Verletzungen im Fitness-Studio - Typische Blessuren und Tipps zur Vorbeugung

Regelmäßige sportliche Betätigung stärkt die Gesundheit. Dennoch kann es gerade im Fitness-Studio bei unsachgemäßer Ausführung der Übungen, bei zu starken Belastungen und zu hohem Trainingstempo zu Verletzungen kommen. Die meisten der Verletzungen im Fitness-Studio lassen sich vermeiden. Informieren Sie sich über typische Verletzungen im Fitnessstudio und holen Sie sich Tipps zur Vorbeugung.

Von Kai Zielke

Verletzungen im Fitness-Studio: Ursachen und Beispiele

Sportverletzungen treten besonders häufig beim Besuch im Fitness-Studio auf. Gerade Neueinsteiger in den Sport sind von ihnen betroffen.

Oft überschätzen sie ihre eigene Belastungsgrenze und wollen sich und anderen etwas beweisen. Doch Überlastungen können schwere Verletzungen nach sich ziehen. Manchmal brauchen sie lange Zeit zum Ausheilen.

Besser ist es, das Training unter moderater Belastung durchzuführen und die Bewegungsabläufe so ergonomisch wie möglich auszuführen. Auf die fachliche Anleitung eines Trainers sollte kein Anfänger verzichten.

Laut Sportmedizinern handelt es sich meistens um Verletzungen, die sich über Wochen und Monate aufbauen. Dabei sind besonders

  • ein zu einseitiges Training
  • ein zu intensives Training sowie
  • zu wenig Pausen

die Ursachen. Frauen haben in den meisten Fällen Kniebeschwerden, während Männer die Schmerzen und Probleme an Armen und Schultern bemerken. Sehr selten treten im Vergleich Bandscheibenprobleme, Knöchelbrüche oder Muskelfaserrisse auf, die etwa bei Umknicken auf dem Laufband oder ruckartigem Gewichtheben entstehen könen.

Typische Sportverletzungen

Doch trotz bester Vorbereitung kann es zu Verletzungen im Fitness-Studio kommen.

Muskelkater im Bein, Hände greifen an den linken Oberschenkel, weißer Hintergrund
Muskelkater im Bein, Hände greifen an den linken Oberschenkel, weißer Hintergrund

Muskelkater

Eine der häufigsten gerade bei Einsteigern ist der Muskelkater. Hierbei handelt es sich um minimale Einrisse der Muskelfasern, denen sich auch durch intensives Aufwärmtraining nur bedingt vorbeugen lässt. Wichtig ist, dem Körper ausreichend Zeit zu gewähren, damit diese Verletzungen heilen und das nächste Training mit geringerer Belastung zu beginnen, die nur langsam gesteigert wird.

Zerrungen

Zerrungen können bei fast allen Übungen im Fitness-Studio auftreten. Das Aufwärmen vor dem Training sowie das Dehnen der Muskulatur nach dem Training kann diese größtenteils vermeiden. Außerdem sorgt ein harmonischer Bewegungsablauf dafür, dass Dysbalancen vermieden werden - es kommt also auf die richtige Ausführung der Übungen an.

Mann in kurzer Hose und Shirt greift sich an den rechten Oberschenkel, die Schmerzstelle rot eingefärbt
Mann in kurzer Hose und Shirt greift sich an den rechten Oberschenkel, die Schmerzstelle rot eingefärbt

Prellungen und Stauchungen

Prellungen und Stauchungen treten häufig beim Cardiotraining auf, etwa durch Umknicken. Sie geschehen meist aus Unachtsamkeit. Besonders betroffen sind Sportler mit gesundheitlichen Vorbelastungen an Sehnen und Gelenken.

Physiotherapeut legt einem Patienten in hellblauem Shirt eine dunkelblaue Handgelenkbandage an
Physiotherapeut legt einem Patienten in hellblauem Shirt eine dunkelblaue Handgelenkbandage an

Risse im Sehenansatz und Muskeln

Besonders die jüngere Sportgeneration ist auf schnellen Muskelwachstum aus. Sehr viele Verletzungen entstehen beim typischen Bizepstraining - durch zu hohe Gewichte oder fehlende ausgleichende Übungen können Sehnenansatzrisse oder Risse im Oberarmmuskel entstehen.

In diesem Zusammenhang sollte auch das so genannte Impingement-Syndrom als mögliche Folge genannt werden. Es gibt nicht viel Platz zwischen Oberarmkopf und Schulterdach, sodass Muskeln und Schleimbeutel darunter leiden können. Durch zu intensives und einseitiges Training können Entzündungen, die mit Schmerzen einhergehen, auftreten.

Schäden an Bändern und am Meniskus

Männerbeine, Hand fasst an rot markiertes Knie, Knieschmerzen
Männerbeine, Hand fasst an rot markiertes Knie, Knieschmerzen

Doch nicht nur an den Kraftgeräten kann man sich Verletzungen zuziehen. Auch in diversen Kursen sind Überbelastungen vorprogrammiert. So etwa in denen, die viel Sprungkraft erfordern und zudem mit Gewichten absolviert werden.

Typische Verletzungsquellen sind hier etwa abwechselnde, dynamische Übungen, die auf die Kniegelenke gehen. Bei zu wenig Kraft in den Knien können Schäden an den Bändern und am Meniskus auftreten, wenn man "falsch", also mit dem Gelenk ausweichend, landet.

Quetschungen

Zu Quetschungen kommt es hin und wieder beim Hanteltraining. Wer für einen kurzen Augenblick nicht aufpasst, kann sich den Finger zwischen den Hanteln einklemmen. Es ist wichtig, diese stets mit beiden Händen abzulegen; auch das Tragen von Handschuhen kann helfen.

Schwielen

Die besagten Handschuhe können auch gegen Schwielen helfen. Wer einen festen Griff hat, vermeidet ein Abrutschen mit der Hand. Schwielen können aber auch an den Füßen entstehen, etwa wenn die Schuhe zu eng sind oder die Socken ungeeignet.

Tipps zur Vorbeugung von Verletzungen

Gezieltes Aufwärmen dehnt die Muskulatur und bereitet den Kreislauf auf das Training vor. Mindestens 10 Minuten sollte diese Phase andauern.

Am effektivsten ist ein Cardiotraining. Erst dann geht es an die Geräte, eine sorgfältige Einweisung durch den Trainer ist Pflicht. Denn nicht selten führen fehlerhafte Bewegungen zu Fehl- und Überlastungen, durch die es zu Schädigungen von Muskeln und Gelenken kommen kann.

Der erste Trainingssatz wird immer mit einer geringen Gewichtsbelastung geübt, er optimiert die Ausführung der nachfolgenden Sätze. In der Anfangsphase bewährt es sich sogar, nur mit dem eigenen Körpergewicht und der Hantelstange zu trainieren. Es kommt nicht darauf an, der Stärkste zu sein.

Frauenbeine, ein Kniegelenk mit Kinesio-Tape
Frauenbeine, ein Kniegelenk mit Kinesio-Tape

Durch ein schonenderes Krafttraining wird ein viel gleichmäßigerer und verlässlicherer Kraftzuwachs erreicht, als wenn mit zu hoher Gewichtsbelastung trainiert würde. Die Bewegungen selbst sollten niemals ruckartig, sondern immer harmonisch und eher langsam ausgeführt werden.

So erfährt die Muskulatur einen intensiveren Trainingsreiz. Außerdem werden eventuell auftretende Schmerzen rechtzeitig erkannt. Die Übung ist dann sofort abzubrechen.

Es lohnt sich, einen Trainingsplan aufzustellen. Mit ihm lässt sich die individuelle Belastungsgrenze besser nachvollziehen. Außerdem sorgt er dafür, dass bei jedem Training unterschiedliche Übungen ausgeführt werden, die den Körper allseitig und konstant belasten.

Ein guter Trainingsplan beinhaltet nicht nur Trainings-, sondern auch ausreichend Regenerationszeiten. Sie sind wichtig, damit der Körper sich erholen kann. Ohne sie ist kein effektiver Muskelaufbau möglich und auch das Immunsystem benötigt entsprechende Ruhephasen.

Wer Kurse mit vielen Sprungübungen besucht, sollte beim Landen darauf achten, dass die Kniegelenke nicht über die Zehenspitzen hinausragen. Auch ein seitwärtes Ausscheren ist zu vermeiden. Gelingt dies nicht, sollte man die Intensivität unbedingt zurückschrauben und sich auf die Kräftigung der Oberschenkelmuskulatur konzentrieren.

Um Schwielen vorzubeugen, sollte auf gut sitzende Schuhe und Socken aus atmungsaktivem Material achten. Auch die besagten Handschuhe, etwa beim Hanteltraining, sind wichtig.

Vorbeugung ist nur durch achtsames Trainieren möglich. Sollte es dennoch zu dieser Art von Verletzungen kommen, hilft nur das sofortige Beenden des Trainings, das Hochlagern der betroffenen Gliedmaßen und das Kühlen.