teppich beim Händler reklamiert werden. Allerdings erklärt sich nicht jeder Händler dazu bereit, einen Teppich wieder zurückzunehmen oder umzutauschen.
Am besten ist es, bereits vor dem Kauf eines Teppichs dessen Geruch im Geschäft zu prüfen. Stellt man einen unangenehmen Geruch fest, sollte der Verkäufer gefragt werden, wie lange der Teppich schon im Verkaufsraum liegt, woraus sich Rückschlüsse ziehen lassen.
Für den Fall, dass der Teppich sogar stinkt, sieht man besser von einem Kauf ab. Handelt es sich dagegen nur um einen leichten Geruch, ist davon auszugehen, dass er nur vorübergehend anhält.
Matratzen
Unangenehme Gerüche treten nicht nur bei neuen Möbeln und Teppichen auf, sondern auch bei neu gekauften Matratzen. So können manche Exemplare sogar regelrecht stinken. Besonders betroffen davon sind Kaltschaummatratzen, deren Geruch an ein Chemielabor oder eine Arztpraxis erinnert.
Obwohl die neuen Gerüche ziemlich unangenehm sein können, stellen sie keine Gesundheitsgefahr dar. Nach ungefähr vier Wochen verschwindet der Geruch schließlich von selbst.
Wer diesen Prozess beschleunigen möchte, sollte die Matratze vor der Nutzung zum Auslüften in einen separaten Raum stellen. Verschwindet der unangenehme Geruch nach etwa vier Wochen immer noch nicht, besteht die Möglichkeit, die Matratze beim Händler zu reklamieren und sie umzutauschen.
Genau wie bei einem neuen Teppich, empfiehlt es sich, vor dem Kauf einer Matratze deren Geruch zu prüfen. Empfindet man den Geruch als sehr unangenehm, ist es besser, sich nach einem anderen Exemplar umzusehen.