Räume mit Schrägen clever gestalten
Wohnungen mit Dachschräge sind äußerst beliebt - kein Wunder, denn neben dem oftmals günstigeren Preis lockt hier auch ein unvergleichlich gemütliches Wohngefühl. Doch die niedrige Raumhöhe hat auch ihre Tücken: Insbesondere höhere Möbel lassen sich hier gar nicht erst aufbauen, und mit nur wenig Einrichtungsgegenständen wirkt der Raum unterm Dach schnell überfüllt. Doch die Gestaltung von Räumen mit Dachschrägen ist gar nicht mal so schwer - es gilt, ein paar Ratschläge zu beherzigen. Holen Sie sich Tipps, um Räume mit Schrägen clever zu gestalten.
Wohnungen mit Dachschrägen: die Schwierigkeiten
Räume, die Dachschrägen aufweisen, sind zum einen sehr beliebt. Sofort denkt man an gemütliche Ecken, in denen eine große Sofalandschaft Platz findet, und die einfach sehr behagliche Atmosphäre, die ein solcher Raum mit sich bringt.
Dies mag auch tatsächlich der Fall sein; allerdings scheint der Weg bis zu eben dieser gemütlichen Einrichtung oftmals ein beschwerlicher zu sein. Für solche Räume ist nämlich ebenso typisch, dass sie sich nur schwer einrichten lassen.
Möbel "von der Stange" passen häufig nicht, und wenn, lassen sie die vielen Winkel und zahlreiche Ecken ungenutzt. Nichts scheint zu passen. Und von Gemütlichkeit ist auch nicht mehr viel zu sehen, da der Raum durch die ungünstige Wahl der Möbel überladen wirkt.
Ein Dachgeschoss kann sehr einladend wirken. Man muss nur wissen, welche Tricks man bei der Einrichtung nutzen sollte.
Im Folgenden geben wir Tipps, um Räume mit Dachschrägen gekonnt einzurichten und clever zu nutzen.
Die richtigen Möbel wählen
Wer die speziellen Gegebenheiten clever nutzen möchte, der muss die Not zur Tugend machen. Konkret bedeutet das zum Beispiel: Wo kein Platz für hohe Möbel ist, da sollte man lieber gleich zu niedrigen Modellen greifen.
Wie wäre es zum Beispiel mit einem schicken Sideboard, das nur kniehoch ist, dafür aber extralang? Wer auf allzu hohe Möbelstücke verzichtet, der lässt dem Raum ausreichend Platz, um seine volle Wirkung zu entfalten. Neben Sideboards eignen sich auch TV-Möbel und Rollcontainer besonders gut.
Polstermöbel wie Sessel und Sofa, Betten, Tischchen und Co. sind hier selbstverständlich erlaubt - fallen im Idealfall aber ebenfalls eher niedrig als hoch aus. Ganz vermeiden hingegen sollte man hohe Regale oder gar Schränke, die den Raum schnell erschlagen können.
Mittlerweile gibt es aber auch spezielle Dachschrägenmöbel. Die weisen entweder an der Seite oder Rückseite ebenfalls Schrägen auf, sodass man beispielsweise problemlos auch einen großen Kleiderschrank aufstellen kann - entscheidend ist eben eine rückseitige Schräge. Sofern es sich um Winkel über 46 Grad handelt, sind Möbelstücke mit stufiger Schräge zu empfehlen.
Flächen gekonnt nutzen
Der zweite Schritt, aus der Not eine Tugend zu machen, liegt in der konsequenten Nutzung jeglicher Flächen. Dabei erfordern Räume mit Schrägen durchaus ein bisschen mehr Phantasie, handwerkliches Geschick oder das nötige Kleingeld - aber die Investition lohnt meist:
In schrägen Ecken beispielsweise passen nur maßgeschneiderte Möbel. Hier kann man entweder auf Profis zurückgreifen oder aber sich im Baumarkt selbst passende Regalbretter zuschneiden lassen. Hierzu benötigt man nicht mehr als ein paar Grundkenntnisse im Zusammenschrauben und Befestigen - schon ist aus der ungenutzten Dachschräge ein stylisches Regal mit zusätzlichem Stauraum geworden.
Ein typisches Problem sind ungenutzte Nischen in Räumen mit Dachschrägen. Schiebetüren, die man vor den Schrägen platziert, können helfen. So schafft man zum einen mehr Ordnung und zum anderen zusätzlichen Stauraum - hinter der Tür lässt sich beispielsweise ein Regal - entsprechend mit rückseitiger Schräge - aufbauen.
Home-Office im Miniformat
Je nach Schnitt lässt sich hinter einer solchen Schiebetür auch eine kleine Schreibecke einrichten. Für einen schmalen Tisch und möglicherweise noch ein niedriges Regal ist in dem niedrigen Bereich unter der Schräge oftmals Platz; der Schreibtischstuhl lässt sich ohnehin unter den Tisch schieben.
Nutzt man die Ecke nicht, schiebt man die Türen einfach wieder zu. Mit einer besonders dekorativen Wand kann selbst diese zum Hingucker werden, wenn die Schreibecke nicht genutzt wird.
Regalbretter statt Regale
Wer den Bereich unter der Schräge nicht ungenutzt lassen möchte, muss nicht unbedingt mit einem ebenso schräg geschnittenen Regal arbeiten. Einfacher ist es, an der Schräge entlang einfach ein paar Regalbretter zu befestigen.
In Handel gibt es verstellbare Wandhalterungen, die sich an die unterschiedlichsten Winkel anpassen lassen. Schön und ebenso praktisch erweist sich diese Möglichkeit in Kombination mit einer Arbeitsecke.
Mit dem richtigen Licht arbeiten
Wichtig ist auch, den Raum - im wahrsten Sinne des Wortes - ins rechte Licht zu rücken. Auf Stehlampen sollte verzichtet werden; diese haben einen eher einengenden Effekt und eignen sich mehr für hohe und weiter Räume.
Stattdessen ist zum einen indirektes Licht wichtig; dieses unterstreicht die gemütliche Wirkung des Zimmers. Kombinieren kann man dies beispielsweise mit mehreren Deckenspots, um den Raum bestmöglich zu beleuchten. Die Ausleuchtung des höchsten Punkts im Raum - etwa unter dem Dachgiebel - kann gegen das manchmal bedrückende Gefühl wirken.
(Farb)akzente setzen
Zu guter Letzt noch ein gestalterischer Tipp, wie man kleine Räume (nicht nur mit Schrägen!) größer wirken lässt: Beschränken Sie sich auf ein oder zwei Farben, mit denen Sie ganz gezielt Akzente setzen.
Dabei sollte man sich jedoch entscheiden. Entweder man setzt die Farbakzente mit bunten Möbeln, oder aber im Rahmen der Wandgestaltung. Beide Varianten wären wiederum zu viel.
Generell sollte die Farwahl eher auf helle Töne fallen. Für Leichtigkeit im Dachgeschoss kann gesorgt werden, indem man sich für möglichst dezente Möbel entscheidet.
Beim Stil sollte man es aber ebenso simpel halten: ein Sammelsurium aus unterschiedlichsten Modellen wirkt in Dachräumen schnell erdrückend, unaufgeräumt und alles andere als ansprechend. Klare Strukturen hingegen mit ausgewählten Möbeln und gekonnt gesetzten (Farb-)Akzenten lässt den Raum gleich viel größer und aufgeräumter wirken.
Und wer sagt, dass man eine Schräge nicht mit Bildern behängen kann? Über einem Sofa platziert, wird eine solche Anordnung garantiert zum Hingucker. Mithilfe von Schraubhaken und Ringschrauben lässt sich diese Idee schnell verwirklichen.
Dachfenster in Szene setzen
Dachfenster in den Schrägen machen Sinn - tagsüber verwandeln sie das Zimmer in einen lichtdurchfluteten Raum. Allerdings verlieren sie ihren Charme häufig bei Einbruch der Dunkelheit, denn dann werden aus ihnen dunkle, oft zu dominante Flächen. Dieser Eindruck entsteht besonders dann, wenn im restlichen Raum mit hellen Farben gearbeitet wurde.
Auch für dieses Problem gibt es eine Lösung: Rollos. Undzwar unbedingt in hellen Farbtönen. Der Markt hält mittlerweile eine Vielzahl an Rollos speziell zur Befestigung an Dachfenstern bereit. Sie sollten nicht unmittelbar an der Glasfläche sitzen, und bestenfalls bündig mit der Wand abschließen.