Verschiedene Holzarten, deren Merkmale und Pflegebedürfnisse
Holz ist ein Naturprodukt und hat deshalb ganz besondere Eigenschaften. Die individuelle Maserung und die unterschiedlichen Farbnuancen machen jedes Stück zu einem Unikat. Es gibt viele unterschiedliche Holzarten, jede hat ihre spezifischen Merkmale und entsprechenden Pflegebedürfnisse. Lesen Sie über die Merkmale unterschiedlicher Holzarten und holen Sie sich Tipps zur schonenden Pflege.
Holz ist zeitlos schön und trotzdem immer modern. Als nachwachsender Rohstoff ist es ökologisch und regenerativ. Es zählt zu den ältesten und vielfältigsten Rohstoffen auf der Welt.
Ob als Fußbodenbelag, Möbelstück oder Dekorstück, vereinigt es viele gute Eigenschaften. Seine Vielfältigkeit macht es zu einem idealen Stoff für die Weiterverarbeitung.
Holzarten: Nadelholz und Laubholz
Die unterschiedlichen Holzarten weisen verschiedene Holzstrukturen auf und prägen die jeweiligen Eigenschaften. Diese sind immer artspezifisch, können aber auch innerhalb einer Art variieren. Grob unterscheidet man in Nadelholz und Laubholz.
Holz hat zum Beispiel hygroskopische Eigenschaften, das bedeutet, dass es Feuchtigkeit aus der Umgebung aufnimmt. Dadurch kann es minimal quellen und schwinden und unterliegt damit gewissen Formschwankungen.
Somit hat es aber auch eine unmittelbare Wirkung auf das Raumklima. Holz ist ein viskoelastischer Stoff, das heißt, je nach Temperatur, Feuchtigkeit und Beanspruchung ändert sich die Struktur.
Die unterschiedlichen Holzarten entscheiden auch über die Festigkeit des Holzes. Holz verfügt auch über akustische Eigenschaften, deshalb wird es beispielsweise zum Musikinstrumentenbau verwendet.
Holz ist biologisch abbaubar, das bedeutet aber auch, dass es anfällig gegenüber Schädlingen ist, beispielsweise dem Holzwurm. Deshalb braucht es eine entsprechende Pflege und Schutz.
Verwendung von Holz
Holz kann als
- Schnittholz
- Furnier oder
- Werkstoff
verarbeitet werden und hat dann unterschiedliche Ansprüche an die Pflege. Für Holzfußböden wird vorwiegend Hartholz verwendet, da es eine bestimmte Abriebfestigkeit braucht.
Holz wird von immer mehr Menschen wieder neu als natürliches Material entdeckt und geschätzt. Dabei überzeugt es in seiner Optik und auch in der Funktionalität.
Holz ist langlebig und zeitlos. Die jeweiligen Merkmale zeigen sich im Aussehen und in der Beschaffenheit. So wird Rohholz beispielsweise geprägt durch die Form des Stammes, seiner Wuchsform, der jeweiligen Holzfarbe und die Verteilung der Äste.
Aber auch äußere Einflüsse, Witterung oder der Eingriff des Menschen können das Holz prägen. So hat jedes Holzstück seinen ganz individuellen Charakter.
Merkmale von Holz
Holz ist ein ganz besonderer Rohstoff, denn neben einer hohen Druckfestigkeit verfügt er über eine große Elastizität sowie eine lange Beständigkeit. Doch die einzelnen Hölzer unterscheiden sich.
Man spricht immer wieder davon, dass Holz "lebt". Gemeint ist damit wohl, dass Holz "arbeitet", weil Holz eben quellen und schwinden kann, durch seine Fähigkeit Feuchtigkeit aufzunehmen.
Die verschiedenen Hölzer haben auch unterschiedliche Härtegrade. Bei einem relativ leichten Gewicht hat Holz trotzdem eine hohe Festigkeit.
All diese Eigenschaften eines Naturprodukts erfordern eine spezielle Pflege. Dabei haben unterschiedliche Hölzer verschiedene Ansprüche und Pflegebedürfnisse.
Auf die Merkmale der unterschiedlichen Hölzer gehen im Folgenden genauer ein; im letzten Punkt des Artikels widmen wir uns der Pflege...
Ahorn
Der Ahorn ist ein Laubbaum. Es gibt unterschiedliches Ahornholz. Das Holz des Bergahorns beispielsweise ist hart, dicht, fest und zäh, es ist nur mäßig schwindend und daher dauerhaft.
Ahorn zeigt besonders gute Eigenschaften bei der Oberflächenbehandlung. Das Holz ist hell mit einer deutlichen Maserung.
Ahornholz zählt zu den wertvollen Edellaubhölzern. Die Jahresringe kann man deutlich erkennen. Das eher helle Ahornholz hat allerdings eine Tendenz zu vergilben.
Ahornholz ist artenreich und zeichnet sich besonders durch seine hervorragende Bearbeitungsqualität aus. Es hat eine gleichmäßige Struktur und wird von feinen Poren geprägt.
Birke
Die Birke ist ebenfalls ein Laubgehölz, sie verfügt über ein feines Holz, das aber sehr zäh, elastisch und biegsam ist. Birkenholz ist sehr hell und hat eine feine Maserung. Diese kann unter Umständen sehr dekorativ sein.
Ist die Oberfläche geglättet, weist sie einen seidigen Glanz auf. Birkenholz besitzt bei einem geringen Gewicht eine große Elastizität. Es ist allerdings nicht witterungsbeständig. Birkenholz ist zudem relativ günstig.
Birnbaum
Der Birnbaum ist ein Laubbaum, sein feines Holz ist rötlich braun und ziemlich hart und dicht. Es dient zur Herstellung hochwertiger Möbel. Birnbäume werden nicht zur Holzgewinnung angebaut, sie dienen in erster Linie der Fruchternte.
Da es nur in geringen Mengen vorkommt, ist es ein teures Holz. Birnbaumholz ist gleichmäßig strukturiert und weist feine Poren auf. Birnbaumholz ist nicht witterungsbeständig und daher nur für den Innenbereich geeignet.
Buche und Rotbuche
Auch die Buche ist ein Laubbaum, das Holz ist nicht sehr witterungsbeständig. Es ist hart und sehr zäh und soll sogar Eichenholz übertreffen.
Das Buchenholz ist eher hell mit einer zarten Maserung. Wenn der Baum älter ist, weist das Holz eine rot-braune Färbung auf.
Bei sehr alten Bäumen bildet sich ein rot-brauner Kern, der unregelmäßig und wolkenförmig sein kann. Man spricht dann von Rotkernbuchen.
Buchenholz arbeitet besonders stark und kann sich deshalb schnell verziehen. Es schwindet vermehrt und kann deshalb schnell Risse aufweisen, deshalb braucht es eine besonders intensive Pflege.
Die Rotbuche ist ebenfalls ein Laubbaum. Ihr Holz ist hart und zäh sowie nicht witterungsbeständig. Das Holz hat eine rötliche Färbung und eine ausgeprägte Maserung. Ansonsten hat es ähnliche Eigenschaften wie das Buchenholz.
Eiche
Die Eiche ist ein Laubbaum und gilt als Sinnbild für Beständigkeit und Stabilität. Ihr Holz ist sehr hart, beständig, eher dunkler mit einer deutlichen Maserung. Es ist sehr dichtfaserig, aber nur mäßig fest.
Eichenholz hat einen grau-gelben bis gelb-braunen Kern, der eine andere Farbe als das umgebende Holz hat. Bei der Verarbeitung wird nur das Kernholz benutzt. Die Jahresringe kann man deutlich erkennen.
Eichenholz enthält viel Gerbsäure, deshalb können Metalle, wie Schrauben, rosten und das Holz verfärben. Eichenholz ist sehr witterungsbeständig und kann im Außenbereich sogar unbehandelt eingesetzt werden.
Achateiche
Die Achateiche ist die europäische Alternative zum Tropenholz. Sie ist ein Laubbaum und ihr Holz ist sehr dunkel, hart und mit einer ganz typischen Maserung. Achateiche wird gerne als Holzfußboden verlegt.
Esche
Die Esche ist ein Laubbaum, ihr Holz nimmt gedämpft einen rötlichen Farbton an, das Kernholz ist dunkler.
Ihr Holz weist einen besonderen Glanz auf und ist sehr fest und hart. Eschenholz zeichnet sich durch eine ganz markante Maserung aus.
Es kann blass-grau, gelblich-weiß bis rötlich sein. Die gut sichtbaren Jahresringe beleben die Oberflächenstruktur.
Eschenholz ist schwer, sehr hart, aber besonders elastisch. Es lässt sich nur schwer polieren und nimmt Holzschutzmittel kaum auf. Es ist nicht witterungsbeständig und anfällig für Schädlinge und Pilzbefall.
Fichte
Die Fichte ist ein Nadelholzbaum, das weiche Holz ist sehr elastisch und hat ein nur geringes Gewicht. Das helle Holz zeigt eine feine Maserung. Fichtenholz ist besonders preiswert und wird deshalb viel verarbeitet.
Fichtenholz ist schnellwachsend und wird in großen Waldgebieten angebaut. Die Oberfläche kann deutliche Astlöcher zeigen.
Wird Fichtenholz gehobelt, zeigt es einen matten Glanz. Weiterhin enthält Fichtenholz sehr viel Harz.
Kiefer
Die Kiefer ist ein Nadelbaum und hat helles, eher weiches Holz mit einer feinen Maserung. Das Holz ist sehr biegsam.
Kiefernholz ist preisgünstig und wird deshalb viel verarbeitet. Das schnellwachsende Holz wird in großen Waldgebieten angebaut. Auch Kiefernholz kann Astlöcher zeigen.
Kirsche
Die Kirsche ist ein Laubbaum der Früchte trägt, ihr hartes Holz ist nicht witterungsbeständig, aber sehr feinfaserig, biegsam und dicht. Das Holz ist mittelschwer und fein strukturiert, es hat eine hell-rötliche Färbung und eine deutliche Maserung.
Kirschbaumholz verfügt über eine attraktive Oberflächenstruktur. Wird die Oberfläche poliert, entsteht ein seidiger Glanz.
Kirschbaumholz gehört zu den edlen Hölzern und ist sehr elastisch und dabei fest. Es schwindet stark und kann sich beim Trocknen verziehen und Risse bilden.
Lärche
Die Lärche ist ein Nadelholzbaum, wie alle Nadelhölzer ist das Holz eher weich, aber elastisch und zäh. Das Holz ist hellbraun bis rot-gelb mit einer Maserung.
Die Jahresringe kann man gut erkennen, sie grenzen sich dunkel ab. Lärchenholz ist sehr harzreich und wird deshalb von Ungeziefer gemieden. Es ist besonders formstabil und witterungsbeständig.
Wird es unbehandelt der Witterung ausgesetzt, bekommt es eine silbergraue Patina. Es ist gut für den Außenbereich für Gartenmöbel geeignet.
Nussbaum
Der Nussbaum ist ein Laubholzbaum. Es ist kein typischer Waldbaum, sondern er kommt eher in Gärten und Parks vor. Deshalb ist das Holz selten und besonders wertvoll. Das Holz ist eher dunkel, hart und zäh. Es ist formstabil und sehr strapazierfähig.
Das Nussbaumholz zählt zu den Edelhölzern. Die lebendige Maserung macht es für Möbel sehr attraktiv.
Farbe und Struktur des Holzes unterscheiden sich abhängig von der Herkunft. Nussbaum kann aus verschiedenen Ländern stammen.
Je nachdem weist das Holz eine unterschiedliche Färbung auf, von schwarz-braun bis zu rötlicher oder violetter Färbung. Die Maserung kann geflammt, gestreift oder auch wolkig sein. Durch Sonneneinwirkung dunkelt Nussbaumholz stark nach.
Walnussholz
Als Walnussholz bezeichnet man nur das Holz der echten Walnuss. Nussbaumholz hingegen kann von verschiedenen Nussbaumarten stammen.
Walnussholz ist robust und langlebig und gilt als das edelste heimische Holz. Es kann aber auch aus unterschiedlichen Ländern stammen, dementsprechend unterscheiden sich auch die Eigenschaften.
Walnussbäume werden kaum in Wäldern zur Holzgewinnung angebaut. Die Bäume stammen eher aus Anpflanzungen zur Nussernte.
Walnussholz hat eine intensive Farbe und eine markante Maserung. Es verzieht sich kaum, weil es nur wenig arbeitet, ist formstabil und sehr schwer. Allerdings ist es nicht besonders witterungsbeständig.
Zwetschge
Die Zwetschge ist ein Laubbaum, der Früchte trägt. Ihr Holz ist eher weich mit einer sehr ausgeprägten Maserung und unterschiedlichen Farbnuancen.
Das Zwetschgenholz ist hauptsächlich für exquisite Möbelstücke begehrt. Es wird aber auch als Parkett verlegt und besticht vor allen Dingen durch sein Farbspiel.
Zwetschgenholz besitzt eine einmalige Oberflächenstruktur und benötigt deshalb auch eine besondere Pflege. Die Zwetschge ist ein heimisches Holz und fällt als Nebenprodukt im Obstbau an. Sie wird nicht gezielt zur Holzgewinnung kultiviert.
Ihr Holz weist eine interessante und prägnante Maserung auf. Das Holz kann dunkelviolett ausfallen und wirkt sehr dekorativ. Zwetschgenholz hat feine Poren und eine glänzende Oberfläche.
Pflege der Holzarten
Die Pflege der unterschiedlichen Holzarten richtet sich vor allen Dingen danach, wie das Holz behandelt wurde. Die Holzoberfläche von Ahorn beispielsweise lässt sich ohne Probleme lasieren, beizen sowie lackieren. Bedenken sollte man, dass es sich nicht für den Außenbereich eignet, da es nicht witterungsfest ist.
Handelt es sich um lackiertes Ahornholz, ist in Sachen Pflege meist das Staubwischen mithilfe eines feuchten Tuches ausreichend. Gewachste sowie geölte Möbel sollte man ein bis zwei Mal im Jahr mit Möbelwachs oder -öl nachbehandeln; im Rahmen der Reinigung empfiehlt sich die Anwendung einer Möbelpolitur.
Auch bei der Birke ist kein hoher Pflegeaufwand notwendig. Unbehandeltes Holz sollte man wachsen. Zur Reinigung und Staubentfernung der Oberflächen reicht ein weiches Pflegetuch.
Es ist zudem sinnvoll, das Holz gelegentlich mit Lein- oder Holzöl zu behandeln. Die Reinigung von lackiertem Birkenholz erfolt mit einem feuchten Tuch und einem Allzweckreiniger (kein scharfes Produkt verwenden).
Staubwischen und säubern
Geölte Möbel bedürfen einer anderen Pflege als lackierte Möbelstücke. Weiterhin gibt es gewachste Möbel oder Möbelstücke aus unbehandeltem Holz.
Für alle Möbel gilt, dass man sie mit einem feuchten Baumwolltuch abwischen kann. Dafür benutzt man am besten Seifenwasser, um groben Schmutz zu entfernen.
Anschließend wird lackiertes Holz trocken gerieben. Auch für beschichtetes Holz ist keine besondere Pflege nötig, es kann abgestaubt und feucht abgewischt werden.
Ölen und wachsen
Daneben müssen manche Möbelstücke regelmäßig geölt werden. Dafür kann man auch einfaches Olivenöl oder Leinöl benutzen; wenn man ein paar Tropfen ätherisches Orangenöl dazu gibt, sorgt es für einen angenehmen Duft.
Lavendelöl ist gut gegen Schädlinge und verbreitet einen guten Geruch. Andere Möbel brauchen regelmäßig Wachs.
Beim Auftragen des Produktes sollte man immer sparsam vorgehen. Man lässt es kurz einwirken und nimmt den überschüssigen Rest mit einem Lappen ab. Anschließend wird die Oberfläche poliert, und ein Verkleben zu vermeiden.
Die Umwelt schonen
Die Auswahl an Holzpflegeprodukten ist groß und deshalb auch ein bisschen unübersichtlich. In der Regel gilt, "weniger ist oft mehr". Man sollte am besten zu biologischen Produkten greifen, da diese das Holz optimal pflegen ohne die Umwelt zu belasten.
Hier wird auf unnötige Lösungsmittel verzichtet und die natürlichen Inhaltsstoffe schaden nicht der Gesundheit. Wie zum Beispiel
- Carnaubawachs
- Leinöl oder
- Wurzelharz (Kolophonium).
Anforderungen an das Pflegeprodukt
Diese natürlichen Inhaltsstoffe kommen den Pflegebedürfnissen der unterschiedlichen Holzarten optimal entgegen. Die ökologische Reinigung garantiert auch eine schonende Pflege. Je nach Holzart, Oberfläche und Pflegeprodukt, kann ein matter oder seidiger Effekt erzielt werden.
Ein gutes Pflegeprodukt sollte
- Alterserscheinungen vorbeugen
- schmutz- und wasserabweisend sein
- die natürliche Holzmaserung betonen
- atmungsaktiv sein
- am besten leicht mit einem Lappen aufzutragen sein und natürlich
- keine Lösungsmittel enthalten.
Generelle Pflegetipps
Damit man sich möglichst lange an seinen Holzmöbeln erfreuen kann, gelten folgende Tipps als empfehlenswert:
- ein Zuviel an Wasser ist zu vermeiden
- es sollten keine scharfen Reinigungsmittel verwendet werden
- Möbel aus Massivholz freuen sich über eine konstante Luftfeuchtigkeit
- um Verfärbungen zu vermeiden, sollte das Holz gleichmäßig der Sonne ausgesetzt werden
- Holz lässt sich mit grüner Seife säubern
Pflegetipps für Holz im Badezimmer
Holz wird auch gerne für Möbel im Badezimmer genutzt. Allerdings gilt es hier aufgrund der höheren Luftfeuchtigkeit, ein paar besondere Ratschläge zu beachten. Das A und O ist eine gute Luftzirkulation.
Um die Möbel zu reinigen, ist eine Säuberung mit einem feuchten Tuch ausreichend. Zwei bis drei Mal im Jahr sollte es zwei bis drei mal jährlich mit Hartwachsöl eingerieben werden; diese Behandlung verhindert ein Aufquellen.