Die eigene Sammler-Vitrine bauen
Vitrinen sind die idealen Aufbewahrungsmöbel für wertvolle oder auch nur lieb gewonnene Sammlerstücke. Sie sind dekorativ, schützen die Sammlung vor dem Verstauben und bringen sie optimal zur Geltung. Doch nicht immer ist es so einfach, die passende Vitrine zu finden. Haben Sie sich schon einmal überlegt, sich einfach selbst eine Vitrine zu bauen? Dies ist mit ein wenig handwerklicher Erfahrung und Vorstellungsvermögen gar nicht mal so schwer. Holen Sie sich Tipps für den Bau Ihrer eigenen Sammler-Vitrine.
Der Markt hält natürlich einige Modelle an unterschiedlichen Vitrinen bereit. Es kann jedoch immer wieder vorkommen, dass man das für sich bzw. das zum Einrichtungsstil passende Modell nicht findet. In diesem Fall wäre es eine Überlegung wert, sich das Traumstück einfach selbst zurecht zu zimmern.
Ein bisschen handwerkliches Geschick und erste Erfahrungen benötigen Sie natürlich schon, wenn sie sich an den Bau einer Vitrine wagen. Besonders das Einpassen des Glases ist nicht ganz so einfach und lässt die Vitrine schon eher zu einem anspruchsvollen Werkstück werden. Doch vielleicht haben Sie ja auch einen erfahrenen Helfer, der Ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehen kann.
Vorteile des Eigenbaus
Wenn Sie Ihre Vitrine selbst bauen, dann haben Sie zwei entscheidende Vorteile: Sie können die Vitrine optimal an Ihre Gegebenheiten anpassen und zum Beispiel
- eine Nische
- eine Ecke oder
- einen begrenzten Platz zwischen zwei Fenstern
damit verschönern. Auch in der Höhe sind Sie flexibel, zum Beispiel gerade dort, wo Dachschrägen oder Treppen verlaufen.
Auch die Einteilung innerhalb der Vitrine können Sie so planen und gestalten, wie es zu Ihren Sammelobjekten am besten passt. Wer zum Beispiel kleine Gegenstände sammelt, der wird mehr Fachböden benötigen. Auch die Beleuchtung sollten Sie nicht vergessen.
Vorbereitung und wichtige Hinweise
Bevor Sie mit dem Bau Ihrer Vitrine beginnen, sollten Sie genau wissen, wie sie aussehen soll. Fertigen Sie hierzu eine Entwurfszeichnung an, möglichst in mehreren Varianten. Häufig hilft diese Zeichnung schon, um anschließend auch das richtige Material auszuwählen.
Bevor Sie Glas verbauen, sollte der Rahmen der Vitrine entstanden sein. Häufig ist es so, dass einem mitten in der Arbeit noch eine gute Idee für eine Abänderung einfällt. Bestellen Sie deshalb das Glas im richtigen Zuschnitt erst dann, wenn Sie auch wirklich so weit sind, dass es nun eingebaut wird.
Ein Tipp: Glas gehört zu den teureren Werkstoffen, und je größer eine Fläche ist, desto kostspieliger wird es. Unterteilen Sie also nach Möglichkeit Ihre Vitrine in verschiedene Abteilungen, so dass Sie mehrere, aber dafür weniger große Glasstücke benötigen. Das macht sich auch dann bezahlt, wenn eines der Gläser später zu Bruch geht und ausgetauscht werden muss.
Planen Sie Ihren Materialbedarf, und vergessen Sie auch nicht, genügend Schrauben und Winkel zur Stabilisation vorrätig zu halten. Bei einer guten Vorbereitung und konkreten Planung ist der eigentliche Bau der Vitrine dann ein Kinderspiel.
DIY: die Vitrine aus Plexiglas
Neben der klassischen Vitrine aus Holz und Glas macht sicherlich ein Modell aus Plexiglas einiges her. Außerdem hat eine solche Vitrine den Vorteil, nicht von den Sammelgegenständen abzulenken, welche darin ausgestellt werden. Für das Projekt benötigt man:
- Plexiglasplatten, je nach gewünschter Farbe, Größe und Dicke
- Acrylkleber
- Schleifpapier (400er Körnung)
- Malerklebeband
- Gummihandschuhe
- Wasserwaage
- Winkel
- Esstisch oder eine Werkbank
- Kunststoffreiniger
Zunächst gilt es, den Entwurf anzufertigen. Hierbei sollte man beachten, dass leichte Gegenstände wie etwa Modellautos auf Platten mit 3 mmm Dicke platziert werden könne, während man bei schweren Objekten eher zu 5 oder 6 mm greifen sollte.
Soll die Vitrine etwa breiter ausfallen, ist eine Mittelstütze zu empfehlen, um ein Durchbiegen zu verhindern. Je nachdem, ob das Möbelstück auf dem Boden steht oder an der Wand befestigt wird, sollten Seiten- bzw. Rückwände stabiler ausfallen, damit sie den Inhalt tragen können - 6 mm sollten es hier sein. Steht die Vitrine auf einem Teppich, sollte man an Sockel bzw. Unterlagsplatten denken; auf diese Weise kann mehr Stabilität aufgebaut werden.
Am besten lässt man sich die Plexiglasplatten in gewünschter Größe im Fachhandel zuschneiden; auf diese Weise können saubere rechtwinklige Ecken sichergestellt werden. Die eigene Arbeit mit den Platten sollte auf einer planen Unterlage erfolgen.
Zunächst fügt man die Rückwand mit einer Seitenwand im rechten Winkel zusammen. Die Innenseiten, die verklebt werden sollen, müssen dann von der Schutzfolie befreit werden; die schmale Seite der Rückwand wird dann mit dem Schleifpapier abgeschliffen, um eine besser Haftung des Acrylklebers zu gewährleisten.
Die Seitenwand wird an die Rückwand geklebt; ein Winkel hilft, für eine rechtwinklige Ecke zu sorgen. Mithilfe des Klebebands fixiert man die Seitenwand und lässt den Kleber nach Packungsanleitung aushärten.
Anschließend wird auf Seiten- und Rückwand mit einem Bleistift angezeichnet, wo die Tragplatten später fixiert werden sollen. Die zu verklebenden Ränder werden abgeschmirgelt und in der Vitrine befestigt; auch hier hilft der Winkel - mit der Wasserwaage sorgt man zudem für gerade Fächer.
Nun gilt es, die zweite Seitenwand zu platzieren; die Schmalseiten werden abgeschmirgelt und mit Kleber versehen. Dann entfernt man die Schutzfolie der Innenseite und platziert die zweite Seitenwand gegen das Konstrukt. Auch hier gilt: fixieren und abwarten.
Ob man schließlich noch eine Oberseite und Bodenplatte anbringt, bleibt eine Frage des Geschmacks. Wichtig ist nun noch, die restlichen Schutzfolien zu entfernen. In Form eines speziellen Kunststoffreinigers bzw. Pflegemittels kann man zuletzt noch eine Schutzschicht auftragen.