Wohnkeller - Merkmale, Nutzungsmöglichkeiten und Tipps zur Einrichtung
Ein Wohnkeller ist mehr als nur eine Nutzfläche. Er kann als Spiel- und Schlafraum dienen, kann Werk- oder Bügelplatz sein oder auch zu einem Partyraum umgebaut werden. Viele nutzen den Wohnkeller auch als zweites Wohnzimmer und richten diesen zu einem gemütlichen Aufenthaltsort für die ganze Familie her. Bei der Raumgestaltung sollten einige Basics beachtet werden. Lesen Sie über die Nutzungsmöglichkeiten eines Wohnkellers und holen Sie sich Tipps zur Einrichtung.
Wohnkeller - Merkmale und Nutzungsmöglichkeiten
Die Keller in einem Großteil der Immobilien gleichen Abstellräumen, in denen man unterschiedliche Dinge lagert; hier stehen Heizungsanlage und eventuell noch die Waschmaschine, und ansonsten wird sich nicht weiter darum gekümmert. Andere Haushalte wiederum integrieren auch die unterste Etage in ihr Familienleben und nutzen die Kellerräume als Wohnräume. Diese werden in dem Fall möglichst gemütlich eingerichtet.
Vorteile eines Wohnkellers
Wohnkeller bieten weitaus mehr Platz, als das im Rest des Hauses denkbar wäre. So lässt sich hier
- eine Waschküche einrichten
- ein Stellplatz für Getränke und weitere Lebensmittel planen oder
- eventuell sogar das Büro ins Untergeschoss verlegen.
Weitere Möglichkeiten liegen in
- einem Sportzimmer
- einem Musikzimmer, von dem die Klänge nicht ganz so laut bis in den Nachbargarten reichen
- einer Werkstatt
- einem Hobbyraum
- einem Partykeller
- Schlafräumen - hier kann man sich im Sommer über angenehme Temperaturen freuen
- einem Weinkeller
- einem Jugendzimmer
- einem Kinozimmer
- einem Sauna- und Wellnessraum
- einem Gästezimmer
usw. Denn wer den Platz hat, der nutzt ihn letztlich auch. Und sei es nur zum Unterstellen der Fahrräder. Rein wirtschaftlich kann darin zudem ein wichtiger Faktor liegen. Wird auf die Wertsteigerung des Hauses geachtet, so rechnet sich natürlich jeder weitere Quadratmeter.
Die Souterrainwohnung
In die Kellerräume lässt sich auch eine komplette kleine Wohnung, in diesem Fall die so genannte Souterrainwohnung, legen. Diese lässt sich gegebenenfalls auch an Außenstehende vermieten.
Besonders Studenten, Auszubildende sowie Monteure freuen sich über die bezahlbare Art der Wohnung; dabei muss sie alles andere als ungemütlich sein. Der Vermieter freut sich wiederum über eine zusätzliche Einnahmequelle, beispielsweise, um den von ihm genutzten Kredit zu refinanzieren.
Der Wohnkeller sollte gründlich geplant werden; hier geben wir entsprechende Tipps - im Folgenden informieren wir über ein paar Basics...
Den Wohnkeller beim Hausbau einplanen?
Der Wohnkeller gehört zu den gemütlichsten Orten eines jeden Hauses. Hier kann man es sich ungestört von allem Krach sehr bequem machen. Doch nicht jeder Hausbesitzer hat beim Neubau daran gedacht, einen solchen mit einzuplanen.
Wohnkeller schon bei der finanziellen Planung berücksichtigen
Geht es an die Planung des Hausbaus, so stehen die Kosten meist vor allen anderen Fragen. Es wird gespart, wo es sich nur einrichten lässt. Jeder Quadratmeter weniger kann am Ende wichtig sein, es kommt sprichwörtlich auf jeden Mauerstein an, der nicht verwendet werden muss.
Da gilt es als Luxus, sich zu dem in aller Regel mehrstöckigen Gebäude auch noch einen Wohnkeller zu leisten. Das Fundament muss tiefer in den Boden gesetzt, ein Belüftungssystem eingebaut sowie ein Mehraufwand an Material und Arbeitsleistung eingeplant werden. Kurzum: so ein Wohnkeller geht richtig ins Geld, gerade weil er entsprechend ausgestattet sein sollte, um eine gemütliche Atmosphäre erst ermöglichen zu können.
Wohnkeller nachträglich einbauen
Was ist, wenn beim Hausbau nicht an den Wohnkeller gedacht und dieser gar nicht oder zu niedrig gebaut wurde? Die gute Nachricht ist wohl, dass sich Kellerräume auch nachträglich bauen lassen. Nachteilig ist jedoch, dass dies sehr aufwendig und darum mit entsprechend hohen Kosten verbunden ist.
Denn das gesamte Haus muss untergraben und abgestützt werden. Das ist in der Regel eine handwerkliche wie architektonische Meisterleistung.
Natürlich sind diese Kosten weitaus höher, als wären die unterirdischen Räume gleich beim Rohbau angelegt worden. Darum sollte bei der Planung des Hauses sehr gut überlegt werden.
Manchmal spart der Bauherr mehr Geld, wenn er vom Start weg solide investiert. Generell wird Bauherren dazu geraten, sich beim Hausbau zumindest um die Dämmung des gesamten Kellers zu kümmern. Sollte man zu einem späteren Zeitpunkt einen Wohnkeller wünschen, so hat man die wichtigste Grundlage bereits gelegt.
Bei der Einrichtung des Wohnkellers kommt es auf Gemütlichkeit sowie eine helle, einladende Atmosphäre an...
Tipps für mehr Gemütlichkeit
Die Basis für einen gemütlichen Wohnkeller bilden
- eine entsprechende Wärmedämmung
- Lüftungsmöglichkeiten sowie
- ein gewisses Maß an Lichteinfall.
Nur in einem gut isolierten und gelüfteten Keller kann Schimmelbildung entgegengewirkt werden. Auch etwas Tageslicht gehört zu den Kriterien, die ein Wohnkeller unbedingt erfüllen sollte.
Ohne Lichteinfall wirkt ein Wohnkeller nämlich nicht gemütlich, sondern beengend und erdrückend. Zur Grundausstattung gehört natürlich auch eine Heizung, damit der Kellerraum im Winter nicht auskühlt und auch an kalten Tagen im Jahr genutzt werden kann.
Böden und Wände
Für Gemütlichkeit im Wohnkeller sorgen zudem die Art des Fußbodenbelages und die Farben der Wände. Teppichboden vermittelt den Eindruck von Wärme, was besonders in kaltwirkenden Kellerräumen von Vorteil ist.
Aber auch einzelne Läufer, die auf das PCV oder Laminat gelegt werden, verbreiten ein Gefühl von Gemütlichkeit und Behaglichkeit.
Auch die richtige Farbwahl des Bodens und der Wände verstärkt dieses Gefühl. Warme Farben wie rot, orange, gelb oder beige sind den kalten Farbe weiß, blau oder grün vorzuziehen. Werden die Farben mit Hilfe einer weichen Maltechnik wie zum Beispiel der Schwammtechnik aufgetragen, kann eine gemütliche Wirkung noch verstärkt werden.
Einrichtungstipps
Auch die Einrichtung des Wohnkellers ist ausschlaggebend. Gemütliche farbenfrohe Sofas und Sessel laden zum stundenlangen Entspannen, Lesen oder Fernsehen ein. Von vielen Bücherregalen ist eher abzuraten, da diese eher eine Arbeitsathmosphäre verbreiten.
Stattdessen können die Wände mit
- Bildern
- Setz- und Sammelkästen oder
- CD-Regalen
geschmückt werden. Eine Musikanlage ist für einen Wohnkeller fast unerlässig, da Musik für die meisten Menschen entspannend und aufbauend wirkt.
Theke
Sofern die räumlichen Gegebenheiten es zulassen, kann über den Einbau einer Theke nachgedacht werden. Mit Weinen und anderen Getränken angereichert sorgt eine Theke für romantische und feierliche Abende. Zudem ermöglicht eine Theke die Nutzung der Kellerräume für kleine Partys.
Kamin
Für viele Menschen ist ein Kamin der Inbegriff von Gemütlichkeit. Wird ein Wohnkeller häufig genutzt oder verfügt er über keine eingebaute Heizung, sollte der Einbau eines Kamins in Erwägung gezogen werden.
Das Prasseln der Flammen, die mollige Wärme sowie der typische Geruch verbreiten ein Gefühl der Geborgenheit und Zufriedenheit im Wohnkeller. Nicht jedes Haus jedoch verfügt über die nötigen baulichen Voraussetzungen für den Einbau eines Kamins. Diesen Aspekt gilt es natürlich, zunächst einmal zu überprüfen - dabei ist stets der Rat eines Fachmanns zu empfehlen.
Tricks für einen hellen Wohnkeller
Damit ein Wohnkeller als Lebensraum genutzt werden kann, müssen bestimmte Vorschriften eingehalten werden. Zu diesen zählen zum Beispiel die Ausstattung mit einer Heizung und einer Wasserversorgung, eine Deckenmindesthöhe und eine ausreichende Menge an natürlichem Lichteinfall.
Je mehr Tageslicht in einen Wohnkeller eindringen kann, desto heller und freundlicher wirkt der Raum. Auch mit kleinen Tricks kann aus einem dunklen Wohnkeller ein heller Wohnraum entstehen.
Entscheidend für die Helligkeit in einem Wohnkeller ist der Tageslichteinfall. Bei Neubauten wird der Keller oft als Hochkeller angelegt, so dass normale Fenster eingebaut werden können.
Ein solcher Kellerraum unterscheidet sich bis auf die Deckenhöhe kaum noch von Räumen in höheren Etagen. Sollen dagegen bestehende Nutzkellerräume zu einem Wohnkeller umgebaut werden, muss nachträglich für einen angemessenen Lichteinfall gesorgt werden. Hierfür kommen beispielsweise
- Lichtgräben
- Lichtschächte oder
- Lichtböschungen
rund um den genutzten Kellerbereich in Frage.
Bringen Sie Licht ins Dunkel
Eine weitere Möglichkeit, einen Wohnkeller hell zu gestalten, ist ein Wand- und Deckenanstrich in hellen Farbtönen.
- Weiß
- Beige oder
- Hellblau
vergrößern den Wohnkeller optisch und sorgen zugleich auch für mehr Helligkeit. Auf keinen Fall sollte die niedrige Decke mit dunklen Holzpaneelen verkleidet werden.
Künstliches Licht
Bei wenig natürlichem Lichteinfall muss mit künstlichem Licht nachgeholfen werden. Tageslichtlampen ziehen zwar mehr Strom, ersetze aber den mangelnden Lichteinfall wirkungsvoll.
Alternativ eignen sich auch Halogenstrahler, die möglichst in gleichmäßigen Abständen unter der Decke angebracht werden und so den ganzen Raum mit Licht versorgen. Zusätzlich erfüllt auch jede andere Leuchte, wie zum Beispiel ein Deckenleuchter oder eine Tischlampe, ihren Zweck.
Möbelwahl
Auch die richtige Möblierung ist von Bedeutung. Helle Holzmöbel und Glasmöbel sollten dunklen Holzarten vorgezogen werden.
Zudem sollten nicht zu viele Möbel auf zu engem Raum stehen. Statt Regale können an den Wänden auch große Spiegel angebracht werden. Diese lassen den Eindruck entstehen, der Raum sei größer und heller.
Zimmeraufteilung
Bei der Zimmeraufteilung in einem Wohnkeller sollte darauf geachtet werden, dass der eigentlich Wohnraum Richtung Süden oder Südwesten ausgerichtet ist. Hier kann tagsüber das meiste Licht einfallen. Die Gefahr eines Wärmestaus ist in Kellerräumen, die sich unter der Erde befinden, nicht gegeben.
Eine helle Gestaltung spielt auch bei der optischen Vergrößerung eine Rolle - doch ebenso gibt es in diesem Zusammenhang weitere Tipps...
Den Wohnkeller optisch vergrößern
Wohnkeller wirken aufgrund einer niedrigen Deckenhöhe und dem geringeren Lichteinfall oft beengend und erdrückend. Vor allem kleine Kellerräume verlieren damit schnell an Wohnqualität. Mit einer durchdachten Farbgestaltung und der richtigen Möblierung kann Abhilfe geschaffen und der beengendste Kellerraum optisch vergrößert werden.
Wie groß ein Raum wirkt, hängt von drei wesentlichen Faktoren ab. Zum einen spielt die Wand- und Deckenfarbe eine große Rolle. Des Weiteren ist die Wahl des Tapetenmusters bzw. die Musterung des Anstrichs von Bedeutung.
Letztlich kann die optische Größe des Kellerraumes auch durch die richtige Möbelwahl beeinflusst werden.
Farbgestaltung der Wände
Hinsichtlich der Farbgestaltung sollte man Folgendes beachten: Wände in hellen Farbtönen wirken auf den Betrachter weiter entfernt als Wände in dunklen Farbtönen. Hell gestrichene Räume erscheinen demnach größer.
Dasselbe gilt für die Decken. Eine dunkle Decke macht den Raum optisch niedriger. Und um genau das in ohnehin schon niedrigen Kellerräumen zu vermeiden, sollte die Decke möglichst nicht mit dunklen Holzpaneelen verkleidet werden.
Stattdessen empfehlen sich helle Holzpaneele oder ein neutraler weißer Anstrich bzw. andere helle Farbtöne. Neben Weiß, Beige oder Gelb sorgt vor allem ein heller Blauton für einen optisch größeren Raum. Rot dagegen verkleinert die optische Raumgröße und eignet sich daher weniger für Wohnkeller.
Auch vertikale Streifen lassen einen Raum höher und damit größer erscheinen. Ein Streifenanstrich in verschiedenen Tönen einer hellen Farbe oder eine Tapete mit senkrecht ausgerichteter Streifenmusterung sind ideal für niedrige Wohnkeller.
Horizontale oder diagonale Streifen bewirken eine optische Verkleinerung des Raumes und sind daher ungeeignet. Um die Raumhöhe optisch noch weiter zu erhöhen, kann der Anstrich der Wände - ob unifarben oder als Streifenmusterung - ein paar Zentimeter über Eck in den Deckenanstrich übergehen.
Möbelwahl
Letztendlich hängt es von der Art und dem Material der Möbel ab, wie groß ein Raum wirkt. Bestenfalls finden sich in einem Wohnkeller nur helle Holzmöbel wieder. Dunkle und rustikale Holzarten entziehen dem Raum Licht und verkleinern ihn optisch.
Einige Holzmöbel, wie zum Beispiel Tische, können auch gut durch Glasmöbel ersetzt werden. Ferner sorgen auch große Spiegel an den Wänden, Deckenfluter sowie Fototapeten für eine optische Raumvergrößerung.