Mehr Leistung für Sportler durch die Selbstgesprächsregulation
Die Selbstgesprächsregulation ist eine Form des Mentaltrainings, das dem Sportler die Möglichkeit bietet, durch Eigenmotivation im Selbstgespräch die Beobachtung des Körpers zu optimieren, Bewegungsabläufe zu steuern und das Selbstvertrauen zu erhöhen. Durch die Umprogrammierung des Gehirns auf den Erfolg werden Ängste und Selbstzweifel ausgeschaltet. Lesen Sie über die Merkmale und Vorzüge der Selbstgesprächsregulation beim Sport.
Selbstgesprächsregulation - Merkmale und Nutzen
Das mentale Training besitzt im Sport eine lange Tradition. Insbesondere soll es Sportler vor Wettkämpfen motivieren beziehungsweise nach Niederlagen aufbauen.
Das Mentaltraining kann sehr unterschiedlich geartet sein. In seinen Anfängen diente es im Rahmen der Sportpsychologie lediglich der Optimierung von Bewegungsabläufen.
Inzwischen nimmt es einen größeren Stellenwert ein. Das Mentaltraining ist eine Form des Coachings.
Häufig haben Sportler Probleme damit, ihre Ziele zu erreichen. Auch die Ausschöpfung ihres Leistungspotentials fällt schwer.
Der Grund dafür liegt in der Akzeptanz irrationaler, häufig selbst vernichtender Gedanken, die zu deutlichen Leistungseinbußen führen können.
Ziel und Praxis
Diese Gedanken sollen modifiziert werden. Als wichtigstes Element gilt dabei das Fördern des Selbstvertrauens, was durch Maßnahmen der Selbstwirksamkeitsüberzeugung sowie Selbstgesprächsregulation erzielt werden soll.
Der grundlegende Gedanke: es besteht eine Verbindung zwischen Selbstbild und Selbstvertrauen. Ist man von seinen eigenen Fähigkeiten überzeug, kann man auch über diese verfügen. Ist man es nicht, wird man es schwer haben.
Die wiederholte bewusste Vorstellung von Bewegungsabläufen sorgt dafür, dass diese in der Praxis präziser ausgeführt werden können. Je lebhafter Prozesse empfunden werden können, desto wirksamer ist das Training.
Damit Theorie und Praxis miteinander kooperieren können, ist es wichtig, beide Teile abwechselnd auszuführen. So kann das Gehirn einen Abgleich zwischen den Handlungen durchführen.
In der Selbstgesprächsregulation ist der Sportler während eines Trainings oder Wettkampfes sein eigener Coach. Das Gespräch mit der eigenen Person hat das Ziel, das Gehirn so zu stimulieren, dass es sich ausschließlich auf den Körper, also die präzise Ausführung der Bewegungsabläufe, konzentriert.
Obendrein wirkt es motivierend. Es lässt überhaupt keine Zweifel oder Selbstzweifel zu.
In der Praxis bedeutet dies, dass der Sportler nur positive Gedanken zulässt. Er wird die Ansage benutzen: Du wirst der Erste sein. Er darf auf keinen Fall behaupten: Du wirst nicht der Letzte sein.
Im übertragenen Sinne würde dies nämlich bedeuten: Du wirst es nicht nicht schaffen. Eine doppelte Verneinung würde nämlich eine teilweise negative Aussage enthalten; und diese wirkt der Motivation entgegen.
Zu den hauptsächlichen Zielen gehört die Beseitigung von
- Selbstzweifeln
- der Angst vor drohendem Versagen
- Grübeleien über mögliche Konsequenzen von Fehlern.
Techniken
Es gibt verschiedene Techniken der Selbstgesprächsregulation. Hierzu zählt zum Beispiel die Technik der Gedankenstopps, um negative Gedanken vor sowie während des Trainings oder Wettkampfes zu reduzieren. Kommen solch negative Gedanken auf, gilt es, sich auf positive Gedanken zu konzentrieren, um die Störfaktoren zu stoppen.
Damit dies gelingt, müssen diese positiven Gedanken zuvor auch als solche identifiziert worden sein. Bestenfalls sorgen sie für Entspannung, sodass die Sportler in dem Moment bewusst abschalten können.
Rationalisierungstechniken zielen auf die Minderung des Effekts von negativen Gedanken ab. Dies soll möglich sein, indem man sie in einen ganz anderen Zusammenhang bringt. Auf diese Weise sollen diese Gedanken nicht mehr als so gravierend eingestuft werden.
Besonders hilfreich ist dabei die Zuhilfenahme von vergangenen, ähnlichen Situationen, mit gutem Ausgang. Des Weiteren sollen die Sportler die Betrachtung einer Situation von außen erlernen.
Techniken der SelbstgesprächsregulationSelbstgespräche, in denen der Sportler sich selbst positiv bestätigt, gelten als
- Selbstgesprächsinstruktionen
- Affirmationen und
- Selbstmotivierungstechniken.
Beruhigungstechniken sollen zur Regulierung des Gefühlszustands beitragen.
Das Countering dient dazu, eingefahrene Ansichten à la "Gegen diese Mannschaft spiele ich immer schlecht" zu identifizieren und anschließend abzulehnen. Es kommt zu inneren Dialogen, in denen man sich als Athlet mit den negativen Gedanken auseinandersetzt und sie mit überzeugenden Argumenten beseitigt.
Unterstützung durch den Coach
Die Aufgabe eines Coaches besteht unter anderem darin, mit dem Sportler entsprechende und auf seine Person bezogene Selbstgespräche auszuarbeiten. So können je nach Einsatzgebiet
- bisherige Probleme beseitigt
- Selbstzweifel ausgeräumt oder
- Bewegungsabläufe optimiert
werden. Ein guter Coach ist in der Lage, die so genannten Selbstgespräche auf die jeweilige Situation des Sportlers kurzfristig anzupassen.
Mögliche Erfolge durch die Selbstgesprächsregulation
Die permanente Anwendung der Selbstgesprächsregulation hat aber nicht nur einen positiven Einfluss auf die aktuelle körperliche und psychische Verfassung des Sportlers. Wird ein Gehirn über lange Zeit nur mit positiven Signalen versorgt, ist es in der Lage, negative Einflüsse vollkommen auszuschalten.
Dies hat eine höhere Leistungsfähigkeit insgesamt zur Folge, so dass sich auch langfristige Ziele schneller erreichen lassen. Die besten Erfolge in der Selbstgesprächsregulation werden erzielt, wenn sie mit anderen Bereichen des mentalen Trainings verbunden werden.
Dies können unter anderem das Verhaltenstraining oder das Entspannungstraining sein. Letzteres sorgt nicht nur für den Stressabbau, sondern auch für die Harmonisierung des Körpers.
Im gewissen Sinne lässt der Coach nicht nur mit psychologische, sondern auch esoterische Aspekte in das Training einfließen. Das Ziel des Mentaltrainings besteht immer in der Verbesserung der Wahrnehmung des Sportlers.