Die richtigen Schuhe für das Fitness- und Krafttraining
Wer Sport treibt, trägt dabei in der Regel entsprechend Sportbekleidung. Auch die Schuhe sollten an das jeweilige Workout angepasst werden. Bei der Wahl der richtigen Schuhe für das Fitness- und Krafttraining sollte man sich bestenfalls fachmännisch beraten lassen, um Probleme und Verletzungen zu vermeiden. Informieren Sie sich über die richtigen Schuhe für das Fitness- und Krafttrianing.
Fitness- und Krafttraining: Anforderungen an die Füße
Theoretisch gibt es für jede Sportart auch den passenden Schuh. So sollte im Prinzip jeder Sportler die richtige Wahl treffen können - ein Problem ist eher, dass das Angebot viel zu unübersichtlich erscheint. Beim Blick auf die Menschen im Fitnessstudio wird man mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit zahlreiche Modelle finden können - vom Laufschuh bis hin zum modischen Sneaker, passend zum restlichen Outfit.
Letzteres stellt aber nicht unbedingt das beste Auswahlkriterium dar, werden je nach Sportart - im Fitnessstudio entsprechend zum Beispiel Krafttraining oder Kickbox-Kurs - unterschiedliche Anforderungen an den Fuß, und somit auch an den Schuh gestellt.
So wird etwa ein besonders fester Stand gebraucht, wenn es darum geht, schwere Gewichte zu heben. Bei verschiedenen Kursen braucht der Fuß im Schuh einen ganz besonderen Spielraum. Bestenfalls sollte man sich vorab in einem Sportfachgeschäft beraten lassen.
Trägt man das falsche Schuhwerk, kann es nach einiger Zeit zu verschiedenen Beschwerden kommen. Dazu zählen beispielsweise
- Druckstellen
- Blasen und
- Schmerzen;
zudem steigt das Risiko der falschen Ausführung der jeweiligen Übungen und Trainingseinheiten, was sich wiederum auch auf andere Körperbereiche negativ auswirken kann. Beispiel Kniebeuge: würde man diese mit Laufschuhen durchführen, hätte man damit nicht den nötigen festen Bodenkontakt - die Stabilität würde fehlen, da der Kontakt auf eine geringe Anzahl an Punkten auf der Fußsohle konzentriert wird.
Die Kniebeugen würden demnach alles andere als stabil durchgeführt werden können. Man kann also bereits von einer fehlerhaften Ausführung sprechen, die die Gefahr von Verletzungen und auch längerfristigen Schäden erhöht.
Schuhwahl - worauf achten?
Generell sollte man sich bei der Schuhwahl immer beraten lassen. Neben dem Personal in Sportfachgeschäften können auch Physiotherapeuten oder Orthopäden darüber informieren, welche Fußbereiche bei welchem Training besonders gefordert und geschützt werden müssen.
Nur nach der Mode zu gehen, ist bei der Wahl der Trainingsschuhe definitiv der falsche Weg. Auch ist man gut damit beraten, nicht am falschen Ende zu sparen.
Wer etwas mehr investiert, investiert sogleich auch in seine Gesundheit. Zudem kann man sich dadurch auch über eine längere Lebensdauer der Treter freuen.
Schuhe mit Dämpfung und dicken Sohlen, etwa Basketball- und Laufschuhe, sollte man nicht für das Fitnesstraining und den Kraftsport verwenden. Hilfreich für das Krafttraining ist in jedem Fall eine dünne, harte Sohle. Sie bietet einen festen Stand, was besonders bei der Arbeit mit freuen Gewichten unbedingt notwendig ist.
Besonders wichtig ist auch die passende Größe. Zu kleine Schuhe führen schnell zu schmerzhaften Druckstellen und Blasen; zu große Modelle sorgen für Instabilität. Eine professionelle Ausmessung des Fußes ist sehr zu empfehlen, wenn man regelmäßig trainiert.
Natürlich kommt es im Bereich des Fitness- und Krafttrainings immer darauf an, was und wie man trainiert. Verbringt man seine Zeit hauptsächlich auf dem Laufband, bieten sich Laufschuhe natürlich an - eine Laufanalyse ist anzuraten.
Beim Besuch von Kursen eignen sich klassische Vertreter aus dem Bereich "Trainingsschuh" am besten. Sie sorgen dafür, dass der Fuß stabilisiert wird, lassen aber auch ausreichend Bewegungsfreiraum und dämpfen beispielsweise Sprünge ab. Wenn man ein Sportfachgeschäft aufsucht und den Schuhverkäufer über die gängigen Kurse informiert, wird er das richtige Modell heraussuchen können.
Typische Übungen an Geräten und zahlreiche freie Übungen lassen sich mit Schuhen durchführen, die folgende Kriterien erfüllen:
- fest und geschlossen
- möglichst flach
- keine Dämpfung
Beim Kreuzheben sollten sehr flache Schuhe getragen werden; für Bankdrücken oder Kniebeugen sind Gewichtheber- oder Powerliftingschuhe zu empfehlen. Man nennt sie auch Squat-Schuhe.
Die Powerlifting-Modelle verfügen über recht flache Sohlen, während die Gewichtheberschuhe einen Fersenkeil aufweisen. Dieser hilft etwa bei der richtigen Ausführung von Kniebeugen. Der Absatz sollte nicht höher als zwei Zentimeter ausfallen.
Es gilt: bevor man schwere Grundübungen im Kraftsport etwa mit Laufschuhen absolvieren möchte, sollte man das Training lieber ohne Schuhe angehen. Das Barfußtraining ist zwar nicht in jedem Studio erlaubt, bietet jedoch durch den direkten Kontakt der Füße mit dem Boden häufig die beste Wahl.
Beim Krafttraining werden häufig auch Turnerschläppchen getragen...
Turnerschläppchen für's Krafttraining
Wenn Sie schon einmal einen Wettkampf im Kraftdreikampf gesehen haben, ist Ihnen bestimmt aufgefallen, dass die Athleten oftmals so genannte Turnerschläppchen tragen. Jenes kleine Schuhwerk, dass sonst eher filigrane Turner bei ihren Küren tragen.
Kraftdreikämpfer tragen sie in erster Linie nur beim Kreuzheben. Die Gründe dafür sind vielfältig. Zum einen ist es beim Kreuzheben von Vorteil, einen absolut flachen Stand zu haben. Zum anderen können die Heber den Weg, den die Hantel zurücklegen muss, um bedeutende Zentimeter verkürzen, wenn sie Schuhe mit einer so dünnen Sohle tragen. Dass sie dadurch ihren Körperschwerpunkt näher an den Schwerpunkt der Hantel bringen, ist ein weiterer Grund.
Stabilität ist wichtig
Beim allgemeinen Fitness-Training spricht im Prinzip nichts gegen das Tragen von Turnerschläppchen. Allerdings bieten sie im Vergleich zu "high cut" Schuhen, also welche mit Knöchelschaft, eine deutlich geringere Stabilität.
Die Tatsache, dass Turner mit Schläppchen ihre Küren, Übungen und Sprünge ausführen, beweist nicht zwangsläufig die Eignung dieser Schuhe für Sprungkniebeugen oder andere Übungen hin, bei denen explosiv gearbeitet wird. Im Turnsport werden diese Schuhe in hauptsächlich aus ästhetischen und turntechnischen Gründen getragen werden und nicht wegen ihrer hohen Stabilität.
Stabilität für zum Beispiel Kniebeugen hat ein Schuh dann, wenn er einen hohen Schaft besitzt und darüber hinaus über ein stabiles Fußbett verfügt, dass nach außen wirkende Scherkräfte zu einem großen Teil absorbieren kann bzw. ein Umknicken des Fußes verhindert oder zumindest diese Gefahr reduziert.
Diese Vorgaben erfüllen übrigens Jogging-Schuhe nur sehr selten, weshalb sie in den meisten Fällen für ein Krafttraining ungeeignet sind. Laufschuhe sind in der Regel so konstruiert, dass ihr Fußbett das Körpergewicht abfedern kann.
Das zusätzliche Hantelgewicht übersteigt nicht selten die Strapazierfähigkeit gängiger Jogging-Schuhe. Nach nur wenigen Krafteinheiten würde der Schuh zwar noch wie neu aussehen, das Fußbett wäre aber vollkommen platt. Im wahrsten Sinne des Wortes.
Die richtige Fußposition
Sofern Sie keinen Zugang zu einem Monolift haben, einem extra für das Kniebeugen angefertigter Hantelständer, müssen Sie bei der Beuge mindestens einen Schritt mit der Hantel aus dem Beuge-Rack laufen. Dabei wirken während der Gewichtsverlagerung auf den aufsetzenden Fuß enorme Schwerkräfte.
Ein fester Schuh bietet in dieser Situation sehr guten Halt und verringert die Gefahr des Umknickens. Selbiges gilt erst recht für die Sprungkniebeugen, weshalb man diese nie ohne stabiles Schuhwerk ausführen sollte.
Die mangelnde Unterstützung gegen seitlich wirkende Schwerkräfte ist allerdings der einzige gravierende Nachteil der Turnerschläppchen. Beim Kreuzheben erlauben sie dem Athleten einen optimalen Bodenkontakt und gewährleisten eine schnelle Einnahme der richtigen Fußposition.
Falls Sie in Ihrem Fitness-Studio oder im Wettkampf einen Monolift verwenden können, kann man nicht viel gegen das Tragen von Turnerschläppchen sagen. Wenn jedoch seitlich wirkende Kräfte oder Gewichtverlagerungen charakteristisch für eine bestimmte Übung sind, wie es beispielsweise bei Sprungkniebeugen, Umsetzen, Reißen und anderen explosiv-dynamischen Übungen der Fall ist, ist ein stabiles Schuhwerk schlicht und ergreifend sicherer.
Bei den typischen Gewichtheber-Übungen sollten Sie übrigens keine Schuhe mit hohem Knöchelschaft tragen. Der notwendige Bewegungsumfang der Knöchel würde dabei sonst zu stark eingeschränkt.