Rudergeräte - Arten, Nutzen und Tipps zum Kauf

Das Rudertraining ist ein ganzheitliches Training, das mehr als 80 Prozent aller vorhandenen Muskelpartien aktiviert. Es kann im Wasser ebenso ausgeübt werden wie auf dem Rudergerät bzw. Ruderergometer. Die Anschaffung eines Rudergerätes ist bei regelmäßiger Anwendung eine sinnvolle Investition. Informieren Sie sich über die unterschiedlichen Arten von Rudergeräten und holen Sie sich Tipps zum Kauf.

Christian Steinfort
Von Christian Steinfort

Rudergeräte - Merkmale und Arten

Rudergeräte werden auch als Ruderergometer bezeichnet. Es handelt sich um besondere Trainingsgeräte; sie simulieren den Bewegungsablauf des Ruderns in einem Ruderboot, was man als Ergorudern bezeichnet.

Das Rudertraining auf dem Rudergerät fördert die Ausdauer und sorgt für einen effektiven Muskelaufbau am gesamten Körper. Neben unterschiedlichen Ausführungen der Trainingswiderstände variieren je nach Modell die Möglichkeiten zur Messung körperlicher Leistungen.

Bei der Rudertechnik auf dem Rudergerät kommen gibt es bestimmte Phasen, in denen unterschiedliche Bewegungen ausgeführt werden. Lesen Sie hier, worauf dabei zu achten ist, und welche Muskeln beim Training beansprucht werden.

In der Sportmedizin

Rudergeräte sind für unterschiedliche Einsatzgebiete konzipiert. Eines davon ist die Sportmedizin.

Spezielle Ergometer ermöglichen Standard- und Stufentests, um die aktuelle Leistungsfähigkeit des Sportlers festzustellen. Mittels dieser Ergebnisse lässt sich der Leistungsstand des Sportlers einstufen, gleichzeitig können Prognosen über seine voraussichtliche Entwicklung abgegeben werden. Entsprechend dieser Auswertungen ist es möglich, einen optimalen Trainingsplan individuell aufzustellen.

Im Freizeitsportbereich

Ruderergometer für den Freizeitsport bedürfen dieser Computeranalysen nicht, dennoch werden die meisten modernen Geräte mit Möglichkeiten zur Messung unterschiedlicher Körperfunktionen angeboten.

Sie geben dem Sportler Gelegenheit zur Kontrolle seiner Leistungen und motivieren ihn beim Training. Pulsmessungen geben ihm Sicherheit und ermöglichen es ihm, den effektiven Trainingspuls zu finden.

Schlagfrequenz und Trainingsstrecken lassen sich aufzeichnen und über eine gewisse Zeit speichern. Abnehmwilligen Sportlern werden die Angaben über den Kalorienverbrauch hilfreich sein.

Mann in gelbem Shirt beim Ergorudern auf einem Rudergerät im Fitnessstudio
Mann in gelbem Shirt beim Ergorudern auf einem Rudergerät im Fitnessstudio

Bauformen

Rudergeräte unterscheiden sich auch in ihrer Bauform. Die Trainingswiderstände arbeiten nach dem Prinzip der Reibung.

Bei den einfachsten Modellen handelt es sich um eine Schwungscheibe, die im vorderen oder hinteren Teil des Rudergerätes angebracht ist. Deren Gewicht kann zwischen etwa 5 und 10 Kilogramm variieren. Ähnlich wie bei einem Fahrradergometer werden unterschiedliche Bremssysteme verwendet.

Kostengünstigere Modelle nutzen die Bandreibung, während sich bei anderen Modellen unterschiedliche Trainingsstufen durch magnetische Bremssysteme einstellen lassen. Wiederum andere Modelle nutzen den Luftwiderstand.

Besonders auffällig sind Rudergeräte, die mit dem Wasserwiderstand arbeiten. Diese simulieren das Rudern im Wasser besonders real.

Der Sportler entscheidet durch seinen muskulären Bewegungsablauf und die -intensität, wie hoch der jeweilige Wasserwiderstand ist. Eine Veränderung des Widerstandes kann also nur durch eine Veränderung des Körpereinsatzes des Sportlers erreicht werden. Demzufolge sind diese Rudergeräte diejenigen, die für ein besonders natürliches Training sorgen.

Design und Funktionalität

Viele Rudergeräte lassen sich nach dem Training platzsparend zusammenklappen und verstauen. Auffällig ist, dass die Hersteller nicht nur Wert auf die Funktionalität der Geräte legen, sondern auch verstärkt auf das Design achten. Es ist damit zu rechnen, dass Rudergeräte in nächster Zeit noch mehr an Beliebtheit gewinnen.

Frau mit blauer Sporthose und dunklem Top am Rudergerät im Fitness-Studio
Frau mit blauer Sporthose und dunklem Top am Rudergerät im Fitness-Studio

Nutzen: Wann lohnt sich die Anschaffung?

Viele Neueinsteiger in den Sport suchen nach einer Sportart, bei der sie ihren Körper ganzheitlich stärken können. Einerseits sollen Muskelpartien gleichmäßig aufgebaut, andererseits Ausdauer und damit Fitness trainiert werden. Wer abnehmen möchte, wünscht sich einen effektiven Energieverbrauch.

Das ideale Gerät

Beim Rudertraining können all diese Ziele verwirklicht werden. Wie kaum ein anderes Sportgerät spricht das Rudergerät die gesamte Muskulatur im Körper an.

Bereits bei leichter Belastung verbrennt ein männlicher Sportler von durchschnittlichem Körpergewicht fast 300 Kilokalorien. Bei hoher Belastung sind es fast 1.000. Ein ähnlich hoher Effekt kann nur mit wenigen anderen Trainingsgeräten erzielt werden, beispielsweise mit dem Fahrradergometer.

Vorteile des Ausdauertrainings

Immer wieder unterschätzen Menschen, die an Blutdruckproblemen leiden, den gesundheitsfördernden Effekt eines Ausdauertrainings. Bei regelmäßiger Durchführung haben sich Herz- und Kreislauffunktionen bereits nach wenigen Monaten so reguliert, dass in vielen Fällen auf die Einnahme von Medikamenten gänzlich verzichtet werden kann.

Auch Asthmatiker berichten teilweise von einem wesentlich milderen Krankheitsverlauf durch die Stärkung des Immunsystems. Beim Rudern werden Muskeln und Gelenke beansprucht, aber nicht überfordert.

Das Rudertraining eignet sich somit im Gegensatz zu einigen anderen Ausdauersportarten selbst für Menschen, die bereits unter Vorschädigungen an Bandscheiben, Hüft- und Kniegelenken leiden. Voraussetzung ist allerdings, dass es korrekt ausgeführt wird. Ruckartige Bewegungen sollten vermieden werden.

Rudern im Alltag

Der Bewegungsablauf auf dem Rudergerät sollte zunächst unter fachlicher Anleitung geübt werden, damit er korrekt durchgeführt werden kann. Dieser stellt jedoch keine besonderen Anforderungen an den Sportler. Auch Neueinsteiger finden sich auf dem Rudergerät schnell zurecht.

Zudem ist es möglich, das Rudertraining in den gewohnten Tagesablauf einzubauen. Es lässt sich beispielsweise perfekt während des Fernsehens durchführen, da der Körper in einer relativ aufrechten Position verbleibt. Rudergeräte arbeiten äußerst geräuscharm, so dass man während des Trainings ebenfalls Musik hören oder sich mit dem Partner unterhalten kann.

Platzsparende Wunder

Moderne Rudergeräte benötigen wenig Platz. Die meisten Modelle lassen sich nach dem Training platzsparend zusammenklappen und verstauen.

Ihr Aufbau gestaltet sich unkompliziert. Nach ein paar Handgriffen ist das Rudergerät einsatzbereit.

Tipps zur Auswahl

Beim Kauf eines Rudergeräts sollten einige Punkte beachtet werden. Fakt ist: wer hier am falschen Ende spart, wird auf Dauer mit dem Ergometer nicht glücklich werden.

Zunächst einmal gilt es, sich für den bereits erwähnten Widerstand zu entscheiden. Wer hier eine gleichmäßige und sehr hohe Form wünscht, ist mit dem Luftwiderstand gut beraten. Zu beachten ist jedoch, dass die Lautstärke nicht gerade gering ausfällt.

Ein weicheres Rudergefühl erhält man mit dem Wasserwiderstand. Der Hydraulikwiderstand entfernt sich mehr und mehr vom Markt - auf diesen soll nicht weiter eingegangen werden - man sollte ihn schlichtweg nicht wählen.

Die eben genannte Lautstärke kann ein wichtiges Kriterium darstellen. Geräte mit Wasser- oder Magnetwiderstand sind leiser und lassen sich in der Regel auch ohne Probleme in der Mietwohnung aufstellen.

Der Trainingscomputer ist für viele Sportler ebenso von Bedeutung. Hier gibt es große Unterschiede.

Das Display sollte natürlich gut lesbar sein; bestenfalls ist es beleuchtet. Zu den Werten, die bei gut ausgestatteten Rudergeräten zu lesen sein sollten, zählen

  • die gesamte Trainingszeit
  • die Zahl der Ruderschläge
  • die Anzahl der Ruderschläge pro Minute
  • die Distanz
  • die verbrauchten Kalorien
  • die Zeit bei 500 und 2.000 Metern
  • die Trainingsintensität
  • die Herzfrequenz

Namhafte Hersteller bieten bei ihren Geräten manchmal auch die Möglichkeit des Online Modus. Ob dieser unbedingt gebraucht wird, muss jeder Sportler für sich entscheiden. Zu den Vorzügen zählen zum Beispiel die Möglichkeiten,

  • zusätzliche Trainingsprogramme zu nutzen
  • mit verschiedenen Profilen zu rudern
  • im Team zu rudern
  • in Wettkämpfen gegen andere anzutreten
  • ein Online-Logbook zu führen

Wichtig ist, einen Blick auf die maximale Nutzergröße zu werfen. Besonders bei Personen über 1,85 Meter kann es bei einigen Ergometern schwierig werden, die Bewegungen komplett auszuführen, da die Laufschiene in dem Fall zu kurz ist. Auch die maximale Belastungsgrenze sollte beachtet werden.

Die nächste Frage lautet: wie viel Platz hat man zur Verfügung? Besonders die höherpreisigen Maschinen sind nicht selten sehr groß und können beispielsweise eine Länge von 2,50 Meter einnehmen; und dass man ihn einklappen kann, muss nicht unbedingt heißen, dass eine platzsparende Lagerung möglich ist.

In Sachen Komfort und Ergonomie sollte besonders auf

  • die Sitzhöhe
  • den Sitzkomfort
  • die Lesbarkeit und Bedienung des Computers
  • anpassbare Fußablagen

geachtet werden. Auch sollte es eine Garantie auf das Gerät geben.