Tipps für die Wohnungssuche - Mögliche Hürden und Hinweise zur Vorgehensweise

Die Wohnungssuche stellt nicht immer ein leichtes Unterfangen dar - eine hohe Nachfrage bei überschaubarem Angebot, und sofern man nicht schnell genug auf eine Anzeige reagiert, hat man im Prinzip keine Chance mehr auf die vermeintliche Traumwohnung. Hinzu kommen ein paar spezielle Hürden etwa für Eltern oder Haustierbesitzer. Lesen Sie über mögliche Schwierigkeiten bei der Wohnungssuche und holen Sie sich Tipps zur Vorgehensweise.

Von Kai Zielke

Der Wunsch nach neuen vier Wänden: Generelle Tipps zur Wohnungssuche

Ob aus beruflichen Gründen, wegen Familienzuwachs oder weil einem die alte Wohnung einfach nicht mehr gefällt - aus verschiedenen Gründen werden neue vier Wände bezogen. Mietwohnungen sind dabei die beliebtesten Unterkünfte der Deutschen. Unterschiedlich geschnitten und verschieden groß bieten Wohnungen ein sicheres und schönes Dach über dem Kopf.

Bei der Wohnungssuche spielen einige Faktoren eine wichtige Rolle. Das neue Zuhause sollte genug Platz für alle Mitbewohner, Möbel und eventuellen Haustiere bieten, die eine Unterbringung benötigen.

Was die Suche ansich angeht, stehen dem Interessenten diverse Möglichkeiten zur Verfügung. Die Online-Recherche stellt dabei mittlerweile den Standard dar.

Generell ist es so, dass die Wohnungssuche umso entspannter ablaufen kann, je früher man damit beginnt. Dabei ist es vor allem, wenn man unter Zeitdruck steht sowie wenn man in Großstädten sucht, in denen die Nachfrage besonders groß ist, sinnvoll, mehrere Möglichkeiten gleichzeitig anzuwenden.

Die Suche im Internet

Bei der Suche nach der richtigen Behausung wenden sich die meisten an verschiedene Suchdienste im Internet oder setzen sich direkt mit den Vermietern oder Wohnungsgenossenschaften in Verbindung, um nach möglichen Wohnungen zu suchen. Verschiedene Immobilienanbieter setzen freie Wohnungen in Internetforen, bei denen auch WGs oder andere Mieter nach Mitbewohnern oder Nachmietern suchen. Hier erhält man in der Regel auf einen Blick Informationen über

  • die Wohngegend
  • die Beschaffenheit der Wohnung und
  • alle wichtigen Details zu den Miet- und Nebenkosten.

Wohnungsportale stellen die beliebteste Suchoption im Netz dar. Mit dieser spart man eine Menge Zeit, da man dank möglicher Kriterienauswahl nur die für einen relevanten Angebote zu sehen bekommt. Typische Felder, die man ankreuzen bzw. auslassen kann, sind etwa

  • Balkon/Terrasse/Garten
  • Haustiere
  • Wohnungstyp: Souterrain, Dachgeschoss, Maisonett etc.
  • Baujahr
  • Heizungsart
  • diverse Ausstattungsmerkmale wie Aufzug, Gäste-WC, Garage etc.

Zudem lassen sich auch eigene Kriterien eintragen. Zu diesen könnten beispielsweise "Kamin" oder "Altbau" zählen.

Dabei ist es auch möglich, seine Emailadresse anzugeben und benachrichtigt zu werden, sobald neue Wohnungen, die den angegebenen Kriterien entsprechen, auf dem Markt erscheinen. Diese Option ist aber nur dann lohnenswert, wenn man entsprechend schnell reagiert, sofern einem eine Wohnung zusagt.

Ein entscheidender Vorteil ist auch die Bereitstellung von Fotos, zumindest in den meisten Fällen. Hierbei gilt es dann natürlich erst zu überprüfen, ob diese auch tatsächlich die Realität widerspiegeln und aktuell sind.

Persönliche Beratungsstellen

Die einzelnen Vermietungsbüros und Wohnungsbaugenossenschaften bieten genügend persönliche, telefonische oder elektronische Beratung über freie Domizile. Von den zuständigen Vermietern oder Hausbetreuern erhält man alle wichtigen Informationen und auf Wunsch auch Termine für mögliche Besichtigungen.

Meist nehmen größere Immobilienunternehmen jedoch eine Provision oder einen Genossenschaftsanteil, der nicht verhandelbar ist. Kleine Anbieter wiederum verzichten oft auf zusätzliche Kosten für den Mieter, um die Wohnungen schneller weitervermieten zu können und das Interesse der Wohnungssuchenden zu wecken.

Lupe über Wohnungsanzeigen in Zeitung
Lupe über Wohnungsanzeigen in Zeitung

Worauf ist zu achten?

Man sollte bei zu günstigen Angeboten unbedingt Vorsicht walten lassen, denn oft kann es sein das die Wohnungen nicht in dem Zustand sind, in dem sie angeboten werden oder einem das Kleingedruckte im Vertrag irgendwann zum Verhängnis werden kann. Sie sollten sich zudem auch immer bei verschiedenen Quellen über den Wohnort und die Umgebung einer Wohnung informieren, da Vermieter gern mal unangenehme Informationen außen vor lassen und die Wohnsituation ausgeschmückt umschreiben.

Es ist in jedem Fall sehr ratsam, sich mehrere Wohnungen in der favorisierten Wohngegend anzuschauen und sie am besten auch mit den Mitbewohnern oder Familienmitgliedern zu besprechen, da sich ja alle wohl fühlen sollen. Geben Sie besonders viel Acht auf den Zustand

  • der Wohnung
  • der Wände
  • der Decken
  • der Fenster und
  • der Türen.

Schauen Sie nach Schimmel, abgeplatzten Leisten, undichten Öffnungen und Rissen in der Tapete und bestehen Sie bei ihrer Wahl auf die Behebung aller Mängel und deren Vermerk im Übergabeprotokoll.

Viele Menschen betreten eine Wohnung und wissen, dass diese die richtige ist. Doch auch im Immobiliengeschäft gibt es die Handlungsfreiheit.

Aus diesem Grund sollten Sie dem Vermieter nicht gleich vor Freude in die Arme springen, sondern versuchen, ihre Situation auszukosten.

Mit einigen Vermietern kann man verhandeln, dass eine Wohnung vor dem Bezug noch teilsaniert oder tapeziert werden. Andere lassen sich sogar auf Mietpreisverhandlungen ein und erlassen einem zu guter Letzt einen Teil der Kaution oder gehen sogar mit der Miete nach unten.

Das Wichtigste dabei ist, dass Sie ihm nicht zeigen, dass Sie die Wohnung unbedingt haben wollen. Er muss das Gefühl bekommen, Sie erst noch überzeugen und locken zu müssen. Wenn all diese Ratschläge befolgt werden, so findet man mit Sicherheit eine Traumwohnung zu bezahlbaren Konditionen.

Tipp: Schon bei der ersten Kontaktaufnahme sollte man beim Vermieter einen sympathischen Eindruck hinterlassen.

Erste Kontaktaufnahme

Wer glaubt, er müsse erst beim Besichtigungstermin mit dem Makler oder Vermieter punkten, der irrt sich. Neben der bereits erwähnten Tatsache, dass ein schnelles Handeln unabdingbar ist, sollte auch schon bei der Kontaktaufnahme auf ein paar Punkte geachtet werden.

Natürlich sollte man anstreben, einen möglichst guten Eindruck zu hinterlassen. Dies erreicht man am besten, indem man

  • freundlich und höflich ist
  • sich kurz vorstellt und
  • gezielt zur Sache kommt.

Der Telefonpartner sollte einen sympathischen Eindruck erhalten. Doch natürlich auch per Mail gilt dieser Ratschlag. Hinzu kommt fehlerfreies Schreiben, welches nicht offensichtlich irgendwo herauskopiert wurde.

Die Angaben der eigenen Kontaktdaten sollten nicht vergessen werden. Besonders, wenn man mehrere Makler oder Vermieter gleichzeitig kontaktiert hat, lohnt sich die Anfertigung einer Liste mit den jeweiligen Namen, um bei einem Rückruf nicht zuerst nach dem passenden Objekt suchen zu müssen.

Wenn man Glück hat, steht als nächstes der Besichtigungstermin an, auf den man sich gut vorbereiten sollte. Tipps und Ratschläge für die Wohnungsbesichtigung erhalten Sie hier.

Worauf man im Speziellen achten sollte und welchen Hürden man dabei möglicherweise begegnen kann, zeigen wir im Folgenden...

Wohnungssuche über den Makler?

Mit einem Makler wird die Wohnungssuche vor allem dann erleichtert, wenn man selbst wenig Zeit für das Durchsehen von Zeitungsannoncen oder das Recherchieren im Internet investieren kann. Zudem lohnt sich das Hinzuziehen eines Maklers, wenn man darauf angewiesen ist, möglichst schnell eine Wohnung zu finden.

Das Bezahlen einer Maklerprovision ist nicht mehr zu befürchten. Seit dem 1. Juni 2015 gilt das Bestellerprinzip, nach welchem geregelt ist, dass der jenige, der einen Makler engagiert - im Falle der Mietwohnungen der Vermieter - diesen auch bezahlen muss.

Selbstständige Wohnungssuche

Wer dagegen nicht unter Zeitdruck steht, kann auch ohne Makler erfolgreich auf Wohnungssuche gehen. Viele freie Wohnungen werden regelmäßig in regionalen Tageszeitungen veröffentlicht; sie erscheinen auf Internetportalen oder werden von Wohnungsbaugesellschaften, Genossenschaften und anderen Trägern angeboten. Um eine Wahl zwischen möglichst vielen Wohnungen zu haben, lohnt es sich, sowohl privat vermietete als auch Wohnungen von Gesellschaften in Betracht zu ziehen.

Erste Option

Wohnungen in der Region werden vor allem in Tageszeitungen und Anzeigenblättern angeboten. Hier findet man viele private Mietobjekte, die freistehen oder in den nächsten Monaten frei werden.

Ein Besichtigungstermin ist meist kurzfristig möglich. Da sich aber oft viele Interessenten bei einem Vermieter melden, stehen die Chancen nicht immer gut, dass die Mieterwahl auf einen selbst fällt. Daher empfiehlt es sich, mehrere Wohnungen anzusehen, um Alternativen zu haben.

Zweite Option

Eine andere Möglichkeit, eine passende Wohnung zu finden, ist das Internet. Hier gibt es verschiedenen regionale und überregionale Portale, in denen Privatwohnungen angeboten werden.

Insbesondere für Personen, die außerhalb des eigenen Wohnortes eine neue Wohnung suchen, lohnt sich die Recherche auf einem solchen Portal. Die Anzeigen im Internet beinhalten oft sogar Bilder der Wohnung und weitere Informationen zur Umgebung des Mietobjektes, was für Ortsfremde von Vorteil sein kann.

Dritte Option

Die dritte Möglichkeit der Wohnungssuche ist die Kontaktaufnahme mit einer ortsansässigen Wohnungsbaugesellschaft oder einem anderen Träger, der Wohnungen vermietet. Informationen zu freien Wohnungen findet man auf der Homepage des jeweiligen Anbieters oder im persönlichen Gespräch.

Letzteres sollte auf jeden Fall wahrgenommen werden, um die Chancen auf eine den eigenen Ansprüchen gerecht werdende Wohnung zu erhöhen. Über die Mitarbeiter von Wohnungsbaugesellschaften erfährt man zudem wichtige Zusatzinformationen über die Wohnung, das Haus, die Umgebung und den internen Service. Hier gibt es auch die Möglichkeit, sich für Wohnungen vormerken zu lassen, die noch vermietet sind.

Tipps für Familien bei der Wohnungssuche

Familien haben es oft schwer bei der Wohnungssuche, denn viele Vermieter möchten keine Kinder in ihrem Haus wohnen haben. Je mehr Kinder einziehen sollen, desto komplizierter kann die Suche nach einer geeigneten Wohnung werden. Daher lohnt es sich,

  • frühzeitig mit der Suche zu beginnen
  • viele verschiedene Vermieter zu kontaktieren oder auch
  • selbst eine Annonce in der Zeitung aufzugeben.

Verständnis zeigen

Zunächst ist es sinnvoll, sich klar zu machen, warum Familien oft unerwünscht sind. Kinder sind lauter als erwachsende Mieter; sie spielen, schreien und streiten. Vermieter befürchten, dass Nachbarn sich von dem Lärm gestört fühlen und es zu Beschwerden und Streitereien in der Hausgemeinschaft kommt. Ein zweiter Grund ist, dass eine Wohnung durch Kinder stärker strapaziert wird und es zu Schäden am Eigentum des Vermieters kommen kann.

Zeitung aufschlagen und Kontakt aufnehmen

Familien mit einem oder mehreren Kindern sollten sich bei der Wohnungssuche aber dennoch nicht zu schnell entmutigen lassen. Ein erster Schritt könnte ein Blick in die Immobilienanzeigen der regionalen Tageszeitung sein.

Große Wohnungen mit mehreren Zimmern stehen oft frei, da es immer mehr Single-Haushalte gibt, die weniger Zimmer benötigen. Bei der ersten Kontaktaufnahme mit dem Vermieter sollte nicht verschwiegen werden, dass Kinder mit einziehen sollen. Zugleich sollte aber auch erwähnt werden, ob ein regelmäßiges Einkommen vorhanden ist.

Eigene Anzeige aufgeben

Manchmal lohnt es sich auch, eine eigene Anzeige in die Zeitung zu setzen. "Nette Familie sucht..." spricht garantiert nur Vermieter an, die mit Kindern keine Probleme haben. Die erste Hürde ist damit also schon genommen.

Das Wohnen am Stadtrand

Bessere Chancen als in der Stadt haben Familien am Stadtrand oder auf dem Lande. Hier sind die Mieten meist günstiger und die Häuser liegen nicht so dicht beieinander. Allerdings sollte auf dem Land darauf geachtet werden, dass Kindergärten und Schulen in erreichbarer Nähe liegen.

Wohnungsbaugenossenschaften

Gute Aussichten auf eine geeignete Wohnung haben Familien bei Wohnungsbaugenossenschaften.

weisen auf einen Vermieter hin, der sich über Familien freut.

Die familienfreundlichen Siedlungen verfügen meist über eine gute Infrastruktur, die Eltern und Kindern gerecht wird. Auch mit der Nachbarschaft gibt es seltener Probleme, da hier viele Familien zuhause sind. Wohnungsbaugenossenschaften und Wohnungsbaugesellschaften bieten zudem die Möglichkeit, sich für eine Wohnung vormerken zu lassen.

Haustiere erlaubt?

Nicht nur Wohnungssuchende mit Kindern können bei der Wohnungssuche vor ein Problem gestellt werden. Auch diejenigen, die mit ihren geliebten Vierbeinern umziehen möchten, haben es oftmals schwer, wenn es darum geht, eine passende oder gar überhaupt eine Wohnung zu finden.

Generell gilt: ein generelles Haustierverbot im Mietvertrag ist nicht wirksam. Dies ist darauf zurück zu führen, dass Kleintiere wie Zierfische, Meerschweinchen oder Wellensittiche grudnsätzlich in der Mietwohnung gehalten werden dürfen.

Besonders bei größeren, lauteren und/oder einer größeren Anzahl an Haustieren, kommt es seitens der Vermieter oft zu Bedenken. In diesem Bereich gibt es einige Rechte und Pflichten, die Tierhalter kennen sollten.

Die Haltung von größeren Tieren wie Katze und Hund bedarf einer separaten Ausführung im Mietvertrag. Dem Vermieter steht dabei die Einbringung von Verbotsklauseln zu. Doch auch bei Nichtvorhandensein dieser Klauseln ist die Absprache mit dem Vermieter notwendig; dies heißt nämlich nicht, dass ein Tier ohne Erlaubnis gehalten werden darf.

Wichtig zu wissen: Blindenhunde sind von möglichen Verbotsklauseln nicht betroffen. Man darf diese in jedem Fall halten.

Bei allen anderen Tieren, die nicht zu den Kleintieren zählen, ist es so, dass der Vermieter in jedem Einzelfall entscheiden darf, ob er die Haltung erlaubt. Dagegen würde beispielsweise sprechen, dass es sich um einen eher gefährlichen Exoten oder einen Kampfhund handelt.

Füng verschiedene Haustiere vor weißem Hintergrund - Hund, Katze, Hamster, Meerschweinchen und Maus oder Ratte
Füng verschiedene Haustiere vor weißem Hintergrund - Hund, Katze, Hamster, Meerschweinchen und Maus oder Ratte

Wichtig: Wer das Verbot der Haustierhaltung ignoriert, dem drohen eine Klage sowie die fristlose Kündigung des Vermieters!

Sobald die Erlaubnis für das Haustier einmal gegeben wurde, ist es in der Regel schwierig, einen Wideruf durchzusetzen. Ausnahmen gibt es aber auch, so etwa bei ausgehender Gefahr, Ruhestörung oder starker Verschmutzung.

Haustierhalter bzw. -liebhaber, die mit dem Gedanken spielen, sich eine Katze oder einen Hund zuzulegen, sollten sich also bereits bei der Wohnungssuche, spätestens jedoch bei der Besichtigung darüber informieren, ob die Haltung hier wirklich erlaubt ist. Ist sie es nicht, ignorniert man diese Tatsache jedoch, droht einem eine Klage bis hin zur fristlosen Kündigung.

Tipps für Tierhalter

Haben Makler bzw. Vermieter Zweifel, was die Haltung des Haustieres angeht, können folgende Tipps möglicherweise hilfreich sein:

  • der Abschluss einer Haftpflichtversicherung, um im Schadensfall abgesichert zu sein
  • sich bereits bei der Auswahl im Internet auf Immobilien konzentrieren, in denen Haustiere erlaubt sind
  • das Tier zur Besichtigung mitnehmen und den Vermieter von dessen freundlichem Wesen Überzeugen
  • sich vom ehemaligen Vermieter bestätigen lassen, dass das Tier keinerlei Probleme bereitet hat

Generell sollte man natürlich bereits bei der Wohnungswahl darauf achten, dass die wohnlichen Gegebenheiten die Haltung des Tieres auch ermöglichen. Wie diese im Fall der Katze aussehen sollte, zeigen wir hier; was bei der Haltung eines Hundes zu beachten ist, haben wir hier für Sie zusammengestellt.