Wo und wie sollte ein Rauchmelder angebracht werden?
Schon eine kleine Unachtsamkeit oder ein technischer Defekt können einen verheerenden Wohnungs- oder Hausbrand verursachen. Wird der Brand zu spät entdeckt, droht nicht nur der ganze Hausrat abzubrennen, auch das Leben von Menschen ist schnell gefährdet. Mit der Installation eines Rauchmelders können Bewohner rechtzeitig gewarnt und somit das Schlimmste vermieden werden. Wo sollte der Rauchmelder angebracht werden, und was gilt es dabei zu beachten? Informieren Sie sich hier.
Wichtige Anforderungen an den Installationsort
Zunächst sollte überlegt werden, in welchem Zimmer ein Rauchmelder sinnvoll ist. Oft ist der Flur so zentral in der Wohnung gelegen, dass er perfekt für die Installation des Gerätes ist. Von dem zentralsten Ort in der Wohnung kann der Alarm des Rauchmelders nämlich in allen anderen Zimmern zugleich am besten wahrgenommen werden.
In Mehrfamilienhäusern sollte nicht nur auf jeder Etage, sondern in jeder Wohnung mindestens ein Rauchmelder vorhanden sein. Zudem ist es sinnvoll, auch
- auf jeder Etage im Treppenhaus
- auf dem Dachboden und
- im Gemeinschaftskeller
Geräte anzubringen.
Generell gilt: bevor der Rauchmelder Alarm schlägt, muss eine gewisse Menge an Rauch entstanden sein. Eine schnellstmögliche Reaktion ist daher nur dann möglich, wenn sich das Gerät nicht all zu weit vom möglichen Brandherd befindet, was im Idealfall nicht mehr als 7,5 Meter sein sollten.
Wichtig ist auch, einen Ort zu wählen, von dem man den Melder bestenfalls in der ganzen Wohnung bzw. auf der gesamten Etage hören kann. Ein einziges Gerät kann von daher in der Regel nur begrenzten Schutz bieten; besser sind zwei oder mehr Rauchmelder.
Rauchmelder in Schlafzimmern
Während in kleinen Appartments ein Rauchmelder ausreichend ist, sollten in Wohnungen mit mehreren Zimmern aber noch zusätzliche Rauchmelder angebracht werden. Ein optimaler Schutz ist dann geboten, wenn auch Schlaf- und Kinderzimmer über einen Rauchmelder verfügen.
Da viele Brände nachts entstehen und von den Schlafenden nicht bemerkt werden, ist eine Installation in Schlafzimmern besonders wichtig. Im Schlaf setzt der Geruchssinn aus, was dazu führt, dass giftige Rauchgase nicht wahrgenommen und in tödlicher Dosis eingeatmet werden. Ein Rauchmelder im Schlafzimmer weckt gefährdete Personen auch aus dem Tiefschlaf, während ein Gerät im Flur oder Nebenzimmer überhört werden könnte.
Hitzemelder in Bad und Küche
Im Bad oder in der Küche ist das Anbringen von Rauchmeldern hingegen sinnlos, da die hier entstehenden Dämpfe zu einem Fehlalarm führen können. Auch in der Garage oder im Heizungskeller ist ein Rauchmelder fehl am Platz, da auch Abgase einen Fehlalarm auslösen können. In diesen Fällen erweisen sich Hitzemelder als bessere Wahl.
Wichtige Hinweise zur Installation
Die beste Stelle zur Installation des Rauchmelders ist mittig an der Decke. Es ist zu empfehlen, einen Mindestabstand zur Wand von 50 Zentimetern einzuhalten.
Eine Anbringung an der Wand macht wenig Sinn, da der Rauch immer nach oben zieht und sich unter der Decke sammelt. Daher kann es durchaus vorkommen, dass technisch einwandfreie Rauchmelder, die an der Wand oder in einer Ecke installiert sind, bei einem Brand gar nicht oder zu spät Alarm schlagen.
Da viele Brände durch technische Defekte verursacht werden, kann es sinnvoll sein, zusätzliche Rauchmelder in Räumen anzubringen, in denen viele strombetriebene Geräte positioniert sind.
- Überfüllte Steckdosenleisten
- pausenlos laufende Computer oder
- alte Geräte
sind nicht selten Auslöser für Brände.
Generell sollte man sich bei der Installation des Brandmelders immer an die Bedienungsanleitung halten. Es sollte das beigefügte Anbringungsmaterial samt Schrauben und Klebepads genutzt werden. Wichtig ist zudem, dass das Gerät nicht durch Schränke oder sonstige Möbel verdeckt wird.
Spezielle Raumgeometrien
Handelt es sich um langgezogene Räume oder Flure, die auch eine L-Form aufweisen, sollte der Rauchmelder auf den jeweiligen Gehrungslinien angebracht werden. In großen Räumen mit L-Fom sollte man jeden Schenkel als eigenständigen Raum ansehen.
Dachschrägen
Dachschrägen stellen ebenso eine Besonderheit dar. Es ist wichtig, Rauchmelder stets in waagerechter Position zu installieren. Dabei gelten Decken, die eine Neigung von bis zu 20 Grad aufweisen, in diesem Zusammenhang als waagerechte Decke.
Bei Neigungen über 20 Grad muss der Rauchmelder mit einem halben bis einen Meter Abstand von der Zimmerdeckenspitze installiert werden. Wird die Dachschräge von einem waagerechten Teil unterbrochen, sollte das Gerät eben an diesem installiert werden.
Fehlalarme vermeiden: ungeeignete Orte
Wichtig ist nicht nur, dass der Rauchmelder tatsächliche Gefahren frühzeitig erkennt, sondern auch, dass er keine Fehlalarme auslöst. Daher gelten - neben der Küche sowie dem Bad - folgende Orte als ungeeignet:
- Räume mit Temperaturen über 55 Grad Celsius bzw. -5 Grad Celsius
- Orte, die weniger als 50 Zentimeter Abstand zum Dachfirst aufweisen
- die Nähe von offenen Kaminen oder Feuerstätten
- Orte unmittelbar an einer metallischen Oberfläche
- Orte, die weniger als einen Meter Abstand zu Belüftungsschächten und Klimaanlagen aufweisen
- Orte, die weniger als sechs Meter Abstand zu Heizluftauslässen aufweisen
- Räume mit einer über 4,50 Meter hohen Decke
- Orte, die weniger als einen halben Meter Abstand zu Energiespar- und Leuchtstofflampen aufweisen